Shorty von aeronaut - Baubericht

MSAMA

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Hallo zusammen,
auf der diesjährigen Glider Expo 2023 in Hülben habe ich unter den ganzen Superlativen eine Neuheit entdeckt - den Shorty von aeronaut. Dieses kleine Trainermodell hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Nach einem kurzen Beratungsgespräch mit Thorsten Rechthaler haben wir uns den Bausatz bestellt und versuchen zeitnah im RCN zu berichten.
 

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PeHa

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Hallo,

hab mir gerade mal das Herstellervideo zum Shorty angesehen.

Das kleine Kerlchen hat wirklich was...

Ein hübsches, einfach zu bauendes Einsteigermodell für die Nachwuchsschulung! :)


Gruß Peter
 
Naja, einfach zu bauen ist was anderes...
Hier hat man es wiedereinmal geschafft etwas einfaches kompliziert zu machen:

- Jedelskyflügel in Trapezform
- Winglets
- vortexgeneratoren
- angestrebt
- Leitwerk bespannt

Das ist der einzige Jedelskyflpgel, der mir bekannt ist und Winglets und Vortexgeneratoren braucht. Wozu die Streben, es ist doch ein leichtes diesen Flügel zweiteilig ohne Streben zu bauen.
Bespanntes Leitwerk: zusätzlicher Aufwand bei dem sonst einfachen Modell.
Zum Bau eines Jedelskyflügels brauchts übrigens keine Helling, dass ist ja einer der Vorteile...

Man hätte einfach das Bienchen von Jaromir Pipek ( FMT Plan ca. 1982 ) vergrößern können, oder sich zumindest mal den Plan anschauen...

Immer wieder bringt aeronaut solche Krampfkonstruktionen. Dabei haben sie daneben auch viel gutes im Programm...
 

bendh

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Hallo MSAMA, (du hast bestimmt noch einen aussprechbaren Namen )

das ist ja lustig.
Ich wollte gerade auch mit einem Baubericht des Shorty beginnen.
Ich habe den Erstflug schon hinter mir. Darf ich hier schon einmal anfangen?
 

H.Brunke

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Naja Hans

Das ist jetzt wieder viel geschrieben ohne das Modell und die Konstruktion zu kennen.
Die Helling garantiert das die Stützrippen an der richtigen Stelle sitzen damit die Schränkung der Flügel passt. Winglet und G Force Generatoren braucht es zum Fliegen nicht, ist Optisch. Und ob ich jetzt einen Randbogen oder das Winglet verklebe ist der gleiche Aufwand. Flügelsteckung für einen geteilten Flügel bringt wieder mehr Gewicht und vom Bauaufwand soviel wie die Streben, die gleichzeitig der Festigkeit dienen. Das Leitwerk hätte man aus Vollmaterial machen können, ist halt eine Gewichtsfrage.
Ich denke aber, ein Anfänger sollte das Modell gebaut bekommen. (evtl. mit etwas Hilfe) Zum fliegen ist es absolut anfängertauglich und macht einfach nur Spass.
Gruß Holger

P.S. es hat sogar optional eine F-Schlepp Kupplung
 

MSAMA

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Vielen Dank - ich freue mich über vielen Beiträge. Dachte ich kann heute Morgen noch einige Erledigungen machen, bevor ich Bilder vom Baukasten einstelle, der meiner Ansicht nach einen sehr guten Eindruck macht. Das Material ist sauber gebündelt und jedes Brettchen ist beschriftet. Auch die Holzauswahl ist auf den ersten Blick absolut in Ordnung und entspricht meinen Erwartungen.

@ bendh - Bernd: Ich heiße Markus. Da warst Du aber super schnell mit dem Bau - ich freue mich auf Deinen Erfahrungsbericht.

Hier die Bilder vom Baukasten:
 

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Naja, Aeronaut hat schon etwas hang zum komplizierten "Anfängerflieger". Bestes Beispiel der LT200 Flex. Den haben wir vor zwei Jahren als Gruppenprojekt mit 6 mehr oder weniger erfahrenen Modellbauern als Spaßprojekt gemacht. Der Spaß war ganz schnell zu Ende, als dann das Beplanken der geschränkten Fläche anfing und rund herum der Aufwand explodierte. Am Ende wurden von den 6 gerade mal 3 fertig und die zeigten allerhand Schwächen. Durch das "laseroptimierte" anordnen der Teile ist teilweise die Faserrichtung nicht so wie sein sollte bzw alles in die Selbe. Am Ende zerlegt sich der Flieger bei jeder zweiten Landung (guter wohlgemerkt!) selber.
Und auch hier erkenne ich wieder den Versuch, krampfhaft etwas zu verschlimmbessern.... Warum denn immer dieses Jedelsky? Eine einfache, rechteckige Rippenfläche ist doch echt nicht schwer zu bauen. Von der Nase bis zum Holm klassiche D-Box in 2mm Balsa. Und anstatt die üblichen blumigen Floskeln in der Bauanleitung einfach das Bespannen mal richtig erklären. Oder dem Bausatz frisch die Folie beilegen, dann sinkt auch dafür die Hemmschwelle. Wir hatten früher soviele gute und auch gut fliegende Trainer. So etwas in einer modernen Version für Elekroantrieb optimiert, mit moderner Cnc-Technik die Konstruktion verbessern, sauberer Einbau moderner Micro-Servos vorsehen und gut ist. Das würde so mancher Anfänger besser und leichter bauen als solche Chimären.
 
Den Jedelskyflügel finde ich schon o.k. Man braucht eben kein Bespannmaterial / Werkzeug/ Kenntnisse.
Aber diese Bauart ist KISS, man braucht nichts hinzufügen, einfacher geht's nicht.

Vorallem, mittlerweile gibt's viele perfekte Holzmodelle am Markt, deshalb verstehe ich nicht, dass man sowas produziert
Vielleicht sollte der Konstrukteur mal einen Flieger von Höllein etc. bauen...

Es kann aber auch sein, dass die von mir angeführten Punkte einfach dazu dienen sollen das Fliegerle etwas aufzuhübschen...
 
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bendh

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Nachdem der Markus schon den Baukasten vorgestellt hat, werde ich mir das sparen und anhand von Bildern zeigen wie ich das Modell gebaut habe.

Den Erstflug habe ich auch schon gemacht, leider bei sehr windigem Wetter, aber ohne Schaden.

Da ich grundsätzlich so baue, dass das Modell „Fahrrad“ tauglich zerlegbar wird, habe ich das Leitwerk und das Fahrwerk abnehmbar gemacht. Die Fläche ist teilbar.

Im großen und ganzen kann man das Modell einfach mit der beiliegenden Anleitung bauen, zumindest mit 50 Jahren Erfahrung, ob es dem Anfänger genauso gelingt mag ich an manchen Stellen bezweifeln, es sollte keinesfalls das erste Modell sein.


Meine bevorzugten Klebstoffe sind der rote und grüne Sekundenkleber von Höllein und normaler Weisleim. Uhu Hart halte ich hier nicht für zweckmäßig vor allem ohne Anleitung wie man bei Hartholzverklebungen vorgeht.


Begonnen habe ich mit den Tragflächen.

Zuerst habe ich alle Teile aus den Brettchen gelöst und durch umverteilen mit Hilfe einer Waage gleich schwere Flächenhälften sortiert.

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Warum zum verkleben von 2 Balsabrettern unbedingt so eine gezackte Form verwendet werden muss kann ich nicht nachvollziehen.

Holz arbeitet und ist, wenn nicht richtig abgelagert, nicht formstabil. Das bedeutet wenn ich es aus dem Brettchen löse, nimmt es eine etwas andere Form an.

Es lässt sich nicht ohne Druck zusammenschieben und dabei entsteht eine leichte Wölbung.

Leider nicht in die richtige Richtung sondern in meinem Fall quer dazu, was zu einem Verzug der Fläche führt. Dazu später mehr.

Das alles kann man vermeiden wenn die Kante gerade ausgelasert wird, dann kann man mit einem Schleifklotz noch nacharbeiten.

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Beim verkleben der Tragflächenbeplankung 10/11 mit dem Nasenprofil stellt sich heraus dass der Falz etwa 1mm zu tief gefräst ist, was zu einem unschönen, welligen Übergang führt.
Außerdem stimmt auch hier die Fräsung nicht.

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Nun zu meiner ersten Änderung, der geteilten Fläche.

Es ist nicht kompliziert, schon gleich gar nicht wenn es gleich beim Hersteller gemacht wird.

Man nehme ein 5mm Kohlerohr, 2 Aluröhrchen und schneide 2 Holzkeile.

Verklebt wird das dann wie hier im Bild.

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Das hält, bei mir fliegen etliche Modelle so schon seit Jahren und hier gibt es sogar noch Streben.

Um es vorweg zu nehmen bevor ich Leitwerk und Rumpf beschreibe hier die Ansicht der montierten Fläche:

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Man sieht eindeutig den Verzug der Fläche.

Ob allein die Beplankung der Grund ist oder wie ich vermute ein verzogenes Nasenprofil kann ich nicht mehr sagen. Abhilfe hat das abändern des Winkels an der Verklebungsstelle der Rippen 4,5,6 und 7 mit dem Nasenprofil gebracht.

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Die Leisten 16 habe ich auch neu gefertigt, da der Spalt auch zu tief ist. Bei 18a ist es egal, da soll eh eine Verwirbelung entstehen.

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Hier kann man auch den Knick in der Beplankung erkennen.

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Soweit Teil 1, die Fläche.

Weiter geht es dann mit Rumpf und abnehmbaren Fahrwerk und Leitwerk.
 
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MSAMA

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Bernd, wenn Du so weiter machst, wird das der schnellste Baubericht in der Geschichte des RCN. :)

Dein Ansatz, die Flächen geteilt aufzubauen finde ich interessant und werde ich in ebenfalls Betracht ziehen.

Hier aber noch Bilder aus der Bauanleitung - vor allem die Stückliste mit dem Verweis auf die jeweiligen Brettchen finde ich gut.

Irgenwie vermisse ich einen maßstäblichen Bauplan, um die Anordnung der RC-Komponenten zu planen.

Hoffe, dass ich damit nicht eine Urheberrechtsverletzung begehe ...
 

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bendh

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Ich habe das Modell halt schon fertig und bauen nicht erst beim Schreiben, wie andere. :D
Es gibt doch für die Servos Seite und Hoch 2 Löcher.
Für den Empfänger habe ich ein Querholz eingeklebt und der Regler hängt am Motor und steckt einfach von vorne im Rumpf.
Morgen geht es weiter mit dem Rumpf.
 

bendh

User
Nun zum Rumpf.

Kleber waren wieder Sekundenkleber rot (dort wo der Kleber hineinkriechen soll) und grün von Höllein und Weisleim (für Verbindungen die justiert werden müssen) .

Den Rumpf habe ich überwiegend nach der Anleitung fertiggestellt.

Da ich aber ein abnehmbares Fahrwerk und Leitwerk haben wollte gab es kleine Änderungen.

Zuerst zum Fahrwerk.

Schon vor einigen Jahren stieß ich in einer amerikanischen Bauanleitung auf eine geniale Fahrwerksbefestigung die es ermöglicht das Fahrwerk einfach zu entfernen.

Dazu wird in den Spant39 eine Schraube mit breitem Kopf geschraubt.

Das Fahrwerk wird seitlich etwas zusammengedrückt, durch den Schlitz im Boden gesteckt und in die Schraube eingehängt.

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Es ist wichtig für die Schraube die Rückseite des Spantes zu wählen, damit sich der Stahldraht beim Rollen abstützen kann.

Um eine Beschädigung des Rumpfes zu vermeiden wird noch eine Sicherung am Boden aus einem gebogenen 0,8mm Stahldraht eingeklebt.

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Gebogen wird der Draht nach folgendem Schema


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Der im Bild schwarze Draht simuliert dünnen Kupferdraht mit dem links und rechts der Stahldraht zusammengebunden und verlötet wird. Nicht ganz außen wickeln, damit der Fahrwerksdraht noch Platz hat. Das erkennt man auf den Bildern aber ganz gut.
Die senkrecht abgewinkelten Enden werden in der Seitenwand versenkt und verklebt.


Der Spant 48 entfällt und Spant 49 wird vor den Spant 39 zusammen mit einer Verstärkung geklebt um der Schraube einen sicheren Halt zu bieten.

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Eine weitere Änderung ist der herausnehmbare Akkuschacht.

Bitte vor dem Verkleben der Bodenbeplankung testen ob er auch wieder entfernbar ist. :D

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Ein unschöner Punkt sind die Zapfen der Spanten in den Rumpfseitenwänden.

Sie sind einfach zu kurz. Deshalb kann man sie nicht sauber plan verschleifen und man muss spachteln. Damit kann man eine Naturholzoptik vergessen.

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Am Rumpfende passt auch die Höhe des Schlitzes für den Bowdenzug nicht und man muss nacharbeiten.

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Um den Deckel des Akkuschachtes leichter öffnen zu können habe ich aus Restholz den Griff "verbessert"

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Der Einbau der Fernsteuerung wurde von mir so gelöst

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Der Antrieb

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Es folgt noch Teil 3 "Das abnehmbare Leitwerk"
 
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bendh

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Das "Abnehmbare Leitwerk"

Nach dem Zusammenbau laut Anleitung, leider war auch hier Nacharbeit bei der Passgenauigkeit nötig, wurde ,wie von Aeronaut vorgesehen, mit dem beiliegenden Papier bespannt und 3x mit verdünntem und 1x mit unverdünntem Spannlack gestrichen.

Zum Trocknen über Nacht jeweils gerade aufgespannt, ergaben sich gerade Leitwerkteile.

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Schon im unbespannten Zustand begann die Umarbeitung.

Kurz gesagt es wurden 3mm Löcher in die Höhenruderflosse gebohrt und M3 Gewinde in die Seitenruderflosse und in den Rumpf geschnitten und mit rotem Sekundenkleber gehärtet.

Sollte eigentlich ausreichend in den Bildern zu sehen sein.


Wichtig: die Ruderhörner werden vertauscht, also aus linker Seite wird rechte Seite, dann lässt sich alles auch wieder auseinander nehmen.

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Am Seitenruder unten wird noch ein Streifen Kunststoffscharnier angeleimt, das greift beim Zusammenstecken in einen Schlitz im Rumpf und stabilisiert das Ruder.

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Der Draht vom Gestänge wird einfach rechtwinklig abgebogen und beim Zusammenbau eingehängt.



Hier noch Bilder vom Zusammenbau der Streben.

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Das war es erst einmal.

Die Fläche und die Streben wurden 2x mit Porenfüller gestrichen, der Rumpf bekommt noch eine Folienbespannung.



Bei weniger Wind erfolgen weitere Flüge und die Erprobung des Schwerpunktes.
 
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Ich will immer alles möglichst zerlegbar.
Ja, das wird sich bei dem Vogel von selbst ergeben:
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Mehr Sollbruchstelle auf einmal geht nicht.

Was für eine durch und durch gruselige Konstruktion. Und das bezeichnen die als "für Einsteiger". Was rauchen die bei aeronaut? Erst die unmöglichen Penk-Machwerke, und jetzt dieses Ding, das für einen Anfänger an jeder Ecke unüberwindbare Fallstricke bereithält. Ganz toll.
 

bendh

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Wir werden sehen wie lange das hält, aber ich bin da guter Dinge, ist ja mit dünnem Sekundenkleber geklebt.
Erfahrungsgemäß bricht da eher das Holz nebenan.

Ich hatte einmal die Citaria Bellanca von Aeronaut. Einmal aus dem Baukasten gebaut, einmal nach dem Plan aber mit eigenen Ideen, nur die vordere Motorhaube war von Aeronaut.

Gewichtsunterschied 800g.

Auch beim Shorty könnte man leicht 400g einsparen, wenn nicht mehr.

 
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PeHa

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Moin zusammen,

ich bin leider auch echt enttäuscht von der Konstruktion des Shorty.

Schönes Modell, aber die schlechte Umsetzung und die mangelnde Passgenauigkeit einiger Teile sind für mich hier ein KO-Kriterium für den frustfreien Aufbau und den erfolgreichen Erstflug durch einen unerfahrenen Einsteiger.

Schade, schade...


Gruß Peter
 
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