Modellflug und Jugendarbeit

stimmt, Wasserraketen sind auch Klasse und vor allem preiswert :-)))
und einfache Drachen können auch immer wieder begeistern - und man spürt die Natur (Wind) richtig Hautnah :-)))
 

thomasr

User
Also, ich hab's auch sechs Jahre gemacht und dank des sehr großen Engagement und der Hilfe einiger Kollegen ziemlich erfolgreich.
Bei Kindern ist der Bewegungsdrang zu berücksichtigen. Raumstehen und warten ist doof.
Das beste war daher das hier:


Dennoch...., es ist frustrierend. Man investiert viel Zeit und Geld, befriedigt eine "mitnehmen was geht" Mentalität und dann sind Jungs und Eltern einfach futsch. Ohne Danke, ohne Tschüss ohne irgendwas
und man steht da mit dummem Gesicht.

Es bleibt die Hoffnung, das vielleicht einer mal wiederkommt.

Wenn einer kommt und fragt, mach ich was geht. Hinterherlaufen tu ich keinem mehr.
Engagement ist keine Einbahnstraße.

Als Verein stellen wir alles zur Verfügung was es braucht um fliegen zu lernen.

Und... habt ihr mal geguckt, was ein Fußballtrikot kostet? Ich hörte von 90€ , weil Nummer und Name passen mussten.
Gruß Thomas
 
Das Thema dreht sich seit Jahren immer wiederkehrend im Kreis. Hier ist die erschöpfende Zusammenfassung:

Wenn einer kommt und fragt, mach ich was geht. Hinterherlaufen tu ich keinem mehr.
Engagement ist keine Einbahnstraße.

Jemanden zum Hobby zu bringen ist unabhängig vom Hobby zum Scheitern verurteilt. Modellflieger verstehen das nicht, weil sie ihr Hobby für das tollste halten, das unbedingt an die nächste Generation weitergegeben werden muss.

Ich finde Modellfliegen übrigens auch total super. Und ich seh mir das entspannt an: entweder es erlebt aus irgendwelchen zufälligen Gründen, die keiner vorhersagen kann, einen neuen Boom, oder es verschwindet mit dem Ableben von uns alten Säcken.

So what?
 
oder es verschwindet mit dem Ableben von uns alten Säcken.
Ein Lichtschein in der Finsternis einer aussterbenden Art:

Gestern Mittag auf dem Platz. Ein Vater mit zwei Söhnen und Tochter taucht auf. Just wo die Kumpels und ich auf dem Weg nach hause waren: Zuviel Wind und nach drei Akkus: Die Fliegerei ist da kein Vergnügen, eher eine Quälerei.

Nur Zufällig (!) und weil ich noch Zeit hatte, habe ich zugeschaut was die da wohl aus dem mitgebrachten Karton ziehen. Oh, wie nett, ein kleiner (120cm Spannweite) schaumiger Pusher. So ein einfacher RTF für Anfänger... aber ohne "Selbststeuerung".

Nach meinem Tachauch stellte sich heraus: Der eine Sohn (14 Jahre alt) hatte sich vom gesparten Taschengeld diesen Flieger gekauft. Und den wollte er heute fliegen...
Beim zusammenbauen (eher schustern) zusehend immer Misstrauischer werdend, habe ich gefragt: Und? Schon mal geflogen? Die Antwort kam prompt: . Aber in der Anleitung steht ja geschrieben was man machen muss... und ich bin ja schon Modellautos gefahren...
Vor meinem dritten Auge das Unglück in Form von reichlich Konfetti kommend sehend... habe ich gefragt: Kann ich vielleicht helfen? Der Vater meinte zwar Ach, das geht schon... aber der Sohn sagte dann: Ich habe dich vorhin fliegen gesehen. Ja, kannst ja mal nachschauen ob alles recht ist.

Kurz: Nichts war "recht". Trotz gut beschriebener und bildeter Anleitung wäre es ein sehr kurzer Flug... oder besser heftiger Aufschlag... mit möglichen Totalverlust des Taschengeldes geworden.
Also habe ich alles "recht" gemacht (mit was, wieso und warum so und nicht anders). Ich habe dann gesagt: Soweit so gut... aber für einen Erstflug ist es echt windig und für einen Anfänger verdammt viel zu windig...

Aber dann habe ich in die enttäuschten Augen des Jungen gesehen und mir gesagt: Bei dir ist noch Konzentration übrig.
Also habe ich den Flieger hoch genommen und dem Wind ein paar Runden und eine saubere, weiche Landung abgerungen.
Und den nun leuchtenden Augen des Sohnes entnommen.. Toll, ich will auch.

Also ein Anfänger Briefing abgehalten mit der gestrengen Anweisung, mir sofort das Radio zu geben, sollte es "da oben" ( = am Himmel als auch im Kopf) schwierig werden.
Also wieder Hoch... auf ca. 100 noch windigere Meter... und es wurde quasi sofort schwierig, aber der Junge hat zumindest die ersten rund 230m seiner fliegerischen Karriere geschafft: 150m vor und...
80m runter.

Bei 10m hatte ich den Flieger unter Kontrolle und bin dann wieder sauber gelandet. (Puh!)

Fazit: Nächsten Sonntag will er wieder kommen. Mit seinem heilen Flieger.

Menno... so vielleicht Nachwuchs für das Hobby und den Klub gewonnen. :cool:

Aber wie geschrieben: Rein Zufällig.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Aber wie geschrieben: Rein Zufällig.
Es gibt ja Menschen die behaupten, es gäbe keine Zufälle. ;)

Super gemacht von Dir. Besser geht es nicht. 👍
Der Vater hat vermutlich gelernt, ein glücklicher Sprößling ist besser, als dessen unglücklicher Taschengeldverlust. :cool:
 
Ne Menge Thomas hier🤣

@BushThomas: klasse Geschichte! Alles richtig gemacht. Passt zu Thomas' (aus Solingen) und meiner Beobachtung: wenn einer von sich aus auftaucht - unterstützen.
 
Moin zusammen.

Hallo „Bushpilot“-Thomas. Zunächst mal Hut ab vor der Hilfestellung, die du da geleistet hast und somit mglw. ein neues Mitglied für den Verein auf den richtigen Weg gebracht.
Eine Frage kommt allerdings schon bei mir hoch: Kann bei euch einfach jeder so auf den Platz und sich ausprobieren? Wenn ja, gehe ich davon aus, dass es ein „Freifluggelände“ ohne Aufstiegserlaubnis ist…. Bei uns auf dem Platz wäre der Junge an dem Tag nicht geflogen!

Ich lese schon eine Zeitlang hier mit und finde die ein oder andere Parallele zu dem, was wir im Verein seit Jahren veranstalten mit dem Hintergrund, Jugend und auch „erwachsene Interessierte“ für das Hobby zu begeistern.

Seit diversen Jahren veranstalten wir in den Sommermonaten einmal monatlich ein „Jedermannfliegen“. Angekündigt in der lokalen Presse mit dem Motto: Vorbeikommen, Ausprobieren, Spaß haben. Der ein oder andere bleibt da immer mal dauerhaft hängen. Ob es effektiv ist…so what. Ohne geht gar nichts, meine Meinung.

Jugendarbeit: Im Frühjahr eine Woche „Bauwoche“ für Youngsters. Eine Woche (positiven!) „Stress“ mit 8 Gören im Alter von 9-14. Riesen Aufwand, hat Spaß gemacht, zwei von acht sind im Verein hängen geblieben…mit der nun folgenden “Arbeit“, diese beiden flugtechnisch sattelfest zu machen…

Einmal die Woche Bastelstunde im Gymnasium, nennt sich Modellbau-AG. Von Schulseite her schon lange gestrichen wegen hammernichmehrLehrerundKohleundPlanstelle.
Zeit und teilw. Material wird von uns gesponsert (die Schule hat keine Kostenstelle dafür…)

Gestern “Schnupperfliegen“ am Platz im Rahmen des örtlichen „Ferienpass“-Angebotes der Gemeinde. 14 Kinder mit 6 Fluglehrern aus dem Verein für 2 Stunden (vielen Dank, dass ihr alle da wart). Hat Spaß gemacht, aber das Bier danach war auch nötig…

Also beklagt euch nich! Von nichts kommt nichts. Wenn ihr wollt, dass unser Hobby weiter lebt, müsst ihr auch in den sauren Apfel beißen und, im Rahmen eurer Möglichkeiten, dafür arbeiten. Sich über die heutigen Unzulänglichkeiten wie Handy/Internet/Onlinegedaddel/sonstige Beschäftigungen der Jugend (und auch der Erwachsenen) auszulassen, bringt nicht unbedingt weiter.

Dass dabei manche Enttäuschung entsteht/entstehen kann ist auch klar..

Also, nicht unterkriegen lassen 😉

Gruß,
Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Erstmal ein Danke für die Blumen von euch. 😊
Kann bei euch einfach jeder so auf den Platz und sich ausprobieren?
Nee Volker. Unser Platz ist bei der hiesigen Luftfahrtbehörde gemeldet und eingetragen. Es ist seit über 35 Jahren Klubgelände und nur für Klubmitglieder und Gäste bzw. Besucher/Publikum bei Veranstaltungen. Folglich ist das Tor verschlossen so das man nicht auf den Parkplatz fahren kann wenn man kein Klubmitglied ist. Was aber in der Vergangenheit "Wildflieger" nicht davon abgehalten hatte, einfach über den Zaun zu klettern und die ~ 50m zum Klubhaus, bzw. Abdach und den Hartbahnen zu laufen. Die haben da auch Party gemacht... und wir dachten die Paviane hätten uns mal wieder "besucht". Verhindern lässt sich sowas unter der Woche nicht, denn wir fliegen meist nur Sonntags. Und da im Zuge der allgemeinen wirtschaftlich schlechten Lage die Klubfliegerei drastisch zurück gegangen ist, ist die Wildfliegerei quasi ausgestorben.

Nein, der Vater hatte sich den Schlüssel zum Tor bei unserem "Haus&Hof" Modellbauladen geliehen und die Anmeldung im Klub sollte auch nur noch Formsache sein. Jetzt sowieso, wo der Junge wohl Feuer gefangen hat... 😎
Bei uns auf dem Platz wäre der Junge an dem Tag nicht geflogen!
Eigentlich darf ein Anfänger nur von "Ausbildern", also Piloten mit mindestens Silber Wings, Training bekommen. So stehts in unserer Satzung.

Ich habe nur Bronze Wings (damit darf ich auch bei Veranstaltungen fliegen, wenn Publikum = Besucher anwesend sind), für Silber (darf Ausbilden) und Gold (darf einen Ausgebildeten testen und ggf. die Erlaubnis zum Alleinflug ohne Publikum erteilen) hatte ich damals schlicht keine Lust gehabt.
Aber da die Tests für "Wings" kaum noch (quasi nie, mangels Piloten die Ihre Wings machen wollen) abgehalten werden und eben auch, weil Piloten mit Silber bzw. Gold Wings fast nicht mehr vorhanden sind, woher einen "Ausbilder" bekommen? Die meisten noch Aktiven haben keine Wings und fliegen trotzdem, auch bei Veranstaltungen. Ansonsten könnten wir den "Laden" gleich dicht machen...

Ich fliege seit über 30 Jahren, auch große Verbrenner, habe so einige Modelle gebaut und bin inzwischen Honorable Member. Und denke schon, das ich dem Jungen ein sicheres und verantwortungsvolles fliegen beibringen kann.

Irgendwer muss ja wohl... oder?
 
Gibt's dann auch Schulterklappen mit Sternchen ? 😂

" Bei uns auf dem Platz wäre der Junge an dem Tag nicht geflogen...."

Da ist sie wieder, die grosse, dt. Gastfreundschaft... Wie will man so Nachwuchs finden? Wenn er sich auf die Wiese nebenan stellt, kann er fliegen bis der Arzt Kommt...
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Das finde ich auch reichlich hinderlich, wenn einer endlich am Platz kommt und dann einfach nicht fliegen darf.

Wir haben das letztens ganz kulant gelöst: 14 jähriger mit reichlich ramponierter chessna kam auf den Platz und fragte ob er fliegen darf. Das sah schon nach Aufsteiger statt Anfänger aus.
Zunächst mal aufgeklärt über Versicherungspflicht und drohnenführerschein. Dann jedoch luftraumeinweisung, verbotszonen gemacht , Modell überprüft und start freigeben.
Wir haben einfach einen erfahrenen Hasen mit dem richtigen Mode neben ihn gestellt.

So konnten wir seine Begeisterung aufrechterhalten und wohl ein neues Clubmitglied gewinnen.

Wenn Anfänger kommen - oft mit irgendeinem Schaummodell - dann lassen wir sie lieber mit unserem L/S fliegen. Danach sind sie sehr froh nicht als erstes mit dem eigenen geflogen zu sein.

Meist kann man dann auch gleich ein Ziel ausgeben. „Die MIG 29/Corse Air/etc. kannst du vielleicht nächstes Jahr fliegen, wenn du viel trainierst..“
 
Gibt's dann auch Schulterklappen mit Sternchen ? 😂

" Bei uns auf dem Platz wäre der Junge an dem Tag nicht geflogen...."

Da ist sie wieder, die grosse, dt. Gastfreundschaft... Wie will man so Nachwuchs finden? Wenn er sich auf die Wiese nebenan stellt, kann er fliegen bis der Arzt Kommt...
Und schon kommen die Immer-Zweifler und Alles-Richtig-Macher……
Was hat das mit großer deutscher Gastfreundschaft zu tun, wenn ich den wahrscheinlichen Totalverlust beim Erstflug damit vermieden hätte. Sicher kann man es machen wie Thomas. Flieger einfliegen und dann übergeben. Haben wir früher auch so gemacht, als es noch kein L/S-Gedöns gab. Gibt es aber heute und von daher keine Not zu solchen Aktionen.
Und diesen Fakt kann man den Neulingen auch anschaulich vermitteln und damit Frust umgehen.

Aber jeder, wie er meint…

Volker
 
Gibt's dann auch Schulterklappen mit Sternchen ? 😂
Nee, nur einen schicken Aufnäher... so mit dem Klublogo mit Flügel dran. Wie in der Fliegerei halt so üblich.
Ich finde das gar nicht mal so schlecht. Denn so ist neben dem theoretischen auch der praktische Nachweis erbracht das der Pilot auch wirklich fliegen kann. Hilft schon ein bisschen, vor allem dem Selbstbewusstsein.
Mal eben so im Netz den theoretischen "Kenntnis nachweis" machen, ist ja ein Witz dagegen.
Nee... das kann dem Jungen sein Radio nicht. Ist halt so ein RTF Flieger mit Sender, Ladegerät usw. Also lernt er es auf die alte Art und Weise.
 
Habt Ihr Erfahrungen einem ehemaligem Segelflieger das Modellfliegen beizubringen? Bei uns wird meist Mode 1 geflogen, die Großen haben ja einen Kreuzknüppel. Gibt es jemanden der beides so fliegt oder ist ein anderer Mode sinnvoller?
 
Hi. Mit den heutigen Anlagen kannst du dir das selber aussuchen, welchen Mode du am besten findest. Wenn du bspw. Mode 2 fliegen wolltest (Quer und Höhe auf dem rechten Knüppel, Gas/Störklappen und Seite auf dem linken) und dein Lehrer fliegt irgend eine andere Belegung, so ist das null Problem.

Gruss,
Volker
 

safty

User
Hi Frank,

für einen "echten" Segelflieger wäre wohl eher Mode 2 (bzw. 3) das, was seinem "natürlichen" Steuergefühl am Nächsten kommt.
Höhen- und Querruder gemeinsam auf einem Stick, wie beim Steuerknüppel bei den "Großen".
Aber lernen kann man natürlich Alles.
 
Werde mal sehen ob ich einen Lehrer für ihn bekomme. Bin am Anfang auch bis zu meinem 1. Wettkampf Kreuzknüppel geflogen. Dann kamen die "Experten", wie fliegst denn du, so fliegt kein Mensch. War damals im späten Teenialter und noch umlernfähig.
 
Im umgekehrten Fall: Fliege seit 30 Jahren Mode 1… Manntragend hatte ich von Anfang an dennoch null Probleme (keine Ahnung warum; evtl weil es ein komplett anderes Gefühl ist einen großen Knüppel mit der Hand und die Seite mit den Füßen zu steuern und das Hirn das so „neu zusätzlich“ lernt?)
 
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