B. de Keyser
Vereinsmitglied
Gehörts in die Rubrik Elektroflug oder doch eher zu Segelflug?
Zum Geburtstag durfte ich mir in Sinsheim ein Modell aussuchen. Nach vielen Jahren sollte es endlich mal wieder ein richtiger Holzbausatz werden. Und es sollte was zum Thermik-Segeln sein, zum geruhsamen Fliegen an schönen Tagen mit elektrischer Starthilfe, aber größer als 2 m. Am Hölleinstand gefiel mir die neue Libelle A380 mit dem langen, schlanken Rumpf. Und das, obwohl ich sonst keine V-Leitwerke mag.
Nachdem ich vor kürzerem hier nach einem anderen Motor für die Libelle A380 gefragt hatte (und auch prima beraten wurde), mußte ich noch versprechen, mal ein paar Bilder hereinzustellen.
Zunächst aber noch ein paar Soll-Eckdaten:
Libelle A380 = Holzbausatz für Elektrosegler
Spannweite: 2596 mm
Länge: 1464 mm
Profil: S4083 mod.
Flächeninhalt: 56,5 dm²
Fluggewicht: ab 1050 g
Flächenbelastung: 19,5 g/dm²
V-Leitwerk also Höhe und Seite gesteuert
Vorgesehener Motor Hacker A20-15XL an 2S Lipo 1800 mit Cam Carbon 13x6,5
Regler 20 A
Servos 2 x C261
Da der Hacker A20-15XL zunächst noch nicht lieferbar war, habe ich einen Flyware mini-Rex 330-900 verbaut mit 3S Lipo PQ1800XP an einer 12x6 Graupner CAM Folding (war auch der zuerst vom Hersteller getestete Motor). Für diesen Außenläufer liegt dem Bausatz ebenfalls ein Motorspant bei. Allerdings geht's dann beim Einbau sehr eng zu. Die Öffnung im Nasenklotz beträgt 34 mm und ein Auffeilen ist kaum möglich, da der Rumpf innen kaum breiter ist. Mit dem beiliegenden Zentrierstück gelingt der Einbau des 33 mm Motors dann aber doch paßgenau, ohne daß die Glocke irgendwo schleift.
Laut Flyware-Datenblatt gilt der MiniRex 330-900 an einer 12x6 und 10,5 V, 18,4 A 6536 RpM und 1018 g Standschub eigentlich schon als überlastet. Deshalb verwende ich nicht die Aeronaut Cam-Carbon, sondern eine Graupner-Latte nach Beratung durch Höllein. Die soll etwas weicher sein und so etwas weniger Leistung durchsetzen. Nach meinen Messungen zieht sie jetzt etwas mehr als 16 A bei 6200 RpM und etwa 10,3 V im Stand.
Im augenblicklichen Baustand habe ich ein Mehrgewicht von 116 g durch die von mir verwendeten Komponenten gegenüber den vorgeschlagenen Teilen - Motor + 7g, Regler 30A statt 20A + 8g, Akku + 48g (eine Zelle mehr), Empfänger + 24g (Mpx IPD statt Schulze Alpha 5), zusätzlich Vario + 29g -, liege aber zur Zeit nur 48 Gramm über der Bausatz-Vorgabe, allerdings noch ohne die Flächenfolie.
Beurteilung des Bausatzes:
Die Holzqualität des Grüner CNC-Bausatzes ist sehr gut mit hervorragenden CAD-Plänen. Alle Teile liegen paßgenau ausgefräßt bei. Insbesondere gefällt mir die gleichmäßig genaue Fräsung der dünnen Endleiste und die spitzen Enden der Rippen. Gar kein Vergleich gegenüber den früheren alten Holzbausätzen, wie ich sie von vor langer Zeit kenne. Der Aufbau ist relativ einfach zu bewältigen. Richtige Fehler habe ich keine gefunden, wenngleich ein paar Kleinigkeiten anders ausfallen könnten:
1. Tragflächenbefestigung: Die Flächen werden zusammengesteckt und durch vier 3mm Nylonschrauben am Rumpf befestigt. Dazu sind die Wuzelrippen (3 mm Sperrholz und 3 mm Balsa) im Bereich der Schraubendurchgänge quasi durchbohrt, d.h. von der Balsarippe steht gerade noch 1,5 mm. Bei einem Ringelpitz weiß ich nicht, ob die Rippe das aushält. Die Hauptkraft dürfte dabei aber von der 0,6mm Birkensperrholzbeplankung aufgefangen werden. Zur Vorsicht habe ich die Balsarippe an den Stellen mit etwas 3mm Sperrholz verstärkt.
2. Die Durchbohrungen für die Bowdenzüge im Rumpfspant liegen zu hoch. Der Draht scheuert an den Querträgern für die Tragflächenbefestigung, so daß das Servobrett etwas tiefer eingeklebt werden muß, dabei der Draht aber an der Hülle reibt. Wenn dann noch die Servos in der hinteren Position eingebaut werden sollen, könnte auch die Mutter des Gabelkopfes festhaken.
3. Die Klappe für die Akkuöffnung sollte länger sein. Der Akku verschwindet im Rumpfteil vor der Tragfläche und ich sehe keine Möglichkeit, den Akku einfach austauschbar zu befestigen. Ideal wäre Akku auf längeres Brettchen spannen und dieses Brettchen mit Akku in den Rumpf einschieben und im vorderen Bereich z.B. in eine Nut einführen. Ein längeres Brettchen mit Akku läßt sich aber über die kurze Klappe nicht einführen.
Eigentlich hätte die Libelle A380 schon längst fertig sein können, aber gesundheitlich bedingt geht es bei mir zur Zeit halt etwas langsamer zu.
So, und hier die versprochenen Bilder:
Der Rest der Fläche wird ebenfalls noch rot und die Winglets weiß. Hätte gerne auch Blau/Gelb wie bei Höllein genommen, aber die Sichtbarkeit am blauen Himmel???
Die Tragfläche ist auf CFK-Rohrholm 12 mm und CFK-Hilfsrohrholm 6 mm aufgebaut. Die Nasenleiste ist GFK 2 mm schwarz. Die Endleiste 1 mm Birkensperrholz.
Die vordere kleine Klappe. Unter der Öffnung für die Fläche liegen die Servos.
Der 6mm-Flächenverbinder aus Federstahl und der 2mm Arretierstift, der direkt in das Sperrholz der Wurzelrippe eingreift.
Der Platz für Servos und Empfänger (muß noch ordentlich befestigt werden). Unterhalb der Servos nach vorne (links) hin ist der Platz für das Vario.
Sobald die Maschine komplett fertig und geflogen ist, werde ich natürlich auch noch berichten.
Gruß
Bernd
Zum Geburtstag durfte ich mir in Sinsheim ein Modell aussuchen. Nach vielen Jahren sollte es endlich mal wieder ein richtiger Holzbausatz werden. Und es sollte was zum Thermik-Segeln sein, zum geruhsamen Fliegen an schönen Tagen mit elektrischer Starthilfe, aber größer als 2 m. Am Hölleinstand gefiel mir die neue Libelle A380 mit dem langen, schlanken Rumpf. Und das, obwohl ich sonst keine V-Leitwerke mag.
Nachdem ich vor kürzerem hier nach einem anderen Motor für die Libelle A380 gefragt hatte (und auch prima beraten wurde), mußte ich noch versprechen, mal ein paar Bilder hereinzustellen.
Zunächst aber noch ein paar Soll-Eckdaten:
Libelle A380 = Holzbausatz für Elektrosegler
Spannweite: 2596 mm
Länge: 1464 mm
Profil: S4083 mod.
Flächeninhalt: 56,5 dm²
Fluggewicht: ab 1050 g
Flächenbelastung: 19,5 g/dm²
V-Leitwerk also Höhe und Seite gesteuert
Vorgesehener Motor Hacker A20-15XL an 2S Lipo 1800 mit Cam Carbon 13x6,5
Regler 20 A
Servos 2 x C261
Da der Hacker A20-15XL zunächst noch nicht lieferbar war, habe ich einen Flyware mini-Rex 330-900 verbaut mit 3S Lipo PQ1800XP an einer 12x6 Graupner CAM Folding (war auch der zuerst vom Hersteller getestete Motor). Für diesen Außenläufer liegt dem Bausatz ebenfalls ein Motorspant bei. Allerdings geht's dann beim Einbau sehr eng zu. Die Öffnung im Nasenklotz beträgt 34 mm und ein Auffeilen ist kaum möglich, da der Rumpf innen kaum breiter ist. Mit dem beiliegenden Zentrierstück gelingt der Einbau des 33 mm Motors dann aber doch paßgenau, ohne daß die Glocke irgendwo schleift.
Laut Flyware-Datenblatt gilt der MiniRex 330-900 an einer 12x6 und 10,5 V, 18,4 A 6536 RpM und 1018 g Standschub eigentlich schon als überlastet. Deshalb verwende ich nicht die Aeronaut Cam-Carbon, sondern eine Graupner-Latte nach Beratung durch Höllein. Die soll etwas weicher sein und so etwas weniger Leistung durchsetzen. Nach meinen Messungen zieht sie jetzt etwas mehr als 16 A bei 6200 RpM und etwa 10,3 V im Stand.
Im augenblicklichen Baustand habe ich ein Mehrgewicht von 116 g durch die von mir verwendeten Komponenten gegenüber den vorgeschlagenen Teilen - Motor + 7g, Regler 30A statt 20A + 8g, Akku + 48g (eine Zelle mehr), Empfänger + 24g (Mpx IPD statt Schulze Alpha 5), zusätzlich Vario + 29g -, liege aber zur Zeit nur 48 Gramm über der Bausatz-Vorgabe, allerdings noch ohne die Flächenfolie.
Beurteilung des Bausatzes:
Die Holzqualität des Grüner CNC-Bausatzes ist sehr gut mit hervorragenden CAD-Plänen. Alle Teile liegen paßgenau ausgefräßt bei. Insbesondere gefällt mir die gleichmäßig genaue Fräsung der dünnen Endleiste und die spitzen Enden der Rippen. Gar kein Vergleich gegenüber den früheren alten Holzbausätzen, wie ich sie von vor langer Zeit kenne. Der Aufbau ist relativ einfach zu bewältigen. Richtige Fehler habe ich keine gefunden, wenngleich ein paar Kleinigkeiten anders ausfallen könnten:
1. Tragflächenbefestigung: Die Flächen werden zusammengesteckt und durch vier 3mm Nylonschrauben am Rumpf befestigt. Dazu sind die Wuzelrippen (3 mm Sperrholz und 3 mm Balsa) im Bereich der Schraubendurchgänge quasi durchbohrt, d.h. von der Balsarippe steht gerade noch 1,5 mm. Bei einem Ringelpitz weiß ich nicht, ob die Rippe das aushält. Die Hauptkraft dürfte dabei aber von der 0,6mm Birkensperrholzbeplankung aufgefangen werden. Zur Vorsicht habe ich die Balsarippe an den Stellen mit etwas 3mm Sperrholz verstärkt.
2. Die Durchbohrungen für die Bowdenzüge im Rumpfspant liegen zu hoch. Der Draht scheuert an den Querträgern für die Tragflächenbefestigung, so daß das Servobrett etwas tiefer eingeklebt werden muß, dabei der Draht aber an der Hülle reibt. Wenn dann noch die Servos in der hinteren Position eingebaut werden sollen, könnte auch die Mutter des Gabelkopfes festhaken.
3. Die Klappe für die Akkuöffnung sollte länger sein. Der Akku verschwindet im Rumpfteil vor der Tragfläche und ich sehe keine Möglichkeit, den Akku einfach austauschbar zu befestigen. Ideal wäre Akku auf längeres Brettchen spannen und dieses Brettchen mit Akku in den Rumpf einschieben und im vorderen Bereich z.B. in eine Nut einführen. Ein längeres Brettchen mit Akku läßt sich aber über die kurze Klappe nicht einführen.
Eigentlich hätte die Libelle A380 schon längst fertig sein können, aber gesundheitlich bedingt geht es bei mir zur Zeit halt etwas langsamer zu.
So, und hier die versprochenen Bilder:
Der Rest der Fläche wird ebenfalls noch rot und die Winglets weiß. Hätte gerne auch Blau/Gelb wie bei Höllein genommen, aber die Sichtbarkeit am blauen Himmel???
Die Tragfläche ist auf CFK-Rohrholm 12 mm und CFK-Hilfsrohrholm 6 mm aufgebaut. Die Nasenleiste ist GFK 2 mm schwarz. Die Endleiste 1 mm Birkensperrholz.
Die vordere kleine Klappe. Unter der Öffnung für die Fläche liegen die Servos.
Der 6mm-Flächenverbinder aus Federstahl und der 2mm Arretierstift, der direkt in das Sperrholz der Wurzelrippe eingreift.
Der Platz für Servos und Empfänger (muß noch ordentlich befestigt werden). Unterhalb der Servos nach vorne (links) hin ist der Platz für das Vario.
Sobald die Maschine komplett fertig und geflogen ist, werde ich natürlich auch noch berichten.
Gruß
Bernd