Einfach gesagt: Wenn man tatsächlich eine gemessene Kennlinie vorliegen hat, dann ist sie "weich", wenn bei Laständerung die Drehzahl stark abfällt. Falls angegeben: Ein hoher ohmscher Innenwiderstand des Motors deutet auch auf eine weiche Kennlinie hin.
In der Praxis kann man davon ausgehen, dass kürzer bauende Motoren "weicher" sind, als längere. Und oft sind die teureren Motoren auch "härter" als billige - Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn auch die Feldstärke der Magneten und die Ausführung der Wicklung haben direkt Einfluss auf die Kennlinie.
Wie auch immer: Flugversuche sind unverzichtbar. Selbst Prüfstandläufe sagen nicht alles über das Verhalten im der Luft aus, da die individuelle Fluggeschwindigkeit des jeweiligen Modells auf dem Prüfstand ja nicht wirkt.
Wer also nicht gerade zufällig Elektrotechnik studiert hat, schaut einfach, was denn die Kollegen für Motoren in vergleichbaren Modellen haben, oder verlässt sich auf die Herstellerempfehlung. Die würde im konkreten Fall auch lauten: Ein 2822 ist möglicherweise zu kurz gebaut, um den miniFEX ordentlich in die Höhe zu reißen. Ob er die 9x5" überhaupt durchzieht, ohne durchzubrennen, und ob der Arbeitspunkt noch wirtschaftlich ist, muss man ausprobieren...
Wenn wir eine Motor-Empfehlung geben, dann haben wir meist vorher 4 oder 5 verschiedene Motoren und 2 bis 3 Luftschrauben im Modell ausprobiert, um dann die beiden besten Kombinationen mehrere Wochen probezufliegen - auch um auch die Dauerhaltbarkeit sicherzustellen.
Man braucht ja nebenbei immer eine zweite Variante in der Rückhand, falls der Idealmotor mal wieder nicht lieferbar ist. Außerdem wollen die einen Modellflieger maximale Qualität, die anderen minimalen Preis. Und beide wollen ernstgenommen werden.