Snap Flap - für was ? bt. nur auf große Scalesegler bezogen

OE-0485

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Hallo !
Immer wieder kommt der Begriff auch bei Scaleseglern vor. Bei Hangraketen versteh ichs ja, aber bei jenseits 1:3 weniger. Was solls bewirken ?

vg hans
 

UweH

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Beim Ziehen erhöht man den geflogenen Auftriebsbeiwert des Flügels.
Durch die Wölbklappenzumischung zum Höhenruder verschiebt sich die Profilpolare passend zum geänderten Auftriebsbeiwert des Flügel hin zu geringeren Profilwiderständen.....sofern die Profilierung das her gibt und die Ausschläge dazu passend eingestellt sind.
Snap-Flap dient also vor allem der Widerstandseinsparung passend zur geflogenen Fluggeschwindigkeit = geflogener Auftriebsbeiwert, egal ob Besenstiel-Hangrakete oder Scale-Thermiksegler.

Gruß,

Uwe.
 

OE-0485

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- vielen Dank Uwe - dem kann ich folgen !

Mir wird aber auch immer wieder erzählt dass es beim Landen Vorteile bringt. Habs noch nicht ausprobiert weil ich der Ansicht bin dass da sowieso alles was geht draussen, drunten oder auch mal je nach Fahrt weniger ist.
Find da wirds echt unübersichtlich - lieg ich richtig ?
 

UweH

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Hallo Hans,

beim Landen hilft der zusätzliche Wölbklappenausschlag vom Snap-Flap beim Ziehen dabei den Maximalauftrieb des Flügels zu erhöhen, also die Mindest-Landegeschwindigkeit gegenüber z.B. einer Snap-Flap-losen fixen Wölbklappeneinstellung für Flugphase "Landung" dynamisch zu verringern.
Ich hoffe ich habe mich auch dieses mal verständlich ausgedrückt :rolleyes:

Gruß,

Uwe.
 

OE-0485

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Uwe, ich versteh Dich schon - ich werd das mal probieren weil manchmal (besonders Seitenwind) kann ich meinen Arcus zu wenig anstellen, das würd jedenfalls nicht schlecht sein.
Vielen Dank !!!
 

Wilf

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Wölbklappen sind Wölbklappen. Damit verändert man das Tragflügelprofil, um für jeden Anstellwinkel eine passende Profilwölbung zu fliegen. Kann man auch zum Landen als Extraauftriebs- und Erxtrawiderstandsgenerator absenken. Soweit klar.

Ist das jetzt dasselbe wie die oft erwähnten Snap Flaps???
Da müsste doch irgendwas Schnappen, sonst wären das keine Snap Flaps.
 

swoop

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Als "Snap Flaps" bezeichnet die Englisch sprechende Bevölkerung dieses Planeten die Unterstützung des Höhenruders beim ziehen, durch eine positive Verwölbung des Profils mit Hilfe der Wölbklappen ab einem gewissen Ausschlag des Höhenruders.

Da die Bewegung der Wölbklappen meist nicht gedämpft erfolgt, "reisst" es die Klappen von einer Position in die Andere.
"To snap" kann unterschiedlich übersetzt werden, folgende Möglichkeiten gibt es: reißen, fauchen, knicken, abbrechen, knallen, zerbrechen, abreißen, einrasten, zerreißen, zerspringen, zuschnappen lassen.

Suche Dir die Bedeutung in diesem Zusammenhang aus, die Dir am besten gefällt. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Snapflapp würde ich beim landem aber nur nutzen, wenn man Butterfly nicht nutzen kann, aus welchen Gründen auch immer . Wobei ich den Sinn beim Landen nicht verstehe , da es ja immer an das Höhenruder gekoppelt ist und eigentlich zum Höhe ziehen gemischt wird und nicht zur Tiefe
 

UweH

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Wobei ich den Sinn beim Landen nicht verstehe , da es ja immer an das Höhenruder gekoppelt ist und eigentlich zum Höhe ziehen gemischt wird und nicht zur Tiefe

Je nach Profil wird Snap-Flap auch zur Tiefe gemischt, aber mit geringerem Ausschlag als bei Höhe. Bei Profilen bei denen eine Speed-Stellung was bringt sorgt Snap-Flap auf Tiefe für bessere Beschleunigung beim andrücken.
Mit Snap-Flap auf Höhe kann das Modell langsamer fliegen als ohne die Wölbklappenzumischung, das ist beim Landen hilfreich wenn man z.B. bei schwachen Bedingungen am Hang gar kein Butterfly setzt um runter zu kommen, sondern den Flieger am "natürlichen Ende des Flugs mangels Tragen" einfach nur mit minimaler Geschwindigkeit sanft ins Gras setzen möchte.

Gruß,

Uwe.
 
Noch ein skurriler Nebeneffekt:
Wenn Dir aus welchen Gründen auch immer das HR komplett davon fliegt und vom SR das Ruder, kannst Du Deinen Segler theoretisch mit den Wölbklappen am Leben erhalten, sofern Du sie stufenlos regeln kannst (hatte ich viele Jahre, weil zu faul zur Flugphasenschalterei. Dann also Speed-Stellung -> fliegen wie ein Nuri). Praktisch geht es aber viel besser, wenn Du ihn sofort auf den Rücken drehst, mit den WK ungefähr austrimmst - und dann einfach mit QR und dem HR-Knüppel via Snapflap zur Notlandung steuerst. Du musst nicht einmal eine Ruder-Drehrichtung im Kopf umdenken. Mir ist das einmal mit einem 3,4m-Zwecksegler passiert (tödliches Leitwerksflattern) und ich habe ihn relativ bequem 2m vor meinen Füssen gelandet, mit relativ geringen Schäden. Es ist enorm hilfreich in so einer extremen Situation "wie normal" steuern zu können.
Man muss nur sofort den Segler auf den Rücken drehen - wenn er erst mal im "Bahnneigungsflug" gegen Erde rast, wird es schwierig.
Einschläge von abgeworfenen Hauben am HR, bei grosser Geschwindigkeit und Höhe, hatte ich schon zwei Mal. Ich verwende aber hinten keine Nylonschrauben, und die HR waren stärker als die Hauben...

Einen geliebten Grossegler (5m) konnte ich mit in günstiger Stellung stehen gebliebenem HR-Servo vorsichtig zur Landestelle am Hang abkreisen. Leider hat eine kleine Böe ihn am Schluss noch kurz angehoben und ihn in 20cm Höhe an einer Fichte landen lassen (Holmbruch :cry:). Mit Snapflap wäre es vermutlich ein Leichtes gewesen, dieses als "Ersatzhöhenruder" zu verwenden, und auch die 15minütige Abkreiserei wäre wohl entspannter gegangen. Ich weiss jetzt allerdings nicht genau, wie sich in diesem Fall "Tiefe" ausgewirkt hätte - die WK wären dann ja leicht hoch gegangen, die EWD hätte sich verringert, der Segler wäre wohl wie mit HR-Einsatz sanft in die Tiefe gegangen. Falls nicht, hätte man mit einer schnellen "Höhe" besser reagieren können als mit einer Flugphasen-Schalterei. Ich rede vom Flug in Normallage - nicht auf dem Rücken! Bis man versteht, dass das mit totem HR in Normallage und mit fehlendem HR in Rückenlage funktioniert, dauert eine Weile - zumindest bei mir.

Alle meine grösseren Scale-Segler haben seit diesen Erlebnissen recht deutliches Snapflap.
LG Bertram
 
Zuletzt bearbeitet:

swoop

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Snapflapp würde ich beim landem aber nur nutzen, wenn man Butterfly nicht nutzen kann, aus welchen Gründen auch immer
Prinzipiell kann man sich ja aussuchen, ob man Crow oder Flaperon als Landehilfe programmiert. Ich habe einmal von einem F3B Piloten gehört, daß Crow eine stärkere Bremswirkung erzeugt, Flaperon wäre wiederum bei der Ziellandung berechenbarer. Damit haben aber die Snapflaps nichts zu tun, das stimmt.
 
Es hängt eher vom Profil und von den Einstellwerten ab, was und wieviel das Snap-Flap ausmacht. Bei einer Röhnlärche mit 4° EWD, dicken Profil und ordentliches Stabilitätsmaß bringt es kaum bis gar nichts. So ein Segler ist eh schon langsam, die Auslegungspolare voll auf "Hochauftrieb" und geringstes Sinken gelegt. Bei modernen Profilen mit geringerer Wölbung und insgesamt eher auf gleiten optimierte Auslegung, spürt man Snap-Flap sehr deutlich. Gerade im Thermikkreisen bemerkt man, wie der Flügel quasi automatisch in "Thermikstellung" geht, wenn man in den Bart zentriert und zieht. Beispiel mein Fox (ok, auch Hangflieger, aber dennoch Scale). Kunstflugprofil, ewd 0,5° und mit Schwerpunkt + Trimmung auf gute Gleiteigenschaften getrimmt. Zwar Thermikstellung mit leichter Verwölbung programmiert, dennoch "hing" der Segler beim Kreisen irgendwie immer in der Kurve. Ich musste deutlich mit Quer halten und mit Höhe sehr vorsichtig halten. Dann Snap-Flap programmiert und auf einmal war das ein anderer Segler! Rein in den Bart, etwas ziehen und mit Seite halten, schon kurvt er brav wie ein Bussard. Die letzten paar Flüge habe ich dann die Thermik-Flugphase praktisch gar nicht mehr genutzt, sondern nur mehr mit bestem Gleiten von Bart zu Bart und beim kreisen durch das Snap-Flap schön gemütlich gestiegen. Eventuell könnte man mal darüber nachdenken, drei Snap-Flap Kurven zu machen und Flugphasenabhängig zu schalten. Beim normalen Flug nur leichte Zumischung zum besseren Kurven, in der Thermik etwas steilere Kurve für schnelleres "aktivieren" der Thermikpolare und beim Ballern mit knackigen, stärkeren aber späteren Ausschlag für gerissene Figuren und eckige Loopings. Da muss ich selbst noch etwas mehr experimentieren.
 

Chrima

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Hi

Ganz generell;
die ursprüngliche Idee von Snap-Flap war natürlich schon zu «schnappen».

Bei einer engen Wende mit grossem Höhenruderausschlag käme es ohne den Mischer ja zu einem Abriss. Man kennt ja die «gerissenen» Kunstflugfiguren.

Also fährt man ganz kurz alle Klappen positiv runter um den nötigen Auftrieb, welcher in einer engen Kurve mit hoher Fliehkraft notwendig wird, aufbauen zu können.

Das volle Ziehen war aber nur von ganz kurzer Dauer (!), wohlwissend dass es eben auch bremst.(!)
Zudem gibt es einen einzustellenden Todbereich, wo sich die Wölbis gar nicht bewegen, wenn ich nur leicht die Flugbahn korrigiere.

Alles in allem deshalb das «Snap», weil nur ganz kurz, aber recht heftig eingesetzt.
Früher fuhr man dazu auf Werte die grösser waren, wie die Thermikstellung. Heute mit dem «EM»-Stil im F3F reisst man nicht mehr so um die Ecke und geht deshalb meist höchstens noch auf Ausschläge die ungefähr der Thermikstellung entsprechen. (und alles ist immer Profil-, Flugzeug-, Flugstil- und Flugbedingungen-abhängig.) Also keine General-Empfehlung für immer und Überall !


Klar ist dies ein Mischer, den ich auch für andere Aufgaben einsetzen kann.
Aber bei der Landung Butterfly und Snap-Flap gleichzeitig zu benutzen kam mir jetzt noch nie in den Sinn. Die Krähe hat ja zudem gerade beim Langsamflug noch den Vorteil der Schränkung. Ich persönlich habe die Krähe schon in der Base (vor der letzten Kurve) zu ca. 10 – 20% ausgefahren, was kaum merklich bremst, aber viel Sicherheit gegen Abreissen gibt, vor allem am Hang, im Lee, bei möglichen Turbulenzen etc.

Und im Thermikflug, wie oben beschrieben, ist es wichtig, dass erst mal die 3, 4 Flugphasen einzeln richtig eingetrimmt/eingestellt werden um dann eine korrekte Mischung zu programmieren, die dann nicht nur aus Zufall geschieht.

Grüsse
Christian
 
Geschichte am Rande: Snap geht nicht nur für Segler, sondern auch Motormodelle! Habe auf meinem Stick (vollsymetrisches Profil) Spaßeshalber eine Flugphase, in der die Querruder als Snap-Flap positiv wie negativ dazugemischt werden. Loopings mit 2m Durchmesser und man kann den Flieger richtig "ums Eck werfen".
Oder anderes Beispiel: ein kleiner F5D-Pylon-Racer. Nur Quer und Höhe. Das Ding war sauber getrimmt und flog schnurgerade, aber die Kurven gingen nur ganz flach. Etwas zuviel reingelegt, schon gings abwärts. Da kein Seitenruder vorhanden, war ein stützen in der Kurve unmöglich. Habe dann auf den Rat von "Experten" die groß wegen Differenzierung und Schwerpunkt schwadroniert haben, alle ohne Erfolg. Klick machte es erst, als ich etwas Snapflap beigemischt habe mit einem kleinen Totbereich um die Mitte. Flache Kurven wie bisher schön gerade, sobald es enger wird, einfach mehr ziehen. Durch den erhöhten Auftrieb geht dann die Schnauze schön nach oben und der Flieger kommt schnurgerade und schnell aus der Kurve.
 

UweH

User
Hi

Ganz generell;
die ursprüngliche Idee von Snap-Flap war natürlich schon zu «schnappen».


Hi Christian,

das was Du schreibst ist ja für F3F richtig und wichtig, aber die Eingangsfrage von Hans bezog sich auf Snap-Flap bei großen Scale-Seglern und da wird man mit der Zumischung eher weniger schnappen können, außer bei gering gestreckten Kunstflugseglern.
Bei höher gestreckten und/oder thermiklastigen Scalemodellen ist die von WundererM in Post#13 beschriebene Anwendung beim Thermikfliegen sicher viel häufiger einsetzbar und dafür wird man ggf. andere Optimierungskriterien für die Snap-Flap-Einstellungen ansetzen als im Hangbesenstiel-Schnellflugwettbewerb.

Bei Scale-Allroundern habe ich für Snap-Flap noch nie einen Todbereich programmiert und ich bin noch nie auf die Idee gekommen bei der 70-80° Butterflybremse die 4-5° zusätzlich Snap-Flap Zumischung auf die Wölbklappen weg zu programmieren.

Wie immer im Modellflug kommt es auch bei Snap-Flap auf die spezielle Anwendung sowie den Geschmack und die Steuergewohnheiten des Piloten an, aber das Grundprinzip des Höhe- zu Wölbung-Mischers ist wie oben beschrieben auch für die meisten Scale-Segler einsetzbar um Flugleistung und Handling zu verbessern.

Gruß,

Uwe.
 

TRX17

User
Ich habe bei allen meinen Segelfliegern eine Flugphase "Snap-Flap Extrem" programmiert. Fällt das Höhenruder aus schalte ich auf diese Flugphase und fliege so fast normal weiter. Dabei gehen sämtliche Klappen inkl. Querruder so weit, wie es irgendwie geht (in beide Richtungen!). Funktioniert sehr gut, aber natürlich nur, wenn das Höhenruder einigermassen in Neutrallage blockiert ist. Ansonsten hilft ev. noch Rückenflug.

Gruss, Walter
 
Um im thermischen Kurvenflug ein Abtauchen des Seglers zu vermeiden, muß gezogen werden. Dies geschieht mit relativ großen Ausschlägen des Höhenruders. Also vermehrter Widerstand. Die Fläche soll ja in eine höhere Anstellung gebracht werden, um erstgenanntes zu vermeiden. Im Snapfflap passiert allerdings etwas positives bezüglich des Widerstands und des erhöhten Auftriebs. Das Höhenruder kann mit wesentlich geringeren Ausschlägen arbeiten, da der Flügel dank der größeren Wölbung nicht erst in eine höhere Anstellung gebracht werden muß. Das ganze Modell bleibt immer in der optimalen, widerstandsamen Position mit deutlich harmonischeren Flugbewegungen. Das gilt so gut wie mit allen Flächenmodellen moderner Prägung und den heute verwendeten Profilen. Gar nichts bringt es mit den Oldtimerprofilen und bei hohen Anstellwerten. Allerdings sollte das Wölben immer im moderaten Bereich liegen, also eher zurückhaltend
 

swoop

User
Das Höhenruder kann mit wesentlich geringeren Ausschlägen arbeiten, da der Flügel dank der größeren Wölbung nicht erst in eine höhere Anstellung gebracht werden muß.
Wenn ich im Flugzustand "Thermik" die Fläche ohnehin verwölbt habe, verändert nicht dann snap flap die (angenommen) optimale Verwölbung zum schlechteren?
 

Wilf

User
Optimaler als optimal geht nicht. In dieser Logik bringt ein zusätzlich Verwölben des Profils natürlich gar nichts.

Wahr ist aber auch, dass ein programmierter Flugzustand „Thermik“ höchst zu oft suboptimalen Wölbklappenständen führt.

In Wirklichkeit sollten die Klappen im langsamen Geradeausflug annähernd im Strak stehen, wogegen im Kreisflug positive Wölbklappenstellungen gefragt sind.
Je enger der Kreisflug, desto wölb.

Sicher gibt es mehrere Wege zum Ziel. Ein Mitführen der Wölbklappen mit dem Höhenruder ist da nicht der verkehrteste und wird einer starren Klappenstellung in der Regel überlegen sein.
 
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