Der optimale Schwerpunkt

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Hallo,
zu deinen Ausführungen (Fettdruck als Hervorhebung durch mich)
OK, ich werde einfach abwarten, ob irgendwann irgendjemand meine Beobachtung und die des F3J Kollegen unterstützen kann. Es verstehen ja mittlerweile ein paar Leute, wo man mal hinschauen könnte (nicht muss ;)), wenn die Performance von spitz eingestellten modernen Hochleistern in der engen Thermik und beim geringsten Sinken eher unterdurchschnittlich im Vergleich zu "einfacheren" stabil eingestellten Modellen sind.

.....Der absolute Wert ist gar nicht erforderlich, aber durch das Ermitteln der Einstellung des geringsten Sinkens kann man diesen Polarenpunkt als einzigen auch ohne Airspeedmessung definiert fliegen.
Mit Airspeedmessung ist man natürlich nicht auf diese Methode angewiesen, aber wir wissen ja ..... ;)
hab ich dann mal die folgenden Anmerkungen:

Offensichtlich misst du gerne und das finde ich auch in Ordnung.
Ich habe selber 2012 von Spektrum auf hott gewechselt und möchte die vielfältigen Möglichkeiten von Telemetrie für den Modellflug nicht mehr missen!
Anderseits bin ich aber auch handwerklich fliegend groß geworden - und sehe dessen Bedeutung (bei aller Technik-Affinität) als entscheidend an.

Dein oft erwähnter Polarenpunkt vs min ist schön und nice-to-know - und du kannst ihn auch gerne (für den querneigungsfreien Geradeausflug) per Schalter, Flugphase etc. abrufen. Und das gelingt zweifellos besser ("reproduzierbarer") bei vorderen Schwerpunktlagen, die du ja auch offensichtlich bevorzugst (und als in der Thermik deines Erachtens performanter darstellst).
Nun MUSST du aber im Kreisflug (mit zunehmender Querneigung umso mehr) ziehen oder schwanzlastiger trimmen, um mit konstanter Fahrt weiter zu kreisen. Weil dein durch die Querneigung abnehmender (jetzt projezierter Flächeninhalt) den nötigen Zusatzauftrieb nur durch Anstellwinkelerhöhung liefern kann
Von daher ist der von dir so herausgehobene Polarenpunkt "vs min" nur ein Ausgangspunkt - aussteuern musst du beim Kurbeln (um in diesem Bereich zu bleiben) eh manuell, egal ob durch trimmen oder ziehen am Stick. Und das bei wechselnder Querneigung auch noch unterschiedlich... Und das geht NUR durch hingucken zum Flieger!
Falls du (das will ich nicht unterstellen, meinte das aber zwischen den Zeilen durchaus herausgehört zu haben) meinst, man könne das (mit super-empfindlichen Sensoren) durch Beobachtung von Vario, Höhenmesser, Fahrtmesser aussteuern, so liegst du falsch.
Hier ist die handwerkliche Beobachtung (und das ist physikalisch bedingt, nicht glaubens- oder ideologiebedingt) derzeit noch jeder Technik übelegen. Grund: Newton I, Trägheitssatz.
Dazu kurzer Erfahrungsbericht aus der Fluglehrertätigkeit für Manntragende: Viele Piloten fliegen sklavisch nach Fahrtmesser statt nach Horizontbild, in der Folge tanzt die Flugzeugnase am Horizont auf und ab (ganz ähnlich wie das Modell im von dir beim verlinkten Variotestflug-Video im thread von 2018). Bei den "Großen" hilft nur das handwerkliche Halten der Längsneigung ( mit kleinen Ruderausschlägen, Nase an selber Position am Horizont), erstaunlicherweise bleibt die Fahrt dann (auch beim GELEGENTLICH erfolgenden Kontrollblick auf den Fahrtmesser) ziemlich konstant - und der Kreisflug ist auf einmal viel ruhiger. Und das Steigen im Aufwind spürbar besser.
Bei den "Kleinen" hilft ebenfalls NUR genaues Beobachten und STEUERN: Längsneigung, Querneigung, Drehgeschwindigkeit. Das zuvor dargestellte "Instumentenfliegen" klappt hier noch weniger. Sonst eiert die Fuhre so wie in deinem Video 🥳 (sorry für den Seitenhieb, das Video ist ja auch schon ein paar Tage alt, heute fliegst du mit Sicherheit besser. Aber das musst du bei deiner Art wie du hier austeilst wohl auhalten...).

Wenn man sich die Polare in #525 mal exemplarisch anschaut erkennt man auch, dass es (anders als von dir mehrfach behauptet) fasst keinen Unterschied macht, ob man nun mit v = 5 m/s oder
v = 7,5 m/s fliegt (und DAS sieht & fühlt man durchaus mit entsprechendem Training). Hier liegt man gerade 15 cm/s schlechter als bei vs min...
Ein zentrierter 5m-Bart bringt dich in 10 Sekunden 50 m höher. Die o.g. Abweichung von deinem (per Varioblick?) gecross-checktem vs min kostet dich in der Zeit 1,5 m. Was glaubst du, kostet dich ein Viertelkreis neben dem Maximum des Aufwindes oder im Saufen???
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich nutze auch (anders als im manntragenden Segelflug, da sind unsere Varios 1-A-düsenkompensiert) mein unkompensiertes unisens-Vario, und zwar per akustisch per Piep. Dabei kann ich das Modell beobachten und entsprechend STEUERN.
Natürlich bin auch ich neugierig und schaue auch ab und an mal auf den Steigwert und den Höhenmesser.

Zurück zum Schwerpunkt: In 41 Jahren manntragender Fliegerei habe ich etwa 25 Segelflugzeugmuster (von der Ka-3 bis zur ASH-25) bei verschiedenen Schwerpunktlagen geflogen.
Und in 44 Jahren Modellflug vielleicht außerdem 15 verschiedene Segellfugmodelle. Aber in KEINEM Fall war es so, dass ich bei vorderer Schwerpunktlage langsamer kurbeln und/oder besser steigen konnte, als bei weiter hinten liegendem Schwerpunkt. (!)

Ich will ja jetzt nicht den "Emir von Gross-Kotzistan" spielen (du hingegen manchmal schon, oder? ),
aber hier vermute ich bei deinen Erfahrungen (die ich hier nicht in Frage stellen will) wohl noch andere Effekte.
Evtl. das Fehlen der von Kai und Uwe schon angesprochen kleineren Ruderausschläge, die man bei hinterer Schwerpunktlage zwingend braucht, um die Vorteile dieser Schwerpunktlage auch angemessen nutzen zu können. Und/oder eine wie oben beschriebene Neigung zum "Instrumentenflug".
Beim Kreisen gibt es außerdem noch andere mögliche Effekte, dazu morgen evtl. mehr.

Viele Grüße und viel Spaß beim Hobby,
Stephan
 
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Ein zentrierter 5m-Bart bringt dich in 10 Sekunden 50 m höher. Die o.g. Abweichung von deinem (per Varioblick?) gecross-checktem vs min kostet dich in der Zeit 1,5 m. Was glaubst du, kostet dich ein Viertelkreis neben dem Maximum des Aufwindes oder im Saufen???

Hallo,

zum Thermikfliegen gehört haupsächlich das Verständnis der Grundlagen vom Einfluss des Kurvenfluges auf das resultierende Kurvengewicht versus Vflug und Eigensinken, dem Rollwinkel und dem resultierenden Kurvenradius. Dazu gehört auch die Kenntnis der Eigenschaften eines Bartes. Diese Punkte sind wesentlich wichtiger als ein nicht ganz perfekt eingestellte Schwerpunktlage.

Gruss
Micha
 

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Gast_74695

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Man muss tatsächlich alle Parameter optimieren, wenn man gegen die Greife bestehen will. 15 cm/s machen da auch mal den Unterschied, wenn man sonst keine Fehler macht.

Das Besondere ist noch, dass diese Optimierungen das Fliegen in einer engen Box interessant machen, so dass man gar nicht weiter weg und hoch fliegen will. Eine eventuelle Höhenreduzierung stört dann gar nicht mehr. Der Thrill ist in Bodennähe am größten. Wer dabei unruhig wird, geht an den Hang, da ist der Boden weiter weg ;)
 

Gast_74695

User gesperrt
Ein zentrierter 5m-Bart bringt dich in 10 Sekunden 50 m höher.
Ich mag die 0,5 m/s Aufwinde lieber, die trennen die Buben von den Männern ;)
 
Hier sieht man die echte Herausforderung sehr schön. Es kann doch nicht sein, dass die beiden Kollegen so lässig einen Hochleister, der fast nichts nehr wiegt, nassmachen. Übrigens: es ist auch nicht so ;)

Wieder mit fremden Federn geschmückt, wo sind Deine Aufnahmen und Messungen
Gruß Martin

ps: hast gerade noch die Kurve bekommen da sich der Beitrag überschnitten hat !
Aber das Video ist ja nicht von Dir .... und Deine Messungen auch nichts besonderes.
 
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UweH

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Nach der Kaffepause war es dann spannender. Fast 10 min mit ständigen Strömungsabrissen zwischen 40 und 80 m beim Versuch hochzukommen. Als es fast erfolgreich aussah, kamen tatsächlich zwei Bussarde dazu, machten zwei Kreise mit und sind aber dann, vermutlich leicht gekränkt, wieder weitergezogen
;)
Gegen einen halbwegs modernen und gut eingestellten Segler haben sie keine Chance

Nöö, die haben sich gedacht" ...das ist wieder der Amateur im Hungerbart der seine Karre immer so langsam getrimmt hat dass der die guten Aufwinde selbst in 50 m Entfernung nicht erreicht bevor sie durch sind. Komm lass uns da drüben in der guten Thermik abfeiern":D
 

Gast_74695

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Ich hab ja mittlerweile kapiert, dass die Frage nach so Dingen wie geringstem Sinken oder gar der Gleitzahl im Jahre 2022 bei RCN Gelächter und Kopfschütteln auslöst.
Aber ich denke, dass auch Greifvögel bundesweit einen ganz guten Benchmark abgeben könnten. OK, bei den Süddeutschen müsste man eventuell mal genauer hinschauen ;)
 

swoop

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Aber ich denke, dass auch Greifvögel bundesweit einen ganz guten Benchmark abgeben könnten.
Die haben aber auch andere, viel bessere Möglichkeiten ihr Tragwerk auf unterschiedliche Bedingungen abzustimmen. Ausserdem haben die ein "Popometer", das uns auch fehlt, sonst würden wir ja Manntragend fliegen. Die beste Telemetrie kann diese beiden Fakten nicht ersetzen.
 

Gast_74695

User gesperrt
Die beste Telemetrie kann diese beiden Fakten nicht ersetzen.
Was ist die beste Telemetrie, die du bisher geflogen bist? Und welche hast du insgesamt verglichen?

Damit der Humor nicht zu kurz kommt:
Wenn euch bei einem Smalltalk irgendeine wohlstandsverwahrloste Boomer-Gattin mit bedeutungsvollem Blick erzählt, dass der Gatte, der selbstverständlich ein sportlicher Fahrer ist, ein neues 500 +PS Auto bestellt hat, fragt mal nach seiner Nordschleifenzeit ;)
Der Blick ist die verschenkte Lebenszeit wert :)
 
Ich mag die 0,5 m/s Aufwinde lieber, die trennen die Buben von den Männern ;)
flieg doch einfach neben dem Bart, da findest du reduzierte Steigwerte und für die richtigen Männer noch weiter daneben echtes Saufen. Dort verwölbst Du dann, trimmst langsam und holst dir für deine Eier den totalen flash 😉
🤦
 
Ich hab ja mittlerweile kapiert, dass die Frage nach so Dingen wie geringstem Sinken oder gar der Gleitzahl im Jahre 2022 bei RCN Gelächter und Kopfschütteln auslöst.
Aber ich denke, dass auch Greifvögel bundesweit einen ganz guten Benchmark abgeben könnten. OK, bei den Süddeutschen müsste man eventuell mal genauer hinschauen ;)
Das Gelächter kommt nicht wegen DIESEN Dingen, sondern der Art wie Du das hier präsentierst und mit "Fakten" wirbst, die dann nicht auf den Tisch kommen sowie der Tatsache, dass Du alle, die Deine Erkenntnisse nicht als Offenbarung anerkennen, despektierlich behandelst und zu Unwissenden erklärst.
Ich bin immer daran interessiert, die Leistung meiner Modelle und meine fliegerischen Fähigkeiten zu verbessern. Gerne können wir uns zum gemeinsamen Fliegen treffen und dann herausfinden, wo es Verbesserungspotential gibt.
 

Chrima

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Möchte nicht eingebildet erscheinen, aber mit dem F5J-Material kann man mit den gefiederten Freunden mithalten.

Wo es happert ist beim perfekten Zentrieren eines "Bärtchens". Also wie immer abhängig vom Piloten. Und Platz lassen / Kollisionsvermeidung ist ja auch noch.
Wo ich neulich auch Mühe hatte ist beim "Überkopf" fliegen.
Und natürlich gebe ich auch zu, dass die Kollegen manchmal gar nicht steigen, sondern einfach nur in guter Sichtweite zu den Mäusen bleiben wollen.



Hier "Überkopf"

 

Auftrieb

User
@Allerhopp
Jetzt hat sich @Stephan B in post #561 die Mühe gemacht, Dir praxisbezogen ausführlich die etwas tiefgehenderen Zusammenhänge aufzuzeigen, die es wert wären, in einer anständigen Antwort von Deiner Seite aus wenigstens mal kommentiert zu werden - doch was kommt von Dir stattdessen?

Ein link zu einem nicht nassmachenden Hochleister und weitere fruchtlose, ziemlich dämliche Einzeiler-Kommentare ohne weiteren Nährwert.

Das ist in der Tat vergeudete Lebenszeit, sich mit diesem Getrolle auseinanderzusetzen.
 
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Gast_74695

User gesperrt
Möchte nicht eingebildet erscheinen, aber mit dem F5J-Material kann man mit den gefiederten Freunden mithalten.
Ja, isso. Nur DISH tun sich da halt schwer. Und wenn es extrem eng zugeht, sind die Kollegen (noch) nicht zu schlagen.
Wo es happert ist beim perfekten Zentrieren eines "Bärtchens". Also wie immer abhängig vom Piloten. Und Platz lassen / Kollisionsvermeidung ist ja auch noch.
Wo ich neulich Mühe hatte ist bei "Überkopf" fliegen.
In beiden Fällen hilft ein hochauflösendes schnelles Vario ungemein. Da kommt ein interessanter Punkt ins Spiel, nämlich wie man das Delphinstil fliegen über Kopf reduzieren kann, das mir zumindest gelegentlich zu schaffen macht. Und zwar bevor das Nicht-TEK Vario meldet. Ein TEK-Vario ist dabei übrigens gar nicht hilfreich, deswegen sollte oder muss ein Vario umschaltbar sein, mit TEK/ohne TEK. Das ist ein Punkt, den ich gerne mal mit Leuten diskutieren würde, die in diesem Grenzbereich unterwegs sind.
Natürlich gebe ich auch zu, dass die Kollegen manchmal gar nicht steigen wollen, sondern einfach nur in guter Sichtweite zu den Mäusen bleiben wollen.
Das habe ich noch bei keiner Bussard-Challenge erlebt. Die bleiben mit mir drin und turnen erst dann die Höhe ab, wenn ein Sieger feststeht oder wenn es einem der Beteiligten langweilig, weil großflächig und stark tragend wird. Meistens haben sie keine Termine ....
Das ist in der Tat vergeudete Lebenszeit, sich mit diesem Getrolle auseinanderzusetzen.
Tip: Dann mach doch etwas anderes mit deiner wertvollen Lebenszeit, wie wäre es zum Beispiel, gegen Windmühlen zu kämpfen?
Wenn dich etwas zum Messen konkret interessiert, gerne per PM. Gelangweilte, schlechtgelaunte Rentner sollten aber bitte davon absehen ;)
 
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Auftrieb

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