Ich besitze eine EVO9 in 35MHz, nach vier Abstürzen in zwei Jahren, die auf Störungen zurückzuführen waren habe ich von 35MHz die Schnautze voll.
Natürlich wäre es am elegantesten auf Futabas FASST umzusteigen, ich will aber die Programmiermöglichkeiten und die Ergonomie der EVO nicht verlieren UND ich will keine Bastellösung im Sender (Versicherungsschutz lässt grüßen).
Als Fertiglösungen gibt es IFS oder das ACT System (mancher würde sagen Pest oder Cholera). Vorurteile gegenüber ACT habe ich nicht, die Hetzparolen gegen IFS lasse ich auch mal links liegen, die tatsächlichen Probleme behalte ich im Hinterkopf. Letztere haben aber den ungemeinen Vorteil, dass man IFS derzeit sehr günstig bekommt. Daher habe ich es mal riskiert das Sendemodul für die EVO und einen XR-16 Empfänger zu kaufen. (FW Version 2.3 beim Empfänger und 2.2 beim Sendermodul).
Bevor ich damit fliegen gehe hatte das gespann allerdings so einige Tests über sich zu ergehen. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen, mir ist es weder gelungen einen Lockout zu provozieren, noch das System zum hoppen zu bringen.
Geärgert habe ich das IFS mit zwei Spektrum Sendern (einmal DX3 einmal der Sender von meinem Blade CX2, da ist auch Spektrum drin), sowie mit einer analogen Funkkamera und einem voll ausgelastetem WLAN. Getestet habe ich in meiner Wohnung (Mitten in Berlin, hier im vierten Stock sind alleine 8 verschiedene WLAN-Router sichtbar), da mir das Wetter zu kalt/nass war.
Aber der Reihe nach, zunächst das IFS im Solobetrieb:
Wie bei allen folgenden Tests blieb die Senderantenne abgeschraubt, vier Servos (2x C505, 2xHS81) waren angeschlossen, der Strom kam aus verschiedenen Akkus (Eneloop), sowie drei verschiedenen BEC (zweimal getaktet (Kontronik Jazz/Jeti Advance) einmal linear (Kontronik PIX3000). Quer durch zwei Wände und eine Decke ist der Empfang problemlos. Ernüchternd, also habe ich den Empfänger in ein Computergehäuse gelegt. Auch hier sind keine Aussetzer zu merken. Der Kühlschrank schirmt auch nicht besser ab. Die zündende Idee war dann die Microwelle, die ja bekanntlich 2,4Ghz gut abschirmen sollte. Und Bingo. Empfänger oder Sender in die Microwelle und schon ist nach drei Metern Schluss.
Ich habe dann den Sender so positioniert, dass permanente Aussetzer auftreten und das ganze zwei Stunden laufen lassen (Sevos per Servotest der EVO betätigt). Ein Lockout trat nicht auf. Zeitweises Ausschalten des Senders führte auch nicht zum Erfolg. Genausowenig wie eine permanente Änderung der Empfangsbedingungen zwischen gut und Empfang abgerissen.
Der Empfang kommt jedesmal innerhalb weniger Zehntelsekunden wieder. Den Kanal wechselte das Gespann dabei jedoch nie.
IFS Solobetrieb
Störungen durch andere Sender:
Nachdem der erste Test vielversprechend verlief habe ich Sender und Empfänger in die Microwelle verbannt und meine beiden Spektrum Sender so oft eingeschaltet bis sie den selben Kanal gewählt haben:
Eflite Sender mit Spektrum Modul Solo
Sepktrum DX3 Solo
Interessant dabei: Die DX3 sendet nur auf einem Kanal, der EFLITE Sender dagegen auf zwei Kanälen. Beide aber offensichtlich nur mit 10mW, da das IFS bei aufgeschraubter Antenne einen wesentlich höheren Pegel erreicht.
Der Testaufbau sieht folgendermaßen aus: IFS Empfänger in Etage 4 mit den beiden Spektrum Sendern in 30cm Abstand, IFS Sender in Etage 3 ohne Antenne.
Wie auch immer, auch mit den parallel betriebenen Spektrum Modulen ändert sich an der Reichweite nichts. Eine verzögerte Servoreaktion kann ich ebenfalls nicht feststellen. Den Kanal wechselt das IFS aber leider auch nicht, auch dann nicht wenn ich die Empfangsbedingungen per Microwelle drastisch verschlechtere.
Aber auch hier gilt: eine abgerissene Verbindung wird sofort wieder aufgebaut.
Ein zur Hilfe genommenes voll ausgelastetes WLAN auf der gleichen Frequenz ändert subjektiv an der Empfangsqualität gar nichts, wobei ein WLAN Kanal auch deutlich breiter ist als ein Kanal des IFS.
Spektrum und IFS gleichzeitig
Versuchsaufbau
Ärgern dagegen lässt sich das IFS durch die analoge Funkkamera, aber auch erst dann wenn der Abstand zwischen Empfänger und Kamera geringer als 30cm ist. Dann reisst der Kontakt schlagartig ab, kommt aber auch sofort wieder wenn man diese wieder entfernt. ein Hopping findet trotzdem nicht statt. Erst wenn man IFS Sender und Empfänger Aus- und wieder einschaltet wird ein neuer Kanal gewählt:
IFS Kanalwechsel nach Neustart
Da diese ganzen Versuche nicht zum erfolgt führten habe ich dann noch den Empfänger durch eine zu geringe Versorgungsspannung zum abstürzen zu bringen. Dazu habe ich sowohl die Akkus als auch die BECs durch Überlastung (kurz und auch länger) zum einbrechen gebracht, sowie den interessanten Spannungsbereich per Netzteil abgefahren. Das Ergebnis blieb immer gleich, unterhalb von 3,5V geht die LED am Empfänger von grün auf rot und die Servos bleiben stehen. Ab 3,6V läuft alles sofort wieder los. Das ganze habe ich in verschiedenen Konstellationen 40 bis 50mal ausprobiert, einen Lockout konnte ich nicht provozieren.
Diese ganzen Tests geben mir insgesammt ein gutes Gefühl, was ich aber nicht testen konnte sind Spannungsspitzen durch schnelle Digitalservos oder Zündstörungen. Eine EMV Prüfpistole besitze ich leider auch nicht.
Für mich ist das nach meinen Erfahrungen die einzige potenzielle Möglichkeit einen Lockout zu provozieren.
Nach den ausführlichen Bodentests werde ich das ganze dann jetzt in der Luft ausprobieren. Der Teufelsberg bietet hier beste Möglichkeiten. Man hat von 2,4GHZ (Messegelände in Sichtweite), Flughafenradars (Tegel und Tempelhof), Handymasten, Richtfunkstrecken und Radiosender alles Vertreten was einen Empfänger zu schwitzen bringen kann. Wollen wir hoffen, dass das Wetter am Wochenende das zulässt.
Wenn die Praxis keine Probleme zeigt und das Update auf Version 3 hält was es verspricht, werde ich nach und nach von 35MHz nach IFS wechseln (möchte ein IFS geschädigter XR Empfänger gegen Schulze alpha 835 tauschen? )
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Text.
Gruß
Sebastian
Interessante Feststellung am Rande: Der Empfänger variiert seine Sendeleistung für den Rückkanal offensichtlich in Abhängigkeit von der Verbindungsqualität. Je weiter man den Sender vom Empfänger entfernt, desto höher der Pegel vom Empfänger.
Natürlich wäre es am elegantesten auf Futabas FASST umzusteigen, ich will aber die Programmiermöglichkeiten und die Ergonomie der EVO nicht verlieren UND ich will keine Bastellösung im Sender (Versicherungsschutz lässt grüßen).
Als Fertiglösungen gibt es IFS oder das ACT System (mancher würde sagen Pest oder Cholera). Vorurteile gegenüber ACT habe ich nicht, die Hetzparolen gegen IFS lasse ich auch mal links liegen, die tatsächlichen Probleme behalte ich im Hinterkopf. Letztere haben aber den ungemeinen Vorteil, dass man IFS derzeit sehr günstig bekommt. Daher habe ich es mal riskiert das Sendemodul für die EVO und einen XR-16 Empfänger zu kaufen. (FW Version 2.3 beim Empfänger und 2.2 beim Sendermodul).
Bevor ich damit fliegen gehe hatte das gespann allerdings so einige Tests über sich zu ergehen. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen, mir ist es weder gelungen einen Lockout zu provozieren, noch das System zum hoppen zu bringen.
Geärgert habe ich das IFS mit zwei Spektrum Sendern (einmal DX3 einmal der Sender von meinem Blade CX2, da ist auch Spektrum drin), sowie mit einer analogen Funkkamera und einem voll ausgelastetem WLAN. Getestet habe ich in meiner Wohnung (Mitten in Berlin, hier im vierten Stock sind alleine 8 verschiedene WLAN-Router sichtbar), da mir das Wetter zu kalt/nass war.
Aber der Reihe nach, zunächst das IFS im Solobetrieb:
Wie bei allen folgenden Tests blieb die Senderantenne abgeschraubt, vier Servos (2x C505, 2xHS81) waren angeschlossen, der Strom kam aus verschiedenen Akkus (Eneloop), sowie drei verschiedenen BEC (zweimal getaktet (Kontronik Jazz/Jeti Advance) einmal linear (Kontronik PIX3000). Quer durch zwei Wände und eine Decke ist der Empfang problemlos. Ernüchternd, also habe ich den Empfänger in ein Computergehäuse gelegt. Auch hier sind keine Aussetzer zu merken. Der Kühlschrank schirmt auch nicht besser ab. Die zündende Idee war dann die Microwelle, die ja bekanntlich 2,4Ghz gut abschirmen sollte. Und Bingo. Empfänger oder Sender in die Microwelle und schon ist nach drei Metern Schluss.
Ich habe dann den Sender so positioniert, dass permanente Aussetzer auftreten und das ganze zwei Stunden laufen lassen (Sevos per Servotest der EVO betätigt). Ein Lockout trat nicht auf. Zeitweises Ausschalten des Senders führte auch nicht zum Erfolg. Genausowenig wie eine permanente Änderung der Empfangsbedingungen zwischen gut und Empfang abgerissen.
Der Empfang kommt jedesmal innerhalb weniger Zehntelsekunden wieder. Den Kanal wechselte das Gespann dabei jedoch nie.
IFS Solobetrieb
Störungen durch andere Sender:
Nachdem der erste Test vielversprechend verlief habe ich Sender und Empfänger in die Microwelle verbannt und meine beiden Spektrum Sender so oft eingeschaltet bis sie den selben Kanal gewählt haben:
Eflite Sender mit Spektrum Modul Solo
Sepktrum DX3 Solo
Interessant dabei: Die DX3 sendet nur auf einem Kanal, der EFLITE Sender dagegen auf zwei Kanälen. Beide aber offensichtlich nur mit 10mW, da das IFS bei aufgeschraubter Antenne einen wesentlich höheren Pegel erreicht.
Der Testaufbau sieht folgendermaßen aus: IFS Empfänger in Etage 4 mit den beiden Spektrum Sendern in 30cm Abstand, IFS Sender in Etage 3 ohne Antenne.
Wie auch immer, auch mit den parallel betriebenen Spektrum Modulen ändert sich an der Reichweite nichts. Eine verzögerte Servoreaktion kann ich ebenfalls nicht feststellen. Den Kanal wechselt das IFS aber leider auch nicht, auch dann nicht wenn ich die Empfangsbedingungen per Microwelle drastisch verschlechtere.
Aber auch hier gilt: eine abgerissene Verbindung wird sofort wieder aufgebaut.
Ein zur Hilfe genommenes voll ausgelastetes WLAN auf der gleichen Frequenz ändert subjektiv an der Empfangsqualität gar nichts, wobei ein WLAN Kanal auch deutlich breiter ist als ein Kanal des IFS.
Spektrum und IFS gleichzeitig
Versuchsaufbau
Ärgern dagegen lässt sich das IFS durch die analoge Funkkamera, aber auch erst dann wenn der Abstand zwischen Empfänger und Kamera geringer als 30cm ist. Dann reisst der Kontakt schlagartig ab, kommt aber auch sofort wieder wenn man diese wieder entfernt. ein Hopping findet trotzdem nicht statt. Erst wenn man IFS Sender und Empfänger Aus- und wieder einschaltet wird ein neuer Kanal gewählt:
IFS Kanalwechsel nach Neustart
Da diese ganzen Versuche nicht zum erfolgt führten habe ich dann noch den Empfänger durch eine zu geringe Versorgungsspannung zum abstürzen zu bringen. Dazu habe ich sowohl die Akkus als auch die BECs durch Überlastung (kurz und auch länger) zum einbrechen gebracht, sowie den interessanten Spannungsbereich per Netzteil abgefahren. Das Ergebnis blieb immer gleich, unterhalb von 3,5V geht die LED am Empfänger von grün auf rot und die Servos bleiben stehen. Ab 3,6V läuft alles sofort wieder los. Das ganze habe ich in verschiedenen Konstellationen 40 bis 50mal ausprobiert, einen Lockout konnte ich nicht provozieren.
Diese ganzen Tests geben mir insgesammt ein gutes Gefühl, was ich aber nicht testen konnte sind Spannungsspitzen durch schnelle Digitalservos oder Zündstörungen. Eine EMV Prüfpistole besitze ich leider auch nicht.
Für mich ist das nach meinen Erfahrungen die einzige potenzielle Möglichkeit einen Lockout zu provozieren.
Nach den ausführlichen Bodentests werde ich das ganze dann jetzt in der Luft ausprobieren. Der Teufelsberg bietet hier beste Möglichkeiten. Man hat von 2,4GHZ (Messegelände in Sichtweite), Flughafenradars (Tegel und Tempelhof), Handymasten, Richtfunkstrecken und Radiosender alles Vertreten was einen Empfänger zu schwitzen bringen kann. Wollen wir hoffen, dass das Wetter am Wochenende das zulässt.
Wenn die Praxis keine Probleme zeigt und das Update auf Version 3 hält was es verspricht, werde ich nach und nach von 35MHz nach IFS wechseln (möchte ein IFS geschädigter XR Empfänger gegen Schulze alpha 835 tauschen? )
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Text.
Gruß
Sebastian
Interessante Feststellung am Rande: Der Empfänger variiert seine Sendeleistung für den Rückkanal offensichtlich in Abhängigkeit von der Verbindungsqualität. Je weiter man den Sender vom Empfänger entfernt, desto höher der Pegel vom Empfänger.