Profil Hangsegler

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hm, also von der Maserung finde ich Paulowina nicht so toll. Aber vielleicht ist das bei Deiner Bestellung anders.
 

CH_MEIER

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noch einmal kurz zu Styrodur vs. Styropor: Hier ist der Mainstream sicherlich, dass Styropor viiiiel leichter ist.

Bei meiner ASW20 im Maßstab 1 : 3,75 habe ich gerade Styrodur (das gelbe URSA aus dem Baumarkt) verwendet. Der Gewichtsnachteil ist m.E. absolut vernachlässigbar gegenüber den anderen Vorteilen. Wie man in dem Bild sieht, wiegt ein Styrodurkern der ASW20 pro Seite 133g. Die fertige Fläche wiegt pro Seite knapp 1200g. Da scheint mir der Anteil des Kerns angemessen. Man kann bei Styrodur wunderbar Holmkern und Ruderstegkern mit dem Cutter austrennen, ggf. durch Unterlegen von Balsaresten kontrolliert für die Holmgurte etwas abschleifen, mit GFK/CFK Schläuchen überziehen und wieder einfügen (siehe auch aerodesign.de). Das passt dann 100% wieder zusammen. Bei einem Styroporkern muss man ja einen anderen festen Holmkernstoff einpassen - das habe ich nie so gut hingekriegt (was aber an mir liegen kann).

Da die Frage Balsa vs. Abachi im Raum stand. Früher habe ich immer mit Balsa gearbeitet, bin jetzt komplett bei Abachi gelandet. Das ist einfach Alltags-tauglicher, kriegt nicht so schnell kleine Macken. Selbst bei beglasten und lackierten Flächen habe ich es bei Balsa geschafft, beim Transport oder sonstwo kleine Ecken rein zu hauen. Abachi habe ich zuletzt bei Thoma gekauft, das hatte sehr gute Qualität und man muss gar nicht schäften.

20220324_153637.jpg
 

PZL-103

User
....nur der Stützstoff bleibt übrig,
 
Hallo zusammen
bei einer Wurzeltiefe von 44cm würde ich über einen dünneren Strak nachdenken, siehe diesen TreadEntwicklung eines f3f-profil
in deinem Fall das JX-GS-15 für die Wurzel und am Randbogen JX-GS-10
denk mal darüber nach, die Bauhöhe von 34mm ist mehr als ausreichend
gruß Hermann
 
Moin, hier hake ich mal ein. Christoph hat auf Styropor als Kern hingewiesen, sehr richtig!
Beim Brechen einer Fläche knickt die Oberseite ein, abgestützt durch festen Stützstoff erhöht sich das Widerstandsmoment der Fläche.
Es gibt ein schönes Buch”Styroporbauteile” von Ralph Müller. Dort steht auf Seite 60/61 das Ergebnis der Bruchprüfung mit Styropor/Styrodur:
…der Testfügel mit Styropor brach bei 142N, der mit Styrodur bei 215N - Beplankung identisch.
Damit erhöht sich die Festigkeit um 50%! Wobei das Gewicht um nur 13% stieg.
Ich selber habe reichlich Flächen gebaut und bei 2m Hangflitzern mit dünnem Profil habe ich bei Verwendung von Styrodur nie Holme eingebaut-warum auch.
Begründung im Versuch hat Ralph Müller aufgezeigt.

Gruss
Stefan
 

Eisvogel

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Ich selber habe reichlich Flächen gebaut und bei 2m Hangflitzern mit dünnem Profil habe ich bei Verwendung von Styrodur nie Holme eingebaut-warum auch.
Ein 2m Fliegerle kann man schlecht mit einem 4m 8kg Bomber vergleichen. Allein schon die Steckung braucht einen ordentlichen Halt im Flügel, das funktioniert nur mit Holm vernünftig.
 
Das stimmt, Holme sind bei Spannweiten über 2m unverzichtbar, aber die Grundaussage ist, dass der Stützstoff eine nicht unerhebliche Rolle bei der Festigkeitssbetrachtung ist! Das gilt für jede Art einer Fläche, egal wie groß.
 

Eisvogel

User
in deinem Fall das JX-GS-15 für die Wurzel und am Randbogen JX-GS-10
denk mal darüber nach, die Bauhöhe von 34mm ist mehr als ausreichend
Ich bin grad darüber gestolpert https://www.rc-network.de/threads/jx-gt-strak-für-schnelle-hang-segler.11894434/

Hab mich zwar eigentlich schon für ein Profil entschieden, hätte aber dennoch gern die Meinung von Profilprofis für die kleine 3m Version dazu gelesen.

Persönlich seh ich die geringere Dicke beim JX als kleinen Nachteil: Für die gleiche Stabilität muß mehr Kohle rein. Bei der Mü wird man vermutlich auch keinen Unterschied bei den beiden Profilen erkennen, der fette Rumpf fordert sicher seinen Tribut.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tern

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Meine Empfehlung wäre wie in #25 schon genannt der JX-gs Strak. Dieser sollte bei der kleinen Mü mehr Spass machen als der MHSD Strak. Das SD7003 braucht’s bei der Mü nicht weil ausreichende Flächentiefe aussen vorhanden ist.
Jürgens Profile sind für Hangsegler aktuell die besten freiverfügbaren.
Wäre schade dieses Potenzial nicht zu Nutzen.
Da kann nichts schief gehen.
Markus
 
Hallo Eisvogel
Ich habe 2006 meine Mü28 mit 3,5m mit einem RG14 strak gebaut und bin immer noch begeistert mit den Flugeigenschaften Geht gut in der Thermik und durchzug ohne ende
wenn ich mir eine neue bauen würde, würde ich genau diesen JX-GS strak verwenden
bei meiner Mü habe ich im übrigen nur 29mm profildike, ist vollkommen ausreichend.
Bei über 300kmh zieh ich natürlich nicht mehr wie ein ochs
gruß Hermann
 

Jojo26

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Hallo,

... eine kurze Anmerkung zu den beiden Straks JX-GS und JX-GT (da kommt man leicht durcheinander - eine Eselbrücke ist die Analogie zu den klassischen Auto-Typenbezeichnungen 😉)

Der JX-GS-Strak ist mit seiner geringen Grundwölbung von ca. 1,5% etwas "High-Speed-Klappen-Freaks". Für normalen, schnellen Hangflug sollten die Klappen ca. 1 Grad gesetzt werden.

Der JX-GT-Strak wiederum ist mit 1,7% Wölbung allroundiger - aber immer noch im wichtigen ca-Bereich 0,1-0,4 richtig (!) schnell. Hier wird dann auch mit Klappen in Neutralstellung geflogen.

Beide Straks sind nun auch hier auf Github inklusive einer kurzen Erläuterung zu finden.

Viele Grüße

Jochen
 
hallo Jochen
den GT strak hatte ich nicht auf dem schirm
wenn ich richtig gelesen habe ist der Strak auch bei höheren anstellwinkeln (Termikflug)
noch brauchbar, da bin ich bei meinem RG14-strak ein wenig verwöhnt
danke für die Info
gruß Hermann
 

Jojo26

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Hallo Hermann,

... JX-GT und RG 14 sind in ihrer Grundauslegung recht ähnlich. Zwischen beiden liegen nur ein paar Jahrzehnte "Feintuning". Um nochmal den Automobilvergleich zu strapazieren 😉 : Rolf Girseberger entwarf eine neue Leistungsklasse, den genialen Golf, als Nachfolger des Käfers. Inzwischen sind wir beim Golf 8 (oder 9 ?) angekommen, der vieles ein wenig besser kann, müheloser und breitbandiger seine Leistung liefert.
(zu den RG-Profilen siehe hierzu auch die schönen Beschreibungen auf aerodesign)

Beim Vergleich der Polare von JX-GT und RG 14 fällt zunächst die hohe Ähnlichkeit auf.
(Die Punktzahl des RG 14 wurde für die Berechnungen von 62 auf 200 Punkte erhöht, da xfoil bei der geringen (damals üblichen) Punktezahl bereits Artefakte in den Polaren liefert)

In der T2-Polare (konstanter Auftrieb) erkennt man den Gleitvorteil von 5-10% des JX-GT zwischen ca=0,1-0,5. Das RG 14 kann leicht in der maximalen Steigzahl punkten, während es dann bei höheren Auftriebswerten wieder abfällt.

JX-GT vs. RG14 T2.png

Die T1-Polare (konstante Geschwindigkeit) lässt die Unteschiede noch besser erkennen - insbesondere auch die höhere "Robustheit" des JX-GT bei höheren Auftriebswerten.

JX-GT vs. RG14 T1.png

Genauso wichtig, wie die Wahl des Grundprofils einer Tragfläche, ist die Anpassung des Profils an die kleiner werdende Profiltiefe (Re-Zahl) entlang der Spannweite. In der obigen T1-Polare kann man schön erkennen, wie das RG 14 bei Re=200.000 bereits anfängt, mit Blasen zu "kämpfen" ( Einbuchtung der Polare bei ca=0,2).
Philip Kolb und Benjam Rodax haben sehr schöne Beschreibungen zu ihren Straks hier auf RCN gemacht. Auch im Beitrag über JX-GT und JX-GS finden sich zur Strakentwicklung einige Hinweise. Das "Sahnehäubchen" ist dann schließlich noch die Optimierung des Flügelgrundrisses für eine für die Flugaufgabe perfekt abgestimmte Auftriebsverteilung...

Viele Grüße

Jochen
 

UweH

User
Das "Sahnehäubchen" ist dann schließlich noch die Optimierung des Flügelgrundrisses für eine für die Flugaufgabe perfekt abgestimmte Auftriebsverteilung...


Hallo Jochen,

wieder mal tolle Infos von Dir, danke dafür ;)
Der geplante Flieger in diesem Thread ist eine Mü 28, die hat einen Einfachtrapezflügel, da geht eine Sahnehäubchenoptimierung über den Flügelgrundriss nicht. Eventuell kann man über eine angepaßte Anordnung der Strakprofile eine kleine Optimierung machen und liegt dann auch nur so wenig neben dem Optimum dass es nicht weh tut. Was man so liest scheint das beim stärker zugespitzen Swift ja sehr gut zu funktionieren.

Gruß,

Uwe.
 

Jojo26

User
Hallo,

Uwe, ... gerne 😉 und sorry! Meine Anmerkung zum Flügelgrundriss war allgemeiner Natur. Eine Mü 28 mit F3B-Flächen geht natürlich überhaupt nicht!

Wenn ich die Angaben der 3m-Version grob überschlage, hat die Mü einen stattlichen Flächeninhalt von ca. 80dm².
Bei einem geplanten Abfluggewicht von 3,5-4,5kg ergibt das eine Flächenbelastung zwischen ca. 44 und 56g/dm² - also relativ niedrig. Das heißt, dass man bei eher zügigem Fliegen in einem unteren-mittleren ca-Bereich von 0,2 - 0,6 unterwegs sein wird. Es bieten sich daher eher dünnere, nicht zu stark gewölbte Profile an, um hier möglichst flott unterwegs zu sein ...

An der Wurzel liegt dabei ein Re√ca -Wert zwischen 200.000 und 240.000 an - an der Flächenspitze ca. 105.000 bis 120.000.

Der JX-GT-Strak mit JX-GT-20 an der Wurzel und einem einfachen Strak auf JX-GT-10 an der Flächenspitze sollte daher ziemlich gut funktionieren (Das JX-GT-10 erhält noch recht gut die Grundeigenschaften von JX-GT bis nach außen) - jm2c 😉

Viele Grüße

Jochen
 

Eisvogel

User
Die Mü wurde(n) etwas zurückgeschoben.

Von der 4m Version haben sich bisher alle Hoffnungen zerschlagen, einen Rumpf zu erhalten.
Der 3m Rumpf ist noch nicht bei mir, den will ich dann erst mal nachmessen ob die 3m genau passen, davon hängen dann die Profiltiefen ab.
Meine Gewichtsannahmen waren auch etwas zu optimistisch, bzw. für einen Hangsegler zu leicht. Die 3m Version wird wohl um die 6kg brauchen um genügend Durchzug zu haben.
Da werden dann die Unterschiede zwischen MHSD und JX nicht sonderlich groß sein. Für MHSD hätt ich schon einen Datenlieferanten für die Schneidrippen.

Bis zum Winter werd ich mich dann entscheiden. Vielleicht gibts ja bis dahin noch neue Erkenntnisse.
 

Chrima

User
Habe hier natürlich immer mitgelesen.
Meine Mü-28 ist aber nur irgendwie so um 1:4.8. Profilanformung 300mm.
Die Flügel sind schon rohbaufertig.
Als Profil hat mir Peter Wick vor vielen Jahren ein DS19 von J.Wurts angepasst. 9% Dicke, 1.5% Wölbung innen.
Müsste nur endlich mal Heinzelmännchen finden, die den Flieger fertig bauen...
Bin immer noch gespannt auf den Flieger. :)

Grüsse
Christian
 
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