Flächensteckservoverbindung Frage

Hallo ihr lieben.
Ich bräuchte mal eure Bauerfahrung zum Thema Servosteckverbindung zwischen der Tragfläche und Rumpf.
Harzt ihr die Stecker und Buchsen in den Rumpf und Flügel ein, sodass beim zusammenstecken der Flächen der Kontakt direkt hergestellt wird. Oder lasst ihr die Kabel an den Flächen länger und Steckt die dann später im Rumpf zusammen. Gibt es gute Gehäuse für die Stecker um sie dann in den Rumpf zu Harzen?
Welche Stecksysteme Nutzt ihr. Ich würde gerne die MPX Stecker nehmen.
wäre schön wenn ihr auch Bilder posten könnten.
schreibt mal alles dazu rein
Danke
 

ingoh.

User
Das Thema ist vermutlich recht komplex. Grundsätzlich müsste man unterscheiden, ob die Tragflächen mittels Streckung in einer linearen Bewegung an den Rumpf gesteckt werden, oder ob man die komplette Fläche z.B. nach deren Arretierung an der Nasenleiste und anschließender Drehbewegung an den Rumpf schraubt.
Ich selbst versuche immer eine automatische Verbindung herzustellen, das Gefummelt einzelner Servokabel kann ich nicht leiden.
Im Fall, dass die Flächen Hälften vor dem Befestigen schon zusammengesteckt werden, mache ich mir immer erst mal eine Steckverbindung zwischen den beiden Hälften. Somit werden die Servo Anschlüsse der einen Hälfte schon mal komplett der zweiten Hälfte übergeben um dann von dort nur noch eine Zuleitung zum Rumpf zu bekommen.
Ich verwende zum elektrischen Verbinden am liebsten doppelreihige vergoldete Stift- und Buchsenleisten mit einem Rastermaß 2,54 mm aus dem Elektronikversand. Die kann ich mir je nach Polzahl selber Ablängen.
Ich poste später mal noch Bilder....
Gruß, Ingo
 
Und schon im 2. Post macht der Schreiber das genau anders herum :) Wenn ich kann (wenn ich selbst baue) vermeide ich feste Verbindungen Fläche/Rumpf. Mindestens eine Seite sollte lose sein. In einem CFK Segler ist der grüne MPX Stecker im Rumpf fest verbaut, der Stecker aus der Fläche ist lose und verschwindet nach dem Zusammenstecken in der Fläche. Bei anderen Fliegern sind beide Enden lose. Die Steckverbindung stelle ich her, wenn die Fläche schon auf dem Verbindungsstück sitzt, so hat man beide Hände zum Stecken frei und die Verbindung verschwindet in dem Fall im Rumpf. So ist die Steckverbindung nicht von mechanischen Belastungen betroffen. Meine Sorge ist immer, dass sich die Flächen durch Vibration oder sich lösenden Multilock oder was auch immer vom Rumpf entfernen und die Verbindung zu den Servos weg ist. Fest sitzende Stecker sind hierbei natürlich Voraussetzung, genau so wie nur ein Stecker pro Seite, ggf. werden Plus und Minus zusammengefasst. So kann ich 2 Servos plus Licht über einen 6-poligen MPX Stecker leiten, die sich sehr gut eignen. Wenn pro Fläche nur ein Servos drin ist (wie jetzt bei der großen Bellanca), dann ist es nur ein normales Servokabel mit Arretierungs-Clip, bei dem Stecker und Buchse lose sind.
Gruß, Holger
 
dito, auch lieber fest und jetzt das erste mal mit Multilight. Wenns reinpasst,
ist mir das lieber, weil man keinen nervigen Rahmen wie bei MPX hat.
 

Auftrieb

User
Ich verwende zum elektrischen Verbinden am liebsten doppelreihige vergoldete Stift- und Buchsenleisten mit einem Rastermaß 2,54 mm aus dem Elektronikversand. ...
Bei denen würde mich die zT stark schwankende Qualität stören, die eine dauerhaft zuverlässige Verbindung beeinträchtigen kann.
Es hat schon seinen Sinn, an dieser Stelle MPX oder äquiv. Systeme zu verwenden.
 

postler

User
Ich mache es auch immer so wie Holger (Post #3)
je nachdem wo es am sinnvollsten / einfachsten ist, wird ein Stecker / Buchse im Rumpf oder Wurzelrippe der Fläche eingeklebt.
Das Gegenstück wird über Kabel "vibrationsgeschützt" angesteckt.
(gibt absolut keine Probleme...
gibt im Maschinenbau ja auch Festlager und Loslager ;) --> ok, aus hauptsächlich anderen Gründen wie "Wärmeausdehnung der Welle")

zu 95% nehme ich MPX-Stecker; habe auch schon mal 3-pol MT30 Stecker/Buchse genommen, weil im Modell passende runde Bohrungen waren, ich nicht extra weiter aufschneiden wollte und nur 3 Pole für ein Servo benötigt wurden.

Gruß Heinrich
 
Bei uns eine langjährige und auch immer wieder "umstrittene" Regel: immer eine Seite fest, die andere lose. Bei Motorfliegern kann so das Kabel auf einer Seite mitvibrieren und bei Seglern hast du die Sicherheit, dass sollte sich da mal was bewegen, nicht sofort die Verbindung unterbrochen wird.
Meine Erfahrung ist die, dass ich bisher bei keiner Variante (lose/lose, fest/lose, fest/fest) Probleme hatte. Die Version mit beidseitig lockerer Verbindung ist meist recht nervig, weil immer wieder mal der Stecker in den Rumpf zurückrutscht, daher habe ich die praktisch nirgendwo mehr. Bei mehreren Seglern habe ich es einseitig gelöst, wo am Rumpf der Stecker fest montiert ist und der Gegenstecker frei in der Fläche liegt. Bei mehreren Modellen habe ich auch beidseitig fest gemacht. Man muss aber gut kontrollieren, dass die Flächen immer fest und ordentlich sitzen. Da kann ein kleiner Spalt schon schnell zu Wacklern führen.
 

Peter2

User
Hallo Daniel
Ich habe fest-fest nur im Motorspatz (E-Nasenantrieb, 250 cm Spannweite, Pichler)

IMG_20210710_124541.jpg

Hier im Rahmen in der Wurzelrippe des Rumpfes.

IMG_20210710_124639.jpg

Von innen, es ist nur jeweils 1 Servo pro Flächenhälfte für das Querruder verbaut.

Bei meinen anderen Modellen (E und V) setze ich fesr-lose ein.

IMG_20201101_170935.jpg

Bei der FW190 habe ich jeweils 2 Verbindungen benutzt. Querruder und Landeklappe auf einem Stecker und das EZFW auf dem Anderen.
Eine Powerbox versorgt das Ganze.

Liebe Grüße erstmal,
Peter
 

Peter2

User
Ergänzung :
Ich habe noch ein paar Bilder von meiner Burda Piper (270 cm Spannweite, VQ) gefunden.
Aus optischen Gründen wollte ich die Verkabelung etwas verstecken.
Also die Buchse in den hinteren Spant verbaut und an den Flächen ein Kabelschwanz mit grauem Geflecht überzogen.
Mittlerweile nervt mich das Gefummel hinten im Rumpf und ich werde die Buchse in die Wurzelrippe am Rumpf fest platzieren.

IMG_20211010_200451.jpg

IMG_20210727_184939.jpg

LG
Peter
 

ingoh.

User
Bei denen würde mich die zT stark schwankende Qualität stören, die eine dauerhaft zuverlässige Verbindung beeinträchtigen kann.
Es hat schon seinen Sinn, an dieser Stelle MPX oder äquiv. Systeme zu verwenden.
Kann ich überhaupt nicht bestätigen, zumindest nicht aus meiner Erfahrung. Zudem führe ich jedes Potential doppelt aus, also mit jeweils 2 Pins die übereinander liegen. Bei einem Anschluss einer Fläche mit 3 Servos wird Plus und Minus mit jeweils 4 verbundenen Pins ausgeführt und jedes Servosignal mit 2 Pins. Ich hatte in 35 Jahren Modellbau noch kein einziges Problem mit diese Steckern.
 

Auftrieb

User
Ich hatte in 35 Jahren Modellbau noch kein einziges Problem mit diese Steckern. ...
Es ist halt so, dass diese 2,54mm Pfostenstecker nicht für eine Vielzahl von Steckzyklen ausgelegt sind, übrigens genauso wie die D-Sub.
Das war nämlich der Hauptgrund für die Entwicklung der MPX-Stecker.
 

onki

User
Hallo,

die eingangs gestellte Frage ist mir etwas zu unscharf.
Reden wir von einem Segler oder einer Motormaschine?
Bei letzterer kommt man (speziell bei Hochdeckern) i.d.R. sehr gut an die Stecker heran sodass eine lose Seite (rumpfseitig) hier keinen nennenswerten Mehraufwand bedeutet.
Zudem sind die Belastungen durch den Motor um ein vielfaches höher. Hätte ich aber Motormodelle, würde ich auch beidseitig feste Steckverbinder verwenden.

Im Segler ist die Nummer komplett anders. Hier komme ich rumpfseitig nicht an die Steckverbindung heran. Daher habe ich in allen Modellen nun beidseitig fest angebrachte Verbindungen, viele davon aber einseitig auf Gummipuffern (sofern möglich).
Bei Zweckmodellen ist eine komplett feste Verbindung absolut unkritisch, weil hier keine nennenswerte Bewegung in der Rechteck-Kohlesteckung ist. Einseitig lose Verbindungen sind hier eher Kontroproduktiv, weil die losen Kabel bei der Montage einklemmen können und so auf Dauer Schaden nehmen.
Bei den großen Seglern nutze ich auch ausschließlich Rechteck-Steckungen. Die Flächen werden durch die Monoblocs federgespannt an den Rumpf gezogen.
Da hier mehr Platz für den Einbau ist, nutze ich entweder zwei MPX-Stecker mit entsprechenden Lötplatinen oder vernünftige, hochwertige Sub-D Stecker, die Steckzyklen im 4-stelligen Bereich aufweisen. Das hält um ein vielfaches des Modelllebens. Zudem sind die Stecker nach erreichen der Zyklengrenze nicht kaputt, sondern erreichen lediglich nicht mehr ihre Original-Spezifikationen. Das merkt kein Modellflieger ohne empfindliches Messequipment. Also ein ähnliches Thema wie das "Verfallsdatum" bei den Lebensmitteln.

Mein Fazit: Fest angebrachte Steckverbindungen sind absolut praxistauglich, einfach in der Handhabung und aus meiner Sicht noch sicherer als einseitig lose, weil die Kabel nicht exponiert sind und somit nicht gedehnt oder gequetscht werden können. Wer ganz sicher gehen möchte und den nötigen Platz hat, kann das über Steckerplatinen mit Gummipuffer realisieren.

Gruß und ein schönes WE
Onki
 

justme

User
Das könnte Interessant für Dich sein:
--> https://www.rc-network.de/threads/halterung-für-6pol-mpx-stecker-gesucht-3d-druck-hilfe.11868804/#post-12107557

Ich selbst mag es wenn der Stecker auf beiden Seiten soweit fest sitzt und es keine losen Kabel gibt. Die Nachteile bzw. Risiken kenne ich, betrachte sie aber als irrelevant. Die Vorteile sind mir wichtiger und ich halte sie für maßgebend.
  • Ich gehe davon aus, dass ich andere Probleme habe wenn sich die Tragflächen lösen. Lösen sie sich nur ein bißchen lässt sich das Modell noch problemlos steuern und sicher landen. Lösen sie sich über die Torsionsstifte hinaus nutzt auch eine elektrische Verbindung nichts.
  • Auch halte ich die Steckzyklen der Verbindung für uninteressant. Verglichen mit den Zyklen in anderen Anwendungen, sind sie im Modellbau im Grunde zu vernachlässigen.
  • Die Kabel in ständiger Bewegung zu wissen behagt mir nicht. Das resultierende Riskio bewerte ich größer als verschlissene Kontaktfahnen.
  • Minimale Toleranzen kann man abfangen, indem eine Seite mit einem weichen Kleber fixiert ist (Silikon z. B.)
 

ingoh.

User
Ich kann mir Fälle vorstellen, wo das Einhalten von Pauschalaussagen wie "Immer eine Seite fest, die andere lose" eher sehr gefährlich werden.
Wenn ich mir vorstelle, jemand macht eine el. Flächenverbindung mit einem Sub-D System und der Stecker in der Fläche hängt nur lose in der Fläche, dann Bedarf es nur geringsten Vibrationen und der Stecker löst sich von der Buchse (sofern nicht miteinander verschraubt)!
Die Frage ist doch immer, wie gut hält die jeweilige Verbindung, bzw. welche Kraft ist erforderlich um die Verbindung zu lösen.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Der größte Vorteil von beide Seiten fest ist in meinen Augen, dass man nicht vergessen kann die Stecker anzuschließen oder zu vertauschen. Habe schon öfter miterleben das einige Modellverluste auf die 2 Anwendungsfehler zurück zu führen waren....
 
Hallo!

5 Modellbauer 8 Meinungen... Jeder hat da seine eigene Philosophie und Erfahrungen gemacht und präferiert ein anderes Stecksystem. Was der Eine seit Jahren ohne Probleme verwendet, würde ein Anderer nie einsetzen...

Was mir aufgefallen ist, MPX ist nicht gleich MPX, leider. Da gibt es sehr große Qualitätsunterschiede!

Gegen das Vertauschen hilft es einmal M. und einmal W. z.B. von der Fläche her zu nehmen. Ist sicherer als farbliche Kennzeichnung.

Ob Beidseitig/Halbseitig - fest/lose, ist sehr vom verwedeten Stecksystem, Modell und der verwendeten Zugentlastung (z.B. Vergossen) abhängig.

Mittlerweile verwenden wir fast ausschließlich MR30 oder MT30 (beide 3-Polig) gerade bei Verbrennern aufgrund von Vibrationen.

Just my 2 cents...
Eine gelegentliche Überprüfung der Steckverbindungen schadet nie.

Gruß
Nick
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten