HV Servos, was heisst das genau ???

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Der klassische Modellbau hat schon immer die Nennspannung einer NiCD/NiMH als Betriebsspannung genommen. 4,8 V waren vier Ni-Zellen. Hat z.B. Futaba 4,8V bis 6V angegeben, waren das bis 5 Zellen Ni. Daraus ergab sich bei Li-Zellen eine Nennspannung bei 2s von 7,4 V. Zwangsläufig mussten die Komponenten dann auch die Ladeschlußspannung aushalten. Und das hatte garnichts mit dem Einsatzzweck zu tun.
Das Problem kam mit "Newcomern" auf dem Markt auf, die diese gängige Vorgehensweise nicht kannten und die 7,4 V als max. Spannung angesehen haben. Damit kamen auch beim Nutzer die Probleme auf, sich die falschen Servos zu kaufen.
Am Einfachsten wäre es, grundsätzlich die max. Spannung anzugeben. Oder einfach darauf hinzuweisen, dass man sich nicht an die gängige Bezeichnung hält.
Natürlich hat die einstellbare BEC-Spannung dazu geführt, dass dieses Verhalten nicht so aufgefallen ist, aber eine Stromversorgung z.B. mit 2s ist durchaus gängig und ist nicht einzelnen Modelltypen vorbehalten.

Ist ja auch egal, ändert an der Tatsache dass es Servos gibt die 7,4V können aber nicht direkt 2S LiXX nichts.

Tatsache bliebt trotzdem, dass es missverständlich ist und als seriöser Anbieter sollte man die gängigen Bezeichnungen übernehmen oder darauf hinweisen, dass man anders bezeichnet.

Meinrad
 

onki

User
Das mit den 7.4 Volt Angaben ist eo eine Hitec-Krankheit.
Mit ein Grund, warum ich die nur noch im Notfall einsetze.
Der eine gibt die Nennspannung an, der andere die Ladeendspannung. Beide meinen das Gleiche.
Ist bei den gängigen D645 MW oder D954 auch so.
Die nutze ich seit vielen Jahren am 8V bzw. 8,4V BEC.

Man kann sich auch komplett ins Hemd machen und jede Angabe auf die Goldwaage legen.
Vor vielen Monden hat sich kein Mensch darüber Gedanken gemacht seine Graupner 507er oder Hitec 645er mit 5 NiCd Zellen zu fliegen.
 

onki

User
Das hat mit Experimenten nix zu tun.
Die Dinger sind uneingeschränkt HV-tauglich. Wurde vom Micha oben so ja auch im Text zitiert.
Nur ist Hitec nicht im Stande, seine Angaben laiengerecht darzureichen.
Das gleiche Thema werden wir wieder durchleben wenn irgendwann die 12V Servos Einzug finden.
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Das hat mit Intellegenz (beim Nutzer) nichts zu tun, es gibt Servos mit 7,4V Kennzeichnung die definitiv bei 8,4V nach kurzem Betrieb kaputtgehen, und der Hersteller beruft sich (berechtigterweise) auf "Betrieb ausserhalb der Spezifikation" und es gibt Servos mit 7,4V Kennzeichnung die (vom Hersteller auf Rückfrage bestätigt) für 7,4V Nennspannung also 8,4V Ladeschluss Ausgelegt sind. Welche 7,4V der Hersteller meint kann ich aber aus der Bezeichnung 7,4V nicht herauslesen.
 
Genau, es geht nicht um richtig oder nicht, sondern um die Unsicherheit, die für weniger Erfahrene aufgekommen ist. Und da sehe ich die Hersteller in der Pflicht, die haben das Chaos angerichtet.

Meinrad
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Sauber wäre eine Kennzeichnug mit ?,?V max
Dann ist alles klar, ?,? Nennspannung halte ich für gefährlich, wer weis welche Zellen in Zukunft noch kommen.
 
Hab spasseshalber mal die Suche betätigt, das ist aber auch meine letzte Aktion in dieser Sache, da der TE sich wohl nur auf Hörensagen verlassen will und anscheinend zu faul ist, den Hersteller anzuschreiben:


Hallo Rüdiger,

ich bin keineswegs zu faul die jeweiligen Hersteller anzuschreiben. Im Fall Hitec würde es nicht viel bringen, da Hitec in der Beschreibung des HS 7950 TH ja 2s Lipo geeignet angibt. Im Fall Dymond, die von Staufenbiel und dann von HH übernommen wurden, kann ich mir die Antwort des "Herstellers" schon sehr gut ausmalen. Da wollte ich mich doch schon lieber auf die Aussage von langjährigen Nutzern verlassen, aber wie wir nun wieder sehen, funktioniert es bei manchen und bei manchen eben nicht.

Ich werde nun vermutlich in den betroffenen Jets 2 LifePo Akkus einsetzen um die genannten Risiken zu umgehen. Das heisst aber auch, dass wieder 2 Empfängerakkus mehr gehegt und gepflegt werden müssen.

Vielen Dank an alle, die mit diskutiert haben.

LG, Hynek
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Im Fall Dymond, die von Staufenbiel und dann von HH übernommen wurden, kann ich mir die Antwort des "Herstellers" schon sehr gut ausmalen. Da wollte ich mich doch schon lieber auf die Aussage von langjährigen Nutzern verlassen, aber wie wir nun wieder sehen, funktioniert es bei manchen und bei manchen eben nicht.

Was meinst Du mit "kann mir die Antwort schon sehr gut ausmalen"?

Wenn man vom Händler (der ja schließlich für die Gewährleistung der allererste Ansprechpartner ist), die Auskunft bekommt "bis 8,4V" oder "für 2s LiPos geeignet", ist die Sache klar. Es zählt die maximale Spannung, die ein frisch vollgeladener 2s-Lipo eben so hat, meistens 8,4V oder einen Ticken weniger. Damit ist in Sachen Gewährleistung alles paletti. Wer sich auf die Aussagen von Nutzern verlässt, hat keinen Anspruch gegen diese, wenn das Servo kaputt geht, auch wenn 10 User meinen, es ginge.

Die 7,4V sind für diejenigen wichtig, die ein BEC einsetzen, das einen Bereich von einstellbaren Spannungen hat. Da würde ich keinen 2s Lipo direkt anschließen.
 
Was meinst Du mit "kann mir die Antwort schon sehr gut ausmalen"?

Wenn man vom Händler (der ja schließlich für die Gewährleistung der allererste Ansprechpartner ist), die Auskunft bekommt "bis 8,4V" oder "für 2s LiPos geeignet", ist die Sache klar. Es zählt die maximale

Wie du schon richtig schreibst ist das nur noch ein Händler, kein Hersteller mehr. Und die Hitec Servos sind in einem 14 Jahre alten Jet verbaut, da is nix mehr mit GWL.
 

Papa14

User
Kommen wir doch zur Eingangsfrage zurück:
HV Servos, was heisst das genau ???
Der kleinste gemeinsame Nenner lautet: HV = 7,4V

Praktischerweise liegt man damit mit 2S LiFe innerhalb der Spezifikation, nicht aber mit 2S LiPo.

Bei den meisten mit "HV" gekennzeichneten Servos wird die maximale Spannung mit eben diesen 7,4V angegeben. Nur ein Bruchteil ist mit 8,4V spezifiziert - und die sind i.d.R. auch teurer.


Aus eigener Erfahrung:

1.) Ich meine mich erinnern zu können, dass einige von den ersten KST Servos mit max. 7,2 oder 7,4V angegeben waren - bei Verwendung OHNE BEC. Bei einer Rückfrage, was das zu bedeuten hat, kam die Antwort: Ein 2S LiFe geht im Betrieb deutlich unter 7,2V - das hält das Servo aus. Ein BEC liefert die Spannung aber konstant - was zu viel für das Servo ist. Also laufen diese KST bei mir mit 6V.

2.) Ich habe Kingmax 7,4V Flächenservos verbaut und mit 7,4V versorgt. Nachdem eine Dichtlippe rausgesprungen ist, hat das Ruder blockiert und das Servo ist abgeraucht (Flieger trotzdem heil runtergekriegt ^^). Jetzt laufen die auch auf 6V, Unterschied ist keiner spürbar.


Ist bei den gängigen D645 MW oder D954 auch so.
Die nutze ich seit vielen Jahren am 8V bzw. 8,4V BEC.
Richtige Männer essen ihre Cornflakes eben ohne Milch! :cool:

Vor vielen Monden hat sich kein Mensch darüber Gedanken gemacht seine Graupner 507er oder Hitec 645er mit 5 NiCd Zellen zu fliegen.
NiCd Zellen haben eine Nennspannung von 1,2-1,25V, also rund 6V bei 5S. Die anfänglich hohe Spannung von ca. 1,45V je Zelle haben die nach kurzer Zeit schon verloren. Also alles im Rahmen.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Wie du schon richtig schreibst ist das nur noch ein Händler, kein Hersteller mehr. Und die Hitec Servos sind in einem 14 Jahre alten Jet verbaut, da is nix mehr mit GWL.

Vor 14 Jahren (wenn die Servos damals gekauft wurden) waren HV-Servos noch kein Thema. Daß die Servos noch toll funktionieren, ist doch prima, hat aber mit dem Thema hier nicht zu tun, oder?
 

onki

User
Was hiervon wollt ihr eigentlich nicht verstehen im Hinblick auf die Hitec D-Serie:
The speedy, powerful line operates on a wide 4.8 ~ 8.4 voltage range, allowing use with any common battery chemistry without the need for adapters or regulators.
Quelle: https://hitecrcd.com/products/servos/digital/d-series/d645mw/product

So hat es Micha auch bei den im Eingangspost angefragten 7950 zitiert.

Wenn bei irgendwelchen Specs steht, dass Wasser bergauf fließt nehmt ihr das dann auch für bare Münze?
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Bei dem Servo ist es ja wohl eindeutig, Die Spec ist 4,8 bis 8,4V, dass die Leistungsdaten mit 7,4V gemessen sind ist da ohne Relevanz, wird bei 8,4 noch etwas höher sein.
Mit 1S Lipo würd ich das Servo nicht betreiben (will vermutlich auch keiner) mit 4S NiXX ist wohl auch nichd das wofür das Servo gemacht ist (4V leer)
2S LiPO (8,4 voll 6V leer) dafür ist das Servo gemacht, LiFe ist sicher auch kein Problem
5 NiXX (7,25 voll, 5V leer) passen gerade noch mit Weiche (Spannungsverlust) wirds auch eng.
6 NiXX (8,6 voll) sind drüber, geht aber schnell runter wäre graubereich aber sowiso eher unüblich
Das ist das was die Specs sagen, die sind relevant. Sicher kann man ausserhalb der Specs betreiben, kann gutgehan, muss aber nicht, und wenn es gutgeht muss es nicht lange gutgehen.
Hier sind die Specs klar, wenn sie es nicht sind hilft nur den Hersteller zu fragen. Mit "Der Kollege fliegt das seit Jahren" ist man zwar beruhigt, rechtlich verbindlich ist das aber halt nicht. Ob die Ausfallwarscheinlichkeit bei einem ausserhalb der Spec erprobten Sevo höher ist als bei einem "Unerorobten Billigservo in der Spec" muss jeder für sich selbst entscheiden.
Und ja, ist ein Todschlagargument, aber bei grösseren Schadensfällen wird das Flugzeug überprüft und wenn dann ein defektes Servo, das ausserhalb der Spec Betrieben wurde auftaucht wird das ungemütlich. Muss jeder auch selbst entscheiden.
 
Es ist eigentlich ein Trauerspiel mit den Servoherstellern. Eine eindeutige Beschreibung der Spannungsversorgung muss wie folgt aussehen.

Technische Daten:
Absolute Minimal- und Maximalwerte der Servo Eingangsspannung:
Min. Eingangsspannung 4.8 V
Max. Eingangsspannung 8.4 V
...

Leider funktioniert das Zusammenspiel zwischen den Entwicklungsabteilungen und den Marketingabteilungen anscheinend in den seltensten Fällen.
Die RC-Elektronik ist ein Spielzeugsegment, ein klares technisches Datenblatt z. B. zu einem Servo wird wohl leider die Ausnahme bleiben.

Gruss
Micha
 
So sehe ich das auch. Der Hersteller ist in der Pflicht, saubere Technische Daten zu liefern. Und er sollte dabei nicht die branchenübliche Vorgehensweise stillschweigend ignorieren.

Der kleinste gemeinsame Nenner lautet: HV = 7,4V

Sehe ich nicht so. HV heißt ganz einfach, höhere Spannung als die traditionellen 4-Zellen-Ni-Akkus. Kann bei einem etablierten Anbieter der Modellbauszene genausogut bis 8,4 sein. Wurde doch oben alles erklärt..

Man sollte Hersteller und Anbieter solange mit Fragen nerven, bis sie saubere Infos liefern. Ist im Moment wohl die einzige Lösung.

Meinrad
 
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