schwerpunkt oder ewd ?

Gast_2222

User gesperrt
Tach zusammen,

das vom Christian stimmt so (nicht das von 18.44, da kann ich nur ein Kurzzitat von ihm selbst lesen).

Ich weiss nicht, wer die Maer in die Welt setzte, dass bei jedem Flugzeug die korrekte SP Lage durch Sturzflug ermittelt werden kann. Ich halte das ausschliesslich fuer neutral eingestellte Modelle, EWD=0 und symmetrische Fluegel fuer anwendbar. Den Grund schreibt Christian, etwa so:

Jedes asymmetrisch eingestellte Flugzeug hat fuer jede SP Lage und jede EWD genau eine Geschwindigkeit, mit der es stationaer geradeaus fliegt. Beim Sturzflug wird aber staendig beschleunigt, in jedem praktischen Fall ueber diese Geschwindigkeit hinaus. Deswegen faengt sich dieses Flugzeug immer selber ab.

Die SP Lage via Sturzflug einzustellen bleibt damit soweit mir bekannt den Motorkunstflugzeugen vorbehalten. Der Test zeigt auch nur, ob bei genanntem Flieger die EWD wirklich Null ist. Ist sie klein aber Positiv, faengt sich der Flieger klassisch ab, anders rum geht der Flieger in den Rueckenflug. Der Test wird auch mit senkrechtem Sturzflug durchgefuehrt. Stimmt alles und tut man nichts, gibt's also ein Krater im Acker und man hat bei der Heimfahrt nicht mehr das Problem mit dem Sperrgut ;) Werden Kunstflugsegler auch so gebaut, gilt das natuerlich auch dort.

Viele Gruesse, Wolfgang
 

Rüdi-K

User
Obwohl ich schon von einem gewissen Herrn den Mund verboten bekommen habe sage ich es nochmal.
Tu deinem Flieger was Gutes und ermittle die tasächliche EWD mittels dem
im Magazin verfügbaren Programm usw. usw.usw.
Nur so kommst du zum Ziel
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Ruedi,

ich will Dir ja nicht den Mund verbieten, aber ich stelle SP und EWD ein nach dem Kriterium der von mir (also ganz persoenlicher Geschmack) gewuenschten Gleichgewichtsgeschwindigkeit und wendiger Steuerbarkeit. Den Zusammenhang hat Christian erlaeutert und muss nicht wiederholt werden.

Dazu braucht es viele Starts, Geduld und Probieren, aber keine Software. Ist dafuer narrensicher. Logisch, wenn ich schon damit klar komm ;)

Gruss, Wolfgang
 

Rüdi-K

User
Schon klar aber ich glaub halt das der Raddi, als er sein Leitwerk neu gebaut und aufgeklebt hat sich da gehörig "verbaut hat", sprich seine EWD ist wahrscheinlich extrem dabeben.
Nur deswegen meinte ich halt "alles von vorn".
Ansonsten bin ich abs. deiner Meinung.
 
@ Raddi: Miss doch bitte mal die EWD, brauchst auch keine EWD Waage dafür...(siehe weiter oben) Und kanns't mal ein Bild von deinem Flieger hier posten? Am besten von oben, wegen der Flügelgeometrie.

Gruß,

Kevin
 

Raddi

User
hallo leute,


dass mit dem foto und mit der ewd nachmessen muss leider noch ein bisschen warten da ich jez für 3 Tage nach Wien muss. hab also erst wieder am WE zeit bzw. fahr ich nächste woch zum modellbauhändler schweighofer um mir dort eine ewd waage zu besorgen weil irgendwie interessiert mich jez das ganze so dass ich mir denke so ein utensil darf nicht fehlen in meiner werkstatt *g* ;-)

ich danke euch für eure bemühungen und werde dann am WE ein foto reinstellen. Das Modell nennt sich bei uns in Österreich HLG 400. Ich glaub in Deutschland habt ihr das modell nicht. Ist so ein typischer thermiksegler mit einer Carbon D Box wie die ganzen anderen flieger von dieser Firma, aber bei euch heißen die alle irgendwie anders war eh mal auf der homepage. Die flieger werden irgendwo im Osten produziert denke ich.

ihr kennt die sicher !!! ;-)
 

mosi

User
Was ist denn hier los??

Der SP ist das absolut primäre, wird demzufolge zuerst bestimmt (z.B. mit o.g. Programm berechnet).
Je nach Hebelarmlänge und/oder HLW-Fläche kann der SP auch bei 80% und mehr der Flügeltiefe liegen. (wurde früher bei sehr stabilen Freifliegern mit riesen Hebelarm/HLW so gemacht) 50% muss nicht ungewöhnlich sein!
dann eingestellt (ausgewogen) und vorerst nicht mehr verändert!
danach(!!) die EWD (sprich Trimmung des HLW) so eingestellt dass sich ein normaler Gleitflug ergibt (ja was ist ein normaler Gleitflug??).
Erst jetzt kann man mit einer gewissen SP-Verlagerung das persönliche Fugfeeling optimiert werden.
Mittels Abfangbogentest kann kein genauer SP ermittelt werden, weil es keine genaue SP-Lage gibt, sondern nur die Stärke der rückführenden Kräfte nach einer Störung (=z.B. Sturzflug) grob abgeschätzt werden kann. Das einzige, was man wirklich sicher durch diesen Test rausbekommt, ist eine hinter dem Neutralpunkt liegende SP-Lage, daran zu erkennen, dass keinerlei rückführende Kräfte mehr da sind, im Gegenteil: störungsverstärkende Kräfte, mit anderen Worten: Der Flieger vergrößert seinen Sturzflugwinkel sogar noch.
Da Raddis Flieger aber einen Looping macht, (gutes Trimmen vorrausgesetzt!!) scheint der SP immer noch zu weit vorn! Denn zumindestens abklingende Wellen bis hin zum stabilen Gleitflug wollen wir doch dabei sehen.

Zum Berechnen des SP gibt es übrigens verschiedene Theorien, das o.g. Programm "Win_Schwer" gibt meiner Meinung nach zu "sichere" SP-Lagen aus, mit dem 8% Wert kommt man als Anfangswert sicher erstmal gut zurecht. Die 16% Angabe hat bei mir bislang nur extrem langsame (wegen der dazu notwendigen EWD-Erhöhung), und schwer steuerbare (wegen Überstabilität) Flieger hervorgebracht.

Eine EWD-Waage ist demzufolge nicht notwendig, geradezu überflüssig, musst du sowieso erfliegen, es sei denn,du willst aerodynamische Zusammenhänge erforschen. Auf keinen Fall eine imaginäre EWD einstellen (die du sowieso nicht kennst und nur sehr schwer berechnen kannst, weil dein Flugstil sich eben schlecht als Parameter in solche Berechnungen einfügen lässt) und danach den SP erfliegen!
Eine Anfangs EWD (meist zwischen 0,5 - 2 Grad) lässt sich auch mittels messen erstmal überprüfen.

Gruss, Rene
 

Conny

User
Win_Schwer bzw. Win_Laengs

Win_Schwer bzw. Win_Laengs

Hallo mosi (oder Rene?),

zunächst möchte ich Dir in fast Allem zustimmen. Du hast die Physik genau auf den Punkt gebracht.

Bezüglich Win_Laengs (so heißt das Programm eigentlich, siehe http://modellbauportal.pageo.de/Redaktionelles/20050206094251) sollte ich etwas klarstellen: Win_Laengs enthält (genau wie mein LAENGS 1 oder 2) als Modellierung der Induktion des Flügels auf das HLW eine Näherungsgleichung, die eigentlich nur für eine elliptische Auftriebsverteilungsänderung (also Grundriss, Schränkung ist egal) am Flügel gilt. Bei einem Rechteckflügel liegt der wirkliche NP weiter hinten als Laengs1,2 (oder Win_Laengs) es ausrechnen. In diesem Fall hast du recht mit den zu sicheren SP-Lagen. Bei stark zugespitzten Flügels ist es aber anders herum. Diese vermeidet man aber eigentlich auch.
(Bei Deltaflügeln rechnet es auch nicht so toll, deshalb wird bei kleinen Streckungen eine Warnung ausgegeben. Das liegt aber nicht am Abwind, sondern daran, dass nur der geometrische NP ausgerechnet wird.)

Dass 16% Stabilität keine vernüftigen Flügeeigenschaften zulässt, mag bei Segler vielleicht (!?) stimmen. Bei Motorfliegern der Klasse F3A habe ich bis zu 30% Stabilität festgestellt. Was nicht bedeuten soll, dass das sinnvoll ist. Allerdings waren die durchaus sauber durch das Programm zu bewegen.

Gruß
Conny
(Jörg Rußow)
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Uawg

Uawg

Hallo zusammen.

Ich wärme das Thema noch einmal auf.

Gestern machte ich einen Erstflug mit meiner Neuanschaffung (gebraucht).
- Die EWD habe ich (noch) nicht kontrolliert, da Voll-GFK, denke ich sollte diese nicht sooo verkehrt sein - und, wie gesagt, Modell gebraucht so erworben...
- Den SP habe ich zwischen die Herstellerangabe (95-100) auf 97 gelegt.

Nun fällt beim Fliegen auf, daß:
- Das Modell erstmal gut auf Höhe nach-getrimmt werden mußte.
- Die Grundgeschwindigkeit sehr hoch ist.
- Das Modell viel zu stark "sackt" selbst wenn man es laufen läßt...

Worauf lässt Dieses verhalten schließen ?
Falsche EWD? Schwerpunkt zu weit vorne ?

Ich bin leider ziemlich Ratlos und hoffe Ihr könnt mir helfen ;)

Danke im vorraus !

Grüße
Tobi
 

mosi

User
Das sieht erstmal so aus, als ob du noch mehr Höhe trimmen musst, (das ist übrigens exakt das Gleiche wie EWD vergrößern, also falsche bzw. zu geringe EWD). Sollte das dir sehr unheimlich vorkommen, lege den SP vorerst auf 100mm.
(Ich kenne bis jetzt bei Seglern noch keine SP-Angabe, die zu weit hinten gelegen hätte, die Hersteller gehen offensichtlich kein Risiko ein, nach meinen bisherigen Erfahrungen ist die hinterste Angabe oft diejenige, bei der ein vernünftiges Fliegen gerade erst anfängt)

Gruß, Rene
 
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