erfahrungen mit 3 / 4-blattproppellern

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
@andreas.
@-gerd (gegie):hast du die dreiblatt auch geflogen ,oder nur gemessen?
Diese Größe nur gemessen!
Ich habe aber dutzende Flugversuche in der 12/13"-Klasse hinter mir. Dazu wurde die Modellkasse (fast) geplündert und mit 2/3-Blatt-Ramosers (12C) experimentiert = gleiche Erfahrungen, ich bin durch damit! ;)
Seit dem weiß ich, wie gut diese speziellen E-Props sind (z.B. 18*8) : >Breakman<

[ 12. Januar 2004, 06:07: Beitrag editiert von: gegie ]
 
Hallo Gerd!
[3-4-Blatt offtopic on]
Wie sieht denn die Befestigung der APC-E-Props auf einer 6mm-Welle aus?
Ich habe nur einen Klemmkonus von 6mm auf 10mm! Aber 10mm passen leider nicht mehr durch die APC-E :confused: (Stufenbohrung endet bei 9.5?!
[3-4-Blatt offtopic off]

Gruss
Heiko
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... mußt dir die Klemmkonusse von 6mm auf 8mm besogen, siehe Bild1 wie ich. Der Prop wird auf 8,5mm aufgebohrt, damit die 8mm Achse später nur vom Konus zentriert wird - wichtig! Es bleibt genügend Material im Prop (Bild2) als Anschlag für den Zentrierring (hat nichts zu halten). Hält völlig ohne Probleme meine Lehner Kombination aus!
Bild1:
1073928189.jpg


Bild2:
1073928231.jpg
 
Hab nochmals meine alten Messwerte zusammengesucht:

Standschubmessungen

1065863151.jpeg


1065863247.jpeg


Datenreihenfolge bei allen Messungen:
Luftschraube mit Mittelstück; Spannung; Stromstärke; el. Leistung; Drehzahl; Standschub in g; spez. Standschub in Gramm/Watt; Strahlgeschwindigkeit

Messung: Lehner 1530/8 Y mit 1:5 für die Leichtbau Sukhoi
Aeronaut 17x9; 2 Blatt 46 mm; 13V; 25,6A; 333W; 4440/min; 1950g; 5,8 g/W; 16,7 m/s
Aeronaut 17x9; 3 Blatt 46 mm; 11,2V; 29,3A; 328W; 4200/min; 2200g; 6,7 g/W; 15,8 m/s
RF 18x6,5; 3 Blatt 46 mm; 11,4V; 25A; 285 W; 4400/min; 2100g; 7,4g/W; 12,1 m/s
RF 17x10; 3 Blatt 46 mm; 11,3V; 31,5A; 356W; 4150/min; 2100g; 5,9 g/W; 17,3 m/s

Halbgasmessung:
Aeronaut 17x9; 3 Blatt 46 mm; 11,8V; 17A; 200W; 3530/min; 1500g; 7,4 g/W, 13,2 m/s
RF 18x6,5; 3 Blatt 46 mm; 11,8V; 15,5A; 183W; 3800/min; 1500g; 8,2 g/W; 10,3 m/s

Ergebnis:
Der Vergleich der 17x9 als 2- bzw. 3-Blattluftschraube bei vergleichbarer Eingangsleistung liefert: die Drehzahl bei der 3 BL ist etwas geringer als bei der 2 BL. Der Standschub bei 3 BL ist höher als bei der 2 BL. Beim Wechsel von 2 BL auf 3 BL steigt der Strom um ca 10 bis 20 % an, bei gleichem Lochkreisdurchmesser.

Dreiblattluftschrauben haben beim Kunstflug den angenehmen Nebeneffekt, dass sie bei Abwärtsbewegungen im Leerlauf das Modell zusätzlich mehr abbremsen als Zweiblattluftschrauben. Dadurch können z.B. Loopings mit großem Durchmesser mit fast konstanter Geschwindigkeit geflogen werden

Zitat:
"Luftschraube, die Qual der Wahl

Aus der Gegenüberstellung der Messdaten der Luftschrauben wird schnell ersichtlich, dass die Vierblatt den besten Luftschraubenwirkungsgrad aufweist. Jedoch ist der Gewinn zwischen drei und vier Blättern nicht mehr so eklatant wie zwischen zwei und drei Blättern. Ein deutlicher Unterschied stellt sich beim Fliegen ein. Kommt es gerade beim Torquen zum typischen Geräusch abreißender Strömung an der Luftschraube, unterbleibt dies völlig bei drei- und vierblättrigen Varianten. Auch zeigt sich hier spontanes Umsetzen der Drehzahländerung des Motors. Man hat das Gefühl, mehr Biss zu haben. In der Praxis kommeen bei mir nur noch die 3- u. 4 - blättrigen Varianten zur Anwendung. Da es ja unter anderem ums Torquen geht, sollte im Sinne eines guten Wirkungsgrades die Differenz zwischen beschleunigtem Luftstrahl und Umgebungsluft gering sein. Da das Modell beim Torquen quasi in der Luft steht, ist die Geschwindigkeit der Umgebungsluft 0 m/s. Großer Luftschraubendurchmesser mit geringer Steigung ist gefragt. Der optimale Luftschraubenwirkungsgrad stellt sich aber mit möglichst großer Steigung ein. In der Praxis bin ich bei der Abmessung 17x9" hrausgekommen. Zwar wäre die 17x8" besser,durch die etwas höhere Flächenbelastung meines Super Diablotin erweist sich aber die 9" Steigung als stromsparender in den Passagen dazwischen."

Zitat Ende

Aus FMT RC Elektoflug EXTRA Ausgabe 2003 Bericht Fun - Flyer Super Diablotin; Abschnitt: Luftschraube, die Qual der Wahl S.13. Autor: Frank Vieten

Messungen beim Super Diablotin:

Messung: Lehner 1920/7 Y mit 1:6

Datenreihenfolge bei allen Messungen:
Luftschraube mit Mittelstück; Spannung; Stromstärke; el. Leistung; Drehzahl; Standschub in g; spez. Standschub in Gramm/Watt; Strahlgeschwindigkeit

Aeronaut 17x9 ; 2 Blatt 46 mm; 12,8V; 32,2A; 412W; 4759/min; 2200g; 5,3 g/W; 17,8 m/s
Aeronaut 17x9; 3 Blatt 45 mm; 11,2V; 39,2A; 439W; 4700/min; 2700g; 6,1 g/W; 17,6 m/s
RF 18x6,5; 3 Blatt 45 mm; 11,2V; 31,5A; 353W; 4800/min; 2500 g; 7,1 g/W; 13 m/s
RF 17x10; 3 Blatt 45 mm; 10,1V; 37,2A; 376W; 4250/min; 2200 g; 5,9 g/W; 17,7 m/s
RF 18x6,5; 3 Blatt 61 mm; 11,4V; 38A; 433W; 4730/min; 3100g; 7,2 g/W; 12,8 m/s(Akku frisch)
RF 18x6,5; 3 Blatt 61 mm; 10,8V; 37A; 400W; 4640/min; 2750 g; 6,9 g/W; 12,6 m/S (nach 1 min Laufzeit)
Aeronaut 17X9; 3 Blatt 61 mm; 10,3V; 42A; 433W; 4200/min; 2750g; 6,4g/W; 15,8m/s
 

haschenk

User †
Hallo zusammen,

Erstens mal,
nicht alles ist richtig, was so in den Zeitschriften steht. Darauf sollte man sich nur unter ganz großer Vorsicht beziehen. Beispiele für gedruckten Unsinn gibt es genug. Was da zu lesen ist, stellt immer nur die Meinung eines Autors dar, genauso, wie wenn der hier posten würde. Die Redaktionen haben im Regelfall keine Kompetenz und prüfen daher die Beiträge auch nicht auf sachliche Richtigkeit.

Zum Zweiten,
es gibt gibt eine ganz einfache Grundregel für Propeller: Wenn eine bestimmte Leistung bei (z.B. durch konstruktive Zwänge) gegebenem Durchmesser durchzusetzen ist, dann soll man das mit der geringstmöglichen Anzahl von Blättern machen.

Irgendwann kommen die Blätter mit zunehmender Leistung/Belastung (ca-Wert des Blattprofils) an Ihre Grenzen. Danach könnte man dann z.B. breitere Blätter verwenden, damit läßt sich die Grenze hinausschieben. Alternativ (oder danach) muß man die Blattzahl erhöhen, damit die aerodynamische Blattbelastung in sinnvollen Grenzen bleibt. So kommt man dann bei den "Großen" zu 3-, 4- und 5-Blatt-Propellern, s. auch das Posting von Jürgen. Bei Modellen ist das nicht anders.

Der tiefere Grund ist die Polare des Blattprofils. Bevor man einen zusätzlichen "Tragflügel" mit seinem zusätzlichen Widerstand hinzufügt, ist es ökonomischer, erst mal die vorhandenen "Tragflügel" (=Blätter) aerodynamisch auszureizen. Deren ca nimmt mit steigendem Blattwinkel stärker zu als das cw. Erst wenn die Abreißgrenze gefährlich nahe rückt, muß man einen weiteren "Tragflügel" hinzufügen.

Detaillierte Propellerrechnungen zeigen, daß wir bei Modellen normalerweise weit weg von der maximal möglichen Blattbelastung liegen. Oft wäre sogar der 1-Blatt möglich, aber der hat wieder seine eigenen Probleme. Damit sind wir in allen normalen Fällen beim 2-Blatt.

Ausnahmefälle können z.B. Scale-Modelle sein, oder wenn man aus Lärmgründen die Blattbelastung klein halten will. Oder wenn aus bestimmten Gründen ein sehr kleiner Prop verwendet werden muß und dann die Blattbelastung zu hoch wird.

Dasselbe Grundprinzip gilt übrigens auch für die Blattzahl von Impellern: Nie mehr Blätter verwenden, als notwendig. Sonst "zahlt" man mit mehr Widerstand, als eigentlich nötig wäre.

Dasselbe gilt auch für die Blattzahl von Helis.

Bei Vergleichen möchte ich noch auf einen besonderen Umstand hinweisen: Ein 3- oder 4-Blatt-Prop entsteht nicht immer durch Hinzufügen von gleichartigen Blättern, wie sie ein 2-Blatt hat. Man kann das tun, aber dann erhöht sich die "Flächendichte" des Props (Summe der Blattflächeninhalte/Kreisfläche). Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Flächendichte konstant zu halten, dann werden die Blätter bei den höher-blättrigen Props schmaler. Beides hat Vor- und Nachteile, darauf kann ich hier aber nicht eingehen.

Gruß,
Helmut
 

haschenk

User †
Hallo,

ich bin´s nochmal.
Zur Veranschaulichung nachstehend ein Scan aus dem sog. "Warschau-Report".
1074044548.gif

Es handelt sich um Messungen an 3 Props (bei Modell-Re-Zahlen!) mit verschiedenen Blattzahlen, aber gleicher Flächendichte. Leider stimmen die verwendeten Beiwerte nicht mit den heute üblichen J, Cp und Ct überein, sodaß man zur prakt. Anwendung erst umrechnen müsste, abgesehen vom Wirkungsgrad.
Wie zu sehen, sind die Wirkungsgradkurven prakt. IDENTISCH. Bei den Schub- und Leistungsbeiwerten gibt es Unterschiede, die man z.B. zur Anpassung an den Motor (Leistung beruht auf mehr Drehmoment und weniger Drehzahl, bzw. umgekehrt) verwenden könnte.

Wären die Messungen an Props mit stets gleichen Blättern ausgeführt worden, so hätten sich andere Eta- und sehr viel unterschiedlichere Schub- und Leistungskurven ergeben.

Gruß,
Helmut

[ 14. Januar 2004, 03:11: Beitrag editiert von: haschenk ]
 

Jan

Moderator
Original erstellt von Gerhard Hanssmann:

...Da es ja unter anderem ums Torquen geht, sollte im Sinne eines guten Wirkungsgrades die Differenz zwischen beschleunigtem Luftstrahl und Umgebungsluft gering sein.
Ok. Was ich spannend finde, sind durchaus auch die Flugeigenschaften. Ich werde auf Grund eigener Versuche und den Äußerungen anderer den Eindruck nicht los, dass die Strahlgeschwindigkeit von einiger Bedeutung für die Torque-Eigenschaften ist. Mit zu geringer Steigung, also zu geringer Strahlgeschwindigkeit, hat der Flieger keine Windfahnenfunktion. Er hat kaum Ruderdruck und kann nur schlecht bis gar nicht senkrecht gehalten werden. Wie mal einer mit einer typischen Fun-Flyer-Latte sagte: Fliegt wie Rattenkacke!! :D
Also: Wirkungsgrad ist vielleicht nicht unbedingt alles.

Original erstellt von haschenk:

...es gibt gibt eine ganz einfache Grundregel für Propeller: Wenn eine bestimmte Leistung bei (z.B. durch konstruktive Zwänge) gegebenem Durchmesser durchzusetzen ist, dann soll man das mit der geringstmöglichen Anzahl von Blättern machen.
Warum hat der Gerhard mit seinen verdienstvollen Messungen dann herausgefunden, dass bei den von ihm gemessenen Props die Blattzahl genau umgekehrte Ergebnisse brachte? Nämlich geringere Eingangsleistung bei gleichem Standschub oder mehr Standschub bei gleicher Eingangsleistung.

Das galt allerdings für die Klapplatten (CAM) von aeronaut und die 2-, 3- und 4-Blatt-Props und die typischen Drehzahlen von ca. 5000 bis knapp über 6000 U/min.

Irgendwie ein Mirakel.
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
net streitaaa!(nicht streiten)

ich sehe das ~so: wenn ein 3/4 blatt-propp mit
langsamer drehzahl gut bremst,dann hat er auch
"bei langsamer drehzahl einen guten zug.
ich habe vor ~2-3 jahren etliche LS vermessen
(2-blatt),diese bauten erst ab ~3000U/min kraft/
zug auf,diese stieg dann an(kurfe),verliev dann
ab ~4000 geradlinig bis ca 9000/10000 um dann
wieder abzufallen.
mit den 3-blatt beginnt der kraftverlauf früher
BRICHT aber auch FRÜHER ZUSAMMEN.-wenn das modell
die fahrt nicht umsetzen kann.
-------
mein optisches empfinden streubt sich beim
zb.e-sd mit 1,55m spw. ein 19" oder 20" propp
zu montieren.zumal ich eh nur im unteren
drehzahl bereich kraft benötige und meine 3300er
zellen sonnst ewig halten. ;)
und wenn jemand mit einziehfahrwerk,..
...drehzahl ist auch nicht alles...

mfg.:andreas
 

Carthago

User
Hallo Andreas,
konnte heute bei Gunter Deine 4-Blatt Aufnahme bewundern.
Erstklassige Arbeit, Kompliment !
Werden sie demnächst auf meinem Synergy testen !

[ 24. Januar 2004, 21:33: Beitrag editiert von: Frank Zickwolf ]
 
Hallo zusammen,
ich fliegen seit ein paar Wochen den Fun-Star von R.E.M. mit TM350-20-13 und 12 Zellen.
Anfangs noch mit einer alten Ariane-Klapp-Luftschraube, zwischendurch mit der APC 14x8 elektro und mittlerweile experimentiere ich mit den 3- und 4-Blatt-Aufnahmen für Klappluftschrauben und den Aeronaut CAM Carbon 12,5"x7,5".

Die Vierblatt-Variante konnte ich letztens fliegen, deutlich war mehr "Dampf" in den Aufwärtspassagen zu spüren als mit der 2Blatt-APC, allerdings war der Strom auch höher.
Der Einsteig ins torquen (kann ich leider noch nicht richtig) war auf jeden Fall einfach, das "Spielen" mit dem Gas kam mir auch einfacher vor.
Der Test mit der 3Blatt-Aufnahme steht noch aus.

Ich glaube man muß unterscheiden zwischen dem normalen rumfliegen und den Flugzuständen, die bei Fun-Flyern herrschen, dort sind eher die langsamen, kraftvollen Luftschrauben gefragt.

Gruß Markus
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
sodele mein E-Sd geht auch wieder!
nun mit 3-Blatt, 17x9 , 50mm mittelstück.
drehzahl~4900 (mit 2-blatt ~5800)
amp messen geht leider im moment nicht.
(vermutung ~60amp)
torquet nun unterhalb von halbgas,vorher
knapp 2/3.
startstrecke jetzt ~4-5m vorher über 12m.
die flugzeit ist immernoch über 10min.
die max geschwindigkeit fast gleich wie mit
17x9 - 2blatt! ????

mfg.:andreas

[ 19. Februar 2004, 18:19: Beitrag editiert von: elo-gustel ]
 
3 BLMS mit 60,5 mm Lochkreisdurchmesser, 6 mm Bohrung mit 3 Madenschrauben und Erleichterungsaussparungen.
Der 60 mm Meyerspinner passt durch Klemmen zwischen den Schraubenköpfen.

1077436117.jpg


1077436141.JPG


1077436172.jpg


Meisterhafte Arbeit. Danke Andreas.
 
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