Haftungsausschluß bei Einfliegen fremder Modelle

Ein Jet-Kollege bat mich, ihm seinen Turbinen-Jet einzufliegen.
Für mich sicher kein Problem.
Ich würde mich nur absichern wollen, daß ich im Falle eines Crashes durch Flugfehler oder
technische Störung im Modell nicht für den Schaden am Modell aufkommen muß.

Gibts dazu eine kurze Vorlage für einen Haftungsausschluß?

Der DMFV hat sowas nicht, schreibt aber:
"Sofern der Eigentümer Ihnen das Modell zum Einfliegen überlässt ist es „haftpflichtmäßig“ so zu sehen, als ob er selber sein Modell betreibt."

Das betrifft aber eben nicht den evtl. Schaden am kostbaren Modell.

Also wer was hat, bitte posten.

Besten Dank

Tom
 
Ein Jet-Kollege bat mich, ihm seinen Turbinen-Jet einzufliegen.
Für mich sicher kein Problem.
Ich würde mich nur absichern wollen, daß ich im Falle eines Crashes durch Flugfehler oder
technische Störung im Modell nicht für den Schaden am Modell aufkommen muß.

Hallo Major Tom

Da der Kollege dich und deine Flugkünste offensichtlich kennt, dir also voll vertraut; ja, dann weiß er wohl, das du das Teil nicht absichtlich einlochen würdest.

Und sollte das Ganze schiefgehen... Grund dafür egal... dann kann er nicht kommen und meckern. Oder gar einen Schadensersatz von dir fordern.

Dann war das nach Bestem Wissen & Gewissen.

Was, ganz nebenbei erwähnt, auch für die Schüler – Lehrer Situation gilt. Der Schüler hat sein eigenes Modell, welches der Lehrer für den (seinen) Schüler hoch nimmt. Kann der Lehrer das Modell nicht mehr „retten“, weil der Schüler es total versemmelt hat, oder, der Lehrer erdet das Modell unbeabsichtigt, oder durch eine Störung (Wetter/Technik/Midair crash) endet der Flug in der Tonne, dann ist der Lehrer auch Frei von jeglichen Schadensersatz.

So wird das hier gehandhabt. Fertig & Aus.


Tom, willst du den Kollegen mal weiß werden lassen und das er Schnappatmung bekommt?
Überreiche ihm mit den Worten: Hier, für alle Fälle... noch auf der Startbahn (Turbine läuft schon) einen schwarzen Plastiksack. ;):D
 

hholgi

User
Überreiche ihm mit den Worten: Hier, für alle Fälle... noch auf der Startbahn (Turbine läuft schon) einen schwarzen Plastiksack. ;):D
Klasse :) ich schrei mich jetzt schon weg.

Das könnt ich gleich dieses WE mal versuchen :D :D Plastiksäcke haben wir ja in unserer Hütte :p
 
hallo bushpilot- der letzte Tip war ja ein Brüller- hab echt herzhaft gelacht.

Nein, so gemein bin ich aber nicht.

Das wird auch alles gut gehen mit dem Einfliegen,
nur weiß ich halt nicht, was er im Jet wie verbaut hat und will auf Nummer sicher gehen,
falls da ein Teil ausfällt, daß ich dann nicht verantwortlich gemacht werde.
 
Ich will ja keine schlafenden Vierbeiner wecken, aber die allgemeinen Haftungsregeln sagen m.W., daß der Pilot (!) sich vor dem Start vom ordentlichen Zustand des Modells überzeugt haben muß. Dazu gehört entweder fundiertes Vertrauen (auch) in die Baukünste des Besitzers, oder man sollte sich selbst überzeugen. Mir ist es nicht nur einmal passiert, daß jemand z.B. mit einem einseitig losen Bowdenzug ankam. Auf Zug war alles prima, auf Druck bog sich bei Last der Bowdenzug samt Hülle, und das Ruderblatt bewegte sich kaum.

Einen wunderschönen Fehler brachte ein Newcomer mit einem E-Flieger mit Bürsten-Getriebemotor zustande, den ich einfliegen sollte: ich gab etwas Gas, er warf das Modell mit ordentlich Schwung und schon lag es vor seinen Füßen (zum Glück noch heil)! Ich glaubte nicht an den Strömungsabriß, nahm das Modell selbst in die Hand, gab Gas zum Werfen und riß die Augen auf: der Propeller schaufelte die Luft nach vorne statt nach hinten! :eek: Kommentar: des Erbauers: "ich habe extra geschaut, daß ich den roten Draht auf Plus und den schwarzen auf Minus gelegt habe!" Klar, das war auch so und darin lag der Fehler, denn beim Stirnradgetriebe dreht sich ja die Drehrichtung um........ :D
 
Danke. :)

Ja – nee, das mit dem Plastiksack... einer meiner Späße auf dem Flugfeld. :D

Der hat aber einen Hintergrund:

Vor vielen tausend Jahren ist mal (wieder) ein (Groß-) Modell den Griffeln eines an sich guten Piloten entglitten. Worauf sich eine gut 7 Köpfige Such & Rettungsmannschaft aufgemacht hatte, um das Modell aus dem Afrikanischen Busch zu bergen.
Leider wusste niemand sooo genau wo „Unglücksstelle“ war. Sicher war nur: Weit(-er) weg, in dieee Richtung... in etwa.

Nun ist unser Busch ausschließlich mit Dornen bewehrt und das Gelände beinhaltet Hügel, Steine (Blöcke!), tiefe (trocken) Flussläufe und Knie bis Bauchnabel hohes, Knüppelhartes Grass dazwischen. Fahren? Mit'n Panzer... vielleicht.
Zu deutsch: Badelatschen (un-) tauglich.
Und das bei über 30ºC.

Nach etwa 2 Stunden Zickzack durch die Gramadulas, kam von irgendwo rechts-weisend seitlich das erlösende Signal: Hier... hierher... ich habe sie gefunden.
Nach weiteren 5 bis 10 Minuten hatte sich die gesamte Mannschaft am Trümmerfeld (durstig, fluchend und zerkratzt) eingefunden.

Aber keiner hatte eine Tüte dabei. :cry:

Also haben wir alle Teile zusammengelegt. Dann die ganz kleinen Balsastücke den Termiten zum fraß vorgeworfen, und jeder hat sich kleinere „Reste“ in alle verfügbaren Taschen gesteckt. Die mittleren wurden (Motor, Cockpit, Tank usw.) verteilt und größeren Teile (Rumpf, Tragflächen ) wurden von je zwei „Freiwilligen“ in die Mitte genommen.

Das der Rumpf beim Rückmarsch endgültig zerbrach... das der Empfänger verloren wurde... das 2x 4m² Tragflächen im Busch recht unhandlich sind (wenn sie nicht fliegen)... das der Motor einen Hügel runter kullerte, das sind nur einige Highlights gewesen.
Was hilfreich war: Ein Kollege war vorausgeeilt um mit seinem 4x4 Bakkie uns soweit wie möglich entgegen zu kommen. (Was ihm ein Plattfuß eingebracht hat...später. Zum Glück fehlte dann auch nur noch das vordere Nummernschild.)

Die ganze Aktion kostete nur gute 4 Stunden, etwas blutige Arme, Beine, Hände und (teilweise) Füße. Einige Risse in Hemden, T Shirts und (kurzen) Hosen, vom denkbar ungeeigneten und nun auch ziemlich kaputten Schuhwerk abgesehen. Einen Dorn den ich mir in meinen (Holz)Kopf gejagt hatte, der war schon nach zwei Monaten raus gewachsen.
Übrigens, der einzige der nicht von den Moskitos und Stechfliegen „aufgefressen“ wurde, das war der Kollege mit dem noch fast vollem 4 Liter Tank. Der hatte den am Schlauch geschultert... worauf der langsam auslief, immer schön der Rücken runter... in die Hose.
Abschließend konnte man sagen: Die wirklich wichtigsten Teile (außer der Empfänger) sind wieder beim Flugfeld angekommen...

(Man... hat das anschließende eiskalte Kultgetränk geschmeckt!)

Ach ja... der Plastiksack. Die Dinger wiegen ja nix. Also, mein Tipp: So einen (oder drei) in das Modell gepackt, erspart einem so einiges, weil, man hat ja nur zwei Hände. Er ist quasi immer schon Griffbereit (wenn man den Vogel findet!) wenn man ankommt. Und kann nicht vergessen werden.
Und, er hat diesen ausgezeichneten Nebeneffekt:
Man braucht ihn nie.
Denn wenn so ein ausgestattetes Modell in Trümmer geht, wenn denn, dann (fast) genau vor den Füßen. Das ist einfach so, warum auch immer.

Sorry fürs OT, Tom.
 
Wir handhaben dass so, dass ich dem Eigner des Modells klar sage, dass es sein kann, dass er einen Trümmerhaufen einsammeln muss. Ich lehne jede Haftung für Schäden am Modell ab. Wenn der Besitzer damit einverstanden ist, fliege ich. Aber bis jetzt war auch noch kein ernsthaft wertvolles Modell dabei, die haben wir eher nicht auf dem Platz.

Gruß Mirko
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Leute, die Kommentare sind zu unterhaltsam, um jetzt moderatorenmäßig auf die Regeln für Fachrubriken zu pochen, aber darf trotzdem darum bitten, das hier nicht ins anekdotische ausarten zu lassen.

Ich habe mich mal ein wenig bei google umgesehen und stelle fest, dass die Frage alles andere als trivial ist. Der übliche stillschweigende Haftungsausschluß bei Gefälligkeiten greift hier wohl nicht. Sobald man aber eine schriftliche Vereinbarung macht, ist es mit der Gefälligkeit vorbei, denn dann liegt schnell ein (unentgeltliches) Rechtsgeschäft vor.

Ob's für so einen Fall Vorlagen gibt, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich nicht.

Wenn ich in der Situation des Einfliegers wäre, würde ich mir vom Kollegen einen unterschriebenen (Ort, Datum..) Zettel aushändigen lassen, auf dem steht, dass er mich darum bittet, sein (näher zu bezeichnendes) Modell unentgeltlich für ihn einzufliegen, dass er es mir dafür einschließlich aller Steueranlagen überläßt, und dass er für den Zeitraum der Überlassung und die sich daraus ergebenden Handlungen auf Haftungsansprüche und Schadenersatz verzichtet, sofern nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann.

Aber ich bin nur juristischer Laie, und kann dir auch nicht sagen, ob du damit wirklich auf der sicheren Seite bist..

Ulrich
 
Und damit wird dann der Flugplatz zum mobilen Gerichtssaal... Wenn ein Pilot einem anderen Piloten sein Modell überlässt, dann muss er mit den Folgen rechnen. Und wer nach einem Absturz oder Schaden klagen würde, kann sich doch nie mehr auf einem Modellflugplatz sehen lassen. Bei uns wäre der definitiv raus.
Ich finde schon die Frage an sich sehr komisch, bedenklich. Wir gehen hier unserem Hobby nach und fragen nach gegenseitiger Haftung.

Gruß Mirko
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux

Vor nem Jahr habe ich einen Kopllegen "unseren Vereinsbesten" gebeten, mal meinen Segler zu fliegen und zu beurteilen wegen Schwerpunkt und so...
Es kam, wie es "kommen musste", beim Landeanflug kam die Leewalze hinter der Hangkante und der Segler machte ne Kopfnuss. Ihm war es mehr als "peinlich" - ich habe gelacht: "2 Jahre Rumpfbruch repariert und jetzt nach dem 2ten Flug Schnauze geplatzt" (und der Motor hat 2 lose Magnete und und ;).

Ich finde es moralisch und gesellschaftlich mehr als verwerflich, an "Haftungsübernahme" zu denken, es ist MEIN Flieger, es ist MEINE Entscheidung, damit ist es MEIN Risiko. Entlasse ich (oder jemand anders) den Flieger in sein Element, muss ich mich von ihm immer verabschieden. :D

Jetzt kommt das "große" ABER: Leider ist die Gesellschaft meines Erachtens mittlerweile ziemlich kaputt - da finde ich Ulrichs Vorschlag nicht verkehrt - oder eine mündliche "Absprache", hier logischerweise unter Zeugen. In meinen Augen traurig, aber wohl teils mittlerweile Realität... :o
 

Ripp

User
Haftungsausschluß bei Einfliegen fremder Modelle

Ich kann die Ausführung von Guckux zu dem Thema in vollem Umfang zustimmen. Es ist genau so und das ist wirklich sehr sehr traurig.

Gruß Norbert
 
...
Wenn ich in der Situation des Einfliegers wäre, würde ich mir vom Kollegen einen unterschriebenen (Ort, Datum..) Zettel aushändigen lassen, [...]

Wozu sollte der Zettel dienlich sein? Wegen eventueller Haftungsgeschichten? Warum denn? Jeder Modellflieger weiß doch um das Risiko. Etwa um zu Beweisen das der Flug mit dem Modell erlaubt war?

Verstehe ich nicht. :confused:
Wie sollte der Tom (oder ein anderer) mit einem Modell fliegen, welches nicht sein eigenes ist, wenn der Besitzer dazu nicht vorher seine Zustimmung gegeben hat? Und sogar daneben steht! Und folglich das Risiko kennt...

Wie soll das denn gehen? Das wäre ja... Diebstahl. :eek:

(Oder kann man sich bei euch auf dem Flugfeld etwa einfach so irgendein Modell schnappen und damit fliegen gehen? :cool: ;))
 
Ich finde es moralisch und gesellschaftlich mehr als verwerflich, an "Haftungsübernahme" zu denken...

und es ist Spaß und Hobby, und unter Freunden.
Das alles bleibt es so lange, bis das 25.000-Euro-Jetmodell einschlägt. Dann ist Schluss mit der heilen Welt. Da kannst du selber vorher noch so lange gelacht haben...

Oliver
 
Wer ein 25.000€ Modell baut und selber nicht in der Lage ist es einzufliegen - der sollte lieber Styroporwaffeln kaufen/bauen.
Ab einem gewissen Wert sollte man schon über ausreichend eigene Flugfähigkeiten verfügen ... auch zum Einfliegen seines eigenen Modells!
 
Ich danke allen erst mal für die Tips.
Wie man sieht, ist das ein noch nicht komplett geklärtes Thema.Ich dachte, da gibts schon Papiere zu- offensichtlich nicht.

Sicher ist das alles Hobby, aber bei Schadensersatz über 5000 € gehts schon mal ans Landgericht mit Anwaltszwang und die wollen Beweise.
Kaum ein Jet liegt preislich darunter.

Mich hatte schon mal ein angeblicher Freund verklagt, der mir jahrelang die Treue heuchelte, als aber sein von mir empfohlenes Geschäft schief ging, war die Freundschaft vorbei, obwohl ich fürs Scheitern gar nicht verantwortlich war und er das Risiko gar unterschrieb. Dennoch verklagte er mich.
Nur die guten Papiere samt Unterschrift halfen mir dann da heraus.

Deswegen bin ich bei gewissen Summen sensibilisiert, heißt ja auch- bei Geld hört die Freundschaft auf.
Ich werde einen Schriebs fertigen wie oben vorgeschlagen- man weiß ja nie.
Gruß
Tom
 
Meine Fresse, wie dekadent wird das?

Also wenn man sich da schon Schriftlich absichern muss... Vielleicht auch noch vorher den gesamten Flug schriftlich niederlegen:
Aufsteigen auf 50m, 45º nach Links drehen, grade auf Höhe halten, 45º Links drehen, wieder grade halten, nicht zu schnell werden, nicht das Fahrgestell einziehen, usw. usw. Und bloß keine Mätzchen machen (ne Rolle oder so, selbst wenn die Kiste 1A fliegt).
Irre.

Sorry. Mir wäre das zu Blöd für einem einen Gefallen zu tun.
Dann soll derjenige seine Kiste halt selbst einfliegen, es sein lassen, oder einen anderen Deppen vom Baum schütteln.

Zum Glück gibbet hier noch Ehrenmänner, die über so was kaum ein Wort verlieren. Da reicht ein Tuschuldigung, und tut mir wirklich leid des Piloten, wenn's denn schiefgegangen ist.
Was leider schon passiert ist, auch wirklich teure Teile. Das ist dann zwar sehr bitter (für beide!) aber Hobby ist Hobby. Danach bespricht man was passiert ist.
Und gut is...

(Tipp: Mach nie ein Foto vom Modell vor dem Erstflug, es könnte das letzte sein.)
 
Vertrauen spielt eine ganz wichtige Rolle.
Also ich bin seit 5 Jahren diesem schönen Hobby verfallen und fliege meine Modelle nicht selbst ein,das macht ein Vereinskoll.der mir auch das fliegen und alles andere beigebracht hat. Ich habe jetzt eine Extra330SC von Pilot fertig und muß nocheingeflogen werden,muß aber noch warten weil ich eine Hand-OP hatte.Bei uns läuft das so ab, erst wird nach Fehler gesuchtdann wird die, ich nenn das mal Feineinstellung der Ruder vorgenommen, Motor läuft gut und dann kommt der Satz ohne Gewehr,ich starte auf deine Veranwotung. Dann kommt ein klares ja von mir. Jetzt ist mir klar, es gibt nur 2 Möglichkeiten entw. sie fliegtoder ich muß das Modell einsammeln.
Ich würde niemals auf die Idee kommen und Schadenerstz verlangen, denn ich weiß worauf ich mich eingelassen habe.

Holger
 

Dieter Wiegandt

Chefmoderator
Teammitglied
Hi Leute, ihr seid im Unterhaltungsniveau, oder berichtet von Erfahrungen.
Trägt nicht wirklich zur Problemlösung für den Bereich Rechtsfragen bei... ;)
 
Das einzig Sichere - nicht einfliegen.

Der Rest gehört zur Rubrik "vor Gericht und auch hoher See...."

Vor Längerem das Thema versucht zu erörtern, ergebnislos. Ab gewissen Summen entscheidet alleine der Hammer, do das Resüme.
 
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