OS FS40 "schmatzt"

Moin,
ich habe einen OS FS40 bekommen, äußerlich top, läßt sich auch drehen (geölt versteht sich)
Auf dem "Prüfstand" läßt er sich aber nicht zum Leben erwecken.
Aus dem Entlüftungsschlauch kommt ein gut vernehmliches "Schmatzgeräusch".
Ist das normal?
Er saugt an, wenn: Drossel ganz geöffnet und Ansaugöffnung verschlossen wird,
Nadel 3 Umdrehungen raus.
Bevor ich den Motor zerlege, gibt es modellspezifisch etwas zu beachten?
Bin für jeden Hinweis dankbar
MfG Detlef
 
Hallo Detlef!

Das Schmatzen ist normal, vor allem wenn er gut geölt ist.
Wenn der Motor normal ansaugt und auch beim Weiterdrehen den Sprit nicht wieder zurück in den Tank drückt, wenn der Motor Kompression hat und du das Ventilspiel geprüft hast, sollte er laufen. Meiner springt auch nur sehr ungern von Hand an, läuft aber dann wie ein Uhrwerk.
Ich würde den Motor nicht zerlegen, wenn du nicht einen konkreten Anlass hast. Jedes Mal, wenn die Laufbuchse Kolbenring, und Kolben in neuer Position zusammen kommen, müssen sie neu einlaufen. Bei einem gebrauchten, bereits eingelaufenen Motor, wird die Kompression nachher nie mehr so gut sein, wie vorher (außer du tauscht wenigstens den Kolbenring).
Abgesehen davon musst du beim FS-40 Laufbuchse und Kolbenbolzen ziehen, bevor du den Kolben mit Pleuel rausnehmen kannst. Das kann immer interessant werden...

Meine Empfehlung, wenn du unbedingt in den Motor gucken möchtest:
Nimm den Gehäsusedeckel ab, das ermöglicht dir die Einschätzung, ob der Motor Rost hat.
Wenn er auch mit Anlasser nicht anspringt, kannst du den Nockenwellendeckel abnehmen und anhand vom Punkt auf der Nockenwelle die Steuerzeiten überprüfen. Der Punkt muss bei OT in Verlängerung der Stösselstangen stehen.

VG, Falk
 
Danke Falk,
ich bin auch nicht scharf darauf den Motor zu zerlegen, zumal dabei traditionell gerne etwas kaputt geht.
Werde die Steuerzeiten mal kontrollieren und dann berichten.
MfG Detlef
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hi

Sorry erst falsch gelesen FS40 und nicht FT.. also der Motor sollte ansich auch von Hand anspringen.
meistens wird zu wenig angesaugt. Ansaugen bis der Sprit aus dem Vergaser läuft dann durchdrehen ohne
Glühung danach glühen und anwerfen. Zum prüfen der Steuerzeiten muß der Nockenwellendeckel ab.
Aber beim abheben kommt auch meistens die Nockenwelle etwas mit.

Steuerzeiten prüfen siehe Bild Motor auf T Markierung drehen

Steuerzeiten OS.JPG

Der Punkt auf der Nockewelle soll in Flucht zu der Mittelinie der Stösselrohre stehen.
Durch die Schrägverzahnung kann da beim einschieben schon mal die Nockenwelle etwas daneben stehen.

Das OS Manual ist auch schon Goldstaube deshalb mal im Anhang

Gruß Bernd
 

Anhänge

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man kann zum Anfang auch gerne etwas Sprit durch die Kerzenöffnung einfüllen, Kerze wieder rein und ein paar Mal rückwärts durchdrehen und dann mit Glühung anwerfen

Jörg
 
Steuerzeiten stimmen, ebenso das Ventilspiel.
Noch eine Frage:
muß der hintere Gehäusedeckel zwingend mit einer Dichtung ausgestattet werden?
Ich habe eine Explosionszeichnung wo keine eingezeichnet ist, bei meinem Motor ist aber eine verbaut.
MfG Detlef
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hi Detlef
Der Urtyp von 1982 hatte dahinten eine Dichtung siehe Bild


FS40.jpg

Der Nippel muß offen bleiben da hier der Kurbelgehäusedruck
entweicht und überschüssiges Öl ausgeworfen wird.
Apropo Öl nimm 15-18% gutes synthetisches Öl Rizinus
wir zwar im Manual angesprochen ist aber bei Viertakter
nicht optimal da die Ölreste sehr schnell verharzen wenn du den Motor
bei längeren Stillstand nicht penibel spülst.
Nitromethan ab 5% aufwärts machen den Motor problemloser beim einstellen und anspringen.

Übrigens gab es vom FS40 auch zwei Serien ich hatte mal zwei FS 40 bei einem war der Vergaser nochmal
mit einer Halterung gegen den Motor abgestützt der andere nicht

FS40S.jpg
Hier der Motor der die Stütze am Zylinder hat das erste Bild hat diese Stütze nicht.

Gruß Bernd
 
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Hallo Detlef,
wenn es dich nicht stört, dass dann dort Öl autritt, macht das nichts. Es ist ja kein 2-Takter. Noch eine Korrektur zum Zerlegen: Kolben und Laufbuchse zu demontieren macht gar nichts. Es gibt keine Überströmfenster und der Kolbenring ist "schwimmend", kann sich also frei drehen. Alles passt immer zusammen, eine Einbauposition, wie bei 2-Taktern, gibt es nicht. Den Kolbenbolzen musst du auch nicht unbedingt ziehen.
Ich habe auch schon mal einen FS 40 reanimiert. Der läuft jetzt recht ordentlich. Dabei haben mir auch eine Menge Tipps von der Methanolbande hier geholfen:

Keep them running
Andreas
 

maddyn

User
HI

überprüf mal ob deine kerze auch glüht
und dreh die nadel nicht so weit raus 2 umdrehungen reichen meist aus
 

matt

User
Hallo,

zum Motor ist eigentlich schon fast alles gesagt, du musst uns noch verraten ob es der alte OS FS40 oder der OS FS40 Surpass ist.
Der alte läuft zwar ohne Nitro, die Vergasereinstellung ist aber schwierig, 5-10% Nitro sind empfehlenswert. Wenn er von Hand schlecht anspringt kann auch der Ring fertig sein. Der Kolbenbolzen ist bei diesen Motoren der kritischtes Teil, nach 20 Jahren im feuchten Keller will der einfach nicht mehr raus. :D

Hier mal ein Video meines OS FS40 (ohne Surpass)


Gruß Andreas
 
Moin,
ich habe den Motor gestern noch aufgemacht, der sieht von innen aus wie neu. Entweder hat den jemand gereinigt oder der ist ganz wenig gelaufen.
Aufgefallen ist nur, das der Ansaugkrümmer keine Dichtung hat, scheint laut Zeichnung aber normal zu sein.
Eine Frage: wie ist der hintere Deckel mit der Entlüftung richtig verbaut?
Entlüftung oben oder unten? Ich habe Fotos mit beiden Versionen gefunden. Logisch wäre unten (tiefster Punkt)
Folgende Änderungen wurden vorgenommen:
andere Kerze verwendet, obwohl die verbaute i.O. war und Auspuff evakuiert,
verwendet wurde Optimix 15% für Viertakt-Kraftstoff
Was soll ich sagen, er läuft. Woran es jetzt letztendlich gelegen hat, kann ich nicht seriös beantworten.
Nun noch mit der Einstellung rumspielen und vertraut machen, dann ist er einsatzbereit. Eventuell noch den Deckel drehen.
Dank an alle für die Hilfe und die Tips.
Gruß aus Ostfriesland
gesund bleiben
Detlef
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Detlef

Beim zerlegen nicht aufgepasst :D Der Nippel ist nicht entscheidend sondern
der Deckel hat innen an dem Teil was in den Motor ragt eine Abflachung.
Beide Bilder von mir zeigen das. Diese Abflachung dient dazu das das niedergehende Kolbenhemd
nicht aufschlägt deshalb diese Abflachung und die zeigt nach oben. Ob der Kolben nun soweit bei FS40
runterfährt weiß ich nicht mehr aber du kannst ja den Motor mal durchdrehen dann siehst du das vielleicht.
Für vorn in Laufrichtung gesehen hat das Kolbenhemd eine halbbogenförmige Ausnehmung damit das passt.

Gruß Bernd

Gruß Bernd
 
Hallo Bernd,
der hintere Deckel ist in seiner ursprünglichen Lage verbaut. Mir ist nur beim Betrachten verschiedener Fotos im Netz aufgefallen, dass es da wohl Unterschiede gibt.
Die nicht vorhandene Dichtung am Ansaugkrümmer ist normal?
MfG Detlef
 
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Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Detlef

Also bei der ersten version war keine Dichtung vorhanden.
Die Dichtflächen sind ja geschliffen und sollten dicht sein.
Ist man sich nicht sicher reicht vermutlich ein Hauch von
Hylomar oder anderer elastischer Dichtmasse.

Gruß Bernd
 
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