Modellflug und Jugendarbeit

Hallo zusammen, den Thread eröffne ich bewusst mal im Kaffeeklatsch weil ich mir wenig Qualität erwarte, aber vielleicht entwicklet sich ja ein interessanter Erfahrungsaustausch ;) (ja, ich weiß, ist der x-te thread zu dem Thema, aber dafür sind wir ja ein Forum: zum reden.

Ich mach bei uns im Verein die Jugendarbeit und das so mittelmäßig erfolgreich. So scheint es ja den meisten Vereinen zu gehen was man so hört -wenn sich denn überhaupt wer findet, der sich kümmert-

Ich habe inzwischen meine eigenen Theorien warum es hapert (und weiter unten auch meine Meinung dazu):

A. Henne oder Ei: Kleine Jugendgruppe mit viel Altersunterschied -> es bilden sich keine Freundschaften -> keine langzeitige Bindung. Also: ohne Jugendliche keine Jugendgruppe, ohne Gruppe keine neuen Jugendmitglieder

B. Mobilität: kein Auto, Platz zu weit weg, Elterntaxi irgendwann genervt?

C. Computerspiele und Handy: "Ja diese verdorbene Jugend hockt doch nurnoch vor der Flimmerkiste".

D. Handy? Hat da jemand Instagram gesagt? Ach egal, wir haben doch eine Website...

E. Flieger aus der Schachtel? Warum noch selber bauen

F. Teure Flieger aus der Schachtel? Das was "boa cool" verursacht kann man sich doch eh nicht leisten

Und nun noch die Gedanken von mir dazu:
A. das Problem haben wir ganz akut... Echt keine Idee wie man es sinnvoll lösen kann.
B. Hm, das ist immer das erste was man zu hören bekommt von den konservativen Leuten, die man fragt. Können sich garnicht vorstellen wie das Hobby ohne Auto möglich sein soll. Ich selber fahre inzwischen meist mit (elektrischem) Fahrrad mit Flieger-Rucksack zum Platz (knapp 10km). Segler bis 4m sind da vollkommen easy (nur bei Unterführungen und Ampeln muss man aufpassen :P) Flieger Rucksack zum verleihen für die Jugend habe ich auch angeschafft. Außerdem ist die Distanz zum Platz für unsere durschnittlichen Jugendmitglieder mit 1-5km und durchgehendem Fahrradweg sehr überschaubar. Trotzdem sieht man ohne extra zu motivieren kaum einen mal aus Eigeninitiative am Platz. Und auch das Elterntaxi gibt es ja noch: wir hatten nie den Fall, dass die Eltern gesagt hätten "nee, heute nicht". Umgekehrt: die sind heutzutage extrem froh wenn der Nachwuchs mal aus Eigeninitiative fragt "fährst du mich bitte zum Flugplatz". Ob die pure Mobilität jetzt wirklich der große Faktor ist, der aufhält? Ich glaube es weniger
C. Das höre ich oft von alten Hasen. Und ich stimme vollkommen zu: das ist ein absoluter Faktor, der die Jugend vom Platz fern hält! Das ewige Genörgle von der guten alten Zeit, da hat kein junger Mensch Bock drauf (wer jetzt den vorhgerigen Satz nochmal lesen musste um den Perspektiv Wechsel zu erkennen möge sich hiermit angegrinst fühlen :D )
"Er war kurz davor den einen Satz zu sagen. Der Satz der mich in den Irrsinn treibt. Der mich hier (Irrenanstalt) reingebracht hat. Die mich die ganze Jugend über verfolgt hat. Den Satz, den Sie alle kennen. Sie können ihn alle mitbeten. Sie kennnen ihn alle. Der Satz lautet natürlich: Früher war alles besser! Jawoll! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser. Das stimmt nicht! Das ist ein Quadratunsinn! Nichts war früher besser! Früher war vieles früher. Das ist richtig. ... Jaa... Der September war oft schon im April. Das macht sich heut' kein mehr Mensch klar. Aber... Früher war nichts besser."
D. Tja und da haben wir ihn: den wunden Punkt! Wo bekommt man heutztage seine Informationen zu Freizeitgestaltung her? Instagram, natürlich! Und wer hat keinen aktiven Instagram Account? Der Verein... Na toll... Wer machts jetzt? Wer erstellt ihn und füttert ihn täglich (oder halt so oft wie Aktivität am Platz ist) mit Inhalten? so viele freiwillige gleich... [also keiner]... toll...
E. Ich bin selber Flieger, kein Bauer. Ich habe Vereinskollegen die können richtig gut bauen, welche die können richtig gut fliegen und ein paar ganz wenige, die können beides. Nun ist es so: veranstalte ich Bastelaktionen sieht man das ganze Jahr keinen von der Jugend zum fliegen. Veranstalte ich Flugtage wird nciht gemeinsam gebastelt, veranstalte ich beides bräuchten wir wieder eine Pandemie, damit ich dafür überhaut genügend Zeit hätte... ;) Aber mal ehrlich: es gibt so viel super gut fliegendes aus der Schachtel für kleines Geld. Wie überzeuge ich (zunächst mich selbst und danach) die Jugendlichen etwas mäßig fliegendes zu insgamt höheren Kosten mit ewig viel Zeitaufwand selber zu bauen und dann sofort runter zu schmeißen? Das ist doch einfach nicht mehr zukunftsfähig als Hobby... (find ich auch traurig und schade, aber dahin entwickelt sich nunmal die Welt)
F. Und wo wir eh schon bei den Fertig Fliegern sind: CFK/GFK Stecken und Bomber: Preislich fern ab von allem wovon ein heutiger Jugendlicher und junger Erwachsener träumen kann (sein Geld kauft schon die Flieger, aber die stehen dann halt bei den Rentnern dieses Landes ;) ) An sich doch kein Problem oder? Ich denke schon: bei uns dominiern eben jene Modelle das Flugplatzbild (ich nehme mich aus selbst nicht aus). Das meine ich auch völlig wertungsfrei: ist doch schön! Problem ist nur: Einsteiger kommen vorbei und sehen das als das goldene Ziel. Die Frustration bei dem Gedanken wie weit das entfernt ist oder aber auch die selbe Erkenntnis solbald man angefangen hat führen oft zu "nicht Anfangen" oder "schnellem Aufhören". Das Problem war früher kleiner: alle hatten ungefär das selbe. Teilweise konnte man sich nur 2 Achser leisten, teilweise "Großsegler" mit 4m Spannweite. Die Schere ist aber heute zwischen 50€ RTF Schaumi und 50k€ 150kg Extrem-Modell um ein vielfaches weiter...

Der Reiz am Modellflug und -BAU, den viele alte Hasen immer verkaufen wollen lässt sich ganz einfach eindampfen:
etwas zum fliegen zu bringen, in einer Zeit, in der Materialien und Elektronik im Modellbau noch an der vordersten Front der technischen Innovation standen. Als es noch eine Herausforderung war mangels Wissen, Fertigkeiten und Möglichkeiten. Was das alles angeht ist der Modellflug nach altem Konzept kein so magisches Hobby mehr wie damals. Jeder hat heute mehr Funktechnik in der Hosentasche als man sich zu 27-35MHz Zeiten erträumen konnte. Für jeden mit Internetzugang und ein wenig (digitalem) Kleingeld ist die Speerspitze an Leichtbau und aerodynamischer Höchstleistungsklasse nur wenige Klicks und Pakete entfernt. Und der zweite Punkt: Die Gemeinschaft! Man verleiht Werkzeug, teilt Wissen, braucht bei den Verbrennern, Hochstarts, Fschlepps immer Helfer. Bei uns ist inzwischen kaum mehr ein Verbrenner zu sehen und wenn dann springt er sofort an. Hochstart und FSchlepp? Wozu? jeder hat inzwischen einen E-Antrieb. Werkzeug wird ungern verliehen, "ist ja schließlich dann immer doof wenn es dann kaputt geht". Die Gemeinschaft wird immer überflüssiger (Gesellschaftskritik lässt wieder mal grüßen).

Wo seht ihr die Zukunft des Modellflugs vor diesen Gesichtspunkten? Ich will garnicht so negativ klingen, so meine ich es nämlich garnicht ;) Ich erhoffe mir nette Ideen und Unterhaltungen dazu. (Wie) soll das Hobby für moderne Menschen attraktiv bleiben und werden?
 

.Claus

User
Du hast die Situation ja sehr gut beschrieben. 😀

Wir haben dieses Jahr im Verein einen Baukurs für Jugendliche durchgeführt.
Wie kommt man an Jugendliche?
Im Ort gibt es eine Jugendgruppe und zusammen mit dieser haben wir einen Bastelkurs veranstaltet. Der Vorteil, die haben einen Raum von der Gemeinde, wir nicht. Wir haben nur eine Wiese. Nächster Vorteil, die Jugendleiterin hat ihre Schäfchen im Griff und die Gruppe kennt sich untereinander, was das ganze sehr viel einfacher macht.

Das ganze hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, war aber auch etwas anstrengend. Von der Schlaftablette bis zum Ritalin Kind war alles dabei 😁
Wir haben das ganze durchgeführt, ohne davon auszugehen das uns ein Jugendlicher bleibt, was sich auch, bis jetzt, bestätigt hat.
Sollte sich ein Jugendlicher mal zu uns "verirren", wird dieser nach allen Künsten hofiert 😄

Für die Mitgliedergewinnung ist aber unsere Zielgruppe 30 Jahre aufwärts. Die haben ein Auto, Geld und bleiben eher dabei.
In der Firma biete ich Kollegen Lehrer/Schüler fliegen an. Unser Platz ist nur 6km von der Firma entfernt. Da kann ich auch mal schnell in einer verlängerten Mittagspause mit Kollegen zum fliegen gehen.

Das Durchschnittsalter bei uns ist 60 Jahre, also alles unter 60, ist bei uns die Jugend 🤪
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin,

Ich mache mir auch aktuell viel Gedanken darüber, wie man Neueinsteiger für unser Hobby gewinnen kann.

Ich sage bewusst Neueinsteiger und nicht Jugendliche. Denn da schließe ich alle Altersgruppen mit ein.

Denn wie Claus schon sagte, ich denke die Zielgruppe für Vereine ist eher 30+.
Jugendliche nehme ich gerne mit, aber haben bei mir keinen höheren Fokus mehr als jegliche andere Neueinsteiger.
Die meisten Jugendgruppen die ich bisher gesehen habe, sind "aus dem Verein selber". Soll heißen Nachwuchs eines bzw. mehrerer Mitglieder. Ist eine kritische Masse an Jugendlichen einmal überschritten, dann funktioniert auch die "Einführung" von weiteren Jugendlichen, die bisher nichts mit dem Verein zu tun hatten.
So zumindest meine Erfahrung. Ein Aufbau einer Jugendgruppe aus dem Nichts ohne "Keimzelle" ist seeeehr unwahrscheinlich.

Grundsätzlich halte ich es so, dass ich nicht mehr versuche den "Hund zur Jagd zu tragen". Ich hab das letztens hier irgendwo gelesen und fand das sehr treffend.
Wenn ein Neueinsteiger kommt (egal ob Jugendlich oder Rentner), wird er unterstützt wo es nur geht.
Aber ich versuche nicht mehr Menschen davon zu überzeugen, was wir für ein tolles Hobby haben. Das Interesse muss von sich selber aus kommen. Anders ist eine Langzeitmotivation wenig vielversprechend.
Und am Ende ist mir dazu auch meine Zeit zu schade.

Was mir in letzter öfters von Neueinsteigern oder Vereinswechslern berichtet wird, ist ganz interessant und da dürfen wir "alte Hasen" uns auch mal selber an die Nase fassen. Vielleicht ein Ansatzpunkt mit dem ich in letzter Zeit gute Erfahrungen gemacht habe.

Ich hab schon mehrmals gehört "Ja, ich war schon im Nachbarverein, aber da stand ich rum und niemand hat irgendwie Interesse gezeigt mir zu helfen". Solche und ähnliche Geschichten höre ich öfters.

Ich weiß noch, als ich Modellflug angefangen habe. Ich hatte mein Modell im Auto und bin erstmal zum Platz vor. Dort stand ich etwas wie Falschgeld rum und bin irgendwann wieder nach Hause. Nach einem Telefonat bin ich dann nochmal hin und mir wurde geholfen.

Ja, nun kann man sagen "Idiot, warum haste keinen angesprochen"?
Es gibt einfach introvertierte Leute. Und irgendwo hinzukommen in eine Gruppe von 10-15 fremden Leuten und die "einfach so" anzusprechen ist nicht für jeden leicht.
Gerade für Jugendliche nicht! Aber auch für viele Erwachsene ist das schwer (ich schließe mich da mit ein)

Ich habe mir angewöhnt Leute, die zu uns an den Platz kommen und gucken, sehr aktiv anzusprechen. Nicht nur ein kurzes "Hallo", sondern ich versuche sie in ein Gespräch verwickeln.

Die sind von sich aus zum Platz gekommen und zeigen Interesse.
DA sind die potentiellen "Opfer".
Meiner Beobachtung wird dort viel Potential verschenkt.
Letztens hatte ich wieder so ein Fall. Ein älteres Ehepaar kam mit dem Rad bei uns vorbei.
Sie waren laut eigener Aussage im Urlaub. Ich habe mich längere Zeit mit ihnen unterhalten.

2 Wochen später kam, wie ich heute weiß, ihr Sohn zu uns und sagte, dass er Modellbau machen würde und nach Umzug einen Verein sucht.
Er ist auf uns aufmerksam geworden, weil seine Eltern sich wohl nett und offen hier unterhalten hätten.

Das Potential für neue Mitglieder steht oft am Platz, wird aber "als Zuschauer" ignoriert.

Ich weiß selber, dass man dazu tendiert lieber in der Gruppe weiter zu quatschen und den, der da steht als Zuschauer anzusehen. Oft sind das aber Interessenten, die sich nicht trauen die Gruppe anzusprechen.

Um zum eigentlich Threadthema zurück zu kommen:

Nicht auf Jugendliche versteifen.
Und bzgl. "modernen Menschen" (wie es der Threaderöffner nennt) und wie das Hobby Attraktiv bleiben kann.
Heute wird das Hobby zum Teil anders betrieben als früher noch.

Mein Lieblingsbeispiel ist, als jemand mit einer Drohne kam, kamen gleich Bemerkungen "das wäre kein richtiger Modellbau".
Das Hobby wandelt sich. Und das ist auch völlig ok. Man muss das auch selber nicht mögen, aber eben leben und leben lassen.

Ein Neueinsteiger ist, nach solchen Kommentaren, schneller weg als man bis 3 zählen kann.
Interesse zeigen und dafür sorgen, dass ein Neueinsteiger sich gut aufgehoben fühlt. Egal welche Richtung er im Modellflug bevorzugt.

ARF Flieger aus der Packung oder Drohen (als Beispiel) sind kein schlechterer Weg Modellflug zu betreiben. Nur ein anderer als der, den man vielleicht selber bevorzugt.

Gefühlt ist das noch nicht überall angekommen.

Solche Leute sind aber in Zukunft für die Vereine wichtig!

Gruß
Dennis
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die Mitgliedergewinnung ist aber unsere Zielgruppe 30 Jahre aufwärts.
Das Alter ist uns völlig egal. Hauptsache es kommt überhaupt (noch) jemand.
Die haben ein Auto, Geld
Ohne Fahrzeug kein Fliegzeug (am Patz).
Problem: Geld.
Seit Corona ist das nämlich ziemlich selten geworden. Die 15 ~ 20km zum Platz sind dabei eher nicht das Problem, sondern das Fliegzeug an sich. Unter 6 ~ 10 K N$ gibt es für Einsteiger nicht mal mehr was aus der "Tüte", aus quasi dem selben Material, halt nur geschäumt. Und obwohl Balsaholz in Gold aufgewogen nicht sooo teuer sein sollte, erinnert der Preis dann doch eher an Eisenholz...


und bleiben eher dabei.
2 Hand auch nicht, obwohl einige aus der Zielgruppe 30+X die Fliegerei aufgegeben haben und noch aus der BC Zeit reichlich Fliegzeugs hat, es aber nicht für'n Appel un' Ei verkauft. Zu Teil werden da sogar NEUPREISE aufgerufen, und das, wo doch Geld... siehe oben... was sie nun haben wollen, weil es so selten geworden ist.

Zur Zeit hält sich gerade eben noch eine Art "harter Kern" von ollen AWM's, welche jeden Jungen (Mädels und Andere gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr) fast auf Händen (bzw. mit dem Auto - aus Rücksicht auf die Bandscheiben -) tragen würden.
Und von den AWM's welche selbst Junge erzeugt haben, jene auch früüher mit zum Platz gebracht haben... und ebenjenen auch das fliegen beigebracht haben, tja, diese Jungen haben nun eher Mädels als "Zielgruppe" auserkoren. Genetik eben.
Dumm das diese Mädels keine ( jedenfalls nicht immer) Engel sind, denn dann hätte sie ja Flügel.

Zum Glück spielen wir nicht Skat. Denn oft reicht es nicht mal dafür. Die Luft ist sehr dünn geworden und das liegt nicht an unserer Platzhöhe oder am Klimawandel (=Temperatur).
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Oh, ein Gedanke noch zum Thema "Jugendliche sind ja dann eh irgendwann weg"

Ich nehme da immer mich als Beispiel:

- Modellflug seit ich 13 bin.
- Mit 23 aufgehört (weil ich mit Triathlon angefangen habe)
- Dann Umzug nach "Süddeutschland"
- Hier dann mit 37 wieder angefangen (natürlich im örtlichen Verein und nicht in meiner Heimat)

Für meinen Heimatverein bin ich auch ein "Jugendlicher der dann eh weg war"

Viele kennen vermutlich solche Fälle. Vielleicht sind solche Fälle heute selbst als Erwachsene aktiv bei euch im Verein.

Ein Jugendlicher der weg ist, kann trotzdem irgendwo dem Modellflug treu bleiben und die "Arbeit" war nicht umsonst.
 

Eisvogel

User
Oh, ein Gedanke noch zum Thema "Jugendliche sind ja dann eh irgendwann weg"
"Meine" ehemalige Jugendtruppe besteht aktuell aus 1 (in Worten: einen) der sich alle heilige Zeiten mal sehen läßt. Obwohl die Jungs sehr erfolgreich waren und einige Meisterschaften und auch Weltrekorde errangen.

Aber: Ich hab denen von Angang an gesagt: Macht wie, wann und wie lange ihr daran Spaß habt. Laßt euch sponsern, aber ohne jegliche Verpflichtung.
Aktuell sind andere Interessen in Vordergrund. Ob der ein oder andere wiederkommt? Keine Ahnung, ist auch egal, die hatten eine zeitlang ihren Spaß damit, nur das ist und war mir wichtig, keine lebenslange Verurteilung!

Sollten wieder mal interessierte Jugendliche bei uns aufschlagen, dann häng ich mich wieder ins Zeug.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

tatsächlich sind 20% unserer Mitglieder Jugendliche. Also 15 von 76 Mitgliedern. Davon ein Mädel.

Dennis hat einen wichtigen Punkt angesprochen, Zuschauer sind immer willkommen und werden angesprochen.

Dann haben wir als Veranstalter der alle zwei Jahre stattfindenden Chiemsee-Airshow, einen Anknüpfungspunkt für Interessierte aus der Region.

Was auch zu einem Anstieg der Jugendlichen gezählt hat, einige sind irgendwo frei geflogen und haben dann aber gemerkt eine gepflegte Landepiste ist auf Dauer „kostengünstiger“ als ein „Landeacker“. Besonders wenn man E-Impeller Jets fliegen will.

Unsere Aktionen in diesem Jahr:
Im Januar haben wir uns mit den interessierten Jugendlichen zusammengesetzt und sie gefragt was sie gerne machen möchten. Das war für uns aufschlussreich und wir haben davon Einiges umgesetzt.

An einem zweiten Termin haben wir in einem Jiitsy-Meeting einen Nuri entworfen, bzw. die Eckdaten festgelegt.
Im Februar/März haben wir dann neun dieser Zaggis gebaut. Die hatte ich aus EPP geschnitten, Querruder aus Balsa geschnitten und eine Mittelrippe gefräst. Der Zusammenbau war an einem Tag erledigt. In zwei Gruppen wurden die bei mir in der umgebauten Werkstatt gebaut.
Die fliegen inzwischen alle, ohne Motor übrigens, sondern im Schlepp oder am Hang. Die passende Schleppmaschine wird auch von Jugendlichen geflogen. D.h. die brauchen uns nicht. 😉

Dann haben wir in diesem Jahr zusammen mit dem Achental-Tourismus eine Veranstaltung gemacht. Da waren unsere Jugendlichen als Lehrer-Piloten für die interessierten Kinder zu Gange.

Gerade letzte Woche hatten wir das Ferienprogramm.

Wir fahren am Samstag mit einem Teil unserer Jugendlichen auf das Horizon-Airmeet.

Zwei unserer Jugendlichen haben erfolgreich am DMFV-Jugendwettbewerb Bayern IV teilgenommen.

Als Verein unterstützen wir alle Aktivitäten mit Man-Power und auch Geld. Wir haben inzwischen etliche Lehrer-Schülersender mit Mode 1 und Mode 2. Schulungsmodelle in allen Ausprägungen. Also E-Segler, E-Hochdecker, E-Hubschrauber usw.

Natürlich werden wir immer eine Fluktuation haben. Das ist ganz normal. Allerdings ist das Wichtigste in den Jahren die die Jugendlichen bei uns sind, ihnen Werte vorzuleben, damit sie sich eines Tages positiv an uns erinnern.

Eines aber sei nicht verschwiegen, von Null anzufangen ist deutlich schwieriger, als wenn einem die Türe eingerannt wird.

Übrigens, nur zwei unserer Jugendlichen sind dabei weil der Vater lange Jahre Vorstand war. Alle anderen sind ohne Bezug zum Verein gekommen.

Übrigens, älteren Nachwuchs haben wir auch. 🤣
Es läuft einfach….
 

row-dy

User
Moin
Die Situation sieht in meinem Verein leider nicht viel besser aus. Als kleiner Verein in Norddeutschland sind wir schon seit Jahren dabei, neue Mitglieder zu gewinnen. Natürlich auch Jugendliche, denn über die Lust am "Spielen" kommt auch das etwas ernsthaftere Interesse. Aus diesem Anlass heraus haben wir uns bisher immer am Kinderferienprogramm der Gemeinde beteiligt, positive Berichterstattung in den lokalen Printmedien inklusive.
Aber: am Ende sind es diese Faktoren, die das Engagement eines neuen Mitglieds schwierig werden lassen:
- Der Spass kostet Geld, und davon so einiges
- Der Flugplatz ist recht weit draussen, Eine Transportmöglichkeit muss gegeben sein.
- Es braucht die Zeit und das echte Interesse, sich mit dem Thema Modellflug zu beschäftigen.

Es zeigt die Erfahrung, dass eine erfolgreiche Akquise am ehesten über die Bestandsmitglieder Erfolg haben wird. Sprich die Väter, die mit dem Kinde zum Platz kommen.
Dazu reift im Moment die bei uns die Idee, einer Veranstaltung unter dem Motto "Vater / Sohn fliegen", sprich beide Parteien gemeinsam "anzufixen". Am Ende braucht es aber auch dort die Begeisterung für das Thema Modellbau und Modellflug. Leider sind die Zeiten vorbei, wo man sich auf dem Sonntagssparziergang, die Nase am Fenster des örtlichen Modellbaugeschäft platt gedrückt hat und der Graupner Katalog DIE heilige Bibel der Jugend war...
 

BOcnc

User
Wir sind ein kleiner Verein mit ca. 50 Mitgliedern. Jugendliche gab es fast keine bis wir eine Jugendgruppe inclusive Jugendwart übernommen haben. Der Jugendwart kümmert sich sehr und holt zur Not auch mal die Jugendlichen ab. Die Beiträge der Jugendlichen steht auch größtenteils der Gruppe zur Verfügung. Ja, wenn sie älter werden verschwinden sie wieder. Aber es kommen immer neue nach. Nach Ferienpass Aktionen kommen neue dazu.
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
... ich versuche nicht mehr Menschen davon zu überzeugen, was wir für ein tolles Hobby haben. Das Interesse muss von sich selber aus kommen...
Das denke ich auch.
Vllt. können dazu "Schnupperfliegen" -Termine beitragen.
Braucht natürlich Equipment und ruhige, begeisternde Lehrer.
 

mannikla

User
Hallo,
Ich hatte diesen Beitrag schon vor langem in der Rubrik "Fesselflug" erstellt. Passt aber hier wie die berühmte Faust auf's Auge!

ist hier zwar die Rubrik Fesselflug, aber Jugendgewinnung zählt für Modellflug allgemein.
Und es sollte auch nicht nur um Jugendgewinnung gehen - oft sind es auch Ältere, die in der Jugend Modell fliegen wollten, nie dazu kamen und jetzt, Kinder aus dem Haus oder gar schon in Rente, die Zeit dazu hätten.

Jugendgewinnung ist ein Thema für sich, mit vielen Facetten.
Leider wird dieses Thema meist viel zu oberflächlich behandelt.
Viele reden davon, aber nur mit Reden ist es nicht getan. Damit muss man sich, auch auseinander setzten (mit dem Thema UND den Jugendlichen/Anfängern).
Das braucht vor allem Zeit und Einsatz von engagierten Modellflieger Kollegen.

Wir machen bei uns im Vereins schon seit vielen Jahren Kinderferienprogramm. Immer am ersten Wochenende der Schulferien.
Als Programm bieten wir Lehrer/Schülerfliegen und Basteln.
Wir stellen vom Verein 8 Lehrer/Schüler Piloten mit 8 L/S Anlagen und 8 L/S tauglichen Modellen und eine Gruppenbetreuung und Hilfe beim Basteln.
Gebastelt wurde schon Balsa Gleiter, Raketen mit Brennstoffpatronen und seit 2 Jahren Wasserraketen ( ich hätte ich nicht gedacht, das die so ein Hit werden).
Dazu nehmen wir max. 16 Kinder an. Diese werden aufgeteilt in 2 Gruppen. Die Kinder sind meist so zwischen 10 und 14 Jahren alt, inzwischen auch viele Mädchen, wobei das Interesse am Modellbau bei den Jungs aber wohl doch stärker ausgeprägt ist.

Eine Gruppe mit 8 Kindern geht auf den Platz zum Fliegen, die andere Gruppe in die Hütte zum Basteln.

Fluggruppe: bekommt in der Gruppe eine kurze, einfache (wirklich sehr einfache) Einweisung ins Fliegen(nix mit Aerodynamik, Strömung und Auftrieb) - warum ein Flieger fliegt, wie der gesteuert wird mit dem Hauptaugenmerk - auf sich zu fliegen. ca.10Min.
Danach kommt je 1 Kind zu einem L/S Piloten - und ab in die Luft.
Beim Ferienprogramm fliegt jedes der teilnehmenden Kinder sicherlich 15-30 Minuten an einer L/S Anlage.

Bastelgruppe: baut die Wasserraketen. Wenn die fertig sind, machen wir eine kurze Pause, die L/S Piloten können sich bisschen erholen, wir lassen die ersten Wasserraketen fliegen und es gibt etwas zum Futtern.

Nach der Pause werden die Gruppen getauscht.

Nachdem auch die zweite Gruppe durch ist gibt es noch mal ein allgemeines, großes Wasserraketen fliegen. Da ist immer ganz schön was los.

Erfolgsquote - die ist sehr gering, aber vorhanden.


Man muss man aber auch ein paar andere Punkte sehen und mit bedenken.

1.) Computer, Internet, Handy ( der Tod des Hobbys)
Das sind einfache Optionen, die heutzutage jeder Jugendlich in der Regel nutzen kann und ohne grossen Aufwand sich damit beschäftigen kann.
- da muss er nix planen, vorbereiten, jemanden fragen oder gar einen Fremden um Hilfe bitten. Einschalten – Spaß und/oder Unterhaltung haben – ausschalten – fertig.

2.) Sport
Wird von manchen Kindern auch noch gemacht.
- dafür muss auch jede Woche Zeit eingeplant werden.

3.) Die Ausrüstung
Fernsteuerung, Flieger und das ganze Zeugs drum herum.
Das ist die wohl grösste Hobbybremse, aber auch mit dem größten Optimierungspotential.

- da muss man dann auch mal an die Eltern denken. Viele Kinder haben vielfältige Interessen. Wenn sich aber ein Elternteil überlegen muss, eben mal kurz 300-500€ in die Hand zu nehmen und für eines seiner Kinder auszugeben ( bei einem zweiten Kind muss man dann ja auch was tun.... ) und das ganze Equipment liegt nach einem halben Jahr in der Ecke, weil Filius keine Lust mehr hat, dann ist das Thema oft schon erledigt.
Das sind sicherlich Überlegungen, die bei den Eltern stattfinden.
Dann noch manche Modellflugkollegen, die aus ihrer Sicht ja nur das Beste für den Anfänger wollen.
Aber solche Beratungen wie - nix Gebrauchtem kaufen – mit 500- 600 € ist man dabei, sonst ist doch alles nur Schrott, kein China Billig Zeugs - taugt nicht und man kauft zweimal, Segler oder Motorflieger - und dann im Detail die Fachbegriffe - wieviel Kanäle, welche Ausstattung, Mischer, Ladegerät, 3 oder 4S Akku…
Für die Eltern alles böhmische Dörfer – klingt verflixt kompliziert – ob das was für das Kind ist, wenn man selbst wie ein begossener Pudel da steht und nix verstanden hat.
Damit wird nicht unbedingt der Weg zum Hobby geebnet – eher Steine in den Weg gelegt.
Dabei kann ein etwas erfahrener Modellflieger und nicht der Papa oder die Mama gerade mit gebrauchter Ausstattung die finanzielle Grenze enorm nach unten drücken.
Ich geh da inzwischen sogar bisschen in Vorleistung. Wenn ich irgendwo einen geeigneten günstigen Sender oder Flieger sehe, kauf ich den, leg den in den Hobbyraum – der nächste Jugendliche ist sicher glücklicher kurzfristig einen eigenen Flieger zu bekommen.

Und für den allerersten Anfang reicht ein eigener Flieger – geflogen wird mit der L/S Anlage.
Da hält sich die Einstiegsinvestition noch in einem überschaubaren Rahmen.
Dann ist schon mal eine Zeitspanne von ein paar Wochen abgedeckt und man kann evtl. schon erkennen, ob es wirklich Interesse oder nur ein Strohfeuer ist.

4.) Die Entwicklung eines Jugendlichen
- das ist einfach so - die entwickeln sich noch weiter, wenn die erst 10 oder 11 Jahre alt sind.
Lasst die mal 14/15 und die Hormone aktiv werden - da kann Modellflug einfach abstinken.
Das ist aber die normale Entwicklung - war bei mir nicht anderst - mit 9 angefangen, war ich Feuer und Flamme, bis 14 - die erste Freundin, Mofa, Moped (sind heute kaum noch oder fast nicht mehr verbreitet), Führerschein, das erste Auto/Motorrad - kurz, bis 22 war mir Modellbau sowas von schnuppe... danach ging es erst wieder weiter...

Keine Regel ohne Ausnahme - es gibt auch die Jugendlichen, die über diese ganze Phase dem Modellbau treu bleiben.
- sitzt aber erstmal mal der Modellbau Virus drin, kommt der im späteren Lebensweg oft wieder zum Ausbruch.

5.) Wenn sich beim Ferienprogramm Interesse entwickelt, dann geht der eigentliche Aufwand erst los - dazu muss man bereit sein und auch Modellfliegerkollegen haben, die mithelfen, sich mit den Jugendlichen weiterhin auseinander zu setzten und mit L/S Fliegen weiterhin zu unterstützen.
Weiter sollte man bedenken – wir sind für die Anfänger ganz am Anfang alles Fremde, da gibt es mal mehr, mal weniger Hemmschwellen um nach Hilfe zu fragen. Es liegt an uns, auf die Anfänger einzugehen.

In den letzten 3 Jahren hatten wir ganze 2 Jugendliche, die aus dem Ferienprogramm heraus aktiv angefangen haben.
Beide sind erst nach dem 2ten Jahr Ferienprogramm richtig eingestiegen.
Wobei der Erste inzwischen 16 ist und sich wohl in seiner "normalen" Entwicklungsphase befindet. Abwarten, in 5-10 Jahren wird sich zeigen, ob der Virus noch wirkt...

Dann gibt es noch mehr als genug andere Probleme, die das Leben für einen Anfänger nicht gerade leichter machen.
Das Mode Problem und keine Kompatibilität zwischen den Herstellern.
Ist der passende Lehrer Pilot nicht da, kann nicht geflogen werden.
Wenn ein Anfänger auf den Platz kommt, sollte er auch fliegen können.

Wir haben inzwischen einen L/S Anlage mit passendem Modell immer vor Ort, eingestellt auf den bei uns überwiegend verwendeten Mode und können damit Jugendliche und auch ältere Interessierte spätestens nach der Ladezeit für den Akku sofort fliegen lassen.

Das hat uns in den letzten auch neue Mitglieder gebracht.

Mal sehen wie es weitergeht…

Und ich hab keinen Schimmer, wie viele Stunden meine Kollegen und ich in letzten Jahren L/S geflogen sind, manchmal das eigene Modell gar nicht ausgeladen. Es waren aber sehr viele Stunden. Das hat aber auch Freude gemacht, die Entwicklung zu verfolgen, die ersten Flüge ohne Einzugreifen, der erste Start, die erste eigene Landung und dann der erste Flug ohne die Sicherheit des Lehrersenders.

Aber dafür muss man etwas tun. Und es entstehen trotzdem keine „Zustürme“ an neuen Mitgliedern.

Gruss Klaus

Das war der Beitrag von anno dazumal.

Ich habe dann, zur schnelleren Kommunikation eine Whats App Gruppe eröffnet.
Lehrer - Schüler Gruppe.
Darüber werden Absprachen getroffen, wer wann mit wem.
Wird sehr aktiv genutzt - von den Anfängern und den Lehrern.
Hat jemand Interesse - binden wir ihn gerne in diese Gruppe mit ein - damit bleibt man in Kontakt.

Ein grösseres Problem sehe ich derzeit in der Marktentwicklung.
Jeti ist inzwischen - und nach meiner Meinung auch zurecht - sehr weit verbreitet.
Aber eine Steuerung zu " Taschengeld anspar freundlichen " Preisen sucht man da vergeblich.

Ich selbst bin noch MPX Flieger und hab noch einge der alten Cockpit SX mit Empfängern im Vorrat.
Da ist ein Anfänger mit 100€ für eine Fernsteuerung dabei.
Und wenn es doch nur ein Strohfeuer war, nehm ich die auch gerne wieder zurück.
Flieger waren lange Zeit die Easy Glider - aus der Schachtel raus nach 10 Minuten flugfertig.
Nicht zu klein, damit man ihn gut erkennen kann und einfach genial für einen Anfänger.
Aber da gehen die Preise inzwischen auch ganz schön durch die Decke.

Was auch vorher schon geschrieben wurde - finde ich ganz wichtig - aktiv Flugplatz Besucher ansprechen, Gespäche anfangen, auch mal nur über Gott und die Welt - zeigen, das wir auch nur ganz normale Menschen sind und nicht nur die Herren Modellflieger, bei denen man schon dankbar sein muss, das man überhaupt zuschauen darf.

So habe ich vor ca. 40 Jahren meinen Verein gefunden.
Habe einge Vereine als Zuschauer besucht (ohne mein RC Equipment).
Das war der erste Verein, bei dem ich registriert UND angesprochen wurde.

Gruss Klaus
der sich inzwischen aus der aktivender Anfänger Gewinnung und dem LS Fliegen zurückgezogen hat, aber gerade wieder den 8 jährigen Spross eines guten Freundes dem Modellfliegen näher bringt.
 

Eisvogel

User
Gerade letzte Woche hatten wir das Ferienprogramm.
Das empfinde ich inzwischen als nutzlos.
Da werden die Kids von den Eltern angemeldet ohne gefragt zu werden. Heute bei den Modellfliegern, morgen bei der Feuerwehr, übermorgen beim Imker.........hauptsache die sind beschäftigt und die Eltern haben Ruhe.
 

postler

User
Hallo, Ferienpassaktionen sind nicht immer nutzlos!
Bei uns sind die Eltern meist mit dabei und bleiben zum zuschauen.
Hin und wieder traut sich auch ein Elterteil selber mal zu fliegen... (wir ermutigen zumindest)
Klar gibt auch die Eltern, die den Kleinen absetzen, kurz fragen wie lange es geht und dann Versengeld geben.

von der Ferienpassaktion letztes Jahr sind ein Jugendlicher und ein Sohn MIT Vater dabei geblieben.

Davor das Jahr ein Jugendlicher.

Dies Jahr wahrscheinlich keiner, wohl auch wegen Wetter ...
Die meisten melden sich nach ein oder zwei Wochen nach der Aktion, ob sie nochmal fliegen dürften.

Gruß Heinrich
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Da werden die Kids von den Eltern angemeldet ohne gefragt zu werden. Heute bei den Modellfliegern, morgen bei der Feuerwehr, übermorgen beim Imker.........hauptsache die sind beschäftigt und die Eltern haben Ruhe.

Naja, wenn man das so sieht, ist das Ferienprogramm wirklich nutzlos.
Besser ist es natürlich die Chancen zu erkennen.
Die Eltern holen ihre Kinder ja auch ab.
Wenn man da eine Gesprächsbasis schafft, kann man mit den Eltern sprechen und sie mit den Kindern im Laufe der Ferien einladen zu einem Schnupperfliegen. Manchmal lässt sich da sogar ein konkreter Termin finden.

Und was die Kosten zum RC-Fliegen angeht, wenn man den Eltern erklärt, welche Summen sie in die Hand nehmen müssen, dann sind die schneller weg als man glaubt.
Nein, unser Ansatz heißt, fliegen lernen mit unseren Vereinsmodellen. Ohne Kosten und erst mal ohne Vereinsmitglied zu werden. Das kommt dann mit der Zeit vor den ersten Alleinflügen ohne Lehrer, denn dann geht es um Versicherungsthemen.
Und wenn die bei uns sind, kommt auch die Unterstützung von anderen Vereinsmitgliedern, die gerne unter die Arme greifen und Material spenden. Unser Jugendleiter koordiniert das dann.
Ja, es ist eine Teamarbeit von Vielen im Verein.

Eine negative Stimmung in Bezug auf die Jugendgewinnung gibt es bei uns nicht.
Ganz im Gegenteil, wenn die Jugendlichen die ersten Plätze unserer Vereinsmeisterschaft belegen, dann freuen wir uns für sie. :)
 

aue

User
@Mods
Ich finde, dieser Thread ist zu wichtig und zu gut, um im Café zu stehen. Der gehört in den Jugendtreff und sollte verschoben werden. Danke.

Schöne Grüße
Andreas
 

postler

User
Zu B
Wir liegen zum Glück nicht zu weit Außerhalb.
Haben aber auch die Möglichkeit Modelle am Platz zu lagern, so das am Fahrrad ggf. eine Satteltasche oder Rucksack für den Sender und Lipos reicht.
*** falls sowas am Platz möglich gemacht werden kann, ruhig das Geld/Arbeitskraft investieren

Zu C
Es gibt auch Flugsimulatoren für die Winter-/ Schlechtwetter Tage
*** kann man den Eltern und Kindern auch zeigen, wenn man am Platz die Möglichkeit hat.
Wird bei uns parallel bei Ferienpassaktionen mit angeboten.

Zu D
Haben wir zwar, weiß aber nicht wie die genutzt bzw. aktuell gehalten wird.
Unsere Internetseite wird allerdings oft mit Bilder und Infos aktuell gehalten!

Zu E
Ich habe meist ein Modell mit dem ich L/S fliegen mache EasyStar, EasyGlider oder UcanFly.
Der letzte Schüler (Vater u. Sohn) hatte ich den EasyStar mit dem sie geübt hatten, günstig verkauft inkl. passenden Lipos und Ihnen für den nächsten Schritt später eine gute gebrauchte UcanFly besorgt, womit der Vater schonmal fliegt.

Zum Glück gibt es hier im Forum wie auch bei uns im Verein einige Verkäufer, die auch für Flugschüler, wo nicht unbedingt ein zahlendes Elternteil hinter steht, günstig Modelle oder Anlagen abgeben.

Und speziell zu den Kosten geben wir im ersten halben Jahr allen die Möglichkeit mit Vereinsmodellen L/S Fliegen zu machen, ohne einen Euro bezahlen zu müssen.
Auch reden wir natürlich mit den Eltern, was man wirklich braucht und das auch nicht alles neu sein muss bzw. das eben Vereinskollegen gerne mal günstig etwas für die Erstausstattung beisteuern.

Gruß Heinrich
 
"Schnupperfliegen"
Mit Hamburger, Bratwurst & Co, damit es auch was zu schnuppern gibt, sowie Cola und Bier usw.

Haben wir früher oft gemacht. Sogar eine Woche vorher in 3 Zeitungen (Landesweite Verbreitung!) annonciert (Deutsch, Englisch und Afrikaans) und Samstags eine große Ausstellung (von ganz Klein und Schaumig bis full scale... Segler, Motor und Turbine) in einem der Windhoeker Einkaufstempel gemacht. Den ganzen Tag (von 7 bis 19 Uhr) mit Menschen gesprochen, erklärt und gezeigt damit am Sonntag auch möglichst viele zum Platz rauskommen.

Auf dem Platz dann hatten wir natürlich Lehrer - Schüler Modelle (2, damit Interessierte nicht lange warten müssen...). Lustige Anekdote dazu:
Ein paar "Halbstarke" haben gemeint: Das kann doch jeder und ist was für kleine Kinder... bis sie selbst an den Knüppeln waren. Das gab bei denen dann weiche Knie, rote Ohren und Wangen und viel Schweiß auf der Stirn... :D

Unser "Haus & Hof" Modellbauladen hatte verschiedene RTF Einsteigermodelle zum kauf und damit zum sofortigen Ein und Aufsteigen mitgebracht... Verkauft hat er sogar ein paar... aber irgendwie sind diese Modelle nicht auf fruchtbaren Boden gefallen (im doppelten Sinn).

Nee, leider alles vergebene Liebesmüh gewesen. Ein paar mehr oder weniger interessierte Väter... die sind vielleicht noch ein oder zweimal schauen gekommen... mehr ist davon nie geblieben.
 

Dieter Wiegandt

Chefmoderator
Teammitglied
@Mods
Ich finde, dieser Thread ist zu wichtig und zu gut, um im Café zu stehen. Der gehört in den Jugendtreff und sollte verschoben werden. Danke.

Schöne Grüße
Andreas
Ich verstehe dein Ansinnen, Andreas. Es ist meiner Meinung nach aber nicht zielführend, man muss aber auch auf die Zahl der Hits im Jugendtreff schauen - die ist in den Threads gering.
Ich setze momentan auf die Vernunft der hier Schreibenden, da kann ich wohl derzeit sagen, dass es auch im Cafe´ funktionieren kann. :)

Kompliment, umfangreiche Vorleistung und Analyse des Themenstarters, die Folgebeiträge können sich genau so sehen lassen.
Hans Schelshorn hier im Cafe´ kann das ja eng moderieren und eingreifen - wenn das überhaupt erforderlich werden sollte.
Mich wird´s freuen, wenn´s weiter so laufen könnte.
Verschieben kann man immer noch, dann eher in Flugmodellbau Allgemein.
 

hauki

User
Grüß euch,

Kurz aus meinem Blickwinkel - wir sind als Verein insofern etwas anders, als dass wir ausschließlich in der Modellbau-/-flug-Jugendarbeit tätig sind: https://www.lmbs.at/

Unseren Verein gibt es seit 1985 - wir halten seitdem jedes Jahr während der Schulzeit ehrenamtlich Modellbau- und Flugkurse an den Wochenenden ab. Wir haben jedes Jahr zwischen 10 und 15 Kinder und Jugendliche aus der Umgebung, die bei uns das Bauen und Fliegen lernen.

Pro Jahr sind 2-3 Neulinge ab neun Jahren dabei, ebenso viele Ältere hören wieder auf (mal mehr, mal weniger):
  • Wie kommen die Leute zu uns: über Mundpropaganda, Väter, die auch schon bei uns waren und Freunde der Kursteilnehmer.
  • Warum hören sie wieder auf: weil sie die magische Grenze von 14, 15, 16 Jahren überschreiten - dann beginnt die (Berufs-)Ausbildung, Freundinnen, etc. und anderes wird wichtiger.
Ich bin selbst als Neunjähriger 1990 eingestiegen und seitdem dabei (unterbrochen durch Ausbildung und Studium). Damals hatten wir (bis Mitte / Ende der 90er) wesentlich mehr Teilnehmer - in der Hochphase um 1990 bis zu 90 Teilnehmer in mehreren Kursen (Freiflug + CO2, RC-Flug, Schiffsmodellbau).

Ich glaube, die geringe Anzahl an Neueinsteigern heute hat mehrere Gründe:
  • Abnehmende / stagnierende Geburtenrate seit den 1960ern (in Österreich)
  • Generell wesentlich mehr Freizeitmöglichkeiten mit einem niederschwelligeren Zugang als früher - insbesondere zum "Zeitfresser" Videospiele (ohne diese verteufeln zu wollen). Das merken nicht nur wir als Modellbau-/flugvereine, sondern auch viele andere Vereine in der Umgebung
  • Die Möglichkeiten für technisch interessierte Kinder und Jugendliche sind wesentlich vielfältiger als damals - der Zugang zu Computer, Handys, Entwicklungsumgebungen, Elektronik, 3D-Druckern und insbesondere Informationen übers WWW ist heute um ein vielfaches niederschwelliger als früher - das birgt aber auch die Gefahr, dass man sich als Interessierter leicht verliert.
  • Nische für Hartgesottene: man muss viel Zeit investieren, wenn man wirklich selber bauen und fliegen lernen will - da konkurrieren wir mit den anderen Freizeitangeboten, bei denen der Frustfaktor etwas geringer ist
Ich stelle bei uns aber folgendes fest: wenn man das Interesse geweckt hat, den Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe begegnet und die eigene Begeisterung rüberbringen kann, dann bleiben die Kids auch für ein paar Jahre dabei. Dass es dann irgendwann zu Ende geht, liegt in der Natur der Dinge.

Aus meiner Sicht bedeutet das für Modellflugvereine insbesondere, dass Jugendarbeit ein "Langzeitinvestment" in den eignen Verein ist. Ein Zehnjähriger der jetzt einsteigt und dann vier, fünf Jahre gefördert wird, mag für Ausbildung und Beruf einige Jahre weg sein. Er wird aber wahrscheinlich mit 25, 30, 35 Jahren wieder anfangen - denn dieses Hobby lässt einen nicht mehr los.

just my 2 cents

lg,

Stefan
 
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