Korrektes Schneiden, Schleifen und Bespannen von Einfachst-Styro-Nuris

NebuK

User
Hallo zusammen,

nachdem ich von euch ganz viele tolle Links und Ratschläge in:
http://www.rc-network.de/forum/show...-f%FCr-einen-Anf%E4nger?p=3135182#post3135182
Bekommen habe, und diese ganzen Informationen versucht habe in mich aufzusaugen, bin ich zum Schluss gekommen dass meine Bautechnik im Eimer ist, und nicht wie zuerst Vermutet das Modell das falsche ("Wenn der Bademeister nicht schwimmen kann muss es an der Badehose liegen"...).

Daher wollte ich einfach mal fragen ob mein jetztiger "Plan" wie ich meine nächsten Versuche zu bauen gedenke halbwegs Erfolgsversprechend ist. Auch erhoffe ich mir dass sich damit vielleicht hier ein wenig "Einstiegswissen" für selbstbauverrückte Anfänger wie mich zusammenfindet. Es gibt zwar sehr viel, jedoch recht verteilt und teilweise umzusammenhängend. Wiki, irgendwann? :) Sobalds bei mir mal klappt würde ich da gerne was zusammenschreiben.

Wie dem auch Sei: Mein jetztiger Plan ist zum "üben" einfach mal 2 Stück FPV-Wing-XS zu schneiden, und dann noch einen Enkele-Zagi. "Wieso viel statt einen gut" fragt ihr nun vielleicht. Nunja, wenn man sich halt verschneidet, beim schleifen doch mal was bricht, oder der versehentlich zu stramm geklebte Streifen Tape nicht wieder runter will, dann hat man auf Styropor (PS/EPS?) glaube ich einfach verloren. Da das Heißdraht-Zeugs zwei Leute braucht und Styropor eh nix kostet also lieber mal zuviel schneiden.

==== Schablone ====
Die Schablone für meinen FPV-Wing-XS habe ich vom original abgenommen und dann aus 3mm Pappelsperrholz gefertigt. Dabei habe ich die Ausgedruckte Profilschablone auf ein grob ausgesägtes Stück Holz geklebt, dahinter dann 5 weitere grob ausgesägte Holzstücke angebracht und zwei Maschinenschrauben+Muttern zusammengepresst. Dann ging es an die Schleifmaschine wo inkrementell geschliffen wurde bis das Holz perfekt dem Ausdruck passt. Das "Aufdoppeln" sollte dem Zweck dienen dass man beim auflegen auf die Schleifmaschine auf jeden Fall gerade bleibt und die Kanten nicht schräg werden: Das innerste ist am Ende "Das Beste". Der Rest taug noch als Mittelrippe ;).

??? Beim ersten mal hatte ich das nochnicht gemacht, diesmal wird die Kante jedoch wie auf Extremflug beschrieben mit Alu-Klebeband, oder Kupferband belegt.

Ich hatte anders als auf:
http://www.extremflug.de/seite036.htm
beschrieben das gesammte Profil geschnitten und es mittig auf das Styropor mittels Stecknadeln angebracht. Mir ist nicht ganz klar wo der Vorteil ist das ganze in zwei Hälften zu machen.
??? Mir als Anfänger scheint dass hierbei die präzision an den Überlappungspunkten (Gerade als der kritischen Nase?) nur leiden kann?
??? Ich werde jedoch auf jeden Fall einen Versuch machen wie Anderenorts (finde den Link gerade nicht) beschrieben: Dort wurde auf eine "ganz" ausgeschnittene Profilschablone ein "Führungsdraht" entlang der Mitellinie aufgebracht und dann in 2 Hälften geschnitten.


==== Schneiden ====
Hier werde ich mir nun nach meinen ersten Versuchen einen Schneidebogen ähnlich wie eine alte Tischlersäge bauen
http://s.bazar.at/alte-tischlersaege-11-ahds0000-lqwe_m.jpg
Da ich hoffe dass dies die Feineinstellung des Zuges im gegensatz zu
http://www.extremflug.de/seite029.htm
verbessert.

??? Auch ist mir nicht klar warum auf:
??? http://www.extremflug.de/seite046.htm
??? zuerst unten, dann oben geschnitten wird. Durch den Schnitt unten rutscht die ganze Konstruktion ja eine Drahtdicke(+Schmelzdicke) nach unten -- das muss dann oben wieder kompliziert ausgeglichen werden. Wenn es hierfür einen Grund gibt, bitte ich um Aufklärung. Ansonsten hätte ich zuerst oben, dann unten geschnitten bei meinem "Halften-Schneid-Test".

==== Säubern ====
Dann würde es ans Säubern gehen. Ich hatte beim ersten mal versucht alle Unebenheiten und Rillen vom schlechten Schneiden vorsichtig mit 400-600er Papier zu glätten. Hierbei habe ich versucht darauf zu achten keine "Dellen" ins Profil zu schleifen, und auch lieber zu wenig als zuviel abgenommen. Leider war meine Nase ein wenig Rillig, dort habe ich dann die Rillen etwas beherzter abgeschliffen. Das Schleifen ist größtenteils auf den halbierten Styropor-Positiv-Halbschalen geschehen um zu große Belastung und Verzug zu vermeiden.

??? Auf was achtet Ihr denn beim Schleifen, bzw kann man bei "normalgut" geschnittenen Styroporteilen den überhaupt nur mit vorsichtigem Schleifen ohne Spachteln zu Rande kommen?

Dann habe ich den Flügel vorsichtig mit der Möbelbürste abgesaugt, und noch 2mal leicht feucht abgewischt und trocknen lassen


==== ??? Holm- und RC-Einbau? ====
Ich habe zwar zuerst Bespannt aber es wird sinnvollerweise oft empfohlen zuerst Holme und RC-Einbauten vorzunehmen, dann zu bespannen. Das würde ich in meinen folgenden Versuchen auch so handhaben.

??? Auf: http://www.aerodesign.de/modelle/HS/hs20_d.htm wird ein recht komplizierter Holmaufbau für Styropor-Nuris beschrieben. Ich verstehe leider nicht ganz was der Vorteil dieser komplexen Konstruktion gegenüber Carbon-Rund- oder Kantstäben ist. Auf: http://www.extremflug.de/seite060.htm wird beschrieben wie man einen sehr schönen und auch recht einfachen durchgehenden Holm arbeitet und in Spachtelmasse in einen übermaßten Schacht einklebt. Das hätte ich dann so versucht, und die komplexere Holzleisten-Konstruktion links liegen gelassen?

??? Ist es bei meinen eher kleineren- und langsameren Modellen Ratsam auf einen "A-Holm" zu verzichten, und nur ein "/\" auf der Oberseite in den Flügel einzulassen?

Die Servos wollte ich wie auf:
http://www.epp-fun.de/pdf/b_evo.pdf
beschrieben mittig und parallel zur Flugrichtung ausgerichtet verbauen.

??? Jedoch sollte ja in der Mitte des Flügels noch etwas platz frei sein der nicht mit Rudern belegt ist. Damit wären die Servos bei dieser Größte ~11-14cm von der Mitte entfernt. Ist das als Mittlere Ruderaussparung ausreichend. Bei ~11-14cm könnten dann ja auch die Ruder aufhören wenn ich die Anlenkung wie auf http://www.extremflug.de/seite050.htm beschrieben ausführe.

==== Vorbereiten und Bespannen ====
Dann hab ich zunächst den gesäuberten Flügel in die (mittlerweile auch gesäuberten) Bau-Halbschalen gelegt und angefangen zu Bespannen. Hier habe ich keine Strape-Versteiffung angebracht, sondern direkt mit Packband (3M/Scotch, mit heißschmelzendem Kleber) von hinten her der länge des Flügels nach angefangen zu bespannen. Hierbei habe ich eine große Dummheit gemacht, nämlich gedacht "ach, wenn ich das gut spann, dann wirds stabiler und verwindungsfester." -- Dadurch hat sich der Flügel natürlich stark verzogen, was ich versucht habe mit ebenfalls gespannter Bespannung auf der Rückseite auszugleichen. Einfach nur DOOF!

Diesmal hätte ich angefangen die Neuralgischen Punkte wie auf:
http://www.epp-fun.de/Sonstiges/Siggi.jpg
http://www.extremflug.de/seite084.htm
Beschrieben mit Strape zu bespannen. Eventuell ein wenig gespart weil ich ja kein Combat-Wing sondern einen Langsam-Segler bauen will. Danach hätte ich versucht mein Packband wieder von hinten angesetzt über alles drüberzukleben. Hierbei wollet ich diesmal sehr vorsichtig kleben, d.h. nichtmehr eine Seite ansetzen und das Band "strammziehen", dann aufbringen, sondern eventuell so: Auf einer Seite das band auf ~1cm ansetzen und das andere Ende eines zugeschnittenen Stückes "hochheben". Dann vorsichtig und langsam absänken und dabei mit einer Kreditkarte o.Ä. in Baumwolltuch eingewickelt fest andrücken, aber nur Druck nach unten, nie nach vorne ausüben. Eventuelle Falten wollte ich zur Sicherheit erstmal NICHT mit Heißluftpistole/Föhn/Bügeleisen ausgleichen um ein Verzug des Flügels auf jeden fall zu vermeiden.

?? Was wäre denn alternativ die "sicherste" Methode Falten in Packband loszuwerden bei der man nur wenig gefahr läuft den Flügel zu verziehen? Hier schweigen sich die meisten Quellen aus.

==== Ruderanlenkungen ====
Nun geht es also an die Ruder.

In der Anleitung zum Enkele-Zagi ist das Profil ja "ganz ausgeführt", also auf der ganzen länge zu schneiden. Nun sieht es auf den Bildern so aus als ob die Ruder dort dahinter gesetzt werden. Dadurch wird das Profil ja in gewissem Sinne modifiziert, zumindest ja verlängert, und zwar auf "unvorhersehbarer" Dicke.
??? Wäre es hier nicht geschickter die Ruder in das Profil hineinzuversetzen?

Anders steht es bei meinen FPV-Wing-XS Profilen. Hier ist das Profil vor dem Ende "senkrecht abgeschnitten", und muss durch die Ruder "vervollständigt" werden.
??? Ich hatte bisher einfach gehofft dass "3-4mm Depron hintendran" hier grob ausreicht? Ist das der Fall, zumindest für "fliegt angemessen"?

Auch Frage ich mich sowohl bei Depron-Rudern als auch beim "Ausschneiden" aus dem Styroporprofil wie man die Ruder in sich Torsionssteif bekommt. Ich hatte mich bisher mit Bambus-Schaschlickspießen in die Ruder eingetrieben sowie mit Packband bekleben versucht. Das scheint so leidlich zu funktionieren, aber immerhin.
??? Funktioniert das Versteifen von Rudern aus Depron/Styro mit Strappingtape + Einlagen (Bambus-Spieß oder dünner Carbonholm) hinreichend gut, oder ist hier anderes nötig? Falls ja, was?

Ebenso die Anlenkung macht mir eingie Sorgen. Man sollte ja soweit ich das verstehe ein "Stückchen" Flügeltiefe in der Mitte ohne Ruderfläche freilassen, jedoch will man die Servos möglichst weit vorne (=möglichst mittig) platzieren.
??? Ist es hier wirklich ratsam wie bei EPP-Fun beschrieben, oder im Referenzbild des Enkele-Zagi die Servos bzw. Anlenkstangen parallel zur Flugrichtung verlaufen zu lassen, auch wenn das heißt dass die Ruder nicht sehr mittig, sondern eher am äußersten Rand angelenkt werden können? Oder lieber die Servos weiter außen platzieren und hoffen dass der Schwerpunkt und damit die Bleizugabemenge nicht zu sehr leidet?

Die Anscharnierung der Ruder hätte ich versucht bei "aus dem Profil ausgeschnitten" mit der ZickZack-Methode wie auf
http://www.extremflug.de/seite066.htm
http://www.epp-fun.de/frame.htm?/ruderanschlag.htm
beschrieben auszuführen.
??? Ich vermute(?) dass sich gerade bei den Ausgeschnittenen Profile die "Tesa-Scharniere bei nicht angeschrägten Rudern" anbieten wurde?

Bei Depron-Rudern und Abgeschnittenem Profil hätte ich eventuell einen Versuch mit Ultra-Leicht-Nylon-Scharnierplatten die ich noch übrig habe zu machen. Eventuell mit heißem Cuttermesser in Profil und Ruder einen Schlitz "brennen" und hier die Scharnierplatten eingekleben. Dann auf der Oberseite leicht anschrägen und auf der anderen Seite einkleben. Bei meiner bisherigen "angeschrägt und flach auf der Oberseite"-Klebetechnik waren die Ruder immer sehr lommelig und unpräzise.
??? Ist der Versuch mit den Scharnierplatten hier angebracht, oder sollte ich lieber versuchen die verbreiteten Methoden wie die flache Anscharnierung auf der Unterseite, oder aber auch ZickZack in präziserer Ausführung zu erlernen?

Soooo, jetzt habe ich glaube ich meine ganzen Fragen und Sorgen ersteinmal aufgeschrieben. Wenn auch mein WALL OF TEXT sehr erschlagend erscheinen mag, er ist wohl immerhin erschöpfend!
Vielleicht kann ja der eine oder Andere hier und da ein Kommentar, Erfahrung oder Meinung hinterlassen. Dort wo niemand etwas zu sagen hat muss ich mich halt an die funktionierende Methode heranprobieren. Ich weiß dass ich an vielen Stellen eventuell durch etwas mehr Materialaufwand (sprich Budgetaufwand) ein wenig einfachheit "erkaufen" könnte, aber ... nunja, ich bin halt Schwabe, wenn auch "ausgewanderter", da kann man nix machen ;P. Außerdem reizt mich der Aufbau von Flugzeugen aus einfachsten Materialien mit rudimentären Mitteln schon ein wenig.

Danke schon im Vorraus -- und für das lesen meines Romans.
Grüße,
- Dario
 

Mario12

User
Hallo Dario,

das sind ziemlich viele offene Baustellen und Fragen auf einmal.
Ich denke, das führt so nicht unbedingt zum erhofften Ziel... Aber gut, wir werden sehen.

Zu den Schneidetechniken kann ich dir etwas sagen.

Du hast die Profilschablonen von einer fertigen Fläche abgenommen.
Dann musst du anders schneiden als bei extremflug.de gezeigt. Wie genau liegt an den erstellten Schneidrippen.

Die Jungs von extremflug.de benutzen ein Programm zum Erstellen der Rippen, welches den ersten (unteren) Schnitt einrechnet und mit entsprechender Schneidrippengröße kompensiert.
Es ist mechanisch sinnvoll, erst den unteren Zug zu schneiden. Dabei fällt der ganze obere Kram nach dem ersten Schnitt eine Etage runter. Dann wird mit einer darauf hin berechneten Rippe der Oberzug geschnitten.

Wichtig für dein Projekt ist, ob du den Abbrand vermessen hast. Deine Rippe müsste um soviel größer sein, wie der Draht beim Schneiden Abbrand generiert. Einfach mal an einem Stück des designierten Flächenstyros probieren. Sonst ist die Kopie der Fläche kleiner und damit hat sie dann auch ein anderes Profil. Den Effekt daraus kennst du ja schon. Das dabei zufällig ein tolles Profil rauskommt ist so gut wie ausgeschlossen.

Und lass das Styro gut trocknen. Mehrere Wochen im trockenen Keller! Wenn man es aus dem Baumarkt kauft ist häufig enorm viel Wasser enthalten, welches erstmal in aller Ruhe austrocknen sollte. Trocken lässt es sich sehr viel besser mit dem Draht schneiden.

Darf ich dir nochmal meinen Tipp mitgeben, da du noch sehr viele offene Fragen hast.
Bau erstmal was fertig konstruiertes, was auch unbedingt fliegt (vulgo: Bausatz). Danach sind einige Fragen sicherlich schon geklärt und du kannst an einen kompletten Eigenbau ran gehen. Ich will dich keinesfalls entmutigen, was eigenes zu bauen. Im Gegenteil. Mach das auf jeden Fall! Aber erst, wenn man die Basics drauf hat kommt bei solchen Projekten was gut fliegendes raus.

Übrigens habe ich deine Videos aus dem anderen Thread angesehen. Ich finde für einen flott gebauten Styroflügel fliegt der doch gut. Auch die Starttechnik des Seglers ist sehr interessant.


Grüße
Mario
 

NebuK

User
Hey,

achso, das hatte ich nicht ganz verstanden dass das Programm den Drahtverschnitt vom unteren+oberen Schnitt direkt mit in den oberen einrechnet, jetzt ergibts Sinn! Beim bauen meiner nächsten Schneidrippe werde ich das auf jeden Fall auch einfach so machen.

Dann eine Frage zum "Retten" der FPV-Wing Schneidrippen: Da der Abbrand beim "einteiligen" Schneiden ja überall gleich sein sollte, könnte ich nicht einfach einen Draht mit genau Abbranddicke auf die Schneidrippen aufkleben, so wie die "alte" Technik der Extremflug-Leute? Dann müsste ich diese doch für den einteiligen Schnitt diesmal korrekt verwenden können, oder?

Danke auch für den abermaligen Rat zu Kaufen ... ich befürchte den werde ich bald befolgen ;P. Jedoch wollte ich heute nochmal mit einem Freund eine Bastelorige vom Zaun brechen und schauen ob ichs denn wirklich nicht hinkrieg ;).

Grüßle und Danke!
- Dario
 

Mario12

User
Dann eine Frage zum "Retten" der FPV-Wing Schneidrippen: Da der Abbrand beim "einteiligen" Schneiden ja überall gleich sein sollte, könnte ich nicht einfach einen Draht mit genau Abbranddicke auf die Schneidrippen aufkleben, so wie die "alte" Technik der Extremflug-Leute? Dann müsste ich diese doch für den einteiligen Schnitt diesmal korrekt verwenden können, oder?
Hallo Dario.
Ja, theoretisch geht das.
Wenn deine Rippen beide konkav sind ist es richtig. Dann kannst du mit Draht aufdoppeln und bekommst dabei auch noch bessere Rippen . :)
Wenn eine konvex ist musst du sogar noch weiter abtragen, da der Draht ja in die "falsche Richtung" abträgt.

Stell mal ein Bild von deinen Rippen ein.


Grüße
Mario
 

NebuK

User
Hey,

danke fuer die schnelle Antwort! Ja, das profil ist auf komplett konvex. Sonst wuerde es etwas komplizierter. ;)

Ein Bild der Rippen stelle ich spaeter gerne ein.

Eine weitere Frage jedoch noch. Jetzt bringt ig-nurfluegel mit der Enekele-Zagi Anleitung wieder mein Weltbild durcheinander. Dort sind Schneidrippen fuer dein "einfachen Schnitt" verlinkt. Sind die jetzt schon mit Abbranddicke dazugerechnet? Es steht "schneid einfach" dabei... mach ich das jetzt einfach mal, oder werf ichs doch lieber in das "Profilprogramm" und mach eine Abbranddicke dazu? Und schneide dann 2-Teilig?

Gruessle
- Dario
 

NebuK

User
Hey,

genau diese Frage haben wir heute Nachmittag versucht zu 3. Experimentell zu beantworten. Wir haben ersteinmal einen FPV Wing mit mehr Schränkung mit unserem neuen Bogen geschnitten, das ging schon echt gut. Nach einer Spannungsanpassung durch neues Netzteil leihen sogar viel Besser ;P.

Beim Zweiten haben wir dann ziemliche Probleme mit Abrutschen an der Nasenleiste bekommen - aha, hiergegen schützt das zweiteilige Schneiden also. Da ich mir aber immernochnicht ganz erklären kann wie das mit 2 Schablonen so richtig gut und präzise werden soll haben wir jetzt einfach eine lange Nadel in die Spitze der Schablone eingearbeitet. Hier können wir jetzt langsam bis zur Hälfte der Nase fahren, dann statt abzurutschen einfach "rausfahren" ins Material, dort in aller ruhe einen Murx zusammenbrennen weils nix macht, und vorsichtig an der Nadel wieder zurück zum Profil und weiterfahren.

Ansonsten sah das schonmal viel besser aus als die ersten Versuche. Entweder heute Abend oder Morgen kann ich dann den einen vermurxten Flügel als Testobjekt zum nicht-überstrammen bespannen benutzen ;). Mal sehen wir das wird.

Ich melde mich wieder, und bedanke mich abermals bis hierher!
Grüßle
- Dario
 

Gast_53593

User gesperrt
Hi
Hier mal ein Bild von Schneidschablonen ,
An den Schneidschablonen kommen immer Einläufe und Ausläufe dran , also immer etwas länger als der Kern der geschnitten werden soll.
Somit kann man den Schneid draht vorne auflegen und dan anfangen zu schneiden. Damit unterteil und Oberteil Passen bohre ich deckungsgleich
Löcher in den Schablonen und befestige die unter Schablone über kleine Nägel ans Styro , diese Löcher dan im Styro benutze ich dan
für die Oberschablone und alles passt wunderbar.
Norbert

DSCF4447.JPG
 

NebuK

User
Hey,

mhhh, ich verstehe zwar immernochnicht ganz den großen Vorteil des 2Teiligen schneidens, aber für den als nächstes kommenden Enkele-Zagi werde ich mal 2 Schneidschablonen machen: Einmal 2 Teilig mit dem Extremflug-Profilprogramm, wie von Volvo gerade gezeigt. Zum anderen "Einteilige" Profilschablonen mit einem dünne Nagel in der Spitze, um dort statt abzurutschen langsam raus, umdrehen, wieder reinfahren zu können ohne dabei an der Profilkante fahren zu müssen.

Was ich heute Morgen vor der Uni noch probiert hatte war das bekleben eines schiefgegangenen Flügels mit Strape und Packband. Dabei habe ich zuerst die "Ränder" und Nasenleiste des Flügels mit Strape bespannt, erst oben dann unten. Dann habe ich abwechselnd oben/unten X-e aus dünnerem Strape aufgebracht, und jeweils oben ein fertiges X, dann umdrehen, usw.

Nach dem Zeitpunkt war die Schränkung/Verwindung im Flügel noch gut erkennbar und nicht verzogen.

Dann habe ich mit Packband zuerst auf der Unterseite aufgebracht. Ich habe mit der Hinterkante angefangen und mich mit ~30% Überlapping langsam nach vorne gearbeitet. Dabei habe ich das Tape an der Decke aufgehängt und loose über den Flügel hängen lassen. Beim Anlegen den ersten cm mit den Fingern angedrückt und dann mit einer alten EC-Karte langsam "nach vorne gerubbelt". Das Packband war dabei immer komplett Spannungsfrei! Der Flügel lag immer in der halbierten Negativform, die ich als "Bauunterlage" nutzte.

Mit der fertig bespannten Unterseite hat sich der Flügel dann aber wohl schon enorm verzogen. Er ist jetzt ein Bogen bei dem sich die Spitzen locker 3-4-5cm abheben wenn ich ihn flach auf den Tisch lege.

Was ist hier schiefgegangen, bzw. wie verhindere ich es? Das Kreuz-Tapen mit Strape schien noch gutzugehen, nur das parallel-zur-Hinterkante-Packband hats kaputtgemacht. Wie taped Ihr denn? Sollte ich das Packband auch stärker überlappen lassen und in vielen X-en/Kreuzen tapen? Oder immer abwechselnd ein Streifen unterseite, umdrehen, ein Streifen oberseite, usw...?

Danke malwieder ;) Und bis denn, Grüßle
- NebuK
 

Mario12

User
Hallo Dario.
Das mehrteilige Schneiden hat verschiedene Gründe.

Trapezförmige Flächengrundrisse kann man nur auf diese Weise erstellen.
Schonmal ein sehr wichtige Grund... :)

Wenn man einen Profilstrak machen möchte, kann man mit zwei (oder noch mehr) Segmenten genauer steuern, wo welches Profil ist. Mit "nur" zwei Rippen geht der Strak immer über die gesamte Fläche. Auf die Spitze treibt man das, wenn man eine Hortenfläche schneidet. Da benötigt man alle paar Zentimeter eine neue Rippe.

Angenommen, die Spannweite der Flächen ist sehr groß.
Der Schneiddraht wird beim Schneiden der großen Blöcke nachlaufen.
Je größer der Styroblock desto mehr läuft der Draht nach. Das verfälscht das Profil.
Also mehrere schmale Teile bauen.

Dann gibt es noch einen weiteren durchaus wichtigen Grund für mehrteilige Flächensegmente mit mehreren Rippen.
Angenommen, die Spannweite ist sehr groß und die Flächenspitze läuft sehr weit zu.
Du schneidest bezogen auf die Profiltiefe synchron. Das heißt, prozentual gesehen bist du bei der großen (tiefen) Rippe immer an der gleichen Stelle wie zur gleichen Zeit bei der kleinen (nicht so tiefen) Rippe.
Das wiederum bedeutet, dass an der kleinen Rippe zwei Dinge passieren:
- Der heiße Draht ist (relativ) länger an einer Stelle.
- Das auslaufende Profil ist sehr dünn und damit ist wenig Material da.
Das führt dazu, dass der Abbrand am Außenbereich der Fläche sehr viel höher ist oder sogar nur ganz wenig Styro stehen bleibt.
Man kann das verhindern, wenn man eine zweite Rippe hat, die auch schon kleiner (weniger Tief) als die Wurzelrippe ist. Dadurch ist die relative Zeit, die der Draht an einer Stelle rumschmilzt geringer und der Außenbereich ist besser und vor allem profiltreuer geschnitten.

Klingt etwas theoretisch. Ich hoffe, es ist trotzdem verständlich.

Grüße
Mario
 

Mario12

User
Ich nochmal.
Kann es sein, dass du mit zweiteilig gar nicht die Menge der Schneidrippensegmente meinst, sonder dass es einen Oberzug und einen separaten Unterzug als Schneidrippe gibt?
Falls das so ist gilt mein Geschreibsel von oberhalb trotzdem. :D
Aber du solltest mal ein Bild deines Werkes einstellen. Sonst ist nicht klar, über was du gerade schreibst. Mir jedenfalls nicht. :confused:

Mario
 

NebuK

User
Hi,

ja, ich meinte damit dass die für einen einprofilig-durchgehenden(?) Flügel auf "zweimal" geschnitten wird, also pro "Seite" (Wurzel, Spitze) 2 Schablonen existieren: Eine konkave mit der der "Unterzug" geschnitten wird, und eine konvexe mit der der "Oberzug" geschnitten wird. Die Fachbegriffe sind jetzt hoffentlich nicht vollkommen Banane daneben. Auf der anderen Seite werden mir langsam die Gründe hierfür klar:

- Die Lage der Profile im Styropor ist dadurch dass die Schablone auf dem Tisch aufsteht genauer
- Die Schränkung kann präziser definiert werden
- Man kann an Nasen- und Endleiste nicht abrutschen
- Es gibt keinen Umkehrpunkt an dem man fehleranfällige "Mechanik" vollführen muss -- und das dann gleich noch 2 Leute!
-... bestimmt noch viel viel mehr.

Damit folgt für mich: Ich werde jetzt direkt mal für den Enekele-Zagi anfangen ein Satz (also 4 Stk) 2-Teilige Schneidrippen herzustellen. Das dann mit dem von Extremflug beworbenen Profilprogramm, richtigem Abbrand, etc... und das dann mit Alu- oder Kupferband belegen. Vielleicht geht dann die nächste Schneidorgie ja besser.

Zum bekleben hatte ich mir jetzt vorgenommen: Nach dem Außenrum- und Kreuz-Tapen mit dem Strape werde ich nichtmehr erst eine Seite mit Packband vollmachen, sondern mich in Unten/Oben/Unten/Oben/... versuchen. Vielleicht ist das ja Spannungs- und Verzugsfrei. Auch interessant: Vorhin habe ich mit einem Freund noch den Test(!!)flügel geradegezogen bekommen. Der war ja auf der Oberseite- und Unterseite bestraped, auf der Unterseite komplett gepackbandet. Wir haben ihn jetzt in die untere Bauhalbschale gut festgedrückt, und mit der bisherigen Methode die Oberseite mit Packband bezogen. Jetzt passt er wieder *PERFEKT* in das Negativ -- ergo stimmen Verwindung, Schrankung und Biegung jetzt wohl wieder.... Auch wenn man das natuerlich nicht so machen will finde ich es interessant/gut zu wissen dass solche etwas abenteuerlichen Korrekturen moeglich sind...

Grüßle und Danke!
- Dario
 

Mario12

User
Hallo Dario,

bitte geh auf http://www.wing-tips.at/Portraet/Buecher___Plaene/buecher___plaene.htm
Bestell dir die Bücher "Wing-Tips Band 1" und "Einfach Flügel bauen".
Alternativ nur den einen Band "Modellflieger-Knowhow" in etwas komprimierter Form.
In diesen Büchern steht alles drin, was du wissen musst. Kurzweilig geschrieben und vor allem an einer Stelle zusammengefasst und erprobt.

Nach dem Durchlesen weißt du viel mehr und vor allem kennst du dann einen Haufen sinnvoller Methodiken für dein Vorhaben.
Viel Spaß beim Lesen und beim anschließenden Bauen. Das wird dich und deinen Kumpel wirklich weiter bringen.


Grüße
Mario
 

NebuK

User
Hey,

ja, ueber die beiden bin ich auch schon gestolpert, hatte mir auch schon ueberlegt sie mir zuzulegen.
Wo ich mir dann nicht ganz sicher war ob das das richtige ist, ist da ich nicht weiss ob dort wirklich auf die hier interessanten "Einfachst-Bauweise" eingegangen wird. Hier kannst du mir vielleicht helfen -- wird dort eher auf fortgeschrittene Themen wie laminieren, ob mit Glas oder Holz eingegangen, oder auch einfachste Styroporbauweise wie ich sie vorhabe behandelt? Dann wuerde ich sofort zugreifen ;). Das andere Zeugs kann man sicher spaeter nochmal gebrauchen, wenn es also AUCH drinsteht ist das sicher kein Verlust :P.

Was ich auchnoch berichten wollte ist unsere heutige Schneid-Aktion zum Enkele-Zagi. Wir haben gut abgelagertes Styro verwendet, unseren Schneidbogen und (leider noch unbekupferte) 2-Teilige Schablonen die ich mit dem Profilprogramm mit Schneiddrahtdicke bzw Abbranddicke (gemessen!) parametrisiert habe. Beim Schneiden haben wir auf sehr konstante Schneidgeschwindigkeit geachtet.

Die Profile sind zwar noch leicht riefig, aber ABSOLUTER HAMMER geworden. Die Nasenleiste ist GENIAL! Die Schraenkung ist symetrisch (nach der aerodesign.de-profil-von-hinten-anschauen-methode), und der leichte S-Schlag des HS522 ist klar erkennbar und nicht verzogen.
Ich habe dann mal einen ganz einfachen test gemacht und die "neuen" FPV Wing XS Profile mit den HS522-Enkele-Zagi Profilen verglichen. Wir haben sie einfach zwischen zwei Fingern in der Balance gehalten und langsam, vorsichtig und gerade durch die Luft gleiten lassen. Dass das absolut nicht repraesentativ ist, ist mir auch klar! Interessant fand ich trotzdem dass: Das HS522 hat sich beim anstellen oder Absenken der Fluegel immer sehr schnell stabilisieren wollen. Man hatte beim geraden und leicht nach unten geneigten "fliegen lassen" das Gefuehl der Fluegel wird regelrecht nach oben gedrueckt. Beim FPV-Wing-Profil wirkte das ganze viel labiler, bei leichten Ueberanstellungen ist fast garkein Auftrieb mehr spuerbar, bei Neigung nach Unten "faengt" sich der Fluegel nicht wie der Enekele Zagi.

Daher habe ich nun schon ein wenig die Hoffnung dass wenn ich den jetzt sauber weiterbaue, ich zumindest mal einen halbwegs anstaendig fliegenden Nuri zu haben?

Danke weiterhin fuer eure Hilfe! Gruessle
- NebuK
 

NebuK

User
Heyyas,

auch wenn anscheinend ob meines Anfängertums das Interesse am Thread verlorengegangen ist, hier mein erster (halbwegs-)Erfolgsbericht:
http://pics.kanojo.de/enkele-zagi/
Das ist jetzt mein Enkele-Zagi -- mein erster Nuri der so etwas in der Art tut wie fliegen.

Ich habe ihn mittels zweiteiliger Schablonen (wie extremflug// mit profilprogramm generiert) geschnitten. Leider hatten die Schneidschablonen noch keinen Kupferdraht, daher waren die Flächen ein wenig riefig. Das kommt aber auf jeden Fall für den nächsten ;P. Ich habe versucht möglichst vorsichtig mit 240/300er Edelkorundpapier zu schleifen.

Danach gut saubergemacht, mit Sprühkleber (Eigenmarke des Kunstmarkt Bösner) geprimert und vorsichtig das Strape/Packetband angebracht. Dabei habe ich immer erst oben eine Bahn gelegt, dann unten, usw.

Die Bahnen habe ich locker aufgelegt zum positionieren, dann in der Mitte des Flügels fingerbreit angedrückt. Dort den Finger draufgelassen und jede Hälfte Band nochmal hochgehoben, und ganz locker abgelegt. Mit einer Hartgummirolle habe ich die Bänder dann nur mit dem Eigengewicht der Rolle von Innen nach Außen angelegt, dann mit ordentlich Kraft von Außen nach Innen festgedrückt/gerollt. Dadurch erhoffte ich mir das Band zu stauchen statt zu strecken, und damit keine Spannung in den Flügel zu bekommen.

Dann habe ich aus 3mm Sperrholz eine Mittelrippe hergestellt und die beiden Flügelhälften mit Heißkleber (wenig, auf vorgeheiztem Holz vorsichtig verteilt) darauf aufgeklebt. Die Winglets sind aus dickem Depron mit Packband und Strape bespannt, auch mit Strape am Flügel befestigt.

Die Ruder wurden mit einem angewärmten / nicht ganz heißen scharfen Cutter ausgeschnitten, ein kleiner/dünner Bambusstab zur Kraftverteilung an die Vorderkante gesetzt, angeschliffen, und von unten mit Packband anscharniert.

Der Hochstarthaken besteht aus ~2mm Federstahldraht, gebogen und eingehängt wie es bei Küstenflieger vorgeschlagen wird.

Heute konnte ich den Flieger versuchen einzufliegen. Nach einigem Hin- und Her mit dem Schwerpunkt konnte ich locker aus der Hand geworfen ~15-20sec gleiten, vorallem im Bodeneffekt ging das Teil noch recht weit. Dann weiter an die Flitsche (sehr kurzes gummi/seil, etwa 4m/8m) und los gehts. Das Teil kam auf gute 15-20meter Höhe, der Wind war in der Ebene etwas böig, nicht stark, manchmal auch garkeiner.
Das Verhalten des Fliegers war nochnicht ganz das was ich mir vorgestellt habe. Ich hatte oft Strömungsabrisse bei dem der Nuri dann im Kreis trudelnt recht weit sacken musste bevor ich ihn fangen konnte. Nach etwas mehr Schwerpunktgefummel ging es dann ein wenig besser, jedoch schaffe ich nicht längere Gleitflüge als ~45-60sec von der Höhe. Auch habe ich beim langsamen Flug extreme Steuerbarkeits-Probleme. Ich musste viel viel über die Wiese rennen um den Dinger wieder aufzusammeln.

Etwas mehr hatte ich mir zwar schon erhofft, aber es ist schonmal um WELTEN besser als mein erster FPV-Wing-XS. Vielleicht schaffe ich ja noch mit etwas weiterer Schwerpunktoptimierung und ein wenig mehr Übung bessere Segelflüge. Ich glaube ich wollte einfach zu langsam fliegen, habe daher die vielen Abrisse bekommen, und die schlechte Steuerbarkeit provoziert.

Es sind jegliche Hilfen und Kommentare übrigens immernoch HERZLICHST willkommen und ich würde mich wirklich freuen ;). Es ist übrigens nicht so dass ich lese/lernfaul wäre -- die Vorgeschlagenen Bücher halte ich dann für Sinnvoll wenn dort auch einfache Baumethoden abgehandelt werden, und ich würde dann sofort zugreifen. Kann mir hier bitte nochmal jemand Klarheit verschaffen? Das wäre total Klasse ;p.

Danke und Grüßle
- NebuK
 
hallo dario,

mir sind ein paar dinge aufgefallen.
die ruder sollten auf jedenfall - so wie im plan - ganz außen sitzen. dadurch wird die reaktion auf die quer- und höhenruder agiler.
die trägheit im langsamflug kommt mit sicherheit daher.
durch die andere position veränderst du zusätzlich die aerodynamik.

die oberfläche scheint mir auch relativ wellig zu sein. vielleicht täuschen die bilder da aber auch.
mir ist auch mal ne oberfläche ziemlich wellig geworden. das modell flug zwar noch ganz passabel, aber nicht so gut wie gleichartige, sauber gebaute versionen.
der schnellflug ist ne katastrophe. der langsamflug passt, da das modell relativ groß ist.

ansonsten ist es immer ratsam jegliche ruderspalte so schmal wie möglich zu machen.
hierdurch können sich die druckunterschiede von der tragflächenunter- und -oberseite ausgleichen.
für eine testversion sind die styroporruder bestimmt noch in ordnung, aber für etwas schnelleres fliegen sind die wahrscheinlich zu weich.
in der nächsten version würde ich dir balsaruder empfehlen.

Gruß Bastian
 

NebuK

User
Hey,

mh, wie bekäme man das Styro denn weniger Wellig? Ich habe soweit geschliffen dass es wirklich sehr sehr glatt ist, und beim bespannen äußerste Vorsicht walten lassen. Wie ich das viel besser hinkriegen könnte weiß ich jetzt per se erstmal nicht. Auch ist es wirklich so dass das auf den Photos viel Viel VIEL VIEL schlimmer aussieht als in echt, vorallem fühlt es sich für die vorsichtig aufgelegten Fingerkuppen viel weniger schlimm an.

Das mit den Rudern und dem Spalt ist sicher richtig, hier sollte ich meine Technik nochmals nacharbeiten. Die Ruder innen angesetzt hatte ich weil ich oft gelesen hatte dass das für Thermiksegler/Hangsegler von Vorteil wäre, gerade im vergleich zu agilen "Combat" Modellen (was der Zagi ja wäre?). Mit der Aerodynamik hast du vmtl auch sehr recht ... NOCH MEHR NACHDENKEN, NEBUK!

Was mir allerdings gerade in dem Moment in dem du geschrieben hast passiert ist (komme gerade vom "Feld" zurück): Ich habe heute Morgen mein neues Flitschengummi/Drachenschnur ausgepackt um den Guten auf etwas mehr Höhe zu bringen. 10Meter 6mm Silikonschlauch mit 2mm Wanddicke (http://************/o9xsskj), dazu ~23meter Drachenschnur. Ich hab erstmal langsam angefangen, mit ~15 Schritt ab "spannungsfrei", dabei flog das ding auf ~15meter hoch. Da muss mehr, also 20Schritt -- immernochnicht viel höher. Also 25: Der Nuri zog an, nach ~10metern (vorwärts, nicht höhe) höre ich ein unheilvolles "WSSRRRRRRRRRRRTTTT". sehe wie sich die Flügel in der Luft verbiegen, der Nuri sich auf den Rücken wirft und quasi zum "O" gebogen zu boden geht. SCHEISSE! SCHEISSE! SCHEISSE! SCHEISSE!. Das Styropor ist jetzt auf einer Flügelhälfte sehr stark nach oben gestaucht und extrem weich geworden. Das wars mit dem Nuri! Ich frage mich aber auch echt warum der unterschied von 5Schritt so ein Krassen unterschied gemacht hat. Das hätte ich echt nicht vorhersehen können :'( :'(.

Tja, was mach ich jetzt? Ich will auf jeden Fall weiterhin versuchen Nurflügler selbst zu schneiden und zu bauen. Auf der anderen Seite bin ich jetzt erstmal ziemlich krass frustriert. Ich habe in den Aufbau dieses Enkele mit ~3.5-4 Tagen arbeit für meine Verhältnisse wirklich viel Aufwand gesteckt und versucht wirklich sauber zu bauen - und hops wars das. Vielleicht sollte ich nun doch dazu übergehen und mir erstmal einen Fertigen kaufen? Dann sobald ich auch Nuri fliegen kann, Erfahrung an Flitsche, Hang und Thermik gesammelt habe, dann nochmal versuchen weiterzubauen?

Naja, erstmal etwas abregen, heute Abend vielleicht nochmal im Nachbarpost nochmal schauen ob/was ich mir denn nun hole.

Grüßle von einem ziemlich deprimierten
- NebuK
 

Merlin

User
Ich habe lange überlegt, ob ich hierzu was schreiben soll...

das ist der Plan von Enkele Zagi http://www.ig-nurfluegel.ch/Enkele-Zagi 2.jpg
Warum hast Du das nicht einfach nachgebaut?
Das Enkele Zagi hat 250mm Flächentiefe innen und 150mm außen. Die Ruder gehören außen hin!
Servos in jedem Fall vor den Schwerpunkt, sonst brauchst Du viel Blei.
Die Winglets sind wie dick? 3mm Depron wäre ok...
Die Endleiste aus Balsa wird noch an das Styro angesetzt. Daher ist Dein Flügel viel zu schmal. Hast Du Fotos vom frisch geschnittenen Kern gemacht?

Dein "Hochstarthaken" ist ein Flitschenhaken. Flitschen heißt horizontal beschleunigen, ausklinken und durch leichtes Ziehen, die Geschwindigkeit in Höhe umsetzen. Die 23m Schnur kannst Du Dir somit sparen.... Dein Modell hat aufgrund der zu hohen Geschwindigkeit geflattert - danach ist es weich, wie Du selbst feststellen konntest..
Was anderes ist ein Hochstart. Der Haken sitzt dann nahe (ca 10-20mm) vor dem Schwerpunkt. Dann kann man ein Hosengummi nehmen, die 23m Schnur dranmachen und das Modell nach oben bringen - das geht allerdings nur mit HOLM!
Dein Modell hat keinen Holm, der die Biegekräfte durch den Auftrieb aufnehmen kann, deshalb klappt der Flügel zusammen. Das ist der Grund warum man ein 1mm Kohlestab oben UND unten in die Fläche klebt.

Bau´s nochmal, aber richtig!

Gruß
Bernd
.. der gerade noch so jemanden kennt, der ALLES neu erfinden will :rolleyes:

ps. wie alt bist Du?
 
da kann ich mit dir fühlen.
es ist schon sehr ärgerlich, wenn man zeit in ein modell steckt und es sich dann zerlegt.
die lehre die du daraus ziehen solltest: erstmal an pläne halten, bis sich mehr verständnis für die materie aufgebaut hat.
gerade bei nurflügeln kann man viel falsch machen, wenn man nicht gewissenhaft arbeitet.
häufig kann man die ruder bei so kleinen pfeilen mit wenig streckung auch etwas breiter bauen. aber niemals einfach so nach innen ziehen.

flattern hat seine ursache üblicherweise in zu weichen winglets, zu weichen rudern / spiel in der ruderanlenkung und natürlich in mangelnder festigkeit bzw. überbelastung des flügels.
bei der bauweise dürften die ruder und die winglets der wesentliche schwachpunkt beim schnelleren fliegen sein.
flitschen solltest du so definitiv nicht. wie bernd schon sagt: für flitschen sollte da ein holm rein.
bei extremflug.de findest du gute tips dazu.
so wie du ihn gebaut hast ist er für gemütliches thermikfliegen noch akzeptabel, wenn man günstig basteln, oder etwas ausprobieren möchte.
was die wellen angeht: ich habe sie für falten im tape gehalten. wenns keine falten sind, ist alles soweit okay. kleine, leichte (!) wellen im styropor können schon vorkommen. das ist bei der bauweise nicht so wild.

ich würde dir empfehlen weiter selbst zu bauen.
das ist zwar schonmal frustrierend, aber wenn ein modell ordentlich fliegt, macht es gleich doppelt soviel spaß :)
die ersten bausünden hat man auch schnell überwunden, wenn man sich den ein oder anderen bauthread oder so seiten wie extremflug.de anschaut.

[offtopic]
zusätzlich wäre ein epp-modell allerdings auch kein fehler.
mein fun4u-evo von epp-fun war in der luft und an der flitsche nicht zu zerstören und gutmütig.
ich hatte 4mm rohrholme oben und unten, vor den holmen komplett gestraped, hinter den holmen mehrmals über kreuz beklebt, dann folie drüber.
da nichts anderes vorhanden war habe ich mit einem megarubber bungee geflitscht. problemlos.
trotz 700g flog er noch super in der thermik - die starthöhe hat aber auch gestimmt *g*
meine empfehlung wäre, ihn nicht so bleischwer zu bauen - also nach anleitung. dann passt der für leichtes flitschen auch.
[/offtopic]
 

NebuK

User
Hey zusammen,

danke für die neuerlichen Antworten und Hilfestellungen!

das ist der Plan von Enkele Zagi http://www.ig-nurfluegel.ch/Enkele-Zagi 2.jpg
Warum hast Du das nicht einfach nachgebaut?
Das Enkele Zagi hat 250mm Flächentiefe innen und 150mm außen. Die Ruder gehören außen hin!
Servos in jedem Fall vor den Schwerpunkt, sonst brauchst Du viel Blei.
Ohgottnein! Ich hab das nicht gemacht weil ich das wollte oder dachte es wäre toller oder so, ich habe den Bauplan schlicht falsch gelesen! Schließlich ist in der Bemaßung in der Mitte von Nasenspitze bis Hinterkante Endleiste 250mm angegeben, und die Profilschablone ist 250mm lang. Daher hatte ich gefolgert dass die Ruder aus dem Profil ausgeschnitten werden, und nicht hinter das Profil angesetzt. Ich fand dass das auch Sinn ergibt, da sich mit angesetzter Ruderfläche die Aerodynamik sicherlich ändert(?). Gib mir einen kleinen Tip -- wie ersieht man aus diesem Plan dass die Ruder außen(=hinten) an die Tragflächen angesetzt und nicht "eingesetzt" werden.

Die Winglets sind wie dick? 3mm Depron wäre ok...
Die Endleiste aus Balsa wird noch an das Styro angesetzt. Daher ist Dein Flügel viel zu schmal. Hast Du Fotos vom frisch geschnittenen Kern gemacht?
Das sind 3mm Depron, mit Packband bespannt. Photos von den frischen Kernen habe ich leider nicht. Was genau meinst du mit "Flügel viel zu schmal"? Dass ich die Ruder ein- statt angesetzt habe?

Dein "Hochstarthaken" ist ein Flitschenhaken. Flitschen heißt horizontal beschleunigen, ausklinken und durch leichtes Ziehen, die Geschwindigkeit in Höhe umsetzen. Die 23m Schnur kannst Du Dir somit sparen.... Dein Modell hat aufgrund der zu hohen Geschwindigkeit geflattert - danach ist es weich, wie Du selbst feststellen konntest..
Was anderes ist ein Hochstart. Der Haken sitzt dann nahe (ca 10-20mm) vor dem Schwerpunkt. Dann kann man ein Hosengummi nehmen, die 23m Schnur dranmachen und das Modell nach oben bringen - das geht allerdings nur mit HOLM!
Dein Modell hat keinen Holm, der die Biegekräfte durch den Auftrieb aufnehmen kann, deshalb klappt der Flügel zusammen. Das ist der Grund warum man ein 1mm Kohlestab oben UND unten in die Fläche klebt.

Mhja, das habe ich nun auf schmerzliche Weise erlernt, den Fehler werde ich wohl nichtmehr so schnell machen, und über das Thema noch mehr lesen müssen. Ich meine, klar flattert das Ding wenns zu schnell wird, was mich wirklich gewundert hat ist dass der Abstand zwischen "kommt nicht so recht hoch" und "wird in der Luft schier zerrissen" so verdammt klein ist! Ich habe ja extra noch versucht mich mit langsamer erhöhung der Auszugslänge des Gummis an den Punkt ranzutasten ... erwartete eigentlich dass ich irgendwann leichtes Flattern bekommen würde, und dann eben beim nächsten mal ein wenig kürzer ausziehen könnte. Das ist mir immernochnicht klar warum der Übergang so abrupt ist.

Bau´s nochmal, aber richtig!
Wird gemacht, Kupferband ist bestellt, Carbonholme noch da, Elektronik wird aus dem Wrack ausgeschlachtet. Ruderanscharnierungs- und Anlenkungstechnik wird verbessert (bzw an einem "übrigen" Kern geübt). Zum Hochstart wird noch Literatur gelesen was ich da anders machen muss außer den Haken versetzen...

.. der gerade noch so jemanden kennt, der ALLES neu erfinden will :rolleyes:
ps. wie alt bist Du?
Naja, ich will ja gerade NICHT alles neu erfinden. Nur finde ich für viele Details einfach keine (klaren?) Erklärungen im Netz. Die Punkte für die ich keine Erklärungen finden konnte versuch(te) ich eben experimentell zu bestimmen... was wohl nicht ganz einfach ist.

Ich bin übrigens 25 und studiere Informatik. Ja, ist jetzt nicht direkt Praxisbezogen, vielleicht daher meine Probleme? :P


die lehre die du daraus ziehen solltest: erstmal an pläne halten, bis sich mehr verständnis für die materie aufgebaut hat.
gerade bei nurflügeln kann man viel falsch machen, wenn man nicht gewissenhaft arbeitet.
häufig kann man die ruder bei so kleinen pfeilen mit wenig streckung auch etwas breiter bauen. aber niemals einfach so nach innen ziehen.
Mh, das versuchte ich ja eigentlich, nur dass ich (wohl?!) die Pläne falsch interpretierte -- und eben an meinen motorischen Fähigkeiten noch etwas feilen muss.

flattern hat seine ursache üblicherweise in zu weichen winglets, zu weichen rudern / spiel in der ruderanlenkung und natürlich in mangelnder festigkeit bzw. überbelastung des flügels.
bei der bauweise dürften die ruder und die winglets der wesentliche schwachpunkt beim schnelleren fliegen sein.
flitschen solltest du so definitiv nicht. wie bernd schon sagt: für flitschen sollte da ein holm rein.
bei extremflug.de findest du gute tips dazu.
so wie du ihn gebaut hast ist er für gemütliches thermikfliegen noch akzeptabel, wenn man günstig basteln, oder etwas ausprobieren möchte.
Ja, ich hatte die Kiste ja eigentlich für gemütliches fliegen gedacht ... nur war eben mein Gedanke wie das Ding auf Höhe zu bringen sei wohl falsch. Wird weiter recherchiert und geprüft, ich hoffe nächstes mal mach ichs richtig. Irgendwie muss das Ding ja schließlich auf Höhe kommen, wenn ich irgendwann mal anfangen können will Thermiksuche zu üben...

was die wellen angeht: ich habe sie für falten im tape gehalten. wenns keine falten sind, ist alles soweit okay. kleine, leichte (!) wellen im styropor können schon vorkommen. das ist bei der bauweise nicht so wild.
Ah, das ist sehr beruhigend zu hören! Falten hatte ich über die Flächen verteilt 3-4 kleine, d.h. um die 1-2cm lang und 0.75-1mm hoch. Die habe ich selbst mit aufstechen und Glattdrücken nicht rausbekommen. Föhnen hatte ich dann wegen Verzug eher Angst. Ist diese Menge an doch klaren Falten ("Turbulatoren" :P) noch annehmbar, oder muss auch das besser gehen?

ich würde dir empfehlen weiter selbst zu bauen.
das ist zwar schonmal frustrierend, aber wenn ein modell ordentlich fliegt, macht es gleich doppelt soviel spaß :)
die ersten bausünden hat man auch schnell überwunden, wenn man sich den ein oder anderen bauthread oder so seiten wie extremflug.de anschaut.
zusätzlich wäre ein epp-modell allerdings auch kein fehler.
mein fun4u-evo von epp-fun war in der luft und an der flitsche nicht zu zerstören und gutmütig.
ich hatte 4mm rohrholme oben und unten, vor den holmen komplett gestraped, hinter den holmen mehrmals über kreuz beklebt, dann folie drüber.
da nichts anderes vorhanden war habe ich mit einem megarubber bungee geflitscht. problemlos.
trotz 700g flog er noch super in der thermik - die starthöhe hat aber auch gestimmt *g*
meine empfehlung wäre, ihn nicht so bleischwer zu bauen - also nach anleitung. dann passt der für leichtes flitschen auch.
[/offtopic]

Jap, beste Idee! So werd ichs machen. Kupferband ist geholt dass die nächsten Flächen noch besser werden, und entweder den Fun4U oder Knurri/Knurrus Maximus wird noch geholt. Dafür werde ich aber glaube ich noch ein paar Frägelchen in meinen Nachbarthread stecken. Bauen muss trotz der großen Frustration schon irgendwie sein ... so einfach mag ich nicht aufgeben ;P.

Danke vielmals euch Beiden! Ich werde versuchen beim nächsten Bau mir noch mehr Zeit zu nehmen und etwaige wichtig wirkende Fragen nochmals deutlicher hier stellen. Hoffe dass ich dann wieder ein wenig Hilfestellung bekommen kann - und wenns nur ein kleiner Hinweis oder Link ist ;P. Das wäre wirklich wirklich toll!
VIELEN DANK!
Grüßle
- NebuK
 

Merlin

User
Dein Enkele Zagi sieht anders aus, als auf dem Plan. Auf dem Foto siehts so aus, als wäre die Flächentiefe innen zu klein, oder die Pfeilung stimmt nicht.
Bei dieser Konstruktion schneidest Du erst die Kerne, so wie Du es getan hast. Dann wird von diesem Kern ein Streifen, der so breit ist wie die Balsaleiste, abgeschnitten. Die Balsaleiste ersetzt also die Styroporendfahne des Styrokerns.

die Depron-Winglets, brauchst Du nicht zu bespannen. Höchstens am Wingletfuss, damit man´s dort besser am Flügel befestigen kann.

Übrigens: Du kannst jetzt auch die ganzen Strappingtapes wieder abziehen, die richtigen Holme einbauen, die Endleiste abschneiden und durch Balsa ersetzen sowie die Position der QR gemäß Plan abpassen. Schrott ist der Flieger noch lange nicht.

Gruß,
Bernd
 
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