Original erstellt von trodat:
Also das das Preis/Leistungsverhältniss stimmt, seh ich ganz und gar nicht mehr so. Erzählt mal einem "normaldenkendem" nicht Modellbauer (z.b. eurer Frau das Ihr 2600€ für ein bißchen weißes GFK ausgeben wollt und dann nochmalig einige hundert Arbeitsstunden. Viel Spaß
Ich habe früher selber Formen gebaut. Das "teuerste" war für mich immer die Arbeitszeit. Rechnen wir mal, wir können 20-30 Modelle da raus ziehen, dann sind das locker 52000-78000€ abzgl. Material. Dafür muß zumindest ich lange arbeiten.
20-30 Modelle?? Wie gehst du mit deinen Formen um?? Ein paar mehr sind es eigentlich schon.
Aber egal, nehme ich die Beträge oben und 20 Modelle an (ein Jahr hat 52 Wochen, 4 sind sagen wir mal Urlaub und für Messen geht auch was drauf, sagen wir mal es bleiben 40 über, einfach Daumenpeilung).
Der Job, den die Leute machen (Entwicklung der Modelle, erstellen von Formen, ...) ist kein Trotteljob für dressierte Affen und Kleinserien zu bauen in hoher Qualität bringst du auch nicht einem unmotivierten Trottel bei, der nur daran denkt, schnell Feierabend zu machen und bis dahin möglichst wenig zu arbeiten.
Bauexperimente habe ich vor allem an kleinen Formen gemacht (Pylon400). Man kann ein Sandwichbauteil mit 2 mal absaugen, 1 mal absaugen und 0 mal absaugen bauen, ob 1 oder 2 mal ist mehr eine Frage der Vorbereitung, wenn 0 mal hast du entweder kein Sandwich oder du hast sooo viel Harz, dass du es eigentlich auch nicht mehr brauchst. Aber über der Qualität entscheidet sich der Arbeitsaufwand und alles größere habe ich dann lieber mit mehr Aufwand aber gescheit gebaut.
Und für die nötige Qualifikation von min. 2 Leuten, müssen die ganz schön viele Modelle bauen, um einen nach Steuer, Nebenkosten, ... angemessenen Lebensunterhalt übrig zu behalten. Wohlgemerkt, wir sprechen nicht von Hilfsarbeitern und die Frage ist immer, ob du in so einen Bausatz noch so viel Arbeit stecken musst, wie in einen "billigen".
Und wenn ich bedenke, was die "normaldenkende" Frau unseres Nachbarn ihrem Mann erzählt, was sie an Geld für ihr Pferd um die Ecke schaufelt (Platz auf Reiterhof, Geländewagen, Anhänger, Tierarzt, Hufschmied, ...), da ist Modellbau das reinste Sonderangebot. Oder anders ausgedrückt, beide arbeiten und sie können sich die Familienhobbies und den Lebensstil leisten. Ein Modell kann ich in die Ecke stellen, ein Pferd kostet durchgehend bis es tot oder verkauft ist. Was kostet eine Schachtel Zigaretten? Ich höre auch dauernd von Komilitonen, dass ich ja Geld haben müsse, verdammt, die haben mehr als ich, nur ich wohne im Studentenwohnheim und bin Nichtraucher (ich weiss, Sozialschmarotzer
) und wenn wir segeln gehen und das Auto packen: "Man ist deine Tasche schwer!" und als nächstes rennen sie zum Kiosk und kratzen ihr Geld auseinander, als ob es überraschend ist, dass man im Hochsommer Durst bekommt. Aber das Auto, das sehen sie: "Du musst ja Geld haben!" Nö, nicht wirklich, aber ich renn auch nicht wegen jedem Kleinscheiss in die Werkstatt.
Alles, wo du Arbeitszeit / Dienstleistung anderer in Deutschland in Anspruch nimmst, ist "teuer". Andererseits leben alle davon, dass sie ihre teure Arbeitskraft vermarktet bekommen.