Konstruktion und Bau einer Boeing P26 Peashooter in 1:3,5

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In die Fahrwerksverkleidung des Ständerwerkes werden die Durchlässe für die Befestigungen geschnitten. Dazu die Verkleidung montieren und auf dem Gelenkstück des Fahrwerksbügels die Vorderkante der Verkleidung mit Bleistift anzeichnen. Das geht gut wenn ein dünnes Metalllineal dort mit der Kante aufgesetzt wird und daran der Strich gezogen wird. Auf die Seiten die Auflageposition des Lineals übertragen und eine waagerechte Linie auf die Seiten zeichnen . Die Verkleidung abnehmen und das Mittenmaß der seitlichen Schraube des Ständerwerkfußs ausmessen. Diesen Abstand genau auf die Verkleidung an den Seiten und dem planen Stück übertragen. Auf die Seiten links und rechts eine senkrechte Linie in 16mm Abstand zur Mitte zeichnen. Das Rechteck mit einer waagerechten Linie in 10mm Abstand zur vorhandenen waagerechten Linie zeichnen. Diese Rechtecke an beiden Seiten (32x10mm) heraustrennen. Die ausgedruckte Schablone (zusatzteile-schablonen.pdf) zur Positionierung der Schrauben der Rig-Befestigung mit den Mittellinien zu den angezeichneten Mittellinien sicher positionieren und mit einem 1mm Handbohrer die Bohrpunkte übertragen. Dann die Bohrung auf 6mm aufbohren. Die Rig-Befestigungen werden jeweils mit zwei M3x16 Innensechskant-Zylinderkopfschrauben verschraubt. Auf jede Schraube ist eine, etwas an den sechs Spitzen abgetragene M3 Sechskantmutter mit hochfester Schraubensicherung aufgeklebt. Unten gucken 7mm Gewinde heraus. Auf diese Art wird zum Einen die Rig-Befestigung verschraubt, zum Anderen bleibt der Kopf in der Fahrwerksverkleidung und richtet diese aus. Diese Schrauben werden schlussendlich mit niedrigfester Schraubensicherung eingesetzt.
 

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An die Fahrwerksverkleidung werden die Zusatzklappen (Form nach Zeichnung zusatzteile-schablonen.pdf/ 1mm ABS, gezogen) angeklebt. In der Mitte der jeweiligen Klappe ist eine Vertiefung in die ein 1mm Loch gebohrt wird. Ebenso befindet sich an der FW-Verkleidung eine Vertiefung, in die auch ein 1mm Loch gebohrt wird. Eine 2,2mm Spax durch den Deckel in die FW-Verkleidung schrauben und wieder lösen. Im Bereich der Vertiefung/ Schraube von innen am Deckel Ruderer L530 aufbringen und den Deckel an die FW-Verkleidung schrauben. Sauber ausrichten. Außen am angedrückten Deckel einige Tropfen dünnflüssigen Sekundenkleber aufbringen, dieser soll um den Deckel herum in den Spalt laufen. Etwas andrücken und warten, dann die mittige Schraube entfernen. Die runder Klappe wird jeweils an der Außenseite, die viereckige an der Innenseite angebracht. Die Schraubenlöcher werden nach Trocknung mit einem geeigneten Spachtel geschlossen.
 

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Die fertig lackierten Fahrwerksverkleidungen und Radschuhe. Die Lackierung ist eine 2-Schicht Lackierung, Basislack (Verkehrsrot, RAL 3020) und matter Klarlack. In 36 Stunden ist der Lack soweit durchgetrocknet, dass Montiert werden kann.
 
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Für die Rig-Befestigungen der Spanndrähte, aus 0,5mm Stahlblech (verzinkt, im Baumarkt erhältlich) werden insgesamt 36 Befestigungsaugen nach Zeichnung (zusatzteile-schablonen.pdf) hergestellt. Das Blech mit Anreißfarbe behandeln. Jetzt, je nach Blechkantenlänge, ein oder mehrere 7mm Streifen mit Mittellinie anreißen und abschneiden. Die Streifen werden grob plan gerichtet. Nun Stück für Stück vom Ende her eine Linie in 14mm und eine in 10mm Abstand anzeichnen. An der Kreuzung Mittellinie und 10mm Linie körnen und mit einem scharfen 3mm Bohrer (geschliffene, nicht gerollte Qualität) ein Loch bohren. Das gebohrte Stück an der 14mm Linie abtrennen und das nächste Stück fertigstellen. Die 36 Stücke werden auf eine passende M3 Innensechskantschraube aufgereiht und mit einer M3 Mutter fest verschraubt. Dazu den Block im Schraubstock einspannen und beherzt zusammendrücken. Die Teile im Block ausrichten und auf Maß feilen. Dann den Block öffnen und die Teile auf geeigneter Unterlage, ein kleiner Amboss oder ein Stück T-Träger ist geeignet, mit leichten! Hammerschlägen planen. Die Teile immer entgraten um Verletzungen zu vermeiden und genaues Messen zu Ermöglichen.

Für 18 Spanndrähte werden die Drahtspanner aus 18 Messingspannschlössern mit M3 Gewinde hergestellt. Jeweils wird ein Spannschloss in der Mitte mit einer feinen Metallsäge durchgesägt. Gewöhnlich hat ein Sägeblatt dieser Art 0,5mm Stärke. Dann wird eine 1-2mm tiefe Kerbe dort in Längsrichtung angebracht wo vorher das mittige Loch der Spannschraube war. Die Blechzunge am zugespitzten Ende etwas anfeilen damit sie sich leicht in den Schlitz einsetzen lässt. Die Zunge mit dem Loch in den Schraubstock spannen die halbe Spannschraube mittig aufsetzen und mit leichten Schlägen festklopfen. Es empfiehlt sich dazu die Augenschraube einige Windungen weit einzusetzen, um die dünne Wandung der Gewindehülse nicht zu Deformieren. Zum Löten wird ein passender Draht am Ende etwa 5mm weit umgebogen. Dieser wird im Schraubstock so festgeklemmt, dass das Ende mit der Biegung 2-3cm hervorragt. Hierauf wird das Bauteil mit der Gewindeseite aufgesteckt. Das gewährleistet das das flüssige Lot nicht in das Gewinde läuft.

Auf beide Seiten der Zunge Silberlotflussmittelpaste (Temperaturbereich 500-800°C), nicht zu sparsam, auftragen. Die ganze Zunge bedecken, ansonsten entstehen an den unbedeckten Stellen schwarze Flecken, die sehr schwer zu entfernen sind. Auf der oberen Seite wird ein 3-4mm langes, von der Ummantelung befreites Stück Silberlot (55% Ag D=1,5mm) Silberlot in die Paste gedrückt. Die Zunge und das Messingteil mit kleiner Flamme erhitzen, dann die Flamme im Bereich des Lot halten, bis dieses wegschmilzt. Jetzt die Flamme ein kleines Stück in Richtung Messingteil bewegen, das flüssige Lot folgt der Hitze. Die Flamme wegnehmen. Das Bauteil darf nicht überhitzt werden. Die Zunge sollte nicht glühen. Das Bauteil drehen, den Vorgang wiederholen. Auskühlen lassen und das glasig gewordene Flussmittel mechanisch entfernen. Dann wird das Bauteil im Wasserbad „sauber gekocht“. Der Lötvorgang darf nicht zu lange dauern. Die Paste kann die Oxidation nur wenige Minuten lang verhindern. Alle 36 Bauteile fertigstellen.
 
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Die Anfertigung der Flug und Landedrähte beginnt am Montierten Fahrwerk. Zur Längenbestimmung kann ein einfaches Werkzeug aus zwei ausreichend langen Stahldrähten und einer Lüsterklemme hergestellt werden. An den Drähten wird an einem Ende ein etwa 5mm langes Stück im rechten Winkel abgekantet. Die geraden Seiten werden gegeneinander durch die Lüsterklemme gesteckt und diese wird leicht geschlossen, so dass die Drähte nicht zu lose darin stecken. Jetzt können die abgewinkelten Enden jeweils in ein Loch der montierten Gewindezungen eingesteckt werden. Die Schrauben an der Klemme anziehen, den Draht entnehmen und das gewonnene Maß notieren. Davon muss die Länge der beiden Gewindezungen bei halb eingeschraubter Augenschraube bis zum Anfang des Gewindes subtrahiert werden. Dem nun gewonnen Maß werden 4mm zugerechnet, das entspricht den beiden 2mm tiefen Kerben die jeweils in den Messinggewindestift eingebracht werden.
 

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Wer die Messinggewindestifte nicht nutzen will da sie farblich nicht zum Flachdraht passen, muss die Stifte herstellen. Beim Rechtsgewinde empfiehlt es sich eine M3*16, Güte 8.8 Zylinderkopfschraube mit Schlitz, zu nutzen, bei der Kopf abgeschnitten wird. Zum Herstellen des Linksgewindes ist ein 3mm Automatenstahl das Material der Wahl. Der Stahl ist bei KNUPFER Modell- und Feinwerktechnik erhältlich. Dieser Stahl lässt sich hervorragend spanend bearbeiten. Ebenso gibt es dort einen sehr guten Linksgewindeschneider. Eine Drehmaschine vereinfacht die Herstellung natürlich sehr. Es sind 18 Gewindestifte mit Rechts- und 18 Gewindestifte mit Linksgewinde herzustellen.

Um sich das Löten zu vereinfachen und um genaue Ergebnisse zu erreichen, wird die Herstellung eines einfachen Werkzeuges, bestehend aus zwei Teilen, empfohlen. Der Flachdraht für das Rigg ist ca. 3mm, genau 3,175mm, breit. Die Flachdrähte sind aus England von Mick Reeves zu beziehen (1/8"x0.030) zu beziehen. Da die Webseite etwas unübersichtlich ist, die Suchfunktion mit dem Wert in der Klammer bemühen. Es werden 3 Rollen a 5m gebraucht. Das Werkzeug besteht aus zwei Winkelstählen 20x20mm 50mm lang und zwei Messingrohren, genauso lang, mit einem Innendurchmesser von 2,5 bzw. 3mm. In das Rohr mit 2,5mm Innendurchmesser wird auf der einen Seite ein M3 Rechts- und auf der anderen Seite ein M3 Linksgewinde geschnitten. Hier werden zum Löten die Gewindestifte eingeschraubt.

Die Rohre werden sauber ausgerichtet auf den Flansch jeweils eines Winkelstahls hart gelötet. Das Rohr mit dem 3mm Innendurchmesser muss dann oben längs geöffnet werden, sonst lässt sich der fertiggestellte Rigg-Draht kaum mehr aus dem Halter entnehmen. Die fertigen Halter werden in einem Abstand von etwa 50mm auf einer unbrennbaren Unterlage, hier ein Doppel-T-Träger, fixiert. Eine oder zwei Klammern sind ausreichend. Der Flachdraht wird durch das geschlitzte Rohr hindurch in den Schlitz des Gewindestiftes gesteckt und gut ausgerichtet. Die angeschliffene und gereinigte Lötstelle wie gehabt, mit Flussmittel einstreichen und mit einen Handbrenner hart verlöten. Der Proxxon-Handbrenner ist dazu bestens geeignet. Das glasige Flussmittel nach dem Löten mechanisch (Zange, Feile) entfernen. Die Gewinde kurz in kochendes Wasser halten und dann mit einer Drahtbürste reinigen. Etwas Waffenöl aufbringen, um Rost zu vermeiden.
 
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Die fertiggestellten Landedrähte.
Ich hatte weiter oben festgehalten, dass drei Rollen vom Flachdraht notwendig sind. Ich berichtige: Es reichen zwei Rollen, wenn die Reihenfolge - vier Fahrwerksdrähte, acht Flugdrähte (hinten beginnend nach vorne), sechs Landedrähte (hinten beginnend nach vorne) eingehalten wird. Somit ergibt sich kaum Verschnitt, es bleibt etwa 1,2m übrig.
 
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Die einzelnen Drähte werden nicht mit einer Kontermutter gesichert. Eine montierte Stange verhindert das Verdrehen und das „Flattern“. Es werden vier Alurohre (hart) in 140x7mm und acht 45x 6mm Kohlestangen zugeschnitten. In die Alurohre werden jeweils in zwei drei und in zwei vier 3,5mm tiefe Einschnitte eingebracht. Die Maße sind der Zeichnung (zusatzteile-schablonen.pdf) zu entnehmen. Die Rohre werden dann an passender Stelle von oben über die Drähte gesetzt und mit den geschlitzten Kohlestäben gesichert. Der Schlitz kann mit einem Handgerät und einer 1mm dicken Trennscheibe eingebracht werden. Eine Fräse unter Verwendung der Trennscheibe wäre, wenn vorhanden, das Werkzeug der Wahl.
 

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Auf die Kohlestangen (Stopfen) werden aus Alurohr geschnittene, 10mm Stücke, auf die Enden der Stopfen geklebt. Diese werden dann rund geschliffen. In das zusammengesteckte Bauteil (Rohr+Stopfen) wird in 5mm zu jedem Ende des Rohrs ein 1mm Loch für den Sicherungssplint gebohrt. Es bietet sich an ein Reststück vom Flachdraht zur Ausrichtung des Stopfens zu verwenden.
 

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Die 2. Möglichkeit besteht darin Buchenrundstäbe in 6mm (Flug- und Landedrähte, Drahtpaare) und 8mm (Fahrwerk) Durchmesser zu verwenden. Die 6mm Stäbe werden vorne und hinten passend geschlitzt. Eine Proxxon Diamantscheibe (NO 28 842) ist dazu bestens geeignet. Achtung: Wasser zur Kühlung einsetzen, sonst kann es brennen! Eine feine Säge geht auch. Der lange Stab für die Landedrähte kommt über Linie der Flächenverbindung. Der kurze weiter unten, etwa auf der Hälfte bis zur Verschraubung. An den langen Stäben wird vor und hinter den Drähten eine 1,6x6mm Blechschraube, erhältlich bei Knupfer, gesetzt. Vorbohren mit 1mm und die obere Hälfte mit 1,5mm ein bisschen, etwa einen Millimeter tief, aufweiten. Die kurzen Stäbe sind nur von einer Seite aus geschlitzt und bekommen nur eine Schraube hinter die Drähte. Auf ein Paar Flugdrähte kommt zusätzlich jeweils ein kurzer 6mm Stab, der wie bei den Landedrähten nur einseitig geschlitzt und mit einer Schraube versehen wird. Alle Stäbe sind vorne und hinten abzurunden. Die vier langen Stäbe sind 140mm, die sechs kurzen 35mm lang. Die Maßangaben bitte dem Bild oder der Zeichnung (zusatzteile-schablonen.pdf) entnehmen.
 
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