Ersatz für abgebrannten Motor gesucht...

Hallo,

Ich brauche als absoluter E-Antriebs-Ahnungsloser mal einen Rat zur Anschaffung eines Ersatzmotors und/oder gegebenenfalls weiterer Komponenten.
Kurz die Vorgeschichte: ein Flugschüler hat sich in Lampertheim einen "Phoenix arkai" gekauft (Motorsegler mit ca 2.5m Spannweite und 1.5 kg). Der Verkäufer sagte, dass er mit 3S oder 4S betrieben werden könne. 4S war schon im Fundus vorhanden, also wurde er mit 4S betrieben und ging ziemlich "raketenmässig" (für einen Anfänger jedenfalls). Die Freude währte nicht lange, denn während des vierten Fluges schmolz der Motor den Motorspant vom Rumpf los. Die Isolierung der drei Anschlusskabel am Motor war "weg", die Kupferwicklungen des Motors ziemlich schwarz.
Nach dem Ausbau des Motors war es ein leichtes mal nachzusehen was für LS- und Akku-Empfehlungen es dafür gibt. Damit wurde dann klar, dass die 4S für die montierte LS nicht vorgesehen waren.
Hier die verbauten Komponenten:
* Motor Turnigy NTM 35-30 1100 KV
* Regler HK 40 A SBEC (2S-6S)
* Klapp-Luftschraube 30-15 (cm) entspricht etwa 12x6"

Der Motor ist offensichtlich für die Tonne, aber wie ist es mit dem Regler? Ist der in Ordnung solange er augenscheinlich tut? Gibt es eine (einfache) Prüfmethode?

Die Anforderung ist einen Segler mit so ca. 1.5 kg halbwegs effizient auf Höhe zu bringen.

Mal angenommen es müsste wirklich nur der Motor ersetzt werden, und es käme in Zukunft ein 3S LiIon Akku zum Einsatz; was wäre Eure Empfehlung, um das vorhandene Material weiter nutzen zu können? Randbedingungen wären der 12x6 Propeller und der Klemmkonus für eine 4mm-Achse.

Oder wäre es geschickter auch die LS etwas "bescheidener" zu wählen? Wie gesagt, die Leistung mit dem alten Setup war deutlich jenseits von ausreichend.

Was wäre die Empfehlung, wenn auch weiterhin mit 4S geflogen werden soll?

Gruss,

Michael
 

S_a_S

User
hallo Michael,
Bei 4S gab es die Empfehlung für eine 9x6, die 12x6 war für 3S vorgesehen.

Bei der von Dir beschriebenen Belastung ist in jedem Fall der Motor gut heiß geworden, vermutlich auch über die Magnettemperatur. Styro schmilzt deutlich über 100°C. Da steigt dann der Strom nochmals extremer an - und es wäre eigentlich zu erwarten, dass es den Steller auch gehimmelt hat (außer er hätte rechtzeitig wegen Überstrom abgestellt).

Andererseits schmilzt die bunte PVC-Isolierung deutlich vor Kupferlackdraht - und wenn der Motor mit Heißkleber befestigt war...

Mit einem defekten Regler einen neuen Motor testen ist vielleicht keine so gute Idee. Haben MOSFETs einen Kurzschluss, verfärben sich die Drähte des neuen Motors auch recht schnell...

Man könnte den "abgerauchten" Motor nach ein paar Checks (Windungsschluss, Statorschluss, induzierte Spannung...) auch nochmals für einen kurzen (!) Test ohne Luftschraube an den Regler hängen. Dazu einen abgesicherten Akku mit niedrigerer Spannung verwenden (nicht dass der auch noch in Flammen aufgeht). Wenn der Steller den Motor dreht, kann man auch unter Last weitere Tests beginnen (Ströme messen, Temperaturentwicklung beobachten). Versuch macht kluch, aber man sollte wissen, was man tut.

Ich würde das nicht so fix auf die 12x6 Luftschraube fixieren, meist kann man die Blätter am Mitnehmer auch austauschen. Ansonsten eben passendes Mittelstück und Spinner neu kaufen, wird auf die Dauer günstiger, als regelmäßig Motoren und Steller zu beschaffen.

Grüße Stefan
 
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