wersy
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Ich wäre nie auf die Idee gekommen, so einen Winzling zu bauen.
Beim Erstflug meines Nuris im September hatte ich zum Vergleich auch diesen dabei, den ich ja ursprünglich mal in einer großen Version bauen wollte:
Zu meiner Überraschung kam der Kleine außerordentlich gut an, und man überredete mich, den als kleinen Hanggleiter zu bauen.
Florian Rösch, der mir wieder die Auslegung macht, riet mir aber zu breiteren Außenflächen.
Und damit der wenigstens noch in einiger Entfernung zu sehen ist, habe ich die Spannweite von 470 auf 600 mm vergrößert. Das ergibt insgesamt eine gestrecktere Form.
Ab Querruder (gelb) hat die Fläche bis außen -4° Verwindung.
Entgegen der Auslegung habe ich die Profile bei Ruderanfang und Flügelende um 40% aufgedickt.
In der Mitte brauche ich die Dicke, damit die Servos reinpassen. Außen wollte ich mein Ruderachsensystem beibehalten. Dazu brauche ich dort einen Steg mit Hülse.
Mehr Wölbung in der Oberfläche bedeutet mehr Formstabilität der Dünnwand. Das erhöht aber auch den Luftwiderstand. Aber wie sich später herausstellen wird, ist der Kleine dennoch sauschnell!
Zufällig hatte auch ein Clubkollege gerade kleine Servos, Empfänger und Lipos gekauft, wovon ich diese gleich haben konnte:
Um Gewicht zu sparen, musste ich diesmal auf vollwandige Holme verzichten.
Im Flügelmittelteil ist nur der hintere Holm noch durchgehend. Die beiden anderen Holme entstehen durch außen offene Schlitze von beiden Seiten.
Zur Formstabilität stoßen die Holme an 2 und an 3 Stellen zusammen. Den Stoß kann man ruhig zwei Zehntel Millimeter überlappen lassen, damit sie sich gut verbinden.
Am Außenflügel gibt es nur von der Unterseite her einen Steg, der einmal gegen die Oberseite abgestützt ist.
Auf diese Weise lassen sich alle Teile (oben offen) im Spiralvasenmodus drucken. Verbunden werden sie mit Innenlaschen.
Die Ruderachsen bestehen hier nur aus 2 kurzen 1,5 mm Carbon Rundstäben.
Erste Probedrucke
Die Lagerböcke für die Verschraubung des Deckels sind geklebt.
Vorn liegen probehalber 40 Gramm Bleistreifen drin.
Damit der Ballast möglichst konzentriert weit von liegt, habe ich (erstmals) Blei gegossen.
Hier bietet es sich geradezu an, das Positiv zu drucken.
Die Gipsform ist erst nach dem Gießen gerissen, als ich versuchte, in das noch darinnen liegende Blei ein Gewindeloch zu bohren. Hatte nicht gedacht, dass die so leicht bricht und die gelbe Außenhülle schon entfernt.
Zum Flitschen ist vorn der Haken gleich mitgedruckt und beidseitig verstärkt.
Die Unterseite habe ich mit Kaptonband beklebt, damit er nicht ganz unsichtbar daherkommt.
Das transparente PLA habe ich nur deshalb genommen, weil ich davon noch reichlich übrig habe.
Außerdem ist es erst einmal ein Prototyp.
Flugfertig wiegt es 140 Gramm. Das ergibt eine Flächenbelastung von 20 g/qdm.
Bis jetzt für mich ein Rekord im Leichtgewicht. Das ist aber nur in dieser kleinen Größe möglich – und im untersten Grenzbereich der Stabilität.
Am letzten Samstag konnte es nun endlich losgehen.
Zunächst probierten wir es mit einer kurzen, auf Armlänge ausgezogenen Flitsche.
Bei frischem Gegenwind kam man damit nicht weit, es zeigte sich aber, dass er offensichtlich zu kopflastig war.
Leider schnitten wir nun doch zu viel Blei ab, und der nächste Start endete mit einer ordentlichen Bruchlandung.
Eigentlich hätten wir jetztschon nach Hause fahren können…
Aber da wir letztes Jahr meinen gebeutelten Ellipsenflieger auch wieder zusammen bekamen, war ich recht zuversichtlich, auch diesen wieder zusammenflicken zu können.
Mit viel Sekundenkleber und mit reichlich flexiblem Klebeband bandagiert, konnte es schließlich in die zweite Runde gehen.
Diesmal gingen wir auf‘s Ganze und zogen gleich die lange Flitsche aus.
Unmittelbar nach dem Start habe ich ihn aber nicht mehr auf dem Display sehen können.
Gegen die Sonne hat auch der Pilot nicht mehr gewusst, wo der abgebleben ist. Er konnte sich nur nach dem Geräusch orientieren. Und da sah er ihn, als er aus dem ersten Looping rauskam, und in den zweiten Loop rauschte. So gelang es ihm, ihn abzufangen und sicher zu landen.
Auf weniger Höhe getrimmt, gelang der nächste Start problemlos. Nur ging es stetig abwärts, trotz voll gezogenem Höhenruder.
Das ist der Flug, der auf dem Video zu sehen ist.
Mit 7 g Blei am Heck ging es zum nächsten Start.
Diesmal schien alles ausgewogen zu sein, er reagierte normal auf Höhe. Jedoch beim Kurven in den Queranflug kippte er plötzlich ab. Es sah aus wie Strömungsabriss. Ganz ausschließen kann man aber auch nicht, dass es ein Empfängerproblem war, dazu ging alles viel zu schnell.
Wie dem auch sei, Florian ist dabei, ein Profil mit mehr S-Schlag und mehr Schränkung außen, auszulegen, um das Stallrisiko zu vermindern.
Und ja, den zweiten Absturz hat der Kleine nicht so gut überstanden, an Reparatur vor Ort war nicht mehr zu denken.
Das kurze Video habe ich hier hochgeladen:
https://www.youtube.com/watch?v=Ag_GEZPKVJo
Man muss schon genau hinschauen, um den Tarnkappenbomber bis hin zur Bodenberührung zu erkennen.
Beim Erstflug meines Nuris im September hatte ich zum Vergleich auch diesen dabei, den ich ja ursprünglich mal in einer großen Version bauen wollte:
Zu meiner Überraschung kam der Kleine außerordentlich gut an, und man überredete mich, den als kleinen Hanggleiter zu bauen.
Florian Rösch, der mir wieder die Auslegung macht, riet mir aber zu breiteren Außenflächen.
Und damit der wenigstens noch in einiger Entfernung zu sehen ist, habe ich die Spannweite von 470 auf 600 mm vergrößert. Das ergibt insgesamt eine gestrecktere Form.
Ab Querruder (gelb) hat die Fläche bis außen -4° Verwindung.
Entgegen der Auslegung habe ich die Profile bei Ruderanfang und Flügelende um 40% aufgedickt.
In der Mitte brauche ich die Dicke, damit die Servos reinpassen. Außen wollte ich mein Ruderachsensystem beibehalten. Dazu brauche ich dort einen Steg mit Hülse.
Mehr Wölbung in der Oberfläche bedeutet mehr Formstabilität der Dünnwand. Das erhöht aber auch den Luftwiderstand. Aber wie sich später herausstellen wird, ist der Kleine dennoch sauschnell!
Zufällig hatte auch ein Clubkollege gerade kleine Servos, Empfänger und Lipos gekauft, wovon ich diese gleich haben konnte:
Um Gewicht zu sparen, musste ich diesmal auf vollwandige Holme verzichten.
Im Flügelmittelteil ist nur der hintere Holm noch durchgehend. Die beiden anderen Holme entstehen durch außen offene Schlitze von beiden Seiten.
Zur Formstabilität stoßen die Holme an 2 und an 3 Stellen zusammen. Den Stoß kann man ruhig zwei Zehntel Millimeter überlappen lassen, damit sie sich gut verbinden.
Am Außenflügel gibt es nur von der Unterseite her einen Steg, der einmal gegen die Oberseite abgestützt ist.
Auf diese Weise lassen sich alle Teile (oben offen) im Spiralvasenmodus drucken. Verbunden werden sie mit Innenlaschen.
Die Ruderachsen bestehen hier nur aus 2 kurzen 1,5 mm Carbon Rundstäben.
Erste Probedrucke
Die Lagerböcke für die Verschraubung des Deckels sind geklebt.
Vorn liegen probehalber 40 Gramm Bleistreifen drin.
Damit der Ballast möglichst konzentriert weit von liegt, habe ich (erstmals) Blei gegossen.
Hier bietet es sich geradezu an, das Positiv zu drucken.
Die Gipsform ist erst nach dem Gießen gerissen, als ich versuchte, in das noch darinnen liegende Blei ein Gewindeloch zu bohren. Hatte nicht gedacht, dass die so leicht bricht und die gelbe Außenhülle schon entfernt.
Zum Flitschen ist vorn der Haken gleich mitgedruckt und beidseitig verstärkt.
Die Unterseite habe ich mit Kaptonband beklebt, damit er nicht ganz unsichtbar daherkommt.
Das transparente PLA habe ich nur deshalb genommen, weil ich davon noch reichlich übrig habe.
Außerdem ist es erst einmal ein Prototyp.
Flugfertig wiegt es 140 Gramm. Das ergibt eine Flächenbelastung von 20 g/qdm.
Bis jetzt für mich ein Rekord im Leichtgewicht. Das ist aber nur in dieser kleinen Größe möglich – und im untersten Grenzbereich der Stabilität.
Am letzten Samstag konnte es nun endlich losgehen.
Zunächst probierten wir es mit einer kurzen, auf Armlänge ausgezogenen Flitsche.
Bei frischem Gegenwind kam man damit nicht weit, es zeigte sich aber, dass er offensichtlich zu kopflastig war.
Leider schnitten wir nun doch zu viel Blei ab, und der nächste Start endete mit einer ordentlichen Bruchlandung.
Eigentlich hätten wir jetztschon nach Hause fahren können…
Aber da wir letztes Jahr meinen gebeutelten Ellipsenflieger auch wieder zusammen bekamen, war ich recht zuversichtlich, auch diesen wieder zusammenflicken zu können.
Mit viel Sekundenkleber und mit reichlich flexiblem Klebeband bandagiert, konnte es schließlich in die zweite Runde gehen.
Diesmal gingen wir auf‘s Ganze und zogen gleich die lange Flitsche aus.
Unmittelbar nach dem Start habe ich ihn aber nicht mehr auf dem Display sehen können.
Gegen die Sonne hat auch der Pilot nicht mehr gewusst, wo der abgebleben ist. Er konnte sich nur nach dem Geräusch orientieren. Und da sah er ihn, als er aus dem ersten Looping rauskam, und in den zweiten Loop rauschte. So gelang es ihm, ihn abzufangen und sicher zu landen.
Auf weniger Höhe getrimmt, gelang der nächste Start problemlos. Nur ging es stetig abwärts, trotz voll gezogenem Höhenruder.
Das ist der Flug, der auf dem Video zu sehen ist.
Mit 7 g Blei am Heck ging es zum nächsten Start.
Diesmal schien alles ausgewogen zu sein, er reagierte normal auf Höhe. Jedoch beim Kurven in den Queranflug kippte er plötzlich ab. Es sah aus wie Strömungsabriss. Ganz ausschließen kann man aber auch nicht, dass es ein Empfängerproblem war, dazu ging alles viel zu schnell.
Wie dem auch sei, Florian ist dabei, ein Profil mit mehr S-Schlag und mehr Schränkung außen, auszulegen, um das Stallrisiko zu vermindern.
Und ja, den zweiten Absturz hat der Kleine nicht so gut überstanden, an Reparatur vor Ort war nicht mehr zu denken.
Das kurze Video habe ich hier hochgeladen:
https://www.youtube.com/watch?v=Ag_GEZPKVJo
Man muss schon genau hinschauen, um den Tarnkappenbomber bis hin zur Bodenberührung zu erkennen.