Der letzte Winterhangflugtag
(ich habe lange überlegt, wo ich die Bilder veröffentlichen soll, aber letztendlich war das heute lupenreiner Hangflug - wenn auch ungewöhnlich, weil von unten aus gesteuert)
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Ein schöner Tag bahnt sich an, kaum Wind. Die Dohlen jedoch finden schon um 10°° die ersten Aufwinde über dem aufgeheizten Davos. Seit drei Tagen blühen die wilden Krokusse.
(Am Horizont Muchettagrat, Tinzenhorn und Piz Mitgel)
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Die intensive Sonne seit Wochen hat die Schneedecke extrem reduziert. Die Hänge sind trocken und heizen sich gnadenlos auf. Ab 12°° fängt es dann an zu blubbern.
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Um an die Hänge zu gelangen, brauchen wir aber ein Starthilfekabel mit laufendem Motor vorne dran
. Wir starten bei erträglichem Südwind (wie heute) übrigens
mit dem Wind, weil man in der zweiten Kurve dann in den oben häufig stärkeren Wind hineinfliegt, was angenehmer ist.
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Eine um die andere Maschine wird zum Hang geschleppt
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Das Pilotengrüppchen - der Pilot der startbereiten ASW-17 hatte heute seine ersten
richtigen Thermikflüge und fand es - na wie wohl?
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Da fliegt sie hin
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Jetzt sind es schon vier Piloten, die ihre Segler oben im Aufwind Lift fahren lassen
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- aber fünf Modelle -
ach richtig, nach einer Weile kam ein "Echter" vorbei und reihte sich brav in den Bart ein, die Kurbelrichtung des höchsten Modells (ein Cirrus '69 mit drei Meter Spannweite) beachtend. Er schien Spass an der Situation zu haben, denn eigentlich war er auf der Durchreise von rechts nach links und drehte nur ca. 10 Kreise mit uns. Er dürfte ziemlich gut auf Höhe des Cirrus gewesen sein, und in der ruhigen Luft war der gegenseitige Abstand gut einzuhalten.
Da inzwischen die ganzen Südhänge bis ca. 2000m schneefrei sind, trug es breitflächig überall, mit lokalen Maxima. Nicht extrem stark, sondern völlig gleichmässig. Man konnte sein Modell austrimmen und ruhig seine Kreise ziehen lassen, gelegentlich eine kleine Steuerkorrektur vornehmend.
Die Modelle:
ASW-17 / 3,5m
ASW-15 / 4,0m
Solo L-33 / 3,2m
Cirrus / 3,0m
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Die Aufwinde waren so grossflächig, dass Platz für alle war, z.B. Adler...
(Sie waren heute ziemlich harmlos, da sie viel zu beschäftigt waren, dem Wanderfalkenpärchen auszuweichen, dass sie teils wütend verfolgte)
(ASW-17 vor dem Salezer Horn)
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... oder Gleitschirme. Auch sie waren nur auf der Durchreise und drehten ein paar Runden über dem Salezer Tobel, über dem auch wir kreisten, bevor sie weiterzogen.
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Gegen Genickstarre, einem hier verbreiteten Leiden, hilft natürlich Dr. Zier's Murmeltierfett (wenn es nur nicht so penetrant riechen würde...)
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Da man den Kopf gar nicht so lange hoch halten kann, wie man fliegen könnte, haben sich die meisten bei uns immer als Ziel gesetzt, einen "Stünder" zu fliegen. Heute gab es bei jedem wenigstens einen, bei den meisten zwei.
(Solo L-33)
(MDM-Fox / 3,5m)
(Cirrus '69)
(ASW-17 im Stile eines Hongkong-Anfluges)
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Aber gegen Spätnachmittag zeigte die Natur unbarmherzig, was sie vom Winterfliegen hält:
Na denn, Skier abmontieren und Einziehfahrwerke wieder frei legen...
Bertram