Hallo FlyHein,
Habe deine mail bekommen und möchte hier antworten.
Rechteckige Flächenverbinder sind aufgrund ihrer besseren Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Querschnitte in einem Flügel besser geeignet um Biegemomente zu übertragen. Aber das haben ja die Kollegen hier schon genügend beschrieben. Wir haben seit 1980 unsere Flächenverbinder in relativ einfachen Formen, auch schon unter Verwendung von Aluprofilen aus dem Baumarkt, laminiert. Für die genannte BS1, zu sehen in MFI 7/2002 mit einer Scale-Dokumentation in MFI 6/2002 oder auf meiner Webside, haben wir die maximale Bauhöhe der Steckverbindung zwischen den Kohlenstoffrovings des Holm ausnutzen wollen. Wir wollten eine Biegefestigkeit wie bei unseren F3B-Modellen erreichen. Der Stab war daher mit einer vollen Kohlenstoff-Rovingfüllung überdimensioniert. Jürgen hat daher seinen Verbinder durch das einlaminieren eines 10mm Alurohres erleichtert. Die Herstellung geschieht folgendermaßen:
Der Verbinder wird in einer Form aus Aluprofilen die in parallelem Abstand auf einer beschichteten Spanplatte verschraubt sind hergestellt. nach dem Wachsen werden die Kohlenstoffrovings getränkt und in diese Form eingelegt. Nach der Hälfte der benötigten Rovings, die Gesamtanzahl kann man leicht ausrechnen, wird mittig das in V-Form gebogene Alurohr eingedrückt, dass er schön in der Mitte liegt und dann die zweite Hälfte der Rovings drauflaminiert. Anschließend kommt ein Brett auf die Form und das Ganze wird mit Schraubzwingen zusammen gepreßt.
Ich habe das schon mal in einem Artikel für FMT beschrieben. FMT Extra Segelflug 1994 beschrieben. Ich stelle diesen Artikel in Kürze auch auf meine Webside. Zu finden unter "Veröffentlichungen".
Diese Vorgehensweise ist natürlich ziemlich Simpel und bringt nicht viel, kaum eine Gewichtseinsparung, eine etwas geringere Festigkeit da nur der nahezu neutrale Bereich des Verbinders geschwächt wird, aber und jetzt komm's,
deutlich weniger Arbeit beim Laminieren des Verbinders.
Verbinder mit rechteckigem Querschnitt gibt es auch zu kaufen. Fragt mal bei
EMC-Vega nach!
Einen Verbinder mit Aussparungen im mittleren Bereich habe ich auch von Jaro Müller, Ellipse 3, gesehen. Hier wurde der Verbinder in einer allerdings gefräßten Form so hergestellt wie es oben beschrieben wurde. Anstelle des Alurohres werden aber an den Enden der Form positionierte Einlagestücke, die keilförmig zur Mitte des Verbinders auf Null auslaufen, eingelegt und nach dem Aushärten wieder herausgezogen. Natürlich muß dabei jeder Roving auf Länge geschnitten werden, da ja in der Mitte mehr Rovings liegen als an den Enden des Verbinders.
Berechnen kann man die Abnahme der Rovinganzahl über die Berechnung des Biegemoments des Verbinders. Yeti kann das sicher aus meinem Excel-Berechnungsprogramm des Tragflächenholms für den Steckverbinder umstellen und uns zur Verfügung stellen!!! Ich habe leider wenig Zeit, sonst würde ich es selber schreiben, aber mein Hobby hat Vorrang!
Yeti, du findest das genannte Programm auf meiner Homepage unter ASH25 zum Download.
Gruß
Christian
http://ch.baron.bei.t-online.de