Gute Kühlluftführung lohnt sich !
Gute Kühlluftführung lohnt sich !
Nur Mut, der Erfolg ist greifbar, das sieht schon gut aus. Nur die Lufteinläufe erscheinen mir noch zu knapp, da muss mehr Luft her.
Der Saito ist einwandfrei konstruiert und "Zickereien" dürften fast ausschließlich auf Anwenderfehler zurück zu führen sein. Es hat sich bewährt, die Temperaturen beider Zylinder des Saito 57 T (Vergaser zeigt nach unten) per Telemetrie-Sensoren zu überwachen, zumindest bis er im Laufe einer Saison richtig eingelaufen ist (das ist endlich mal ein sinnvoller Einsatz für die Telemetrie
).
Eine Kühlluftführung ist unbedingt notwendig, damit der Motor zuverlässig läuft. Die Luft unbedingt
ganz am Zylinder vorbeiführen und ggf. hinter dem Zylinder noch in die Rückseiten umlenken. Den Einlass-Querschnitt bis zur Abluftführung allmählich vergrößern, etwa 1:2. Ein Spaltmaß von nicht mehr als 5 mm beachten; auch das Kurbelgehäuse kühlen ! Die Luft nur am Eintritt auf die Zylinder zu lenken verpufft durch den sog. "Spoiler-Effekt".
Je weniger Luft eintritt, desto geringer das Spaltmaß Kühlluftführung-Motor. Balsa-Führungen dürfen sich ruhig etwas in die Rippen "einarbeiten".
Ob die Kühlluftführung gut funktioniert, zeigen die Zylindertemperaturen sofort an. Beide Zylinder messe ich rückseitig auf Höhe der Auslässe, indem die Sensoren einfach mit dünnem VA-Draht in den Kühlrippen gehalten werden (nicht zuquetschen).
Der vordere Zylinder wird etwa 10 Grad heißer, auch bei wildem Kunstflug in einer Raven liegen die gemessenen Werte bei 85 - 95 Grad Celsius (Leerlauf), im Flugbetrieb 100 bis 125 Grad, auch im Sommer. Nur bei mehrfachem Flachtrudeln reisst der Kühlluftstrom offenbar etwas ab, aber auch dann werden 140 Grad nie überschritten (eingestellter Alarmwert). Freistehend auf dem Prüfstand wird er heißer ! Es lohnt sich daher, viel Arbeit in die Kühlluftführung zu investieren und den Motor dann auch eingebaut - und temperaturüberwacht - einlaufen zu lassen, so dass er schnell in die Luft darf.
So läuft der Motor zuverlässig und kraftvoll wie ein Uhrwerk, einen Absteller gab es noch nie (!), anwerfen lässt sich der Saito völlig problemlos, er schlägt nicht zurück. Ein CFK Mejzlik 21x10 Zweiblatt hat sich für Kunstflieger um die 2,20 Meter als bester Kompromiss bewährt und erreicht im Sturzflug etwas über 8.000 UPM (der Telemetrie sei es gedankt
). Der Lack auf den Wellschläuchen blättert nach einiger Zeit ab das ist normal.
Beide Wellschläuche über eine 2in1-Abgasführung in einen 20-30 ccm 2-T-Dämpfer führen und der Motor ist ohne Leistungseinbuße flüsterleise (für eine Fokker schon zu leise, da würde ich die KS-4-Takt-Stutzen nehmen, auch wenn die nicht gerade billig sind).
Ich verwende Aspen mit Valvoline 2-T-Synthetik-Öl 1:35. Die Einlaufprozedur erfolgt bei meinen Saito FG-Motoren mit Super-Benzin (ARAL Ultimate 102) und 1:20 MINERALöl (Castrol 2-T), etwa 1 Liter Einlaufsprit ohne Vollgas laufen mit Abkühlpausen bei mittleren Drehzahlen ohne schnelle Lastwechsel einfach durch, die entstehende schwarze Rotze ist Absicht, nur festbrennen und verkoken soll sie nicht. Dann auf Synthetik umstellen (auch 1:20) und alle 5 Liter magerer werden bis etwa 1:35.
Kein BelRay ö.ä. Hochleistungsöle verwenden ! Die online verfügbaren guten Anleitungen für Valach-Motoren erklären zutreffend, warum Zweitakter anderes Öl benötigen als Viertakter.
Mein Fazit: der Saito 57 T ist ein toller Motor zum super Preis. Nun ist ein Saito 60R3 hinzu gekommen, der demnächst eingelaufen wird. Löte noch am Ringschalldämpfer...und überlege auch für diesen Saito eine maßgeschneiderte Kühlluftführung...
Sven