fliegerassel
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RESCO - mit Antrieb
Ich habe mir, sozusagen als Corona-Überbrückungshilfe, den RESCO von Kavan gebaut und mit Motor ausgestattet. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich hege 0 (NULL) Wettbewerbsambitionen. Ich fliege auch dieses Modell zur reinen Entspannung. Von dem her fehlt mir vor allem bei der Einschätzung der Flugeigenschaften natürlich jeder Wettbewerbsbezug. Aber mal von vorn:
Der Bausatz ist gefräst und mit allen notwendigen Bauteilen für die Segler- und die Elektroversion sowie hochwertig gemachten Kleinteilen ausgestattet. Da ist echt kein Billigkram beigelegt. Die Passgenauigkeit ist bis auf wenige Ausnahmen perfekt, sodass der Aufbau wirklich schnell ging und auch Spaß gemacht hat.
Aber Licht und Schatten liegen meist dicht beieinander. Und so hat der Bausatz des RESCO einige Sachen zu bieten, wo der Hersteller nachbessern sollte. Ein paar Balsafrästeile sind nicht gut gemacht, weil krumm. Man sieht das besonders deutlich an der Bremsklappe, die schlicht keine gerade Kante hat. Oder der Randbogen, der ist einfach etwas zu kurz geraten. Ja, man kann das locker ausgleichen und es macht den Bausatz sicher nicht schlecht. Aber es gibt Hersteller, die da perfekter sind.
Die Sonnenseite zeigt sich dann aber beim restlichen Aufbau. Alles passt ineinander und lässt eigentlich keine Fragen offen. Der Bauplan ist ganz okay, die Anleitung eher so lala. Aber echte Männer brauchen sowas ja nicht... Okay, manchmal schon. Aber das geben wir besser nicht öffentlich zu.
Die bis dato beigefügten und wohl nicht wettbewerbskonformen Bauteile der Leitwerksaufnahme und des Rumpfabschlusses wurden jetzt durch Holzbauteile ersetzt. Und es geht natürlich auch damit. Der Heckausleger passt ohne Nacharbeit perfekt in das Rumpfheck und braucht dort echt nur mit Sekundenkleber gesichert werden. Das hat mir gefallen.
Für das Seitenleitwerk liegt ein Kohleprofil bei, um die Dämpfungsfläche zu stabilisieren. Gleiches sollte der geneigte Erbauer auch beim HLW vorsehen. Das ist für meinen Geschmack zu labil. Und auch dieses war nach der Montage nicht gerade, also die Hinterkante der Dämpfungsfläche. Hier musste ich auch nachbessern, um das mit Folie angeschlagene Ruder leichtgängig zu bekommen.
Das war es aber auch schon mit Meckerpotential. Okay, den Motor da vorn an den Spant zu montieren ist eine Arbeit für Chirurgen mit minimalinvasiven Erfahrungen. Aber das ist bei solch schlanken Rümpfen wohl normal. Ich habe den vorgesehenen Getriebeantrieb von Hacker eingebaut, ein wirklich putziges Kerlchen.
Aber selbst der hat keinen üppigen Platz, hier also einen herkömmlichen Außenläufer zu verbauen, kann ich mir nur schwer vorstellen. Gleiches gilt auch für die Servos. Die kleinen Zwerge von Corona passen gerade so in den Rumpf.
Bei der Landeklappe im Flügel ist es noch spannender. Hier ist an der vorgesehenen Stelle kein Platz für irgendwelche Reste aus der Grabbelkiste. Da muss man echt gucken, was da rein passt. Aber am Ende funktioniert das alles super unauffällig.
Überhaupt gibt es mit der Einstellerei und dem anschließenden Fliegen keinen Stress. Mit einem 900-er 3s Akku habe ich den Schwerpunkt im leicht kopflastigen Bereich eingestellt. Das passt für mich aber super gut. Das HR bleibt im Strak und der RESCO gleitet schön. Die Ruderausschläge sind auch nach Anleitung eingestellt und passen ebenfalls. Wenn man die Landeklappe zu weit auffährt, reicht der HR-Ausschlag nicht mehr, um vor dem Aufsetzen sauber abzufangen. 60° reichen bei der Klappe voll aus.
Der Antrieb hat genug Kraft für sehr steile Steigflüge, sodass 20-30 Sekunden Motorlaufzeit gut reichen. Damit sind viele Steigflüge drin, was mit zwei Akkus einen langen Nachmittag füllen kann. Ansonsten macht der RESCO, was man (ich) so erwarten kann. Auf dem SR sehr wendig, kann eng gekreist werden. Auch bei Wind geht das Modell gut vorwärts, was bestimmt auch am Kampfgewicht von ... liegt. Ich bin überzeugt, dass der RESCO bei geringsten Thermikeinflüssen auch gut steigen wird, das zeigte sich in Ansätzen schon jetzt im Februar.
Ja, was bleibt also als Fazit?
Ob der RESCO ein gutes Wettbewerbsmodell sein kann, weiß ich nicht. Da fehlt es mir einfach an diesbezüglichen Erfahrungen. Aber er kann super gut segeln, ist extrem unkompliziert, macht also gar keine Zicken und sieht auch gut aus. Ich bin zufrieden und freue mich auf Wärme. Durch die 3-teilige Fläche und das abnehmbare HLW kann das Modell sehr platzsparend verstaut werden. Das ist schön für den Urlaub. Und ich würde jetzt mal sagen, dass der Bausatzpreis von 150,-€ klar geht, auch wenn es ein paar Kleinigkeiten zu meckern gibt.
Gruß Mirko
Ich habe mir, sozusagen als Corona-Überbrückungshilfe, den RESCO von Kavan gebaut und mit Motor ausgestattet. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich hege 0 (NULL) Wettbewerbsambitionen. Ich fliege auch dieses Modell zur reinen Entspannung. Von dem her fehlt mir vor allem bei der Einschätzung der Flugeigenschaften natürlich jeder Wettbewerbsbezug. Aber mal von vorn:
Der Bausatz ist gefräst und mit allen notwendigen Bauteilen für die Segler- und die Elektroversion sowie hochwertig gemachten Kleinteilen ausgestattet. Da ist echt kein Billigkram beigelegt. Die Passgenauigkeit ist bis auf wenige Ausnahmen perfekt, sodass der Aufbau wirklich schnell ging und auch Spaß gemacht hat.
Aber Licht und Schatten liegen meist dicht beieinander. Und so hat der Bausatz des RESCO einige Sachen zu bieten, wo der Hersteller nachbessern sollte. Ein paar Balsafrästeile sind nicht gut gemacht, weil krumm. Man sieht das besonders deutlich an der Bremsklappe, die schlicht keine gerade Kante hat. Oder der Randbogen, der ist einfach etwas zu kurz geraten. Ja, man kann das locker ausgleichen und es macht den Bausatz sicher nicht schlecht. Aber es gibt Hersteller, die da perfekter sind.
Die Sonnenseite zeigt sich dann aber beim restlichen Aufbau. Alles passt ineinander und lässt eigentlich keine Fragen offen. Der Bauplan ist ganz okay, die Anleitung eher so lala. Aber echte Männer brauchen sowas ja nicht... Okay, manchmal schon. Aber das geben wir besser nicht öffentlich zu.
Die bis dato beigefügten und wohl nicht wettbewerbskonformen Bauteile der Leitwerksaufnahme und des Rumpfabschlusses wurden jetzt durch Holzbauteile ersetzt. Und es geht natürlich auch damit. Der Heckausleger passt ohne Nacharbeit perfekt in das Rumpfheck und braucht dort echt nur mit Sekundenkleber gesichert werden. Das hat mir gefallen.
Für das Seitenleitwerk liegt ein Kohleprofil bei, um die Dämpfungsfläche zu stabilisieren. Gleiches sollte der geneigte Erbauer auch beim HLW vorsehen. Das ist für meinen Geschmack zu labil. Und auch dieses war nach der Montage nicht gerade, also die Hinterkante der Dämpfungsfläche. Hier musste ich auch nachbessern, um das mit Folie angeschlagene Ruder leichtgängig zu bekommen.
Das war es aber auch schon mit Meckerpotential. Okay, den Motor da vorn an den Spant zu montieren ist eine Arbeit für Chirurgen mit minimalinvasiven Erfahrungen. Aber das ist bei solch schlanken Rümpfen wohl normal. Ich habe den vorgesehenen Getriebeantrieb von Hacker eingebaut, ein wirklich putziges Kerlchen.
Aber selbst der hat keinen üppigen Platz, hier also einen herkömmlichen Außenläufer zu verbauen, kann ich mir nur schwer vorstellen. Gleiches gilt auch für die Servos. Die kleinen Zwerge von Corona passen gerade so in den Rumpf.
Bei der Landeklappe im Flügel ist es noch spannender. Hier ist an der vorgesehenen Stelle kein Platz für irgendwelche Reste aus der Grabbelkiste. Da muss man echt gucken, was da rein passt. Aber am Ende funktioniert das alles super unauffällig.
Überhaupt gibt es mit der Einstellerei und dem anschließenden Fliegen keinen Stress. Mit einem 900-er 3s Akku habe ich den Schwerpunkt im leicht kopflastigen Bereich eingestellt. Das passt für mich aber super gut. Das HR bleibt im Strak und der RESCO gleitet schön. Die Ruderausschläge sind auch nach Anleitung eingestellt und passen ebenfalls. Wenn man die Landeklappe zu weit auffährt, reicht der HR-Ausschlag nicht mehr, um vor dem Aufsetzen sauber abzufangen. 60° reichen bei der Klappe voll aus.
Der Antrieb hat genug Kraft für sehr steile Steigflüge, sodass 20-30 Sekunden Motorlaufzeit gut reichen. Damit sind viele Steigflüge drin, was mit zwei Akkus einen langen Nachmittag füllen kann. Ansonsten macht der RESCO, was man (ich) so erwarten kann. Auf dem SR sehr wendig, kann eng gekreist werden. Auch bei Wind geht das Modell gut vorwärts, was bestimmt auch am Kampfgewicht von ... liegt. Ich bin überzeugt, dass der RESCO bei geringsten Thermikeinflüssen auch gut steigen wird, das zeigte sich in Ansätzen schon jetzt im Februar.
Ja, was bleibt also als Fazit?
Ob der RESCO ein gutes Wettbewerbsmodell sein kann, weiß ich nicht. Da fehlt es mir einfach an diesbezüglichen Erfahrungen. Aber er kann super gut segeln, ist extrem unkompliziert, macht also gar keine Zicken und sieht auch gut aus. Ich bin zufrieden und freue mich auf Wärme. Durch die 3-teilige Fläche und das abnehmbare HLW kann das Modell sehr platzsparend verstaut werden. Das ist schön für den Urlaub. Und ich würde jetzt mal sagen, dass der Bausatzpreis von 150,-€ klar geht, auch wenn es ein paar Kleinigkeiten zu meckern gibt.
Gruß Mirko
Ich hatte kurz überlegt, mir noch einen Bausatz hinzulegen. Aber das ist Quatsch. Ich habe so viel zum Fliegen, da werde ich locker Rentner und dann ist immer noch genug im Regal.
).
