Graupner Gracia

Nein, beide Segel sind über eine Winde gesteuert. Sie fieren auch in etwa gleich weit auf - ich denke Groß ein wenig mehr, als Fock. Also es könnte sein, dass es auf dem einen Foto täuscht. Oder es ist noch etwas Fineadjustment notwendig. Ich kann es dir ehrlich gesagt nicht 100% sagen. Bin ja noch unerfahren, was den perfekten Trimm angeht.

IMG_6828.jpg
 

Ragnar

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Jetzt, wo Du es sagst Ingolf, sehe ich das auch 🤣

Und der Oli hat auch schon geantwortet.
 

Ragnar

User
Hi Oli,
läuft Deine Gracia denn schön gerade aus oder versucht sie immer zu einer Seite auszuweichen?
 
Kommt drauf an wie sie zum Wind fährt. Ich hatte gestern Situationen, wo sie perfekt geradeaus lief. Ich hatte aber auch den ein oder anderen Windstoß dabei, wo sie ins Luv drehen wollte und ich mit dem Ruder dagegen halten musste.

Ja, das mit dem Klemmschieber ist ne Idee. Oder halt auf der Winde den Knoten aufmachen und hier ein wenig in der Länge des Schots experimentieren.
 

Ragnar

User
Mach das mal mit den Klemmschiebern. Im Plan siehst Du genau wie Du das machen musst.

Das Anluven in einer Böe ist normal. das soll auch so sein, denn dann krängt das Boot und dadurch wird auch Wind aus dem Segel genommen.
Falls sie aber im nomalen Segelbetrieb auch anluvt oder abfällt, kannst Du das mit der Mastposition oder dem Mastfall einstellen.
 

molalu

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Ragnar, ich habe die GRACIA als eher luvgierig erlebt. Ist das auch Deine Erfahrung?
 

Ragnar

User
Kann ich noch nicht sagen, Ingolf.
Ich war noch nicht auf dem Wasser.

Hab letztes Wochenede erst mal meine Jolle klar gemacht.
 

molalu

User
Ah ok, dann ist das ein Missverständnis. Ich war der Meinung Du hattest schon eine segelfertige GRACIA.
 

Ragnar

User
Hab ich doch auch......sie wartet nur noch auf den Stapellauf.
Zur Zeit zickt mein Senderakku. Keine Kapazität.
Den muss ich erstmal neu formatieren -vllt. bekomme ich ihn ja noch hin.
Leider kann ich ihn nicht über die Ladebuchse an mein Computerladegerät anschließen. Da ist wohl irgendwo eine Diode im weg.
Also ausbauen, Ladekabel bauen und dann anschließen.
Oder ich bestelle mir beim C gleich einen in NiMH.
 

PuR

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Ein Draumschiff Oliver!

Ich stimme Ragnar zu, Anluven in einer Böe ist normal, auch wenn ich die Begründung anders formulieren würde.

Wenn dein Boot in Böen anluvt, ist das kein Trimmfehler. In stärkeren Böen reicht vielleicht nicht mal mehr Ruder legen, da musst du zusätzlich noch etwas auffieren, bis die Böe durch ist.

Wenn dir das Ganze zu luvgierig oder nervös wird und das letzte bisschen Höhe keine Rolle spielt, dann würde ich als erstes dem Großsegel etwas mehr Twist gönnen, falls das möglich ist. Das hat eine enorme Wirkung. Der Twist der Fock sollte natürlich dazu passen.

Beide Segel am Wind nicht zu dicht nehmen. Selbst schnelle Segelboote haben den Großbaum eher selten ganz in der Mitte des Rumpfes. Profiltiefen über Unterliekstrecker und bei einem Groß mit eingearbeiteter Vorliekskurve zusätzlich noch Mastbiegung und natürlich auch Mastneigung sind weiter Stellgrößen. Das Zauberwort ist Druckpunkt. Ein etwas tiefers Profil an der Fock kann vielleicht schon ausreichen, um eine kleine Luvgierigkeit zu reduzieren, einfach weil der Segeldruckpunkt dadurch etwas nach vorne wandert.

Ich denke für das alte Schätzchen sollte sich eine Einstellung finden lassen, die bei leichten bis moderaten Bedingungen gut funktioniert, ohne ständig nachtrimmen zu müssen. Anders als bei Regattabooten mit Pendelfock, wo man eigentlich ständig am Justieren ist, wenn sich die Bedingungen ändern.

Grüße
Ralf
🇺🇦
 
Hallo Ralf,

Danke für`s Lob und die auführlichen Erläuterungen. Vorneweg gesagt: Eure Hinweise sind unglaublich wertvoll für mich, da ich mich erst seit kurzer Zeit mit dem Thema Segelboot beschäftige und es sich doch um ein weites Feld handelt.

Fazit: Ich bin diesbezgl. gerne mal ein wenig am Testen um eine möglichst gute Einstellung zu finden.
Vermutlich wäre da auch das ein oder andere Video für euch Profis hilfreich, um besser erkennnen zu können, wo noch Fehler im Trimm sind. Heute Nachmittag ist eine Fahrt an den See geplant. Vllt. kann ich da schon ein wenig was einfangen.

Deinen Vorschlag mit Änderung des Twists finde ich interessant. Ich dachte bei den 30cm - 1m hohen Segeln unserer Modellboote wäre das Thema Windgradient ein Kleineres, wie bei den Vorbildern. Aber du hast natürlich Recht - ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren. Ein gewisser "Grund-"Twist ist bei den Latsch Segeln ja bereits im Tuch vorgesehen. Zumindest bilde ich mir das ein. Ich kann nachvollziehen, dass man bei stärkerem Wind eher mehr Twist haben will, als bei schwachem. Sprich oben am Segelkopf weniger Anstellwinkel, als am Hals um es mal auf die Begrifflichkeiten der Segelfliegerei aus der ich komme zu übertragen.

Kannst du mir vllt. einmal grob beschreiben, wie man den Twist bei der Gracia durch Trimmen verändern kann? Mir ist bislang bekannt, dass ich den Mastfall über Vor-, Achterstag und Wanten einstellen kann und den Bauch des Segels über - ich nenne es jetzt laienhaft einmal - "Gummi-Schieber" am Shothorn verändern kann. Ich kann auch am Baumniederholer noch geringere Einstellungen vornehmen. Was mein Boot aktuell nicht hat ist eine Dirk.

Wenn du schreibst, ich solle meinen Segeldruckpunkt testweise einmal in Richtung Bug verlagern, so könnte ich das über eine Neigung des Mastes nach vorn einstellen, richtig? Eine Möglichkeit ein tieferes Profil an der Fock zu bekommen, sehe ich nur im Rahmen einer Änderung der Segel an sich. Oder misinterpretiere ich da jetzt was?

Ihr seht schon .... Fragen über Fragen, so wie sie nur ein Anfänger stellen kann. ;)

Schöne Grüße, Oliver
 
Jungs, jetzt mal ganz blöd gefragt, wie verhindert man bei diesem Boot ein Auswehen der Fock? Es ist keine Pendelfock, aber nen klassischen Fockbeschlag mit Niederdrücker sehe ich auch nicht. Hängt die Fock nur wie eine Fahne im Wind und wird durch die Fockschot nur bisschen in der Öffnung begrenzt? Da wird es mit dem Trimm der Fock etwas schwierig bis unmöglich. Ist ja keine Genua mit festen Punkten an Deck. Ich würde mal vermuten, dass auf dem Vordeck noch eine Aufhängung für eine Pendelfock fehlt.
Dann wäre die Geschichte sehr einfach trimmbar. Auf dem wunderschönen Fockbaum ne schöne, verstellbare Segelhornaufnahme montiert, Dirk angetüdelt und schon wäre dieses Problemchen gelöst.
 
Ragnar, ich habe die GRACIA als eher luvgierig erlebt. Ist das auch Deine Erfahrung?
Hallo Ingolf,

die GRACIA ist definitiv luvgierig.

Auch mit Twist im Groß und nach vorne verlagertem Segelschwerpunkt - ich habe bei meiner am Achterliek des Großsegels 3 cm abgeschnitten - ist das Modell luvgierig sofern es krängt. Deswegen machen manche ein großes Ruderblatt dran. Ist eigentlich auch eine Eigenart des Vorbilds. Deshalb finde ich die Lufgierigkeit am Modell auch nicht störend. Sie will halt aktiv gesegelt werden. Am Ufer sitzen und nix tun ist nicht und das ist ja dann eigentlich auch kein Segeln mehr.

Also Oli, einfach aussteuern und glücklich sein, denn Dein Modell ist super toll.

Schöne Grüße

Klaus
 
Hallo Oli,

ich weiß die GRACIA ist kein modernes Modell und sie hat auch nicht alle Trimmöglichkeiten, die man heute so kennt. Aber schau mal bei den Micro Magics rein. Ich glaube der Link wurde hier auch schon mal gepostet: MM-Trimming

Das ist ein Standardwerk, besser kann man Segeltrimm am Freizeitmodellboot in der kurzen Zeit nicht beschreiben!

Aber!
Deine GRACIA hat keine Pendelfock, wie Torti schon festgestellt hat. Deshalb braucht sie auch keine Dirk an der Fock und die Fock weht eben so aus wie sie eben ausweht. Wenn man keine Regatten gewinnen will, ist das in Ordnung und es wurde früher halt so gemacht. Auch die OPTIMIST hat die Fock so angeschlagen. Deshalb schlage ich Dir vor: lebe damit und freue Dich am klassischen Bild.

Das Groß kannst Du genauso trimmen wie es im Video gezeigt wird. Deine GRACIA sollte alle Einrichtungen dazu haben.

Die Mastkurve kannst Du vergessen. Zwei Gründe:
Erstens hat Dein Latsch Segel sowieso ein gerades Vorliek
Zweitens ist Dein Mast an einem Schlitz durchs Kajütdach geführt. Er hat also nur zwei Einspannpunkte. Zum Biegen brauchst Du aber drei.

Ich habe deshalb an meiner GRACIA den Schlitz im Kajütdach geschlossen (Was Gerd etwas verwundert hat). Dadurch kann ich das Rigg nicht mehr verschieben, aber ich kann mit dem Achterstag eine Mastkuve einstellen. Mit meinem ICAREX Groß führt das zum gewünschten Ergebnis. Mit dem sehr steifen Latsch Segel gab es nur hässliche Falten. Also lass es besser und nutze die Verschiebbarkeit Deines Riggs, um die Luvgierigkeit zu reduzieren (falls notwendig).

Hier sieht man übrigens schön den Twist im Achterliek meiner GRACIA und die Wirkung der Pendelfock, deren Achterliek weniger ausweht, als bei Dir. Auch die Mastdurchführung ist gut zu sehen, wobei ich den Mast gerade getrimmt habe. Läuft super gut, ist aber ein wenig luvgierig, was man an der Pinne sehen kann.
_DSC3032.JPG


Und das Bild zeigt das Gesagte: Mit einem Schrick in den Schoten läuft sie wie die Sau und wie auf Schienen, hier ist die Pinne in der Mitte:
_DSC3090.JPG


Ich sehe schon, wir müssen uns mal treffen zum gemeinsamen Segeln!

Schöne Grüße

Klaus
 

molalu

User
Kompliment Klaus, ich habe noch keine GRACIA mit einem dermaßen perfekt getrimmten Rigg gesehen.
Das kann der Oliver so nicht hinbekommen. Er hat zwar von Latsch einen sehr leichten Spinnakerstoff und kein Dacron, hat aber den Schnitt von den Original Segeln aus dem Baukasten übernommen. Keine Pendelfock wie bei Dir mit Dirk - dafür ein Vorstag.
Wie schon von Torti geschrieben pendelt das Vorsegel, von der Schot gehalten, aus.
Ich denke das der Oliver noch die eine oder andere Einstellung findet um zu optimieren und wenn er dann so richtig Lust darauf bekommt alles das, was er hier vermittelt bekommt, z.B. mit einem Joghurtbecher (Saphir o.ä.) umzusetzen, dann haben wir einen weiteren "Infizierten".
 

PuR

User
Ja da habe ich mit meiner eher kurz gehaltenen Antwort wohl etwas Verwirrung gestiftet.
Olli, weil dich das als Segelflieger anscheinend interessiert, erst nochmal etwas Theorie, wenn auch ziemlich vereinfacht..

Twist
Einen Gradienten hast du auch auf dem kurzen Stück unserer kleinen Boote. Gerade in der Nähe der Oberfläche tut sich da ein bisschen was. Neben verschiedenen Meinungen zu diesem Thema gibt es aber noch andere Gründe für Twist in den Segeln. Je mehr Twist im Groß ist, desto besser kann es oben (ggf. überschüssigen) Druck rauslassen und damit Krängung reduzieren. Das gilt auch für die Fock, wobei die zusätzlich die Aufgabe hat, die Anströmung des Großsegels möglichst positiv zu gestalten. Die Fock verändert etwas den Winkel des scheinbaren Windes, wodurch man dann das Groß etwas dichter fahren und mehr Höhe laufen kann. Wenn die Fock keinen oder zu wenig Twist hat und zusätzlich vielleicht noch zu dicht gesegelt wird, ändert sich die positive Gestaltung der Anströmung des Großsegels aber schnell ins Gegenteil. Die Fock lenkt dann den Wind direkt in die Leeseite vom Groß, die Strömung reist ab etc.. Deshalb sollten die Stellung und der Twist der Fock immer zum Profil und Twist des Großsegels passen.

Segeldruckpunkt
Praktisch alles, was wir am Rigg verstellen hat direkt oder indirekt einen Einfluss auf die Lage des Segeldruckpunktes. Wenn wir das Großsegel tiefer profilieren (mehr Bauch am Unterliek, weniger Mastbiegung bei einem Segel mit Vorliekskurve) oder dichter nehmen oder den Twist reduzieren bauen wir hinten mehr Druck auf, der resultierende Druckpunkt gesamt verschiebt sich nach achtern, das Boot wird luvgieriger.

Das gleiche gilt natürlich für die Fock, nur dass mehr Druck vorne eben einer Luvgierigkeit entgegenwirkt. Überflüssig zu erwähnen, dass man mit flacher, weniger dicht, mehr Twist egal ob an Fock oder Groß natürlich den Druck reduziert und den resultierenden Druckpunkt in die entgegengesetzte Richtung verschiebt.

Segeldruckpunkt/Lateraldruckpunkt
Und natürlich verändert eine Mastposition oder ein Mastfall sehr stark den Segeldruckpunkt. Das würde ich normalerweise unter Grundtrimm einsortieren. An manchen Booten kann man sogar noch den Kiel verschieben und damit den Lateraldruckpunkt verändern. Ein größeres Ruder, wie es Klaus beschrieben hat wirkt genau wie Kiel mehr nach achtern entgegen einer Luvgierigkeit. Und tatsächlich muss man den Segeldruckpunkt immer im Verhältnis zum Lateraldruckpunkt sehen. Weil das, was wir im Segel an Kraft auf das Boot übertragen ja im Wasser ein sagen wir mal Gegenlager findet. Wenn wir oben im Rigg immer weiter achtern drücken, dreht sich das Boot um das „Lager“ im Wasser eben mit dem Bug in den Wind – luvgierig.

Krängung
Leider ist es aber noch etwas komplizierter. Je mehr Krängung ins Spiel kommt, desto mehr wandert der Segeldruckpunkt weg von der Mittelachse des Bootes nach außen (nach Lee), während sich der Lateraldruckpunkt nur vergleichsweise wenig verändert. Wenn man nun gedanklich von oben auf’s Boot schaut, hat man annähernd in der Mitte den Lateraldruckpunkt, der Segeldruckpunkt ist aber nach Lee gewandert und hat jetzt je nach Krängungswinkel einen nicht ganz kleinen Hebel zur Mittelachse bekommen, was natürlich das Anluven verstärkt.

Daher meine obige Bemerkung, Anluven in einer Böe ist normal. Ein Boot, das einigermaßen geradeaussegelt und in einer Böe nicht anluvt, wird bei nachlassendem Wind vermutlich stark abfallen. Auch das will man eigentlich nicht.

Moderne konventionell getakelte Regattaboote sind üblicherweise so gebaut, dass man alle besprochenen Werte (und ein paar noch nicht besprochene) einstellen kann. Bei diesen Booten gibt es meistens Trimmempfehlungen und wenn man Interesse hat und genügend rumspielt, lernt man mit der Zeit, wie sich die vielen Variablen auswirken und was bei welchen Bedingungen angebracht ist. Manche lernen es allerdings nie und kommen zu jeder Regatta mit dem gleichen vermurksten Trimm, obwohl mehrere erfahrene Segler schon ihr Bestes gegeben haben.. Und viele wollen keine Regatta und sind zufrieden, wenn ihr Boot irgendwie auf einem See hin und hersegelt. Es gibt genügend Videos von komisch getrimmten Booten, die mit kaum veränderter Segelsteuerung auf allen möglichen Kursen über den See hoppeln. Leuten wie Torti und mir stellen sich da die Haare zu Berge, andere applaudieren dem schönen Boot. Das ist meiner Meinung nach aber alles Ok, solange es Spaß macht.


Zu deinen Fragen bzw. deinem Boot:

Den Twist stellt man am besten mit einer Vorrichtung ein, die den Baum des Segels in dem eingestellte Winkel zum Mast bzw. Vorstag lässt. Eine Möglichkeit bei der Fock ist eine Pendelfock (siehe z.B. Micro Magic), beim Groß häufig ein starres rechts/links Gewinde als Niederdrücker oder Niederholer.

Die nächst schlechtere Variante ist eine einstellbare, flexible Abspannung vom Baum nach unten zu dessen Drehpunkt. Die Abspannung verhindert ein Ansteigen des Baums bei zunehmendem Wind und limitiert damit den maximalen Twist. Ohne Wind (und ohne Dirk) werden die Segel allerdings durch ihr Eigengewicht nach unten fallen und damit den Twist komplett aus dem Segel nehmen.

Und wenn gar nichts da ist, haben gerade schwere Segel bei null Wind eben gar keinen Twist und bei mehr Wind stark zunehmenden Twist, der nur durch die Schoten limitiert wird. Da die Zugrichtung der Schoten sich von ganz offen auf ganz dicht stark verändert, ändert sich auch deren Einfluss auf den Twist. Dicht angeknallte Schoten ziehen auch bei starkem Wind den Twist komplett aus dem Segel. Und weil das Groß meist dichter geschotet wird als die Fock, hast du in Böen auf am Wind Kurs schnell mal eine Situation, dass die Großschot den Twist im Groß limitiert, die etwas mehr geöffnete Fock aber oben aufmacht. Damit ist vorne der Druck weg, das Boot will nach Luv. Regattasegler wollen sowas alles natürlich nicht haben.

Bei einem Oldtimer kann man vielleicht damit leben, dass die Segel bei zunehmendem Wind ansteigen. Man darf nur das Groß nicht zu dicht knallen. Alles andere ist eine Frage der persönlichen Lust zum Basteln. Wenn sich das Schothorn der Fock nicht auf dem Baum verschieben lässt (mehr oder weniger Bauch im Segel), kann man das sicher ändern. Pendelfock ist auch keine Rakentenwissenschaft und ein Spannschloss als Niederdrücker am Groß kann man meistens auch irgendwie anbringen, wenn man sich nicht an der etwas geänderten Optik stört. Dann braucht ein Groß auch keine Dirk.

Alles natürlich nur meine Meinung, andere sehen das vielleicht anders.

Grüße
Ralf
🇺🇦
 
Sehr schön erklärt, Ralf!
...und auch bei einem schönen, klassischen Boot würde ich immer versuchen, ein schönes Segelverhalten einzustellen. Nichts ist schlimmer als ein wunderschönes Boot, dass halbwegs unkontrolliert über den See eiert. Blödes Beispiel: Eine wunderschöne, große J, die bei jeder Böe in den Wind schießt, oder nur auf der Backe liegt. Wäre es nicht schöner, die Bugwelle zu hören und ein schönes breites V der Heckwelle zu sehen, weil die Kiste richtig durchs Wasser pflügt?! In meinen Augen muss beides zusammenpassen-Optik und Segeleigenschaften. Dabei gehts nicht um die perfekte Rennziege, sondern um den Gesamteindruck. Ich schmeiße doch auch keinen Flieger den Hang runter, wo Schwerpunkt, EWD und Ausschläge nicht passen! Da kann ich gleich hinterher laufen und die Reste einsammeln.
 
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