Allen ein PROSIT 2003!
Mein Trost-Jahresmotto stammt von J.W. Goethe:
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen!
Hi Rainer und Interessierte,
1) Die x-Achse IST in der oberhalb des Zeichnungssurrogates befindlichen Legende bemaßt und die Zeitpunkte definiert. ZB. ist die Framtime durch die Strecke, wie erwähnt, von 1-4 repräsentiert. Ich habe diese Darstellungsform gewählt, weil sie für BELIEBIGE Frametimes gilt. Beliebige Systeme - PPM, PCM, SPCM - und beliebige Fabrikate!!
AO bis C6 sind bei Graupner PPM ca. 190 msec. (nicht 100), siehe auch weiter unten.
Ich werde die obige Legende zur einfache Lesbarkeit 2-zeilig editieren.
2) Manfreds reflektorischer Muskelzucker ohne zusätzliche Latenzzeiten ist ja überhaupt die Basis des Diagramms!
Die humane Reaktionszeit müsstest Du weit nach links vom Punkt A auftragen, hier gehts mir aber nur um den senderinternen Zeitablauf.
3) Versteuerungsreaktion samt Reaktionszeiten: Da hast du völlig recht, wobei ich zu zu noch längeren Reaktionszeiten neige, besonders bei Erschrecken. Wie von Dir erwähnt, schon ausreichend dokumentiert im 32m-Crash-Artikel.
4) die aus dem Manfredschen "Zucker"
resultierende Flugbahn hat eine ganz kurze Änderung der Richtung der zB. Rumpflängsachse zu Folge und sofortige Rücksteuerung in die gleiche vorherige Längs-Lage. Halt eine leichte Halbwelle (oder flaches "S") in der Flugbahn, ein bißchen höher oder tiefer. Doppelt so lange dauert es, wenn man-fred wegen Bodennähe in die alte FlugBAHN und-LAGE noch zusätzlich zurückmüsste: Unter Berücksichtigung der von Dir erwähnten 1/10 sec ergibt sich vom ersten bis zum letzten Fingerzucker, alleine IM Sender OHNE (S)PCM Prüfsummenverifitierungen,Servoanlaufzeiten etc. folgender (PPM!) Zeitbedarf bei einer Welle mit Deinem 1/10 sec Flachstück:
MC22: Knüppelabfrage und Verarbeitung nach vorheriger Betätigung 9msec, plus 8 (PPM!!) Frames je 22.7msec=181.6msec plus Deinen 100msec; TOTAL 290.6 msec. 0.2906 Sekunden, bei 144 kmh 11,6 Meter! Bei SPCM etwas mehr, aber hier gehts ja nur um den Vergleich.
Andere: Knüppelabfrage und Verarbeitung ca. 30 msec BEI JEDER KNÜPPELÄNDERUNG!, plus daraus resultierend 16 Frames=363.2msec plus Deine 100msec Flachstück ergibt 493.2 msec gleich 19.7 Meter, um 8.1 Meter mehr. Bei dreifacher Turbinengeschwindigkeit 24.3 Meter MEHR für eine Bahnkorrektur mittes leichter Welle.
5) wir gehen zusammen fliegen :
Dein Vorschlag wäre als Messverfahren nicht geeignet, da die beiden Sender nicht mit absolut gleicher Zyklusfrequenz und schon gar NICHT PHASENSYNCHRON laufen. Da würde auch nicht helfen, wenn man UNS 2 auch nicht Phasensynchronen durch einen zB. auf Kanal8 BEIDER SENDER wirkenden doppelbahnigen(!) Schalter ersetzen würde. Da gäbe es immer Phasenunterschiede noch zusätzlich.
ABER: Der Nachweis geht viel einfacher:
a) Du liest im MFI 8/99 und 9/99 den Artikel "Verzogenen Loopings, wodurch" samt Messwerten und Darstellung der von mir erfundenen praxisnahen Messvorrichtung mit 2 Servos für Zeitverschiebungen.
b) Mathematisch: ein schnelles Servo braucht für 40° ca 100msec. Folgt: während einer Frametime läuft das Servo somit 9 (NEUN) Grad.
bb) Praxisnahe: du programmierst auf Deiner MC24 einen freien(!) "Rückmischer" vom Schalter-Kanal 8 auf Kanal 7 (oder 3 auf, 2 oder....), sinnvollerweise unter PPM um nicht noch die speziellen (S)PCM Zeitverluste und Impulsverschachtelungen zu erleiden.
Du hast jetzt zwischen Servo 8 (3..) und Servo 7(2...) -Ausschlag eine Zeitverschiebung von 22,7 minus 1,5 msec (ca. 1,5 = Impulsabstand Servo zu Servo) gleich 21,2 msec.
Beim schnellen Servos resultiert daraus durch die Anlaufverzögerung des zweiten Servos ein Winkelunterschied von ca. 9 Grad (siehe b) WÄHREND des Laufs von einer (zweckmäßig End-) Stellung zur anderen. Mit an den Servohebel befestigten Stäbchen wird das noch offensichtlicher. UND DAS SIEHST UND HÖRST DU, GARANTIERT!!!
Damit ist für jedermann nachprüfbar die Auswirkung von 22 msec Zeitverlust auf den Servolauf beweisbar. Mit seinem eigenen Sender.
Bei der MC20 kommt da sogar nochmals eine Frametime dazu, die hat schon in freier
Aufwärtsmischung 1 Frametime-Zeitverlust plus Impulsketten-Zeitverschiebung.
6) Dein Statement: "das meine ich halt, dass es praktisch keine bedeutung hat."
Da kann ich wegen des Zeit- und WEG-GEWINNS in potenziellen Crash-Situationen nicht zustimmen. Wird wohl niemanden überraschen.
7) Wunderschöne Diagramme der diversen Kurven (Knüppel- und Servokurve: gerundetes Trapez, Impulsdiagramm: diskrete Treppchenkurve, Flugbahnableitung etc.) wären natürlich als Begründung oder "Rechtfertigung" möglich. ABER:
MACH ES SO WIE ICH: Gehe mit einem Dir bekannten Modell mit großen Ruderausschlägen und großen Rudern (Funflyer, nicht zu groß) mit beiden Sendern (Kollegensender?!?) fliegen.
Du wirst garantiert den Unterschied merken. Bei Rollen, Looping-Enden und bei bockigem Wetter bei der Landung.
Ob Du das glaubst oder nicht ist Glaubenssache, somit nicht beweisbar. Auch nicht das Gegenteil im Popperschen Sinn, somit erst recht "Glaube".
Erst wenn Du vergleichsweise geflogen bist, wird diskutierbare Wissenschaft durch reproduzierbare Experimente daraus. Allerdings verstehe ich noch immer nicht, was an dem Gedankenexperiment samt Rechenbeispiele falsch sein soll, dass eine schneller Anlage mehr Modellrettungspotenz hat als eine langsamere. "Es ist, wie es ist", keinen Ahnung, von wem das stammt.
Nochwas: In Crash-Zusammenhängen von "99,9% Progammfehlern zwischen den Ohren" zu sprechen, finde ich sehr, sehr unüberlegt. Das würde ja bedeuten, dass bei 1000 Abstürzen 999 von Zwischenohr-Programmfehler-behafteten Piloten (Klein-/Mittel-/Voll-^x^x^x^) beteiligt sind und nur 1 von 1000 einem Anlagen-geschädigten und unschuldigen Genius der Fliegerei zustößt.
Diese unfreundliche 99.9% Aussage kann somit gar nicht richtig sein - dazu müsste der gewisse Beobachter ausserdem schon 1000 Unfälle untersucht haben, mal von der "Statistischen Schwankungsbreite" abgesehen - um so ein für die Industrie imagepflegendes und Piloten-unfreundliches Statement überhaupt seriös aufstellen zu können.
Ich hoffe, dass jetzt alle großen Unklarheiten beseitigt sind, denn langsam beginnt die Sache HIER im Kreis zu laufen, mit viel zu viel Zeitaufwand und Kreuzschmerzen vom vor dem PC-hocken. Frei gesagt, ich will nicht mehr.
[ 01. Januar 2003, 13:13: Beitrag editiert von: Rudy Fiala ]