Warum muss es denn Cura sein? Verstehe jetzt nicht, was der Unterschied zwischen Vase-Mode und Surface-Mode?
Das sind so gesehen keine konkurrierenden Modi; wenn das Objekt es erlaubt, kann man sie sogar kombinieren. Surface Mode erlaubt das Slicen von Nicht-Volumenmodellen, also effektiv endlichen Oberflächen, indem die Polygone als Flächen angesehen und die Flächen zu Wänden geslicet werden. Beiden gemeinsam ist, dass kein Infill verwendet werden kann, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen - beim Vase Mode, weil es die Kontinuität zerstören würde, während es bei Surface Mode schlicht kein "Innen" oder "Außen" gibt.
Da hier meist runde teile gedruckt werden - probiert doch mal dieses Plugin/Standalone Script zur Kurvenoptimierung wenn das euer Drucker kann:
(...)
Macht den runden Druck schneller und glatter, da weniger ruckeln drinnen isch...
DAS ist ja mal was... habe mir immer gewünscht, dass Slicer von Haus aus G2 und G3 könnten. Leider ist der ArcWelder kein vollwertiger Ersatz dafür, weil er dummerweise bei nicht-radialen Rundungen ziemlich versagt (sprich: die Oberfläche unansehnlich zerhackt) und damit für Flugzeuge, Boote etc. praktisch unbrauchbar ist.
Hier habe ich mal einen ellipsoiden Körper zunächst ausschließlich mit linearen Schritten geslicet:
Die Oberfläche ist recht gleichmäßig, leichte "Knicke" sind erkennbar. Der gleiche G-Code nach dem Post Processing mit ArcWelder bei einer Deviation von 0,2 mm:
Wie man sieht, sind teilweise (leider ohne Beachtung des Layer-Zusammenhangs) innerhalb der gesetzten Toleranz mögliche Kreisbögen erkannt und per G2/3 gesetzt worden. Effektiv führt das aber nicht zu einer Verbesserung, sondern einer Verschlechterung der Stufigkeit - da Ellipsen ja nicht in radiale Bögen zerteilt werden können, musste überall, wo die Abstandstoleranz zu den G1-Koordinaten überschritten wurde, ein "Korrektur-Knick" gesetzt werden, an dem dann der nächste G2/3-Bogen angesetzt werden konnte. Außerdem zeigen sich massive Unregelmäßigkeiten in der Layer-Kontinuität, da die ja für die Analyse nicht herangezogen wird.
Nun ist 0.2 mm natürlich eine gewaltig hohe Toleranz; ich habe die hier nur benutzt, um die Probleme zu verdeutlich. Die Standard-Deviation von ArcWelder sind 0,05 mm. Das ändert leider nicht viel an den entstehenden Problemen. Hier alternativ Post Processing mit einer Deviation von 0,01 mm:
Wie man sieht, sind die Layer-Kontinuität besser als mit 0,2 mm, aber immer noch deutlich schlechter als ohne ArcWelder. Die Vergröberung der "Knicke" ist, mehr oder weniger unabhängig vom Toleranzwert, fast gleich schlecht.
Das ist nicht die Schuld des Plugins (im Sinne von "das hätte man besser machen können"), sondern einerseits der Limitation von G2 und G3 auf Kreisbögen und andererseits dem chronologischen Ansetzpunkt von Post Processing auf G-Code - die Information, die das Plugin verwenden kann, ist ja schon durch zwei Vergröberungsstufen gelaufen; besser wäre, G2/3 direkt vom STL aus zu generieren, noch besser, gar nicht erst einen Polygon-Zwischenschritt zu benutzen, sondern direkt von einem STEP etc. aus zu slicen. Naja, Zukunftsmusik...
Behalten werde ich den ArcWelder trotzdem - für technische Teile, die ausschließlich radiale Rundungen haben, dürfte der eine echte Qualitätsverbesserung darstellen. Ist zumindest zu hoffen - ohne G-Code-Preview werde ich den jedenfalls nicht einsetzen...
Sorry an Thoemse für die Usurpation des Threads - das Thema ist ja eigentlich interessant genug, um einen eigenen Thread zu verdienen.
Tschöö
Stephan