Kalte Lipos beim Fliegen

Szenario: Lange, hohe Flüge (> 1,5 h) bei -3 Grad mit Segler ohne nennenswerte Motornutzung.
Start mit 22 Grad warmem 5S, 3800 mAh Lipo in den leichten Hangaufwind, dann Kurbeln in Aufwinden.
Auch die Servos nutze ich nur im Notfall! :D

Der Rumpf wird während des Fluges gut gelüftet .... da könnte ich notfalls außen die Lüftungsschlitze abkleben ...

Muss ich mir Sorgen machen, dass der Lipo sich in der Luft so abkühlt, dass er relevant schwächelt?
Oder reichen die eher minimalen Servobewegungen, um ihm ausreichend einzuheizen?
 
Der Akku kühlt aus. Punkt. Luftschlitze hin oder her. Du wirst es daran merken, dass der Motor nach einiger Zeit abschaltet. wenn der Regler eine vernünftige Unterspannungs-Abschaltung programmiert hat. Fliegen kann man dennoch, da die Servos recht wenig Strom ziehen.

Ich kenne das vom Winterfiegen gut. Es gibt ja auch im Winter fast jeden Tag nutzbare Thermik. Nach 15 Minuten Segeln ist der Akku kalt genug, dass ich nur noch Halbgas geben darf, damit der Regler nicht abschaltet. Egal, weiter Thermifkliegen kann man trotzdem. Dein dicker Akku bleibt halt etwas länger warm als meine 1000er.
 
Ok, danke.
Das hab ich befürchtet, dass man also de facto dann keine Rückkehrhilfe mehr hat.
Mir fällt gerade ein, dass es doch so chemische Handwärmer gibt, die man also in die Handschuhe steckt. Die kosten nur so 1 - 2 €, 24 h:


Damit könnte man den Akku abdecken ....
Oder gibt es da Gefahren oder mangelnde Effizienz?

Nutzt die jemand?
 
Hi, diese Wärmer würde ich nicht benutzen da die erzeugte Wärme zu hoch ist und a.m.S. auch nicht konstant/kontrollierbar ist. Für Winterflieger eignet sich a.m.S. besser ein Lipo-Heizkoffer, da man hier besser kontrolliert/überwacht eine definierte Erwärmung erzielen kann.
 
hmmm...mag ja sein, aber die Problematik hatte ich bislang nie, bzw. keine Auswirkungen davon.
Möglicherweise weil meine Antriebe allesamt reichlich Reserve in der Auslegung haben.
Wenn ich im Sommer mit 45° steige und im Winter dann mit 40° ist das nicht relevant, sofern ich nicht ein Modell hab das im Sommer nur mit 10° steigt:) Dass der Servostrom eine messbare Erwärmung am Akku erzeugt halte ich für ausgeschlossen.
Lüftung im Winter zukleben mit Tesa ist sicher kein Fehler, schon wegen dem Schnee der eindringen kann bei der Landung.

Ich fliege schon viele Jahre im Winter ohne irgendwelchen Akkuwärmerschnickschnack.
Bei einer (gesamten) Steighöhe von 1800m mit einer Akkuladung ist selbst bei dreimaliger Rückkehr von der Landewiese zum Ausgangspunkt noch 90 Meter "Luft" und es wäre erst der 1/2 Akku...

Wenn man aber hier Angst hat kann man den (ohnehin vorgewärmten) Akku ja in Wärmeisolation packen, dann kühlt der sicher nicht zu sehr aus.
 
Also im Winter >1,5h segeln? Mein Respekt! Wir fliegen viel im Winter, aber mir frieren meist nach knapp 10min schon die Pfoten ab. Daher hatte ich bis dato noch nicht das Problem. 😂😂😂
Scherz beiseite... Man merkt die Auskühlung deutlich und zwar schon nach wenigen Minuten auch in Motormodellen. Habe die Akkus in meiner Thermobox mit mehr als 25°, rein in den Flieger und auf die Piste. Bis man started ist er je nach Tageszeit eh schon um 5° abgekühlt. Im Flug merkt man schon nach kurzer Zeit, wie der Druck nachlässt und insgesamt die Flugzeiten kürzer als im Sommer sind.
Was aber noch hinzukommt: die Akkus finden diesen Stress überhaupt nicht toll. Ich merke deutlich, wie Akkus die ich zum Winterfliegen nutze, über die kalte Jahreszeit hinweg an Ri zulegen und anfangen rundlicher zu werden. Aber ist halt so, Akkus sind Verbrauchsmaterial.
 

Wie wäre sowas?
Die Anwendung ließe sich leicht auf unsere Anforderungen adaptieren.
Mal beim Hersteller anfragen kann nicht schaden. Vielleicht hat man ja Interesse daran, eine neue Zielgruppe zu bedienen.

Gruß
Eddie
 

Wie wäre sowas?
Die Anwendung ließe sich leicht auf unsere Anforderungen adaptieren.
Mal beim Hersteller anfragen kann nicht schaden. Vielleicht hat man ja Interesse daran, eine neue Zielgruppe zu bedienen.

Gruß
Eddie
Jein. Die Frage war ja auf Segler spezifiziert. Also wahrscheinlich sehr wenig Platz im Rumpf. Ergo bliebe also nur eine Versorgung aus den Bordakku selbst. Wenn man dann rechnet, welchen K-Wert so ein Rumpf hat, wie stark die umgebende Luft den auskühlt etc kommt eine 0-Nummer heraus. Der Energieverbrauch wäre so hoch, dass dir die Heizung den Akku leer zieht. Also wieder nix mit Heimkehr 😂
 

twin

User
Ich würde auf jeden Fall die Bordspannung in der Telemetrie im Auge behalten, wenn deine Anlage das anbietet. Ggf. die Warnschwelle etwas heraufsetzen. Oder beim Segeln ab und zu etwas Höhe abturnen, damit man den Motor wieder kurz einschalten kann zum Akku aufwärmen?

Grüßle
Thomas
 

steve

User
Hallo,
es kommt dabei ganz erheblich auf die C-Belastung des Antriebs an und auf die C-Rate des Lipos.
Je höher die C-Rate des Lipos und je niedriger die C-Rade des Antriebs, desto unproblematischer ist die Abkühlung.
Eine flache Anlauframpe entlastet den Antrieb auch deutlich. Das können im Winter ruhig bis zu 5sec sein - wenn es nicht gerade ein Hotliner-Antrieb ist.

Ich würde das wie von Thomas empfohlen per Telemetrie überwachen und dabei auf die durchschnittliche Zellenspannungen achten. Sie sollte nicht unter 3,2V absinken - um mal einen Wert zu nennen.
Dazu würde ich alle 10 Minuten mal einen kleinen Steigflug einlegen und schauen, wie sich die Temp. und der Spannungseinbruch verhält. Wenn alles im Grünen bereich, würde ich bei der nächsten Runde dann alle 20 Minuten einen Steigflug einlegen, dann alle 30 Minuten.

Wenn der Spannungseinbruch zu früh und zu tief kommt: Lipo auf eine höhere Tep. vorwärmen - das geht bis 50° und Prop etwas kleiner wählen. Den Lipo evtl. thermisch isolieren. Die Lipos brauchen bei mir z.T. gut eine Stunde, um wieder abzukühlen - sie speichern Wärme eigentlich sehr gut.

Es macht auch Sinn, den Lipo von der Kapa etwas großzügiger zu gestalten. Habe da ein Modell mit 20A Antrieb und 5000mAh-Lipos. Da bin ich bei jeder Temp. auf der sicheren Seite und dieses Modell fliegt im Schnitt 60 Minuten - auch im Winter.

Und im Winter die Kühlschlitze des Motors abdecken. Je kühler der Antrieb, desto geringer sein Innenwiderstand und desto höher der anfängliche Strom. Der kann dann deutlich höher sein, als im Sommer und bringt den Lipo dann zusätzlich unter Stress, evtl. sogar ganz erheblich..

VG
 
Ergo bliebe also nur eine Versorgung aus den Bordakku selbst.
....
....
Der Energieverbrauch wäre so hoch, dass dir die Heizung den Akku leer zieht.

Ich gehe auch von der Nutzung im E-Segler aus.
Natürlich ist für unsere Anwendung nur die Wärmtasche für den Versorgungs- (=Antriebs-) Akku interessant und natürlich auch nur mit Versorgung aus diesem.

Hast Du Dir die Produktbeschreibung genauer angeschaut?
Knapp 0,7A Stromaufnahme.
Also bei 1,5h Flugzeit ca. 1000mAh Stromverbrauch.
Es kommt jetzt natürlich auf die Art des Flugbetriebes (wieviel Anteil Segelflug und wieviel Motorflug) und auf die Auslegung Deines Antriebes/Akkus an.
Wenn es darum geht überwiegend zu segeln und dann nach 1,5h Segelflug eine zuverlässige Absaufversichrung zu haben, ist die Wärmmanschette durchaus eine überlegenswerte Option.
Zumal Du dadurch Deinen Akku schonst.

Gruß
Eddie
 
Ich gehe auch von der Nutzung im E-Segler aus.
Natürlich ist für unsere Anwendung nur die Wärmtasche für den Versorgungs- (=Antriebs-) Akku interessant und natürlich auch nur mit Versorgung aus diesem.

Hast Du Dir die Produktbeschreibung genauer angeschaut?
Knapp 0,7A Stromaufnahme.
Also bei 1,5h Flugzeit ca. 1000mAh Stromverbrauch.
Es kommt jetzt natürlich auf die Art des Flugbetriebes (wieviel Anteil Segelflug und wieviel Motorflug) und auf die Auslegung Deines Antriebes/Akkus an.
Wenn es darum geht überwiegend zu segeln und dann nach 1,5h Segelflug eine zuverlässige Absaufversichrung zu haben, ist die Wärmmanschette durchaus eine überlegenswerte Option.
Zumal Du dadurch Deinen Akku schonst.

Gruß
Eddie
Bei 0,7A und ca 12V hast du eine Wärmeerzeugung von rund 7,5W. Ob das was bringt wenn konstant 0° Luft dran vorbeistreicht ist mehr als fraglich. Da würde ich vorher auf Isolierung setzen und eher in Richtung einer Art Neopren-Socke oder so für den Akku denken.
 
Ich gehe auch von der Nutzung im E-Segler aus.
Natürlich ist für unsere Anwendung nur die Wärmtasche für den Versorgungs- (=Antriebs-) Akku interessant und natürlich auch nur mit Versorgung aus diesem.

Hast Du Dir die Produktbeschreibung genauer angeschaut?
Knapp 0,7A Stromaufnahme.
Also bei 1,5h Flugzeit ca. 1000mAh Stromverbrauch.
Es kommt jetzt natürlich auf die Art des Flugbetriebes (wieviel Anteil Segelflug und wieviel Motorflug) und auf die Auslegung Deines Antriebes/Akkus an.
Wenn es darum geht überwiegend zu segeln und dann nach 1,5h Segelflug eine zuverlässige Absaufversichrung zu haben, ist die Wärmmanschette durchaus eine überlegenswerte Option.
Zumal Du dadurch Deinen Akku schonst.

Gruß
Eddie
Ah ja, Flieger steckt zwar wegen leerem Akku durch Heizung, aber immerhin ist der noch warm...oh Gott!:D
 

gerwi

User
dass Lipos im Winter ohne Wärmeschutz beim Laden, insbes. aber beim Entladen mit höheren Strömen, ihre gute Performance verlieren können, habe ich schon feststellen müssen...sehr ärgerlich, das es auch große, teurere Markenzellen erwischt hat.
Da man aus Fehlern/Schäden ja dazu lernen kann, lade ich am Platz schon länger nur im gut geheizten Ladekoffer. Beim Fliegen (Entladen) im Winter verklebe ich alle Öffnungen und habe für die meisten Packs aus Alu-Pet-Resten (von Flächentaschen-Material) Hüllen geschweißt, sodass die vorgeheizten Temp. auch länger im Modell gehalten werden. Zunächst habe ich damit bei meinen Coptern begonnen, deren Energiespender überwiegend "im Freien" liegen und deshalb ungeschützt sehr schnell auskühlten - mit Hülle dann weit weniger. "Verluste" über die Wintermonate waren seither nicht mehr zu beklagen
 

justme

User
Ich würde den Flugakku einfach in etwas Schaumstoff wickeln. Die produzierte Eigenwäre reicht dann länger. Ab und an muss halt der Motor angeworfen werden, auch wenn es gegen die Thermikehre geht. Im Zweifel einen Temperaturfühler mit an den Akku hängen. Je nach Fernsteuersystem ist der klein genug um ihn noch gut unterzubringen. Dann kannst Du Deine Motorintervalle gezielt einsetzen.
Auf jeden Fall alle Lüftungsschlitze mit Klebeband verschließen.
 
Hallo

Ich bin da recht pragmatisch veranlagt. Der relativ kalte Akku ist ja nicht leer, sondern die Spannung geht wegen Kälte bei Belastung einfach mehr in die Knie. Wenn' s jetzt kein extrem stromziehendes Mopdell ist, was den Akku schädigen würde ( Pylon oder 3D Heli , Speedmodell oder Impellerjet mit 200A + oder so was) dann setze ich bei niedrigen Temperaturen einfach meine Spannungswarnung um 2/10 V runter. Auch bei 3V/Zelle unter Last ist der Akku sofort nach Gas zurücknehmen wieder vollkommen im grünen Bereich...drunter gehe ich aber nicht. Hängt halt auch von der C Belastbarkeit des Lipos ab, wie schnell er da einbricht. Reglerabschaltung wird bei mir sowieso rausprogrammiert...das ist ein teils sogar gefährliches Relikt aus den 80/90ern! Wenn alle Stricke reissen und man gar keine Telemetrie hat, dann einfach einen Piepser rein. Und so lange der Flugakku noch über BEC Funktions - Spannung ( 6V oder so ) hat, so lange geht auch die RC Anlage. Und ich denke so weit fliegt wohl keiner seinen Flugakku runter...weil dann ist`s eh aus ;) Das Ganze mache ich aber auch nur bei "normalen" Akkus und einfachen Modellen so. Bei "besseren" und teureren Akkus und speziellen Modellen, bin ich auch vorsichtiger um die Leistungsfähigkeit der dann doch teuren Akkus nicht zu reduzieren. Obwohl ich festgestellt habe. das wintergequälte Akkus , meist nach 4-5 Normalladungen im warmen Wetter wieder gleiche Leistung/ Innenwiderstände bei mir hatten, wie vorher....möchte ich aber nicht verallgemeinern!

Gruß Andi
 
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