Hallo liebe Sternmotorenbetreiber,
nach langem Zögern habe ich mich letztes Jahr für einen Sternmotor von Seidel, UMS ST7-70 aus indischer Produktion entschieden. Den Motor habe ich nach langen hin und her dann auch bekommen, aber das ist eine andere Geschichte.
Nachdem ich anfänglich nach den ersten Testläufen auf dem Prüfstand einen sehr optimistischen Eindruck hatte, was Handhabung und Alltagstauglichkeit betrifft, tun sich nun Probleme auf mit dem Zylinder auf 7-Uhr Position (von vorne gesehen), seit der Motor im Modell (Yak 11) verbaut ist.
Der besagte Zylinder hat im Leerlauf und Teillastbereich Zündaussetzer, oftmals stellt er im Teillastbereich völlig ab, auch mit Glühung.
Natürlich habe ich aus verschiedenen Quellen schon von derartigen Problemen bei Sternmotoren gehört. Ich hoffe, dass hier einige Betreiber des selben Motortyps sind, die ihre Erfahrungen teilen.
Erst mal zu den Randbedingungen, die bei meinem Seidel vorherrschen:
-Sprit mit 6% synth. Öl, kein Nitro (beim Einlaufen die ersten Stunden 10 und dann 8% Öl)
-Kerzen OS Typ F
-Keine Zusatzglühung
-Latte Menz 24x10
Beim Einlaufen ist mir nie bewußt aufgefallen, dass dieser Zylinder kritisch ist, damals waren auch andere Zylinder aufgrund der sehr fetten Einstellung mal "weg". Den ersten Flug im Modell hat der Motor dann ohne Absteller einzelner Zylinder gemeistert, damals war ich auch noch nicht sensibilisiert auf dieses Problem. Dass im Leerlauf öfter mal aus einem der Auspufrohre eine kurze weiße Rauchwolke durch einen Aussetzer kam, habe ich schon beobachtet, mir aber keine Gedanken darüber gemacht, weil der Motor zuverlässig durchlief. Aufgefallen ist mir das Problem mit dem unteren Zylinder erst beim Start zum zweiten Flug (und seitdem bei jedem Start).
Was habe ich schon ausprobiert:
-Verstellung der Düsennadel von fett bis mager brachte keine deutliche Verbesserung. Es scheint sogar, dass bei magerer Einstellung der eine Zylinder noch seltener zündet (während die anderen einwandfrei laufen).
-Verstellung der Leerlaufgemischschraube von fett bis mager, ebenfalls keine Optimierung möglich
-Austausch der Glühkerze gegen mehrere Typ F und auch eine Rossi "heiß", keine Veränderung festgestellt
Nochmal zur genauen Problembeschreibung: Der Motor springt mit angeschlossener Glühung sofort an, der untere Zylinder läuft im Leerlauf mit, hat aber auch mit Glühung schon Zündaussetzer. Das spürt man eideutig, wenn man mit dem Finger vor den Auspuff langt. Er spukt dann auch in gewissen Abständen eine Ladung unverbranntes Gemisch aus. Die Aussetzer nehmen zu, wenn man leicht Gas gibt, manchmal geht der Zylinder dann völlig aus, auch mit Glühung. Ohne Glühung ist das natürlich noch viel schlimmer. Dieser Effekt kommt mal stärker, mal schwächer bei mehreren Startversuchen. Wie gesagt, beim Erstflug keine Probleme. Daher nun meine Fragen, die mir so durch den Kopf gehen:
-Könnte es sein, dass sich im Kurbelgehäuse nach längerer Leerlauf- oder Teillastphase ein regelrechter Ölsumpf ansammelt, von dem dann der untere Zylinder (dessen Ansaugrohr ja genau auf 6Uhr ins Gehäuse mündet) ersäuft wird? Das würde zumindest erklären, warum der Effekt nicht immer gleich stark auftritt, z. B. nach längerem Vollgaslauf ist es erst mal besser.
-Was für Erfahrungen habt ihr mit Nitro im Sprit gemacht? Wird das Problem dadurch entschärft?
-Macht der Motor bei euch die gleichen Probleme ohne Glühung bzw. wer hat das Problem durch eine Zusatzglühung in den Griff bekommen?
Ich möchte heute, falls das Wetter es zulässt, noch mal ein paar Versuche machen, u. a. das Modell mal um die Längsachse nach einer Seite kippen, damit das Ansaugrohr des unteren Zylinder nicht mehr genau an der tiefsten Stelle des Kurbelgehäuses liegt. Damit kann ich dann hoffentlich die Ursache etwas näher eingrenzen, eine Lösung habe ich dann allerdings immer noch nicht.
Schöne Grüße
Daniel
nach langem Zögern habe ich mich letztes Jahr für einen Sternmotor von Seidel, UMS ST7-70 aus indischer Produktion entschieden. Den Motor habe ich nach langen hin und her dann auch bekommen, aber das ist eine andere Geschichte.
Nachdem ich anfänglich nach den ersten Testläufen auf dem Prüfstand einen sehr optimistischen Eindruck hatte, was Handhabung und Alltagstauglichkeit betrifft, tun sich nun Probleme auf mit dem Zylinder auf 7-Uhr Position (von vorne gesehen), seit der Motor im Modell (Yak 11) verbaut ist.
Der besagte Zylinder hat im Leerlauf und Teillastbereich Zündaussetzer, oftmals stellt er im Teillastbereich völlig ab, auch mit Glühung.
Natürlich habe ich aus verschiedenen Quellen schon von derartigen Problemen bei Sternmotoren gehört. Ich hoffe, dass hier einige Betreiber des selben Motortyps sind, die ihre Erfahrungen teilen.
Erst mal zu den Randbedingungen, die bei meinem Seidel vorherrschen:
-Sprit mit 6% synth. Öl, kein Nitro (beim Einlaufen die ersten Stunden 10 und dann 8% Öl)
-Kerzen OS Typ F
-Keine Zusatzglühung
-Latte Menz 24x10
Beim Einlaufen ist mir nie bewußt aufgefallen, dass dieser Zylinder kritisch ist, damals waren auch andere Zylinder aufgrund der sehr fetten Einstellung mal "weg". Den ersten Flug im Modell hat der Motor dann ohne Absteller einzelner Zylinder gemeistert, damals war ich auch noch nicht sensibilisiert auf dieses Problem. Dass im Leerlauf öfter mal aus einem der Auspufrohre eine kurze weiße Rauchwolke durch einen Aussetzer kam, habe ich schon beobachtet, mir aber keine Gedanken darüber gemacht, weil der Motor zuverlässig durchlief. Aufgefallen ist mir das Problem mit dem unteren Zylinder erst beim Start zum zweiten Flug (und seitdem bei jedem Start).
Was habe ich schon ausprobiert:
-Verstellung der Düsennadel von fett bis mager brachte keine deutliche Verbesserung. Es scheint sogar, dass bei magerer Einstellung der eine Zylinder noch seltener zündet (während die anderen einwandfrei laufen).
-Verstellung der Leerlaufgemischschraube von fett bis mager, ebenfalls keine Optimierung möglich
-Austausch der Glühkerze gegen mehrere Typ F und auch eine Rossi "heiß", keine Veränderung festgestellt
Nochmal zur genauen Problembeschreibung: Der Motor springt mit angeschlossener Glühung sofort an, der untere Zylinder läuft im Leerlauf mit, hat aber auch mit Glühung schon Zündaussetzer. Das spürt man eideutig, wenn man mit dem Finger vor den Auspuff langt. Er spukt dann auch in gewissen Abständen eine Ladung unverbranntes Gemisch aus. Die Aussetzer nehmen zu, wenn man leicht Gas gibt, manchmal geht der Zylinder dann völlig aus, auch mit Glühung. Ohne Glühung ist das natürlich noch viel schlimmer. Dieser Effekt kommt mal stärker, mal schwächer bei mehreren Startversuchen. Wie gesagt, beim Erstflug keine Probleme. Daher nun meine Fragen, die mir so durch den Kopf gehen:
-Könnte es sein, dass sich im Kurbelgehäuse nach längerer Leerlauf- oder Teillastphase ein regelrechter Ölsumpf ansammelt, von dem dann der untere Zylinder (dessen Ansaugrohr ja genau auf 6Uhr ins Gehäuse mündet) ersäuft wird? Das würde zumindest erklären, warum der Effekt nicht immer gleich stark auftritt, z. B. nach längerem Vollgaslauf ist es erst mal besser.
-Was für Erfahrungen habt ihr mit Nitro im Sprit gemacht? Wird das Problem dadurch entschärft?
-Macht der Motor bei euch die gleichen Probleme ohne Glühung bzw. wer hat das Problem durch eine Zusatzglühung in den Griff bekommen?
Ich möchte heute, falls das Wetter es zulässt, noch mal ein paar Versuche machen, u. a. das Modell mal um die Längsachse nach einer Seite kippen, damit das Ansaugrohr des unteren Zylinder nicht mehr genau an der tiefsten Stelle des Kurbelgehäuses liegt. Damit kann ich dann hoffentlich die Ursache etwas näher eingrenzen, eine Lösung habe ich dann allerdings immer noch nicht.
Schöne Grüße
Daniel