Fahrwerksdynamik und Dämpfung

Hallo Christian !

Meinst du mit dem elektrischem Dämpfer vielleicht so etwas wie z.B. einen PWM-Angesteuerten Hubmagneten ?
Da liessen sich mit einem G-Sensor ja wirklich ziemlich lustige Dinge realisieren.

Viele Grüße,
Sebastian

P.S.: (edit) Wie viel Watt peak muss denn so ein Dämpfer verheizen ?
 

RWA

User
Ich denke für die Anwendung im Modellflugzeug muss ein Stossdämpfer nicht verstellbar sein, da reicht es einen Kolben so zu ändern, dass er nicht über eine kalibrierte Bohrung für beide Richtungen gleiche Kräfte erzeugt, sondern zwei Bohrungen, die eine von unten, die andere von oben mit einer Membrane aus dünnem Stahlblech abgedeckt, und schon kann ich mit verschieden dicken Scheiben (gelasert aus z.B Fühlerlehren) verschiedenes Verhalten für beide Richtungen erzeugen.

Fährt der Dämpfer ein, drückt das Öl die Membrane über dem Kolben auf und die andere zu, fährt er aus gehts umgekehrt.

Aber, gibt es sowas denn nicht bereits bei den Modellautos? Falls ja, gibts doch dadurch jede Menge Optionen zum individualisieren, verschiedene Öle auch noch, das sollte doch reichen. Preiswert wäre es auch.

Aber das ganze Thema Hochdynamik wird meistens gewaltig unterschätzt. Ich erlebe das oft, hier ja auch, man reimt sich aus gefährlichem Halbwissen irgendwas zusammen und glaubt dann man hätte es verstanden.
Ich kann ein Buch schreiben über Autos die nach langen und sehr teuren Tests und einer Vielzahl von Änderungen langsamer fuhren als zu Anfang, weil solche "Experten" dran rumgedreht haben.

Wenn man hier meiner Empfehlung gefolgt wäre Wege zu messen, wäre die ganze Veranstaltung schon erheblich weiter.

Aber, es kostet ja nichts und Unterhaltungswert hat es allemal.


Roland
 
Aber, gibt es sowas denn nicht bereits bei den Modellautos? Falls ja, gibts doch dadurch jede Menge Optionen zum individualisieren, verschiedene Öle auch noch, das sollte doch reichen. Preiswert wäre es auch.
Hatte ich schon geschrieben:
Es gibt quasi unzählige Stoßdämpfer für Modellautos. Und ich meine zu wissen das selbst unser Hobbyshop verschiedene Öle auf Lager hat.
Nur... die Baugrößen sind für Modellflugzeuge halt nicht sonderlich passend. (Klar, ich könnte bspw. so ein Riesenotto von Stoßdämpfer von einem Verbrenner Dune Buggy an meine Wilga basteln, aber wie sieht das aus? :eek:
Auch die Wege. Bei einem Dune Buggy ist der wie bei einem Storch, bei einer Wilga eher so... Spatz. Und bei eine Corsair sicherlich noch weniger. (Kolibri?;))
Außerdem sind die meisten dieser Stoßdämpfer aus Plastik. (Jedenfalls jene die ich schon beäugt hatte.)
Denn: Was wiegt so ein Modellauto? Wie hoch ist die Maximale „Fallhöhe“ x Geschwindigkeit? Wie viel Kräfte müssen die bewältigen? Ich denke zwischen 6kg Modellflugzeug mit zwei Beinen und 3kg Modellauto mit vier Beinen gibt es einen Unterschied. (Nicht nur die Reichweite beim fliegen...:D)
 
Es gibt ein Problem zu jeder Lösung :D
Zum Probieren kann man die schon nehmen,zumal es für 1:10er die Alustossdämpfer im 4erpack für 12€ gibt. Wenn man weiss wo die reise hingeht,kann man miniaturisieren. Da gibt es dann schöne dünnwandige Edelstahlrohre von aeronaut und Sinterbuchsen bei Conrad. Wer nicht so viel bauen will kann die Festo pneumatik-Miniaturzylinder probieren. Funktionieren prima mit Öl. Da dann eine alte Verbrenner-Düsennadel ran und los gehts.
Grüße,
Sebastian
 
Ich denke für die Anwendung im Modellflugzeug muss ein Stossdämpfer nicht verstellbar sein, da reicht es einen Kolben so zu ändern, dass er nicht über eine kalibrierte Bohrung für beide Richtungen gleiche Kräfte erzeugt, sondern zwei Bohrungen, die eine von unten, die andere von oben mit einer Membrane aus dünnem Stahlblech abgedeckt, und schon kann ich mit verschieden dicken Scheiben (gelasert aus z.B Fühlerlehren) verschiedenes Verhalten für beide Richtungen erzeugen.

Fährt der Dämpfer ein, drückt das Öl die Membrane über dem Kolben auf und die andere zu, fährt er aus gehts umgekehrt.

Na endlich denkt noch einer mal praktisch...

Das wäre u.U. sogar mit Heimwerkermitteln zu bewerkstelligen, da brauchts nicht mal CNC oder Laser. Als Membrane kann man in den Baugrössen auch mit dünnem Lexan oder Gummi arbeiten, und man bräuchte vor allem auch nur eine statt zwei.

In eine Richtung arbeitet der Dämpfer ganz normal via der vorhandenen Löcher der Kolbenplatte ohne Membrane, und in die andere Richtung kommen dann zusätzliche Löcher mit Membrane zum Einsatz.

Das erscheint mir recht simpel umsetzbar zu sein. Ich hab zwar ein paar grosse Öli´s hier im Fundus, aber leider kann ich deren Kolbenplatten nicht mal eben für einen Versuch opfern. Dafür müsste ich mir erstmal ein paar "Opferplatten" basteln.


Mal sehen, ob ich mich da mal dran gebe. Wär auch für mich was neues. Ich brauchs zwar nicht, denn mir fällt kein sinnvoller Einsatz in meinen Modellen ein, aber interessant wärs schon... ;)




Gruss,
Axel.
 

RWA

User
Denn: Was wiegt so ein Modellauto? Wie hoch ist die Maximale „Fallhöhe“ x Geschwindigkeit? Wie viel Kräfte müssen die bewältigen? Ich denke zwischen 6kg Modellflugzeug mit zwei Beinen und 3kg Modellauto mit vier Beinen gibt es einen Unterschied. (Nicht nur die Reichweite beim fliegen...:D)

So einfach ist das nicht, das Modellauto fährt mitunter schneller als ein landendes Flugzeug und gegen Hindernisse, die das Flugzeug nicht bewältigen würde.

Nicht der "Landestoss" ist echter Stress für einen Dämpfer, sondern der "Bordstein".

Roland
 

RWA

User
Nur... die Baugrößen sind für Modellflugzeuge halt nicht sonderlich passend. (Klar, ich könnte bspw. so ein Riesenotto von Stoßdämpfer von einem Verbrenner Dune Buggy an meine Wilga basteln, aber wie sieht das aus? :eek:
Auch die Wege. Bei einem Dune Buggy ist der wie bei einem Storch, bei einer Wilga eher so... Spatz. Und bei eine Corsair sicherlich noch weniger. (Kolibri?;))
Außerdem sind die meisten dieser Stoßdämpfer aus Plastik. (Jedenfalls jene die ich schon beäugt hatte.)

Ja da kommt die Sinnfrage, macht es Sinn an einem Modell aus Verpackungsmaterial einen solchen Aufwand zu treiben, ich denke nicht.

Was anderes ist z.B., wenn einer einen schönen Fieseler Storch hat, der mit dem richtigen Fahrwerk auch eine "Sacklandung" übersteht, die das Original auch konnte.


Roland
 
Hi ,
Sebastian, ja der Praktiker macht das halt mal so wie Du. Habe ein bildchen von Dämpfern angehängt. Links sind Dämpfer für Tamiya Truckmodelle , die kann man noch schön bearbeiten um die Dämpfungsfunktion einstellbar zu machen und klein sind sie auch. Dazu nochmals die Instrumentendämpfer mit Düsennadelschraube und ein paar Buggydämpfer von Associated. Im oberen Bild sind noch ein Lego Plastikdämpfer und ein Pneumatikzylinder mit drauf und im unteren Bild Möbelanschlagdämpfer.

Hab etwas wenig Zeit , Heute Abend mach ich noch ein Bildchen zu Elektrischen Dämpfungen. Bose hat sowas ja Entwickelt und von Mercedes gibt es soetwas für die S Klasse zum zukaufen. Kleiner Scanner schaut vorneweg auf den Boden und reagiert die Wellen , Löcher und sonstigen Hinernisse einfach weg. AutomSchwebt , die Räder tanzen die Unebenheiten aus.
https://youtu.be/3KPYIaks1UY .

Happy Amps Christian
 

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RWA

User
Hab etwas wenig Zeit , Heute Abend mach ich noch ein Bildchen zu Elektrischen Dämpfungen. Bose hat sowas ja Entwickelt und von Mercedes gibt es soetwas für die S Klasse zum zukaufen. Kleiner Scanner schaut vorneweg auf den Boden und reagiert die Wellen , Löcher und sonstigen Hinernisse einfach weg. AutomSchwebt , die Räder tanzen die Unebenheiten aus.
https://youtu.be/3KPYIaks1UY .
Happy Amps Christian

Das ist die Zukunft, aber nur bei Autos, bei denen der Komfort im Vordergrund steht. Erinnere dich an "active suspension" in F1, das war zwar noch hydraulisch, funktionierte aber so gut, dass Auto und Fahrer regelrecht entkoppelt waren von der Fahrbahn, und der so kein Gefühl mehr hatte für Traktion.

Ähnlich wie bei (nicht McPherson) Vorderachkonstruktionen, mit denen bewusst jede Rückmeldung vermieden wird (möglichst kurzer und über den ganzen Federweg gleichbleibender Störkrafthebelarm)

Roland
 
Ich frage mich wie das wohl bei den (Bemannten!) Kunstflugzeugen... also Extra, Edge & Co... und anderen Leichtflugzeugen gemacht wird: Soweit ich weiß, haben die ungefederte (keine Stahlfedern) und ungedämpfte (keine Stoßdämpfer) Fahrwerke: Meist aus Alu/Glas/Kohlefaser.
(Wie bei den Modellen.) Das Material selbst ist quasi „All in One“.

Oder nicht?

Trotzdem steigen die Piloten zumeist ohne ich hab' Rücken aus solchen Maschinen.


Bei diesen einfachen, scheinbar ungedämpften Fahrwerken, die ausschließlich aus einer Schwinge bestehen, wird die Dämpfung durch das Schmieren des Reifens am Boden erziehlt, wenn die Fahrwerksspur beim Einfedern breiter wird.

Von der Auslegung gar nicht ohne.

Viele Grüße
Andreas
 

FamZim

User
Hallo

Wenn Ich etwas wissen will wirt das getestet.
Dabei möglichst an alles denken was, wie, und wo, passieren kann.
Das hat Xeno sicher auch gedacht, aber leider einige Sachen überschätzt.
Darum die ganzen Probleme mit unerwarteten Ergebnissen.
Die Messeinrichtung ist nach dem Umbau auf Stangenführung schon viel besser geworden, aber noch nicht so wie Ich schrieb.
Es sollten ALLE Bauteile übereinander, und nicht von Vorne nach Hinten versetzt angeortnet sein.
Immer noch Verkantungs- und Kippgefahr !
Mit so einer Versuchseinrichtung, (besser doch mit einer Wage) kann dann jede beliebige Kombination gemessen werden.
Die Verkäufer halten sich ja meist bedeckt ?
Liegen dann viele Ergebnisse vor, kann jeder für sich entscheiden was Er nehmen möchte und für richtig hällt.
So testet ein User für alle die Akkus und Ladegeräte, und ein anderer eben Fahrwerks-Komponente.
Ist doch eigentlich kein Problehm.
Alle Wörter die Ich hier schreibe sind übrigens milionenfach schon genutzt worden, und natürlich Plagiate ;)

Gruß Aloys
 

RWA

User
Hallo

Wenn Ich etwas wissen will wirt das getestet.
Dabei möglichst an alles denken was, wie, und wo, passieren kann.
Das hat Xeno sicher auch gedacht, aber leider einige Sachen überschätzt.
Darum die ganzen Probleme mit unerwarteten Ergebnissen.
Die Messeinrichtung ist nach dem Umbau auf Stangenführung schon viel besser geworden, aber noch nicht so wie Ich schrieb.
Es sollten ALLE Bauteile übereinander, und nicht von Vorne nach Hinten versetzt angeortnet sein.
Immer noch Verkantungs- und Kippgefahr !
Mit so einer Versuchseinrichtung, (besser doch mit einer Wage) kann dann jede beliebige Kombination gemessen werden.
Die Verkäufer halten sich ja meist bedeckt ?
Liegen dann viele Ergebnisse vor, kann jeder für sich entscheiden was Er nehmen möchte und für richtig hällt.
So testet ein User für alle die Akkus und Ladegeräte, und ein anderer eben Fahrwerks-Komponente.
Ist doch eigentlich kein Problehm.

Gruß Aloys


Stimmt alles, scheitert aber daran, sich konsequent der Erkenntnis zu verweigern, die für den Zweck ungeeignete Größe zu messen, man könnte ebenso stattdessen die Temperatur des Versuchsaufbaus messen und daraus dann irgendwas schliessen, es wäre genauso unhaltbar und sinnlos.


Roland
 
Ein interessanter thread, bestes Popcorn seit langem. Natürlich braucht es nicht noch meine Ratschläge, die eines bekennenden Nicht-Fahrwerksbauers...

Ich bin nicht ganz sicher, aber hauptsächlich sollten wohl ein primärer Schlag und die Verhinderung des Springens im Vordergrund stehen. Nebenbei fielen auch Sätze wie "niemand landet in 25cm Höhe" (Doch. Ich. Immer, aber dazu später mehr).

Was in den umfangreichen Beiträgen völlig ignoriert wurde, ist die Umwandlung von kinetischer Energie in potentielle. Landung mit überhöhter Geschwindigkeit wird in zunehmend grössere Hüpfer (!!) umgesetzt (ich habe das bei einer Landung in einer C-152 in München Riem bei Föhnsturm einmal in beängstigender - und ich vermute ernsthaft gefährlicher - Weise erlebt. Bei starken Böen muss man mit Übergeschwindigkeit anfliegen. Eine C-152 springt locker über 2m hoch! Beenden: mit Vollgas und Durchstarten.)

Die meisten Modellbauer denken dass ihre Flieger bei der Landung springen, weil die federnden Fahrwerksbeine zu wenig gedämpft sind. Das ist aber wohl nicht der Fall. Typischerweise sieht eine Landung mit zu hoher Geschwindigkeit, die scherzhaft "aktive Landung" genannt wird, so aus:


oder so:


Hier endete das Hüpfen abrupt, als beim Abbau der Geschwindigkeit die stall speed erreicht wurde und der Auftrieb zusammenbrach.​

Solche Situationen gibt es also nicht nur hundertfach dokumentiert bei den "besten Crash-Videos" der RC-Modelle, sondern auch in echt.

Das ist beste Schulphysik: Umwandlung von kinetischer in potentielle Energie... Wenn man diese Situationen betrachtet, könnte man schon glauben, dass ein langer Federweg mit geriner Druck- und hoher Zugdämpfung Hilfe bringen würde. Ich glaube aber, dass man gar nicht soo extrem bauen kann, dass man dieses aerodynamische Problem nur damit in den Griff bekommen würde. Der Modellflieger glaubt es aber gerne.
Das einzige was dagegen hilft, ist: Niemals landen. In 25cm Höhe dahinschweben bis der Strömungsabriss kommt. Nur dann ist so viel Energie aus dem Flugzeug herausgesaugt, dass es nicht springt - es KANN dann gar nicht mehr springen. Und bei Erreichen des Strömungsabrisses ist es ja nicht so, dass der Flieger schlagartig auf den Boden fällt, es sinkt (wenigstens die ersten 25 Höhen-cm) nur etwas beschleunigt. Deswegen lande ich grundsätzlich nie. Bei den echten trötet dann irgendwann die Stallwarnung, und die Aerophysik nimmt mir die Kontrolle ab und setzt das Ding für mich auf die Bahn. Also gelandet bin ich selber in meiner aktiven Pilotenzeit vermutlich nur einmal, sonst war es immer das Flugzeug das es mir abgenommen hat.

Diese physikalischen Probleme haben Flugzeugbauer schon lange beschäftigt. Mein Lieblingsvideo dazu ist folgendes:
Damit ihr es nicht zweimal angucken müsst: Bei allen Landungen - mit Ausnahme der letzten beiden "schönen" - werden die armen Hustler einfach mit Sinkrate auf den Asphalt gedonnert, mit schönen Konsequenzen. Und um auch einmal das für diesen thread hilfreiche grenzenlose Selbstbewusstsein einzustreuen (:cool: - heutzutage muss man ja schon Smileys setzen) - was da alles an Empfehlungen gegeben wird (das wäre perfekt für diesen thread)! Und keiner ausser mir hat gesehen bzw. keiner hat es damals bei den Empfehlungen geschrieben, dass nur die allerletzten Landungen gar keine waren (vor allem die vorletzte): als eigentlich einzigen Unterschied zu den vorherigen Landungen hat der Pilot die B-58 einfach in geringer Höhe so lange in der Luft gehalten, bis sie sich weigerte weiter zu schweben und sich sanft hinsetzte:

Vor allem die Landung ab 6:46. Das Ausschweben dauert von 6:51 bis 7:02 - etwa einen knappen Kilometer!​


@RWA: wie legt man denn die Dämpfung bei Autos bei Höchstgeschwindigkeit an der Vorderachse aus? Ich habe vor xx Jahren mal gehört, dass ein getunter Golf GTI bei Höchstgeschwindigkeit gerade mal 9kg Vorderachsabtrieb (verzeih, falls das Wort falsch ist) hat, nicht sehr beruhigend wenn da eine Bodenwelle kommt... Wenn eine dafür ausgelegte Feder-/Dämpfer-Konfiguration auch "Fallenlassen aus 1m Höhe" gut meistern würde, wäre sie imho für den Modellflug gut geeignet.

Für den threadstarter:
Wenn es um das optimale Fahrwerk für Landestösse geht, nur um Belastungen von der Zelle fern zu halten: ich bin nicht sicher, ob das auch das optimale Fahrwerk für den Flugbetrieb ist... Und wenn Du so gut im Landen bist, kannst Du es Dir ja mal erlauben, nach Überfliegen des Bahnanfangs in 25cm Höhe im Leerlauf einfach immer weiter zu schweben. Immer weiter und weiter... Auch die Fahrwerke Deiner Flieger werden es Dir danken.

Bertram
 

FamZim

User
Hallo

Helft mir bitte mal rechnen ;)
Testaufbau mit Kugelschreiber-10 g schwer.
Feder vorgespannt auf 550 g ! das ist die nötige Kraft um ihn aus zu lösen.
Der Weg beim Auslösen ist lediglich 3 mm.
Die nötige Fallhöhe aber ~ mindestens 40 cm.
550 G Kraft durch 10 g des Kugelschreibers wären 55 G bei 3 mm Weg.
Wäre der "Bremsweg" 30 mm dann 5,5 G oder ? bei 40 cm Fallhöhe ??
Viele Fragezeichen zu den anderen Messwerten.

Zu den Stossdämpfern hab ich eine Frage.
Wenn der zusammengedrückt wirt, fährt die Kolbenstange in das Gehäuse "mit" ein.
Diese hat ein bestimmtes Volumen.
Wenn der Zylinder aber voll Öl ist, geht das gar nicht, wie macht der das also, mit etwas Lehrraum, und Luft darin.?

? Gruß Aloys.
 

RWA

User
Und bei Erreichen des Strömungsabrisses ist es ja nicht so, dass der Flieger schlagartig auf den Boden fällt, es sinkt (wenigstens die ersten 25 Höhen-cm) nur etwas beschleunigt.

Hallo Bertram, das hatte ich bereits in #30 und 33 mal erwähnt, ohne Effekt....


@RWA: wie legt man denn die Dämpfung bei Autos bei Höchstgeschwindigkeit an der Vorderachse aus? Ich habe vor xx Jahren mal gehört, dass ein getunter Golf GTI bei Höchstgeschwindigkeit gerade mal 9kg Vorderachsabtrieb (verzeih, falls das Wort falsch ist) hat, nicht sehr beruhigend wenn da eine Bodenwelle kommt...

Es kommen, wenn das beim GTI so war, 9kg zum statischen Gewicht hinzu.

Das Fahrwerk eines Serienautos ist immer für stark unterschiedliche Gewichte gemacht, wegen der möglichen Zuladung, selbst 30% überladen muss ein bestimmter Restfederweg sichergestellt sein, das verlangt dieStVZO. Deshalb haben alle Strassenautos an den Kolbenstangen der Dämpfer Zusatzfedern aus Gummi, oder, wenn das nicht möglich ist, irgendwo auf einem der Lenker.
Deswegen ist das Fahrwerk eines Strassenautos immer ein Kompromiss, der alles ein bißchen können muss und nichts wirklich gut.

Je schneller ein Auto fahren kann, umso schwieriger wird es, den darzustellen, deshalb haben sehr schnelle Autos auch meist weniger Zuladung, oder weniger Sitze. Meins zum Beispiel hat vier, alle schwächer motorisierten haben fünf, trotz gleicher Innenausstattung.

Viel gefährlicher ist der Umstand, das fast alle Karosserieformen hinten Auftrieb erzeugen, da kann dann ein Dachspoiler einen gewaltigen Effekt haben, leider wegen seines schlechten Wirkungsgrades (eben ein Spoiler, kein Flügel), das Auto aber auch ebenso Endgeschwindigkeit kosten.

Echter aerodynamischer Abtrieb ist ein anderes Thema, weil da ein Auto auch leicht doppelt so schwer werden kann, da wird die Federung zusammengestaucht bis sie auf Gummi oder Plastikscheiben an den Stossdämpfern, mit denen man die Minimalhöhe einstellt, aufsetzt und fährt ab dann quasi ungefedert.

Wenn eine dafür ausgelegte Feder-/Dämpfer-Konfiguration auch "Fallenlassen aus 1m Höhe" gut meistern würde, wäre sie imho für den Modellflug gut geeignet.

Das Auto in meinem Beispiel in #26 bewegt sich beim Aufsetzen mit etwa 140km/h vorwärts und setzt aus einer Höhe von über 1,50m auf.


Roland
 

RWA

User
Zu den Stossdämpfern hab ich eine Frage.
Wenn der zusammengedrückt wirt, fährt die Kolbenstange in das Gehäuse "mit" ein.
Diese hat ein bestimmtes Volumen.
Wenn der Zylinder aber voll Öl ist, geht das gar nicht, wie macht der das also, mit etwas Lehrraum, und Luft darin.?
? Gruß Aloys.

Das wurde hier bereits beschrieben, beim Modelldämpfer gibt es im Gehäuse eine Art Gummiblase, die das ausgleicht. Beim "echten" Stossdämpfer gibt es dazu verschiedene Lösungen, auch mit separatem Ausgleichsbehälter, die alle unter Druck stehen, was bewirkt dass das Öl weniger zum Aufschäumen neigt, aber auch dass der Gasdruck den Dämpfer auseinanderzuschieben versucht und, auch ein nachteiliger Effekt, wenn Dichtringe unter Druck stehen, wächst das Losbrechmoment und das Ansprechverhalten des Dämpfers wird schlechter.


Roland
 
Nicht der "Landestoss" ist echter Stress für einen Dämpfer, sondern der "Bordstein".
Da hast du recht: Bordsteine sollten auf einer Landebahn selten vorkommen. ;):D

In 25cm Höhe dahinschweben bis der Strömungsabriss kommt. Nur dann ist so viel Energie aus dem Flugzeug herausgesaugt, dass es nicht springt - es KANN dann gar nicht mehr springen.
Das ist fast genau meine „Landetechnik“. Erklärt und erlernt von Piloten die Rücksicht auf ihre und die Rücken ihrer Gäste nehmen. (Vom Fluggerät mal abgesehen.)

Wobei ich aber ehrlicherweise zugeben muß: Aus chronischen Mangel an Wiesen, wird hier nur auf Hartbahnen gelandet. Und die sind allesamt immer weit über 100m lang, so das man mit Schwung an den „20cm Stall“ gehen kann: Man fliegt/schwebt eben solange bis sie sich von selbst hinsetzt. Die wirkliche Flug bzw. Schwebegeschwindigkeit ist dabei sehr unterschiedlich.
Das hat auch den Vorteil, das man bis zuletzt Druck auf den Rudern hat und die Kiste somit steuerbar bleibt.
Es kann also sein, das dies System auf durchschnittlichen Mitteleuropäischen Grasbahnen nicht klappt, weil die Bahnen zu kurz sind.

Und das muß man auch regelrecht lernen. Denn auch der Anflug muß stimmen und jedes Fliegzeug hat da so seine eigenen Vorlieben. Nur mal als Beispiel: Meine 100cc Katana kann vom Schweben oft gar nicht genug bekommen, dann schwebt sie an mir vorbei bevor sie sich hinsetzt. Ohne Hüpfer, obwohl da nur ein Kohlefaserfahrwerk alles machen muß.
Ganz anders meine Morrisey Bravo (50cc): Sie will mit etwas Fahrt (Schleppgas) gelandet werden, denn langsam vor sich hin schweben ist nicht so ihr Ding: Ist man zu langsam, hüpft sie noch mal (Alufahrwerk). Und meine Wilga (38cc) mit gesetzten Klappen schwebt überhaupt nicht: Ohne Motorzug (Schleppgas) plumpst sie einfach nur hin. (Da wären dann brauchbare Stoßdämpfer schon wünschenswert.)
Ohne Landeklappen schwebt sie aber auch nicht sonderlich weit: Wohl zuviel Drag. Aber mit etwas Gas am Knüppel bis kurz vor dem hinsetzen, geht das Butterweich. Ohne Hüpfer.

Inzwischen lande ich sogar mit meinem Acromaster so, obwohl der das nun wirklich nicht braucht: Den landet man auf einem Handtuch.

Durch diese Methode, bei dem aber der genaue Aufsetzpunkt nicht sicher feststeht, habe ich super gefederte und gedämpfte Fahrwerke nicht eigentlich vermißt.
 

RWA

User
Das einzige was dagegen hilft, ist: Niemals landen. In 25cm Höhe dahinschweben bis der Strömungsabriss kommt. Nur dann ist so viel Energie aus dem Flugzeug herausgesaugt, dass es nicht springt.

Wenn ich mir das so überlege, landet doch jeder so wie du beschreibst, nur deine 25cm irritierten mich .

Aber genau so geht es, die Übergänge sind aber fliessend, ich fliege bis zu einer bestimmten Höhe an, fange dann ab und lasse ausschweben, da geht eins ins andere über.
Wenn ich auf unserem Stoppelacker mit einem ungefederten Segler quer landen muss, weil der Wind so steht, dann findet das alles nur schneller statt, kurz und steil anfliegen, ausrunden, aufsetzen. Der Strömungsabriss ganz am Ende kommt doch fast unmerklich und sanft, der Flieger setzt sich einfach hin.


Roland
 
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