Hallo Hermann,
... JX-GT und RG 14 sind in ihrer Grundauslegung recht ähnlich. Zwischen beiden liegen nur ein paar Jahrzehnte "Feintuning". Um nochmal den Automobilvergleich zu strapazieren
: Rolf Girseberger entwarf eine neue Leistungsklasse, den genialen Golf, als Nachfolger des Käfers. Inzwischen sind wir beim Golf 8 (oder 9 ?) angekommen, der vieles ein wenig besser kann, müheloser und breitbandiger seine Leistung liefert.
(zu den RG-Profilen siehe hierzu auch die schönen Beschreibungen auf
aerodesign)
Beim Vergleich der Polare von JX-GT und RG 14 fällt zunächst die hohe Ähnlichkeit auf.
(Die Punktzahl des RG 14 wurde für die Berechnungen von 62 auf 200 Punkte erhöht, da xfoil bei der geringen (damals üblichen) Punktezahl bereits Artefakte in den Polaren liefert)
In der T2-Polare (konstanter Auftrieb) erkennt man den Gleitvorteil von 5-10% des JX-GT zwischen ca=0,1-0,5. Das RG 14 kann leicht in der maximalen Steigzahl punkten, während es dann bei höheren Auftriebswerten wieder abfällt.
Die T1-Polare (konstante Geschwindigkeit) lässt die Unteschiede noch besser erkennen - insbesondere auch die höhere "Robustheit" des JX-GT bei höheren Auftriebswerten.
Genauso wichtig, wie die Wahl des Grundprofils einer Tragfläche, ist die Anpassung des Profils an die kleiner werdende Profiltiefe (Re-Zahl) entlang der Spannweite. In der obigen T1-Polare kann man schön erkennen, wie das RG 14 bei Re=200.000 bereits anfängt, mit Blasen zu "kämpfen" ( Einbuchtung der Polare bei ca=0,2).
Philip Kolb und Benjam Rodax haben sehr schöne Beschreibungen zu ihren Straks hier auf RCN gemacht. Auch im
Beitrag über JX-GT und
JX-GS finden sich zur Strakentwicklung einige Hinweise. Das "Sahnehäubchen" ist dann schließlich noch die Optimierung des Flügelgrundrisses für eine für die Flugaufgabe perfekt abgestimmte Auftriebsverteilung...
Viele Grüße
Jochen