Preiskapriolen

Ost

User
Wenn ich mit sochen Maschen konfrontiert werde, sage ich jeweils:

"Sagen Sie Ihrem Boss: Wenn ich in einen Laden laufe, weiss ich in der Regel, was ich will. Weiss der Verkäufer besser, was ich brauche, als ich selber, ist das schon mal ein dickes Minus bei der Entscheidung, ob ich nochmal komme!"

Versicherungen am Postschalter. Sonderangebot am Kiosk. Und selbstverständlich alles mnit knallharten Vorgaben an die armen Schweine an der Front, wieviel davon sie abzusetzen haben.

Ja genau.
Versetze Dich in die Lage des/der Verkäufer/in die einen Spagat machen muß zwischen "nicht zu aufdringlich aber doch mehr Umsatz"!
Wenn man den Kunden kennt weiß man genau wen man vor sich hat.
Kennt man ihn nicht, dann muß man herausfinden wie weit man gehen kann ohne den Kunden zu verärgern oder über den Tisch zu ziehen.
Die gerne beauftragten Testkäufer (die kennt man ja nicht) erklären einem dann am Abend was man alles falsch gemacht hat und was man besser machen MUSS!
Umsatz Umsatz Umsatz, Kostendruck, Unterbesetzung, Überstunden, man kriegt immer mehr aufs Auge gedrückt und der Chef freut sich über seine Zahlen:cool:

Es läuft vieles schief im Einzelhandel und es sind nicht nur die GeizGeilen Kunden schuld.
Andererseits ist Stillstand Rückschritt und als Dienstleister muß man immer am Ball bleiben sonst rennt man irgendwann hinterher und dann ist es schon zu spät.
Ob da die Arbeit noch Spaß machen kann?

Oliver
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Naja. Markus das ist ja für Dich in Ordnung und ein guter Verkäufer wird Dir sagen, dass er Dir die Information nicht vorenthalten wollte.
Cross-Selling kann anbiedernd sein, es kann sich aber auch nur darauf beschränken Dir die Infotmation über das Angebot zu geben.
Wie oft bist Du am Supermarkt an der Kasse gestanden und hast zu Feuerzeug, DVDs oder Kaugummi gegriffen? Da werden Dir noch schnell vor dem Kaufabschluss Waren präsentiert bzw. visualisiert, die Du vielleicht brauchen könntest. Wenn Du ein paar Tage vorher die vorletzte DVD gebrannt hast, wirst Du zugreifen. Weil die Dich die visualisierte Information daran erinnert das Deine DVDs zur Neige gehen.
Nichts anderes ist es, wenn ein Verkäufer Dich über ein Angebot informiert.
Übrigens arbeiten viele Arbeitnehmer mit Absatzzielen. Was soll daran Druck sein? Entweder man schafft diesen Job oder sucht sich einen anderen.
 
J Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, beim Kaufen großzügig zu sein. Und fühle mich gut dabei!

Klasse, ich freue mich für dich!

Bekannte von mir schauen auch nach dem Kauf, ob sie es denn nicht doch irgendwo auf der Welt günstiger bekommen hätten, und wenn ja, ist monatelanger Frust angesagt.

Wie dumm ist das denn:confused::confused::confused:

Ich schaue vor dem Kauf und vergleiche, kaufe das Produkt und dann ist der Kas gegess! :):):)

Das hat nichts, aber auch rein gar nix mit der legendären "Geiz ist Geil" Philosophie zu tun. Wieso soll ich nicht Preise vergleichen bzw. verhandeln dürfen?? Das war schon immer so bei Kaufleuten und mache ich es auch in einem fairen Rahmen.

P.S Die Akrobaten die immer über die "Geiz ist Geil" Tröten lästern, geben am allerwenigsten Trinkgeld, meine Erfahrung im Bekanntenkreis.
 
Nichts anderes ist es, wenn ein Verkäufer Dich über ein Angebot informiert.
Ich WILL keine Versicherung am Postschalter kaufen. Das ist extrem branchenfremd, und sicher nicht eine Entscheidung, die ich on the fly treffe, während ich eigentlich in Eile eine Einzahlung machen oder Briefmarken kaufen wollte. So ein Angebot ist nur unseriös.

Du weisst, wie die Ware an der Kasse in der Branche heisst? "Quengelware". Einmal darfst Du raten, wieso. Auch hier wieder: Ausnutzen einer Drucksituation beim Kunden.

Ein Kiosk ist per Definition NUR Quengelware. Die Sonderangeboten liegen in Körben deutlich angeschrieben. Ich habe Augen im Kopf, bin darüber informiert. Das Anquatschen hat rein die Funktion, den Sprachfehler gewisser Kunden auszunutzen; dass sie nicht "nein" sagen können. Da ich mit diesem Sprachfehler ein Stück weit geschlagen bin, reagiere ich darauf entsprechend gereizt, wenn ich die Masche erkenne.
Und eben: ich finde das extrem unfair gegenüber den Frontleuten, dass sie in einem Laden, der das Konzept "Auslage und Selbstbedienung" in Reinform verkörpert, dem Kunden etwas aufschwatzen MÜSSEN.

Niemand hat etwas gegen Information. Gegen die Nest-Reibungswärme beim über den Tisch gezogen Werden aber schon.

Und, wie gesagt: Ich halte den Leuten das nicht weiter vor. Ich informiere sie einfach darüber, wie sie damit mein Kaufverhalten beeinflussen.
 

Ost

User
Übrigens arbeiten viele Arbeitnehmer mit Absatzzielen. Was soll daran Druck sein? Entweder man schafft diesen Job oder sucht sich einen anderen.

Ich glaube Du unterschätzt den Druck gewaltig den da manche Unternehmen aufbauen;)
Leistung bringen ist das Eine,
Unmögliches schaffen das Andere.

Zur Leistung bringen gehört übrigens auch Motivation.
Wenn ich für die zusätzliche Leistung auch Bares sehe dann kann das eine super Motivation sein,
wenn ich für die Leistung nicht mal ein Dankeschön bekomme sondern das "in ihrem eigenen Interesse" verlangt wird sieht es schon ganz anders aus.
Motivationsseminare helfen da herzlich wenig;)

Apropos.....wenn ich sehe was die Chefs meiner Frau ausgeben für solche Seminare, Testkäufer etc. dann kommt da ein nettes Sümmchen zusammen.
Ein Sümmchen, das- verteilt auf die Angestellten- womöglich einen höheren Motivationsschub auslösen könnte als die Seminare es jemals könnten;)
So kassieren halt ein paar wenige die dicke Kohle und die Angestellten dürfen sich abstrampeln:D

Theorie und Realität;)

Und in der Realität sieht es mit dem "anderen Job" auch ganz suuuuper aus!

OLiver
 

Ost

User
P.S Die Akrobaten die immer über die "Geiz ist Geil" Tröten lästern, geben am allerwenigsten Trinkgeld, meine Erfahrung im Bekanntenkreis.


Naja, in meinem Bekanntenkreis gibt es solche GeizGeil Typen und Trinkgeld...gibt es von denen gar keines;)

Weißt Du-
es gibt echte Knauserer die immerzu nach dem billigsten ANgebot schauen und niemandem was gönnen
und es gibt Typen, die nach billigen ANgeboten schauen weil sie es müssen.
Die Ersteren gehören meist nicht zu den Typen die nach den billigen Angeboten suchen MÜSSEN;)

Oliver
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Oliver

Nun sagen wir mal so, Absatzziele sind mir beruflich nicht fremd. Auch wenn ich diese Woche Urlaub habe, schau ich mir täglich die Rückmeldungen meiner Mitarbeiter an.
Ich kenne alle Variationen von Mitarbeitermotivation.
Es gibt nur zwei auf Dauer wirksame Motivationsfaktoren im Verkauf:
- Der Mitarbeiter ist voll von dem Produkt überzeugt. ( Er gühlt sich gut weil er dem Kunden was Gutes tut.)
- Der Mitarbeiter weiß wenn er die geforderte Leistung nicht bringt, wird er an der Stelle nicht bleiben können. (Er fühlt sich schlecht, weil er versagt)
Letzteres trifft auch auf Führungsebenen zu.

Einschränkend kann ich sagen, das der letzte Fall dort wo ich arbeite in der drastischen Form nicht vorkommt.
Geld ist kein dauerhafter Motivationsfaktor. Wenn der variable Anteil zu hoch ist, findest Du keine Leute mit stabilem Background. (Familie, Verpflichtungen, Gesundheit, ausgereifte Persönlichkeit) Es sind eher junge Leute für die "Hire and Fire" oder auch "Come and Go" normal sind.
Es gibt unzählige Modelle variabler Vergütung. Einige davon habe ich mitgemacht, wir haben das zum Teil jetzt noch. Allerdings als Unternehmensziele.

Viel wichtiger als die direkt wirkenden Motivatoren sind die indirekten. Wertschätzender Umgang miteinander, emphatische Führungskräfte die wirklich zuhören, wahrhaftiges Vorleben, Lob an Mitarbeiter auch mal für kleine Leistung, Transparenz bei Entscheidungen, Freiräume schaffen können, zielgerichtete Qualifizierung und Coaching usw. usw.

Einen Königsweg für alle Unternehmen, Branchen und Tätigkeiten gibt es nicht. Aber eines ist überall gleich. Zu viele Mitarbeiter (ich betone) auf allen Ebenen einschließlich Geschäftsleitung, dauerhaft in der "Wohlfühlzone" bedarf eines stetigen Monitoring der Ergebnisse. Da gab es genügend Beispiele am Markt, bei denen Vieles übersehen wurde, weil es schon immer gut gegangen ist.


Irgendwie bin ich jetzt vom Thema weggekommen... :cry:
 

Ost

User
Du hast sicherlich recht mit dem was Du schreibst,
vergessen darfst DU aber nicht daß es hier um einfache Verkäufer/innen geht die oft nur 2X 1/2 Tag/Woche arbeiten.
Also diejenigen, die im direktesten Kundenkontakt stehen.
Die "Unterbesetzung" hat genau so System wie die Zielvorgaben in Sachen Umsatz, Warenpräsentation, Auffüllen von Waren, putzen, nachbestellen etc.
Hier hat sich sehr deutlich in den letzten Jahrzehnten was verschoben und ich kann auch genau sagen was:
der Mensch steht nicht mehr im Mittelpunkt!
Selbst in meinen persönlichsten Geschäften die sich über ihren Chef gewiss nicht beklagen können stöhnen die Angestellten und gehen schon morgens mit Bauchweh zur Arbeit.

Daß ich Bauchweh habe ist ganz normal denn ich weiß nie genau was auf mich zukommt und muß für alle Eventualitäten gerüstet sein....aber das ist mein Job.

Aber das hat wirklich nun alles nicht mehr viel mit der besagten Luftschraube zu tun.;)
 
Daß ich Bauchweh habe ist ganz normal denn ich weiß nie genau was auf mich zukommt und muß für alle Eventualitäten gerüstet sein....aber das ist mein Job.

Siehste Oliver,
wie schon könnte unser Leben als Angestellter sein. Man kommt früh morgens wohin, der Chef hat das Material bestellt, es passt nicht. Erst mal eine rauchen, dann den Chef anrufen und informieren. Die Kundschaft dreht sich derweil im Kreis und man kann sie ohne schlechtes Gewissen damit konfrontieren, dass man ja selbst nichts dafür könne. Das muss der Chef richten. :D:D:D
Zwischen 16.00 und 17.00 Uhr ist dann Feierabend, man geht nach Hause und denkt sich so, mal sehen, was Morgen wieder lustiges passiert.

Ich will zurück in die Matrix.
 
Da gab es genügend Beispiele am Markt, bei denen Vieles übersehen wurde, weil es schon immer gut gegangen ist.
reichlich.
die ganze geschichte ist ein wegpunkt auf der Strecke der Entwicklung, die ihren Ausgang im Grunde im Umfeld der DMFV JHV in Bremen 2002 genommen hat.
In ein paar Jahren gibt es nur noch Horizon Hobby und ein paar Nischenanbieter.
Google mal nach "disruption"

Kleine Märkte, weitgehend geschlossen, besetzt mit kleinteiligem Einzelhandel, das wird gerne mal "neu geordnet".
Bsp.: Der Musikalienfachhandel heißt jetzt thomann, Arbeitsbekleidung kommt von e. Strauss, DOB von Primark. Und so fort. Meistens Ramsch mit kleine Margen, die Menge machts.
J. Perkins, Stafenbiel, alles schon Geschichte. die Österreicher? Nur eine Frage der Zeit. Geld ist genug da.
 

WeMoTec

User
die ganze geschichte ist ein wegpunkt auf der Strecke der Entwicklung, die ihren Ausgang im Grunde im Umfeld der DMFV JHV in Bremen 2002 genommen hat.
In ein paar Jahren gibt es nur noch Horizon Hobby und ein paar Nischenanbieter.

Kannst Du das mit der JHV mal ausführen? Interessiert mich.
Wobei Horizon Hobby auch wirklich ein Schweineglück hatte, daß sich in D. nacheinander Graupner und Robbe wegen völliger Inkompetenz in der Geschäftsführung selbst vom Markt genommen haben. :D

Staufenbiel würde ich nicht als "schon Geschichte" bezeichnen, eher als extrem cleveren Schachzug.

J. Perkins? Was hat sich da verändert?

Oliver
 
Kannst Du das mit der JHV mal ausführen? Interessiert mich.
im Vorfeld der JHV gab es einen sehr engagierten DMFV Kritiker, der Name ist mir entfallen, das war noch im RC-online unterwegs, er war damals Verkäufer bei einerkleinen Modellbaufirma.
Kurz nach der JHV hatte sich der Wind gedreht, keine Kritik mehr, er hatte wenig später eine leitende Position bei Horizon Hobby, die sich umgehend als "Partner des DMFV" darstellten.
Ein Schuft, der Böses dabei denkt. :)

Staufenbiel würde ich nicht als "schon Geschichte" bezeichnen, eher als extrem cleveren Schachzug.
je nach Blickwinkel, hast du absolut recht. In ein paar Jahren wäre der erlös deutlich geringer ausgefallen.
J. Perkins? Was hat sich da verändert?
nach aussage des deutschen Vertriebs ist jp inzwischen eine 100% Horizon Tochter.
Auch Horizon Hobby USA ist ja inzwischen Eigentum einer millionenschweren Investoren-gruppe.
irgendwie streitet man sich aber noch über jp-namensrechte in D.

(wie immer, alles reine Spekulation.)
 
im Vorfeld der JHV gab es einen sehr engagierten DMFV Kritiker, der Name ist mir entfallen, das war noch im RC-online unterwegs, er war damals Verkäufer bei einerkleinen Modellbaufirma.
Kurz nach der JHV hatte sich der Wind gedreht, keine Kritik mehr, er hatte wenig später eine leitende Position bei Horizon Hobby, die sich umgehend als "Partner des DMFV" darstellten.
Ein Schuft, der Böses dabei denkt. :)
...
(wie immer, alles reine Spekulation.)

Erinnert mich stark an eine "Verschwörungstheorie". In 2002 gab es noch keine Firma Horizon Hobby in Deutschland und da soll jemand geplant haben, in 10 Jahren mit der Fa. Horizon Hobby die Jugendarbeit des DMFV zu unterstützen? "Umgehend" geschah das ganz sicher nicht. ;)

Schau einfach 'mal in den Shop der DMFV Service GmbH welche Modelle da angeboten werden. Ich sehe da vor allem Flugmodelle von Höllein, Aeronaut, Simprop und Multiplex.

:) Jürgen
 
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