Querruder als Landeklappen

MoffDoff

User
Hallo,
ich hab da mal ne' Frage.
Bei Seglern (auch Elektrosegler) die nicht über Störklappen verfügen, wird immer wieder empfohlen die Querruder hochzustellen um das Modell abzubremsen um z.B. besser landen zu können. Nun meine Frage; macht es Sinn, wenn sich bei solchen Fliegern, wo sich das Querruder nahezu komplett über die Tragfläche streckt, diese Querruder als Landeklappen zu verwenden? Also statt nach oben (positiv) nach unten (negativ) zu mischen? Und machte das auch Sinn bei Motormodellen, die ebenfalls mit langen Querrudern ausgestattet sind?
Ich warte gespannt auf Eure Antworten

MfG Martin
 
Nein macht es nicht (Stömungsabriss außen an der Tragfläche) und es gibt schon ne ganze Menge Threads dazu …

Hier gab es schon mal ne Erklärung von mir und was für die F86 gilt, gilt auch für normale Motormodelle und Segler bei denen die (in der Regel doch sehr schmalen) Querruder über die ganze Spannweite gehen.
 

Nuecke

User
Pauschal würde ich das so nicht sehen. An meinem Highlight Speed mit durchgehenden Querrudern kann ich diese zum Landen beide hochstellen (mache ich dosierbar über den Gasknüppel). Funktioniert wunderbar....
 

MoffDoff

User
An Nuecke
Danke für die Antwort, aber ich möchte nochmal nach deiner Einschätzung fragen, wie Du das siehtst wenn ich die Querruder runterfahre (statt hochstellen.
 

Nuecke

User
Habe ich noch nie gemacht, kann dazu leider nichts sagen. Einfach mal einprogrammieren und in ausreichend Höhe ausporbieren....
 
Ich stelle bei meinem Funglider die QR zum Landen auch nach oben - aber erst über der Landebahn, damit er überhaupt runterkommt.

Einfach mal in sicherer Höhe probieren. Wenn möglich den Ausschlag auf einen Schieberegler legen.
 
Hi MoffDoff,

da braucht man doch keine Einschätzung zu ;-)
Im Normalfall reißt dann einfach außen an der Tragfläche die Strömung ab und das Modell kippt über die Seite ab. Wenn man das im Landeanflug in niedriger Höhe machst ist die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag (und damit für eine sofortige “Landung”) einfach sehr groß.
Wenn du die Querruder hoch machst kannst du mit deutlich höherem Anstellwinkel fliegen. Ich hab Modelle, die kann ich dann mit fast 45° Anstellwinkel fliegen. Das bremst ersten enorm ab und zweites reißt die Strömung innen am Flügel ab, das Modell hat also weniger Auftrieb und verliert Höhe.
Das übt man ein paar Mal und schon klappen Landungen auf kleinstem Raum. Was man aber nicht machen sollte ist dieses Manöver bei HighSpeed, da schießt das Modell erst mal nach oben weg um dann irgendwann mit 0 Speed abzustürzen. Das sieht auch sehr dynamisch aus, ist für das Modell aber nicht das beste ;-)
 

DG-Fan

User
Hallo,
habe einen 2m E-Segler ohne Störklappen und fahre die QR zum Landen etwas nach oben.
Sie verliert somit an Fahrt und singt.
Habe sie mal leicht nach unten gestellt und sie ist hoch gestiegen.

Gruß
Thomas
 

sgies

User
Bei F3K ist das ja ganz normal, da bis auf ganz wenige Ausnahmen alle F3K's nur Querruder haben. Die werden komplett runtergefahren. Die Modelle sind aber vielleicht auch etwas speziell (dünne Profile und die Modelle sehr leicht) und ob das dann bei einem 1:3 Scale Segler auch genauso funktioniert will ich mich nicht trauen zu behaupten :)
 
Hallo,

der Fieseler Storch hat z. B. die Querruder neben den Wölbklappen (Slats) auch zum Landen oder für extremen Langsamflug abgesenkt.
Die Wölbklappen funktionieren allerdings erst bei einem Winkel >= 45 ° als Bremsklappen, dann werden bei 45° bereits 71 % der Fläche
der Wölbklappen zum Bremsen verwendet.

Bei E-Seglern nur mit Querruder und mit hoher Flächenbelastung senke ich für das Kurbeln in der Thermik die Querruder auch minimal ab.
Das funktioniert als Wölbklappenersatz. Die Differenzierung der Querruder wird dadurch nicht merkbar beeinflusst.


Gruss
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich denke, da geht es um den Aussschlag. Wenn ich leicht nach unten verwölbe mit durchgehenden Querrudern komme ich nur runter, wenn ich sehr langsam werde und das geht ins Auge. Wenn man die durchgehenden Querruder sehr stark nach unten verwölbt, hat man quasi ne Ju87 Sturzflugbremse zum Absteigen. Zum Angleiten im Endanflug könnte es dann aber ungemütlich werden, da man die Aerodynamischen Eigenschaften des Profils völlig ruiniert. Die Technik ist also eine andere. Querruder weit hoch ermöglicht hohe Anstellwinkel (fast wie Sackflug) und Querruder weit runter ist eher ne Sturzflugbremse. Zumindest bei Seglern mit hoher Streckung also wenig Flächentiefe wird das dann beim Ausgleiten unbequem.

Allgemeine Aussagen sind hier aber wohl nicht der Brüller, da das Verhalten wohl sehr modellspezifisch ist.

Gruß

Matthias
 
Querruder hochstellen reduziert den Anstellwinkel der Flügels (ist praktisch ne verstellbare Verwindung)), dadurch kann mehr Anstellwinkel (langsamer) geflogen werden bevor im Außenbereich die Strömung abreißt. Wenn im Querruderbereich die Strömung abreißt dann wars das mit der Steuerbarkeit und es ist Feierabend. Je nach Flügelprofil, Flächengrundriss usw. kann man durchgehende Querruder auch nach unten fahren. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen und von Mantragenden Flugzeugen aufs Modell zu schließen, das funktioniert nur wenigen Fällen.

Gruß.
 

steve

User
Also, wenn ich die Klappen runter fahre, bekommt das Profil mehr Wölbung. Es erzeugt bei gleicher Fluggeschwindigkeit mehr Auftrieb oder kann bei gleichen Auftrieb eben auch langsamer geflogen werden.
Das ist bei der Landung oder beim Start immer von Vorteil.
Ab einer gewissen Klappenstellung funktioniert das auch noch aber der Widerstand nimmt zu. Das nutzt man dann gerne für die Landung, um den Anflug steiler gestalten zu können.

Das Ganze macht eher bei kleinen bis mittleren Modellen Sinn, um alles einfach zu halten. Insgesamt sind diese Steifenquerrruder auch aus der Mode gekommen - hatte sowas zuletzt bei meinen alten RC-1 Modellen drin und das ist einige Dekaden her - und jetzt aber ganz aktuell bei einer SU-35. Dieser Jet hat diese Option - allerdings nutze ich sie dort (noch) nicht.

Bei einem 1:3 Segler baut man eh 2 - 3 Klappen pro Flächenhälfte ein oder eben nur Querruder und die dann im äußeren Bereich. Das ist dann eine ganz andere Sache. Bei den 2-3 Klappen kann man dann auch die Verwölbung für die Landung so vornehmen, dass die innere Klappe sehr stark nach unten ausschlägt, die Mittlere etwas und die äußere Klappe dann leicht nach oben. In der Thermik wird auch die äußere Klappe leicht nach unten ausschlagen.

Ob man nun bei seinen kleinen und mittleren Modelle die durchgehenden Ruder problemlos herunter fahren kann, ist dann zu erproben und hängt auch von den individuellen Vorlieben ab. Der eine kommt gerne langsam rein, der andere bevorzugt einen stabilen Sackflug.

Wichtig ist bei dieser ganzen Klappennutzung, dass das evtl. entstehende Profilmoment ausgeglichen wird. Neigt ein Modell mit gesetzten Klappen zum Aufstellen, muss etwas Tiefe zugemischt werden, sonst ist ein Abriss tatsächlich vorprogrammiert. Wenn es die Nase zu sehr nach unten nimmt, dann eben etwas Höhe zumischen. Wenn dann alles mit etwas Zeitverzögerung angesteuert wird, bleibt die Ruhe im System und solche Lösungen können einen richtig Freude machen.
 
Bei F3K ist das ja ganz normal, da bis auf ganz wenige Ausnahmen alle F3K's nur Querruder haben. Die werden komplett runtergefahren. Die Modelle sind aber vielleicht auch etwas speziell (dünne Profile und die Modelle sehr leicht) und ob das dann bei einem 1:3 Scale Segler auch genauso funktioniert will ich mich nicht trauen zu behaupten :)
Was F3K angeht, hier ist ein kurze Bemerkung enthalten warum es bei F3K geht!
 
Hallo,

der Fieseler Storch hat z. B. die Querruder neben den Wölbklappen (Slats) auch zum Landen oder für extremen Langsamflug abgesenkt.
Die Wölbklappen funktionieren allerdings erst bei einem Winkel >= 45 ° als Bremsklappen, dann werden bei 45° bereits 71 % der Fläche
der Wölbklappen zum Bremsen verwendet.

Bei E-Seglern nur mit Querruder und mit hoher Flächenbelastung senke ich für das Kurbeln in der Thermik die Querruder auch minimal ab.
Das funktioniert als Wölbklappenersatz. Die Differenzierung der Querruder wird dadurch nicht merkbar beeinflusst.


Gruss
Micha
Bei Fiessler Storch passiert genau dass was bei F3K Modellen auch passiert. Durch den extremen Wölbklappen-Ausschlag verliert man innen zuerst den Auftrieb und bremst auch noch extrem stark ab. Das klappt natürlich nicht wie im ersten Posting geschrieben bei durchgehenden Querrudern!

Das was du hier für Segler beschreibst kann auf Grund der Querruderdifferenzierung gut gehen, wenn man es mit dem Absenken aber übertreibt, kann es womöglich zum Abriss der Strömung an der Tragfläche die auf der Kurveninnenseite ist kommen ;-)
 
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