Laminatfehlstellen

Raphael schrieb:
ich hatte früher solche Probleme auch manchmal. Da habe ich noch W70 verwendet.
Kann es sein, dass alle hier auch dieses Wachs verwenden?
Seither hatte ich nie mehr so ein Problem (bloss ned zu laut sagen, morgen wird eine HLG-Fläche entformt)...

Hallo Raphael,

Welches Trennmittel verwendest du denn jetzt?

Gruss

Reto
 

mofix

User
So, mein oben genannter Versuch läuft jetzt gerade. Morgen wird entformt.

Jetzt muss ich aber nochmal meine Aussage ändern! Während ich vorhin ein Rumpf und den besagten Versuchsaufbau laminiert habe, sind meine Gedanken um den Flügel- und Leitwerksbau von damals gekreist (Ist schon ca. 2 Monate her wie ich die Teile laminiert habe...).

Die Situation damals war die, dass ich eine Vakuumpumpe eines Bekannten ausgeliehen habe, da mit meiner normalen ein kleines Problem herrschte. Ich habe meine neue Pumpe ein paar Tage später bekommen und damit ein Rumpf gebaut. Flügel und Leitwerk war aber wie beschrieben mit der geliehenen Pumpe (hab ich in meinen Gedanken etwas durcheinander gebracht).

Ja, jedenfalls hatte diese Pumpe damals nicht so die Mörderleistung und der Unterdruck war ca. -0,4 bar. Zudem wenig Volumenstrom, was bei einem Flügel, wo evtl. eine Minilekage ist, schonmal zu flächigen Druckverlusten führen kann. Wie ich mich erinnere, "fühlte" sich das Vakuum aber ausreichend an, deshalb ist mir das nicht speziell negativ aufgefallen. Dicht war das System aber trotzdem, da bin ich etwas arg sensibel (mit dem Stetoskop einmal um die Dichtlinie herum :rolleyes:)

Ok, so viel dazu. Es war also bei diesem Bau weniger Druck als sonst! Das Fehlerbild erklärt es aber trotzdem nicht so recht (Lack ins Gewebe eingesaugt)...

Gruß Jochen
 
Hallo Jochen,
wenn das Problem das Wachs oder der Lack wäre, hättest Du nicht nur diese kleinen Fehlstellen!
Den Beitrag von brosi und auch meinen, der in die gleiche Richtung geht, verfolgt anscheinend keiner. :(

Mach doch neben Deinen Lack- und Wachsversuchen auch mal ein paar Versuche zu den vier Punkten von brosi.
Ich würde Dir folgende Versuche zu Punkt 1c und 2 vorschlagen:

1c: feuchte mit einem Tropfen Wasser mitten auf einem 10x10cm Gewebestück dasselbe an und laminiere dann mal das ganze Stück. Lackuntergrund nicht unbedingt notwendig aber hilfreich wenn Du Deinen Fehler reproduzieren willst. Saug das Laminat genauso ab wie dein Leitwerk.

2: das gleiche mit einer nicht laminierten Stelle in der Mitte des Teststückes.

Da Du ja schon ein paar Versuchsstücke in Arbeit hast, bist Du sicher auch an der Ergebnissen dieser beiden Versuche interessiert.
 

mofix

User
Hallo Christian,

Punkt 2 habe ich ähnlich an dem Versuch momentan laufen. Ein Teil der 4 Bereiche ist sehr trocken laminiert, also so trocken wie ich es an einem Bauteil eigentlich nicht machen würde. Um den Rand herum sind zusätzlich nicht durchtränkte Anteile des Gewebes, hier kann also Harz "abgesaugt" werden.

Ich werde natürlich alle Möglichkeiten überprüfen, so lang bis der Fehler gefunden ist. Im ersten Schritt wollte ich genau das Verfahren anwenden, wie es beim gezeigten Bauteil zur Anwendung kam. Speziell hier eben Wachs W70 + PVA, einmal normal wie im Bauteil, einmal sehr trocken.

Feuchtigkeit werde ich erst anschließend testen. Grund ist, in meiner Werkstatt ist es sehr trocken, die Bauteile wurden auch nicht im Freien lackiert. Feuchtigkeit kann ein Grund sein, wie wahrscheinlich es bei meinem Bauteil allerdings ist, ist die Frage. Trotzdem bleib ich dran.

Danke übrigens an alle für die rege Beteiligung!!!
Gruß Jochen
 

mofix

User
so, Teststück ist fertig. Die gute, oder schlechte Nachricht (wie man es sieht): Die Oberfläche ist perfekt rausgekommen. Positiv war ich davon überrascht, dass das Stück welches ohne PVA erstellt wurde sich äußerst gut trennen ließ. Ich habe einmal sehr schlechte Erfahrungen ohne PVA gemacht (Rumpfbau) und hatte erhebliche Trennprobleme.

Das Stück welches supertrocken laminiert wurde, sieht ebenfalls sehr gut aus. Bin etwas überrascht über dieses Ergebnis.

Nächster Schritt wird zum einen ein Test mich Feuchtigkeit sein, zum anderen zu wenig Unterdruck. Hoffentlich kommt ein Ergebnis dabei raus....

Hier noch Bilder vom Testaufbau.

Grüße Jochen


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brosi

User
moin, kleiner Nachtrag zum Thema Feuchtigkeit:

Die Feuchtigkeit kann auf zwei Arten ins Laminat kommen: entweder gelöst im Härter aufgrund Hydrophiler Eigenschaften, passiert im Wesentlichen wenn man einen relativ alten Härter nimmt (alt meint: ab 2Tage offen stehen lassen oder 6Monate geschlossen) oder das Wasser ist im Gewebe. Hängt dann sehr stark von der Lagerung ab. Es muss nicht immer das sichtbare Wasser sein (Tropfen), höhere Luftfeuchtigkeit bei der Lagerung reicht schon aus.
OT: Wir haben Anwendungen, bei denen das Harz mit dem Wasser im Gewebe reagiert (Cyanacrylat-BMI-Mix), wenn man den Faseraufbau nicht 12 h@180°C trocknet, ist das Bauteil für die Tonne. Sollte nach dem Trocknungsvorgang das Fasermaterial dann wieder der Luftfeuchtigkeit für mehr als 10 min ausgesetzt werden, darf man wieder trocknen....

Gruß
brosi
 
Hallo,
ich hab festgestellt, dass das Stützmaterial (Herex) manchmal so gut abdichtet, dass sich darunter eine Luftblase erhalten kann. Das führt dann zu Fehlverklebungen. Heute perforiere ich das Stützmaterial immer mit vielen Nadelstichen. Seitdem habe ich niemehr solche Fehlverklebungen gehabt.
Wilhelm.
 
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