Langratec Motoren

calamity joe

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Hi Andy,

ok, danke für die rasche Reaktion.

Setze mal voraus, das PropCalculator Programm hat Programmier-technisch keine gravierenden Fehler, sondern arbeitet im Kern sauber. Offensichtlich kann man damit zumindest bestimmte Fragestellungen gezielt angehen, da nicht vorhandene Datenvorgaben durch ähnliche improvisiert werden können - so jedenfalls verstehe ich das Beschriebene.

Dann bedeutet das, daß BL-Anbieter zum Teil nicht klar genug angeben, bis zu welchen Grenzen man den betreffenden BL nutzen kann, ohne daß man Gefahr läuft, ihm dauerhaft Schaden zuzufügen oder Schlimmeres.

Einen gut konzipierten BL kann man, in gewissen, mehr oder weniger engen Grenzen, zumindest kurzfristig überlasten - aber dauerhaftß Eine Verlustleistung von rund 2KW, wie von Dir glaubhaft beschrieben, wird ein Antriebsstrang (BL/Regler/Akku), hohe Qualität vorausgesetzt, vielleicht kurzfristig noch gut verkraften, auf Dauer aber wahrscheinlich nicht "verheizen", ohne daß wenigstens ein Teil der Kette Schaden nimmt - sei es der Akku, der Regler oder BL oder gar mehrere der Elemente (die Latte nicht zu vergessen). Bei leistungsstarken Antrieben kann das schnell ziemlich teuer werden. Interessant sind Deine Schilderungen dazu nicht zuletzt auch deswegen, weil der Screenshot zum Thema "rund 2KW verheizt" ua ein Eta von rund 77% ausweist - ein Wert, der nicht top ist, aber immer noch gut (wenn man weiß, daß gute Komponenten, sinnvoll miteinander kombiniert, heute rund 80-85% (Latte nicht berücksichtigt) erreichen, manchmal vielleicht sogar noch einen Tick mehr, aber das sind Ausnahmen). Allerdings steht im RollUp unter Latte eine 16x12" - wie das (*)? Mit Berücksichtigung der Latte fällt Eta, unter sonst gleichen Bedingungen, zurück.

Doch ich bin sicher, daß auch Daniel gesehen hat, was er angab. Somit lande ich wieder bei der Frage, ob er einerseits vielleicht relativ kurz solche Werte registriert sah bzw. andererseits seine Sender-Telemetrie ihm etwas angab, was vielleicht etwas neben der Realität lag, weil die Sender-Telemetrie nicht korrekt arbeitete. Das ist bislang offen.

Hochinteressant finde ich Daniels Aussage dazu, was passierte, nachdem er seine ganzen Kontakte durch 6mm Material ersetzt hatte - offensichtlich spielt das eine erhebliche Rolle in der Verlustfrage usw. Von Lötzinn weiß man, daß es ein im Vergleich zu Kupfer oder Gold denkbar schlecht leitendes "Gebräu" ist. So wäre im Grund eine sicher gekrimpte Verbindung Leitung/Stecker besser, gibt es im Modellbau an diesen Stellen jedoch serienmäßig mW noch nicht.

Von Langratec weiß ich, daß der Anbieter auch Angaben zu den Antriebsbelastungen / -daten macht, wenngleich sie auch deutlich "schmaler" ausfallen, als von Dir, Andy, schaut man sich Deine Empfehlungen zB zu Antriebskombis auf Deiner Webseite an. Doch Langratec rät auch ehrlich dazu, vor dem Erstflug den Antrieb am Prüfstand, also fest montiert, zu prüfen und dabei bestimmte Abläufe / Einstellungen zu beachten, um Aufschluß über die Betriebssicherheit zu gewinnen. Daniel schreibt von 60 Flügen ohne Probleme und davon, daß er sich, im Flug, von Unten an die Grenze herantaste - eine sinnvolle Vorgehensweise, die mE auch von Professionalität zeugt. Außerdem erwähnte er, daß der ganze Antriebsstrang dabei keinen "Hitzschlag" signalisierte, also "im grünen Bereich" geblieben ist, was die Erwärmung betrifft. Das spricht dafür, daß seine Schilderungen soweit ebenfalls glaubhaft sind.

Kollege Widlroither hatte mit seiner "Galloping Ghost", mit Kolm 200ccm Reihen-VB, einen Top-Speed von ca. 260 km/h messen lassen - offiziell bestätigt. Solche Meßungen erlauben zwar, vor Durchflug der Meßstrecke ein "Anstechen" des Modells, doch belegt der anerkannte Rekordversuch zumindest die Möglichkeit, mit einem Modellflugzeug solche Geschwindigkeiten erreichen zu können. Klar, das war kein BL. Mir sind solche Versuche mit BLs nicht bekannt, doch vielleicht gibt es sie. Von Speedfliegern, die auch BLs nutzen, ist bekannt, daß sie angeblich Geschwindigkeiten jenseits 200 km/h erreichen - ich kenne es nur vom "Hörensagen".

Am Modell intern Geschwindigkeit über Grund zu messen, ist mittels GPS bzw. Staudruckmessung schon verschiedentlich versucht worden, wie wir wissen. Beiden Methoden lasten bestimmte Schwierigkeiten an - vielleicht nicht unüberwindbar, aber existent. Insofern sind genaue Messungen zur Zeit eher auf andere Weise Programm.

Wie auch immer - erneut wird klar, wie komplex die Sachverhalte sind und wie schwierig es vielleich ohne gezielte Versuchplanung / Meßreihen werden könnte, der Sache richtig auf den Grund zu gehen. Trotzdem finde ich, ist es das Thema wert, ernsthaft und ausführlich diskutiert zu werden - vielleicht in einem anderen Thread (sorry an den Thread-Eigner wegen der ausführlichen "Abwege").

Muß nochmals fragen, ob es sein kann, daß die Telemetrie-Angabe zur Modellgeschwindigkeit vielleicht aufgrund der Senderkonstellation nicht korrekt ist oder eventuelle das PropCalc-Programm hier etwas "übersieht"? Wie seht Ihr das?

P.S.: die Meßdaten zu rpm mit bestimmten Kenndaten ganz links Unten weisen solche um rund 5000 aus und rechts Oben im separierten Fenster neben dem Großen steht eine deutlich größere Latte. Könnte es sein, daß das Programm hier einen Fehler macht und Dinge durcheinander würfelt?
 
Servus,

ich habe gerade spasseshalber die Daten mal mit eCalc nachgerechnet, da kann man zwar nicht so in die Tiefe gehen wie mit DC, aber die Werte waren ähnlich.

Es hat sich aber schon oft gezeigt,das gerade GPS-geloggte Werte teilweise sehr weit von der Realität abweichen, ich habe eine Schaumwaffel auch schonmal mit 248 km/h (Handy mit "MyTrack") geloggt, definitiv unmöglich. Bei Pitot Messungen sollte man auch genau wissen was man tut, wenn der Abgriff da an der falschen Stelle sitzt kann auch alles mögliche gemessen werden.
Was bei etwas lauteren Antrieben wohl sehr gut klappt sind Doppler-Messungen (auch mit Smartphone möglich) oder halt geeichte Messstrecken.

Was für Möglichkeiten in BL-Motoren stecken sieht man sehr schön auf dieser Seite, bei 170 km/h machen die noch nichtmal die Augen auf;)

Schönen Abend noch...
 
Guten Morgen,

genau das ist die Kontroverse, die immer wieder auftaucht.
Ohne auf die Motoren eingehen zu wollen -ich kenne die Langratec-Motoren nicht- eine Anmerkung zu Verbrennern und Sturzflüge. Ein Verbrenner dreht im Sturz kräftig auf, und kann diese höhere Drehzahl lange halten, auch in den Horizontalflug hinein. Dafür kann man die Steigung einer Verbrenner-Modell-Latte eben nicht beliebig aufdrehen.
Bei einem BL-Motor wird das schon schweriger. Hier dreht der Motor bei weitem nicht so auf im Sturz; etwa bis zu seiner Leerlaufdrehzahl.

Das größte Problem bei den beschriebenen Antrieben sehe ich im Durchmesser; hier wird unnötig Leistung verheizt für sinnlos viel Schub. So macht man es sich unnötig schwer, die 170 zu erreichen. Wir fliegen mit Wasser-Rennmodellen der Schneider-Trophy-Ära auch so schnell (und teils schneller), aber mit ~11-13" Durchmesser und Steigungen bis zu 17". Da reichen für ein 1,6m-Schwimmermodell dann 2KW aus.

Man kann die Prop-Angaben aus DC auch extern überschlagen. Ich spiele dafür gerne mal mit diesem Sheet rum:
http://www.maltemedia.de/schub/
Das ist auch nicht ungenauer, und manchmal liegt man erstaunlich dicht neben der Realität.

Die E-Speeder erreichen erstaunliche Geschwindigkeiten, richtig, aber mit Besenstiel-Rümpfen und extremen, angepassten Antrieben. Bis dahin ist es aber auch für diese Jungs ein steiniger Weg...

Gruß,
Rene
 
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