Hi Ralf
Habe mit grösseren Benzinern nicht die Erfahrung, wie andere hier. Über Benzin/ Gemisch (Oelanteil, Oelsorte etc.), Kerze und Zündung/ Zündzeitpunkt, Schlauchdicke kann ich keine Aussage machen, ausser, dass wenn Du den Zündpunkt zurücknimmst, Du damit eine geringere Leerlaufdrehzahl hinkriegst, allerdings auf Kosten der vollen Leistung (Vollgas).
Ich kenne beide Varianten bezüglich abstellenden Motoren bei Gaszurücknahme oder dauerndem Wechsel im mittleren Gasbereich:
1) Der Motor stellt ab, weil dieser in diesem Bereich zu fett ist ..
2) Der Motor stellt beinahe ab (Leistungseinbruch) in diesem Bereich, erholt sich dann nach einer bestimmten Zeit wieder (war in diesem Bereich zu mager) .. stellt man diesen Bereich fetter, erholt sich der Motor schneller ..
Den Fall [1)] kenne ich vor allem von den Fliegermotoren (zu fett im mittleren Bereich?), den Fall [2)] bei Hubi-Motoren unter Belastung im mittleren Bereich (Tic-Tocs), wo die Leistung/ Drehzahl zusammenbricht und sich dann wieder langsam erholt (Mittelbereich zu mager).
Wie viele Nadeln hat Dein Vergaser ? Wenn Du ‘nur‘ 2 Nadeln hast, dann kannst Du im Falle eines zu mageren oder zu fetten Gemisches im mittleren Bereich auch nur die ‘Leerlauf‘ oder Hauptdüsennadel verstellen, bei einigen Motoren beeinflussen sich die beiden Nadeln über den Einstellbereich. D.h, konzentriere Dich zuerst mal auf die Vollgaseinstellung und wiederhole das Experiment. Je nach dem, dreh mal die Leerlaufschraube (zuerst schrittweise) langsam fetter um einen Unterschied bei Deinem beobachteten Verhalten festzustellen. Falls sich keine Verbesserung einstellt (oder eine Verschlechterung), wiederhole das Ganze schrittweise auf die magere Seite.
Sollte dies gelingen, dann korrigiere am Ende nochmals die Einstellung der Hauptdüse für Vollgas und prüfe das Ganze Verhalten, Leerlauf/ Transition und Vollgas ..
Steht eine Düsennadel für den mittleren Bereich zur Verfügung , dann hilft dies meist, diesen Bereich, weniger mit einer kompromissbehafteten Einstellung an der ‘Leerlaufnadel‘ und an der Hauptnadel hinzubekommen, sondern diese Nadel für den mittleren Bereich zu nutzen. Im Zweifelsfalle zuerst fetter machen und beobachten, wenn dies nichts verändert, dann langsam den mittleren Bereich magerer drehen.
Wichtig ist nur, in jedem Fall die vom Hersteller empfohlene Werkseinstellung der Nadeln zu kennen, diese dient immer als Start-/ Referenz-Punkt der Einstellerei, wenn mal nichts mehr geht. Diese findest Du in der Anleitung des Motorlieferanten/ Hersteller, genauso, wie die Angaben zum Kraftstoffgemisch und Einstellung des Zündzeitpunktes (überprüfen?). Im Zweifelsfalle mal eine neue Kerze, schadet auch nie ..
Beeinflussen sich die 2 Nadeln, dann hat bei mir die Hauptdüsen-Nadel die höhere Priorität, d.h die Vollgas-Einstellung und die Transition. Der untere Bereich und die Leerdrehzahl muss dann jeweils nur so gut sein, dass Flieger ausreichend tief dreht, damit dieser nicht bereits losrollt und eine akzeptable minimale Geschwindigkeit (Landung) ansteht. Bei einigen meiner Motoren dauerte es einige Betriebs-Stunden, bis ich den Leerlauf weiter reduzieren konnte. Beim Hubi analog, soll es so sein, dass der Motor über die Fliehkraftkupplung im Leerlauf noch nicht eingreift aber trotzdem bei Leerlauf zuverlässig dreht (etwas '2-Taktern' stört mich da anfangs nicht) ..
Mit einer gewissen minimalen Verzögerung der Gasannahme wird man allerdings meist leben müssen. Je kleiner der Motor, desto grösser die 'Einstellkompromisse' .. (allerdings auch desto geringer die Ansprüche, die man stellt) ..
Viele Grüsse,
Oliver
P.S: Hat man, bei bestimmten Motoren begriffen, dass die Nadel-Einstellung nicht etwas Lineares ist, d.h die eine Nadel beeinflusst nicht nur einen Bereich und die andere nicht nur den entgegengesetzten Bereich, dann tut man sich wesentlich einfacher, weil man weiss, dass man systematisch beide Nadeln verstellen, beobachten und korrigieren muss .. dass sollte man dann allerdings systematisch angehen, nur an Schrauben zu drehen bringt nichts, mann muss verstehen und beobachten können, was sich verändert..