Mini 40 und 2 Meter Regatta bei Paris

Schön das Ihr wieder zu Hause seid,

kaputte Winde ist natürlich doof. Wohl dem der Ersatz hat, ich kann da ein Lied von Singen, besoners wenn die Ersatzwinde auch innerhalb weniger Minuten den Geist aufgibt :(

FrechenRolf schrieb:
Dafür hat besonders Karl die Franzosen mächtig beeindruckt. Immer auf dem Wasser, keine Probleme und immer vorne dabei, manchmal ganz vorne.

Aha... Also vor den 2m Booten? Trotz derer gigantischen Lappen? Wundert mich ehrlich gesagt nicht wirklich. Haben wir ja am Aartalsee auch gesehen, ja, zugegeben, 2m mit Minirigg..... Das wirft aber trotzdem Fragen auf... Wiesel scheint ja dann doch recht zu haben... Mit dem "Jahre Voraus sein..." :D

Wie ist den der einzige französische Mini40 gesegelt? Wie segeln die 2m Teile. Wendeverhalten, Einbeinigfahren, Beschleunigung, Speed?

Grüße

Jens
 
TomTest schrieb:
Wie ist den der einzige französische Mini40 gesegelt? Wie segeln die 2m Teile. Wendeverhalten, Einbeinigfahren, Beschleunigung, Speed?

Also nach meinem Dafürhalten haben gut gesegelte 2m die Nase immer vorn. Die Wenden sind bei den Großen übel, die Franzosen scheinen mit den kürzeren Beams aber auch einen Vorteil zu haben...außer wenn genug Wind kommt und sie wieder einmal die Fische von unten betrachten.

Einbein geht bei dem Franzosen schnell, Kentern noch schneller. Wenn der Wind konstant ist, sieht man nix Schöneres auf dem Wasser als so einen 2m stabil auf einem Bein auf sich zusegeln zu sehen. Oben vom Ufer aus wirkten die Mini40 halt ziemlich fipsig. Aus der Nähe relativiert sich das alles.

Beschleunigung mit Familien-Bettlaken ist sehr gut, Speed war grundsätzlich höher als bei mir deswegen.

Mit der equilibrium bin ich sehr häufig in Wenden gestorben und bin dann erstmal ein paar Minuten seitlich gesegelt. Da gehört bei mir ein größeres Schwert hin.
 
Danke Andreas,

Na, ja, wenn kein 2m am Wasser ist sehen mini40 ebenfalls beeindruckend aus... Besondes wenn die kleinen Full Speed am Ufer ganz nah vorbeiflitzen :cool:

Und wenn die Teile nicht wenden wundert es mich auch nicht wenn Karl an Ihnen vorbei fährt.
Was auffällt, ist, das es scheinbar nur wenig 2m Konstruktionen gibt.... Da hat sich mal einer die Mühe gemacht und Formen gebaut. Und nun entwickelt keiner mehr... Scheinbar? Schau Dir die Bilder auf der 2m Klassen Seite an... Seit 2004 keine wirkliche Neuentwicklung...???? :confused: :confused: :confused:
Da wundert es dann nicht wenn Karl vorbei fahren kann.
Klar müssen die 2m Teile schneller sein, wenn wind ist, aber wenn sie dann auch noch leicht unterschneiden. Da haben die Mini40 dann doch ne gute Chance vorbei zu kommen.

Schauen wir mal was die kommende Saison so bringt.

Grüße

Jens

P.S.: Das sind nur meine Eindrücke eine Finale Beurteilung können die machen, die da waren...!



coolstuffberlin schrieb:
Also nach meinem Dafürhalten haben gut gesegelte 2m die Nase immer vorn. Die Wenden sind bei den Großen übel, die Franzosen scheinen mit den kürzeren Beams aber auch einen Vorteil zu haben...außer wenn genug Wind kommt und sie wieder einmal die Fische von unten betrachten.

Einbein geht bei dem Franzosen schnell, Kentern noch schneller. Wenn der Wind konstant ist, sieht man nix Schöneres auf dem Wasser als so einen 2m stabil auf einem Bein auf sich zusegeln zu sehen. Oben vom Ufer aus wirkten die Mini40 halt ziemlich fipsig. Aus der Nähe relativiert sich das alles.

Beschleunigung mit Familien-Bettlaken ist sehr gut, Speed war grundsätzlich höher als bei mir deswegen.

Mit der equilibrium bin ich sehr häufig in Wenden gestorben und bin dann erstmal ein paar Minuten seitlich gesegelt. Da gehört bei mir ein größeres Schwert hin.
 
Na, ich bin gespannt was aus meinen Rümpfen rauszuholen ist wenn man die notwendige Arbeit reinsteckt. Bei mehr Tests können die sicher Hinweise darauf geben, was man bei einer 2m-Entwicklungsrunde beachten muss.

Ich habe allerdings die Franzosen nicht interviewed zu ihren Booten, die Quote der englisch- oder deutschsprachigen Kollegen war gering. Es wäre auf jeden Fall schön wenn man beginnen würde mehr 2m-Boote zu bauen trotz der damit verbundenen Transportprobleme...die Mini40 sind definitiv angenehmer im Transport :-)
 
coolstuffberlin schrieb:
Na, ich bin gespannt was aus meinen Rümpfen rauszuholen ist wenn man die notwendige Arbeit reinsteckt. Bei mehr Tests können die sicher Hinweise darauf geben, was man bei einer 2m-Entwicklungsrunde beachten muss.

Na, ne Menge...!!!! Wir haben hier ne Menge mit dem Trimm machen können.
Damit kann man den Charakter des Tris ganz massiv beeinflussen.

coolstuffberlin schrieb:
Ich habe allerdings die Franzosen nicht interviewed zu ihren Booten, die Quote der englisch- oder deutschsprachigen Kollegen war gering.

:)

coolstuffberlin schrieb:
Es wäre auf jeden Fall schön wenn man beginnen würde mehr 2m-Boote zu bauen trotz der damit verbundenen Transportprobleme...die Mini40 sind definitiv angenehmer im Transport :-)

Oder nen RG65 Tri... ;-))) Der passt sogar aufgeriggt ins Auto.

Grüße

Jens
 
Eine mini 40 hat in normalen Bedingungen keine Chance gegen ein 2 meter Boot. Da braucht sich keiner was vorzumachen

Daß Karl ein paar läufe gewinnen konnte lag einzig und allen an sein seglerischem Geschick in trickigen Bedingungen.

Das hat allerdings alle beeindruckt.

Das Kentern einiger 2 meter tris war einzig und allein bei der Anfahrt auf die leetonne bei ablandigem Wind und böen. Karl hatte es auch mal erwischt. Das war teilweise auch lotterie. Ich habe es ein paar mal verhindern können in dem ich auf Sicherheit gespielt habe und selbst vor dem Wind nicht ganz aufgefiert hatte.
 
Karl gekentert

Karl gekentert

Na den Überschlag von Karl hab ich leider mit verursacht. Ich war direkt vor ihm und dann kam die Bö von hinten. Da war kein Platz mehr zum Ausweichen...ist mir immer noch peinlich, besonders da ich halt nicht Mini40 war...
 

skaut

User
coolstuffberlin schrieb:
Na den Überschlag von Karl hab ich leider mit verursacht. Ich war direkt vor ihm und dann kam die Bö von hinten. Da war kein Platz mehr zum Ausweichen...ist mir immer noch peinlich, besonders da ich halt nicht Mini40 war...

Brauchst Dir keine Sorgen um mich machen :D :D :D
 
Der Artikel, der keiner wurde...

Der Artikel, der keiner wurde...

Moin,

eigentlich sollte ein Artikel für die Schiffsmodell entstehen über Paris, allerdings sind keine druckfähigen Fotos zu beschaffen gewesen. Die besten Fotos ergeben gerade einmal 2x2cm Größe im Druck...und das bei 1600x1200 Pixel Auflösung. Keine Ahnung, wie die Schiffsmodell an der Stelle die Daten umrechnet, aber mir wird das mit Artikel jetzt zu nervtötend. Insofern hier nochmal die Zusammenfassung aus meiner Sicht zu Paris für Modellbauer.

Viel Vergnügen,

Andreas
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Die letzte Multihull-Regatta des Jahres 2008 fand Anfang November in Viry Chatillon bei Paris statt. Der örtliche Segelclub hatte eingeladen und Teilnehmer aus Frankreich, Deutschland und Österreich sind dem Ruf gefolgt. Den längsten Weg hatten Karl und Dorli Schmidt aus Wien mit fast 1.300 Kilometern. Es hat sich für die beiden gelohnt, Karl hat mit einer excellenten Leistung den ersten Platz in der Klasse Mini40 errungen.

Von Hamburg aus waren es immerhin noch mehr als 900 Kilometer, so dass ich mit Eric Lhoir ebenfalls am Freitag angereist bin. Der Regattasee ist Teil mehrerer zusammenhängender Seen, die teilweise von Sportbooten befahren werden. Das Vereinshaus steht auf einer Landzunge und ließ uns die Wahl zwischen einem See mit flachem Ufer und Wind sowie einem anderen mit Steg, Motorboot und einem ca. 7m hohen Hang. Letzterer verschaffte uns einen hervorragenden Blick über das Regattageschehen, auch wenn das die Zahl der Tonnenberührungen letztendlich nicht verringerte.

Samstag morgen stand ich mit meinem 2m-Trimaran pünktlich zum Sonnenaufgang am Wasser um mich mit dem Boot vertraut zu machen vor der Regatta. Immerhin war es erst drei Stunden im Wasser gewesen seit dem ich die Auftragsarbeit in der Nähe von Marseille einige Wochen vorher abgeholt hatte. Der Wind spielt leider nicht mit, dafür nieselte es um so verlässlicher.

Gegen 11:00 trafen die Gastgeber und die ersten Teilnehmer im Vereinshaus auf und beganngen die Boote aufzubauen. Faszinierend war die Mini40-Konstruktion von Michael Scharmer, die Eric Lhoir während der Regatta segelte. Die Schwimmer sind vorne sehr breit und hoch und verjüngen sich nach hinten. Sinn und Zweck dieses Konstruktionsaspekts die die Reduzierung der Kenterungen. Mit selbigen kämpft man bei Multihulls meist bei Böen und achterlichem Wind.

Karl Schmidt brachte seine bereits am Aartalsee 2008 erfolgreiche Mini40-Konstruktion in violett und gelb mit. Mit seinen hervorragend geschnittenen Segeln konnte er mehrfach 2m-Boote überholen und gelegentlich das Feld anführen. Seitens der Franzosen gab es einen Tri mit zwei M-Boot-Schwertern als Traversen.

Auf der 2m-Seite fiel vor allem die große Fläche der Leichtwindsegel auf. Alle Masten waren mit drei Wantenpaaren ausgestattet, die Segel durchgelattet oder sogar mit Kohlestäben versteift. Mein eigenes Boot war noch so neu, dass die Frage der optimalen Wanten nicht beantwortet war. Und so bog sich der 16mm-Kohlefasermast auch um den Ansatzpunkt der Wanten herum. Der große Galgen des Fatheads bog sich ebenfalls etwas nach unten, so dass die Segelform nicht geeignet war um akzeptable Höhe zu laufen.

Die erste Regatta fand am frühen Nachmittag statt nachdem der erste Windhauch zu fühlen war. Allerdings war es kaum möglich, einen Lauf zu beenden aufgrund der Windverhältnisse. Den Vorteil von Steg und Motorboot haben wir auf der gewählten Seeseite zwar genossen, allerdings hatten wir damit auch mehr ablandige Flaute denn Wind. Die Erfolgsfaktoren waren am Nachmittag möglichst gute Segelfläche, Durchhaltevermögen und das Glück, ein Windfeld zu erwischen.

Später frischte der Wind auf und die ersten 2m-Trimarane kenterten. Die französischen Konstruktionen weisen relativ kleine Schwimmervolumina auf und sind mit ihren großen Segelflächen besonders gefährdet gewesen. Leider hat Karl hinter mir an der Boje einmal den Kopfstand geprobt. Eine Böe traf in kurz vor mir und der Weg um einen 2m-Trimaran herum ist bei geringem Abstand dann einfach zu lang.

Mit den Böen näherte sich das Profil meines Großsegels leider dem eines Spinnakers. Der Grund war eine ursprünglich mit Sekundenkleber befestigte Niederdrücker-Schelle auf dem Großbaum. Nach einigen Verwünschungen in Richtung des Erbauers und zwei abgebrochenen Läufen gab ich für den Tag auf. Abends konnte ich die Schelle verstiften und ein weiteres Debakel dieser Art am nächsten Tag verhindern.

Zum Abend wurde der große Kamin in der Mitte des Vereinshauses angezündet und ein Abendessen als Ausklang des Tages angeboten.

Der Sonntag begann wieder mit Flaute und so quälten sich die Boote um die Tonnen. Gerade Trimarane laufen mit ihren drei Rümpfen mit Vorliebe geradeaus, so dass Wenden sehr viel schwieriger ist als mit einem Monohull. So entschied häufig die Qualität der Wenden über die Plazierungen und ich selbst fand mich auch in der Situation mehr als einmal eine Wende erneut in Angriff nehmen zu müssen.

Gegenüber dem Vortag gab es ab dem späten Vormittag gute Windfelder, allerdings etwas weiter vom Regattakurs entfernt. Aufgrund der kleineren Segelfläche meines Bootes entschied ich mich alles auf eine Karte zu setzen und segelte mit nur zwei Schlägen den Kreuzkurs zu Anfang eines Laufes. Damit konnte ich ein Windfeld nutzen während die Konkurrenz mit kleinen Schlägen durch die Flaute zwischen den Bojen schlich. Die Rechnung gibt auf, ein weiterer Winddreher brachte ich gut um eine Boje und so konnte ich trotz technischer Einschränken einen Lauf der ersten Regatta meines Lebens gewinnen.

Die Mini40-Klasse wurde ganz klar von Karl Schmidt aus Wien dominiert, Zweitplazierter war Eric Lhoir aus Hamburg mit einer Konstruktion von Michael Scharmer. Dagegen war das Bild in der 2m-Klasse umgekehrt. Die schon gezeigte Cubitus 3 war ein Highlight und gewann sehr viele Läufe.

Die deutsche equilibrium konnte wegen diverser Baumängel wiederholt nicht starten bzw. musste Läufe abbrechen. Grund waren ein unsachgemäß gebauter Niederholer und zu kleine Segel. Am Ende gesellte sich dazu noch ein Wassereinbruch in einem der Außenschwimmer. Der Niederholer konnte noch vor Ort repariert werden. Die anderen Punkte werden im Winter erledigt, u.a. durch Konstruktion eines Leichtwind-Segelsatzes. Das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man sich den falschen Lieferanten aussucht und das Projekt abbrechen muss. Die Qualität leidet, genauso die Kundenzufriedenheit.

Während der beiden Regattatage hat es meist geregnet und der Wind war in homöopathischen Mengen dosiert. Durch geschicktes Ausnutzen der raren Windfelder konnte sich die equilibriumtrotz der technischen Einschränkungen in einem Lauf einen ersten Platz sichern. Mit den Verbesserungen des Winters wird dies nächstes Jahr häufiger der Fall sein.

Die Gastfreundschaft der französischen Ausrichter der Regatta war ausgezeichnet und es zeichnet sich eine Neuauflage des Events im kommenden Jahr ab.

Am Ende siegte Karl Schmidt aus Wien souverän in der Mini40-Klasse, gefolgt von Eric Lhoir aus Hamburg. Den dritten Platz belegte Thierry Laurat aus Frankreich. Einen deutschen Kollegen aus Frechen verfolgte leider das technische Pech, am Ende gab die Winde dann den Geist auf ohne das Ersatz zu beschaffen gewesen wäre.

In der 2m-Klasse wechselten sich die beiden Franzosen Eric Da Costa und Jean-Claude Bigorre während der Läufe mit dem ersten Platz ab. Meine equilibrium schaffte es bis auf den fünften von sieben Plätzen, immerhin deutlich besser als der erwartete letzte Platz. Denn ein neues nicht fertig getrimmtes Boot ist gegen langjährige Erfahrung schwer nach vorne zu bringen.

Besonders angenehm ist uns das faire Segeln aller Beteiligten aufgefallen. Es wurde nicht nur gekringelt, teilweise wurde über die Pflicht hinaus abgewartet um durch Berührung entstandene Nachteile auszugleichen. Auf der anderen Seite wären die Schäden bei aggressiver Segelweise gerade bei Trimaranen erheblich.
 

ger61

User
Bonjour Karl, Superleistung gegen die Franzosen zu gewinnen, aber gelernt ist gelernt und Segelmachen kann halt auch nicht Jeder. Eric auf Platz 2, alle Achtung, muß ich schon wieder meinen chapeau ziehen.
Schade Karl, dass Du nicht zur 10er-Regatta nach München kommen konntest, hätte sich gelohnt. Vielleicht nächstes Jahr? Wir haben in 2 halben Tagen bei anfangs leichtem Wind immerhin 20 Läufe hingebracht, also Segeln pur.

GER61hard
 

skaut

User
ger61 schrieb:
Schade Karl, dass Du nicht zur 10er-Regatta nach München kommen konntest, hätte sich gelohnt.

In den letzten Wochen bin ich sowiso durch halb Europa gefahren
Wien Senec, Wien Paris, Wien Moers, usw. das war mir dann doch zu viel.
 
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