Snap Flap - für was ? bt. nur auf große Scalesegler bezogen

OE-0485

User
Mir wird aber auch immer wieder erzählt dass Snap Flap beim Landen Vorteile bringt. Habs noch nicht ausprobiert weil ich der Ansicht bin dass da sowieso alles was geht draussen, drunten oder auch mal je nach Fahrt weniger ist.
Wenn bei der Landung alles in der Neutralstellung ist versteh ichs ja; Da kann sicher besser angestellt werden.
Nicht aber, wenn Störklappen und Butterfly draussen sind, da bezweifle ich daß der Flieger noch besser angestellt werden kann.

Grüße hans
 
Hort sich lustig an, aber ich empfinde es so. Man kann das Modell so richtig schön um die Kurven tragen. Aber Wilf beschreibt es so schön: dynamisch fliegen im Strak bei Strecke, in die Kurven rein mit snapflap , so schaut das dann aus. Im längeren Kreisen kann durchaus mal eine leichte Verwölbung dazu geschaltet werden, gute Thermik verzeiht auch mal Übertreibungen.
 

UweH

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Wenn bei der Landung alles in der Neutralstellung ist versteh ichs ja; Da kann sicher besser angestellt werden.
Nicht aber, wenn Störklappen und Butterfly draussen sind, da bezweifle ich daß der Flieger noch besser angestellt werden kann.


Hallo Hans,

wenn beim Butterfly die Wölbklappen z.B. 75 ° runter gefahren sind und ein paar Grad Snapflap dazu kommen bringt es auch nicht wirklich mehr möglichen Anstellwinkel.
Aber hier wirds dann akademisch, denn bei Butterfly muss man allermeistens eine Tiefenruderzumischung auf die Bremse programmieren mit der man grundsätzlich fest legt wie viel Höhenruder bei einem normalen Landeanflug mit Bremse noch manuell gesteuert werden muss. Damit legt man auch fest wie viel die Wölbklappe bei gezogener Bremse und manuellem Höhenruder ziehen noch dazu kommt. Der eine programmiert Snap-Flap bei der Bremse komplett raus, ich lasse es drinnen und steuere die Feinheiten manuell aus, das ist Geschmacksache.....abgesehen von den mechanischen Grenzen so starker Klappenausschläge.

Gruß,

Uwe.
 
Bisher noch nicht (direkt) genannt:
Beim Auskurbeln von zerissener, turbulenter Thermik lassen sich die dabei häufigen Fahrtschwankungen mit Snap-Flap sehr viel effizienter kompensieren und der Bart viel besser und gleichmäßiger ausfliegen.

Gruß
Eddie
 
Zuletzt bearbeitet:

Chrima

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Bei Scale-Allroundern habe ich für Snap-Flap noch nie einen Todbereich programmiert und ich bin noch nie auf die Idee gekommen bei der 70-80° Butterflybremse die 4-5° zusätzlich Snap-Flap Zumischung auf die Wölbklappen weg zu programmieren.

Wie immer im Modellflug kommt es auch bei Snap-Flap auf die spezielle Anwendung sowie den Geschmack und die Steuergewohnheiten des Piloten an, aber das Grundprinzip des Höhe- zu Wölbung-Mischers ist wie oben beschrieben auch für die meisten Scale-Segler einsetzbar um Flugleistung und Handling zu verbessern.

Hi Uwe

Klar ist alles immer Geschmacksache und auch viel Gewohnheit.

Aber ein wichtiger Punkt ist in diesem spezifischen Fall doch das aerodynamische Verständnis. Du bist ein guter Pilot und hast zusätzlich sozusagen immer die Profilpolaren vor Augen. Du weisst im Flug auch in welchem Bereich des erforderlichen Auftriebes Du Dich gerade bewegst. Und auch wo evtl. der Wiederstandszuwachs kontraproduktiv wird. Aber sag, wieviele Piloten haben überhaupt schon einmal eine Profilpolare gesehen mit verschiedenen Klappenausschlägen?

Wenn Du A sagst müsstest Du eben direkt auch B sagen und dem Kollegen auch die ungefähren Werte für die Ausschläge angeben.

Ansonsten ist es doch, wie wenn Du sagst Winglets bringen Vorteile, macht alle Winglets an Eure Flieger ! 50% haben dann vielleicht eine glückliche Auslegung, die anderen nicht.

Da meine ich eben ist es wichtig erst einmal verschiedene fixe Wölbklappenstellungen längere Zeit zu fliegen und vorallem den dazu passenden Höhentrimm zu finden. Ohne dass man dauernd korrigieren muss ! So lernt jeder seinen Flügel kennen und kann dann von mir aus z.B. für enges Eindrehen mit gröserem Höhenruderausschlag auch noch ein paar Grad Snap zur Thermikstellung draufschlagen.

Bei der Landung, wie geschrieben, fliege ich persönlich lieber mit getrennten Funktionen. Ein Knüppel für die Bremse, Einer für den Gleitpfad.
Gibt ja doch auch häufig Grund zu drücken und gleichzeitig ordentlich zu bremsen. Da möchte ich doch keinen "Mischer" der mir die Bremse raus nimmt. Oder umgekehrt beim Ausschweben über einer Piste ziehe ich bis "an den Bauch", möchte aber die Klappen bei "nur" ca. 30...45° belassen. Da muss mir kein Mischer drein funken. (Hat ja eigentlich Aehnlichkeit mit dem viel diskutierten "Kombiswitch")

Uwe, mir schien Du hast sogar selber einmal geschrieben, dass der maximale Auftrieb bei einem Profil nicht bei grösstmöglichem Wölbklappenausschlag zu finden ist.

Also ich denke, der Themenstarter benötigt eigentlich nur die ideale Wölbklappenstellung für die langsamste Geschwindigkeit kurz vor dem Aufsetzen, nicht ? Ob er dann ruhig oder nervös am Höhenruder zieht und wie gross sein Höhenruderausschlag ist, können wir nicht wissen und deshalb ist es reine Glückssache einen Mischer zu empfehlen. Finde ich. ;)

Nichts für Ungut und liebe Grüsse

Christian
 

UweH

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Also ich denke, der Themenstarter benötigt eigentlich nur die ideale Wölbklappenstellung für die langsamste Geschwindigkeit kurz vor dem Aufsetzen, nicht ?


Hi Christian,

nein, der Themenstarter wollte wissen ob Snap-Flap bei größeren Scale-Seglern Sinn macht oder nicht.
Die Frage wurde von mehreren Leuten hier mit "Ja" beantwortet.

Für alle weiteren Einstellungen, die ich Deiner Meinung nach hier angeben sollte, wären die Angabe des konkreten Flugzeugs, Profilierung und Steuergewohnheiten des Fragenden erforderlich.
Aber darum ging es dem Hans gar nicht, deshalb muss ich keineswegs nach A auch B sagen, und ich habe eigentlich auch nur a gesagt weil nach mehr gar nicht gefragt wurde.

Gruß,

Uwe.
 
Also ich denke, der Themenstarter benötigt eigentlich nur die ideale Wölbklappenstellung für die langsamste Geschwindigkeit kurz vor dem Aufsetzen, nicht ?

Hallo,

ein Bild zur Auftriebszunahme beim Einsatz von Wölbklappen, gilt nicht nur für Scale Segler. :D

1656927423303.png


Beim Landen fliegt man mit einem hohem Ca im Bereich von Ca ~ [1-1.3]. Beim Einsatz von Wölbklappen kommt dann das Delta Ca_max
dazu. Zum Vergleich, das beste Gleiten liegt im Bereich Ca ~ 0.6, Schnellflug Ca <= 0.4.

1656927729155.png


G/F ist die Flächenbelastung, Formel ist für die Standard Luftdichte ISA, ist einfacher und für die typischen Flughöhen im Modellflug ausreichend.

Gruss
Micha
 

Chrima

User
Für alle weiteren Einstellungen, die ich Deiner Meinung nach hier angeben sollte, wären die Angabe des konkreten Flugzeugs, Profilierung und Steuergewohnheiten des Fragenden erforderlich.

eben !
Das meine ich ja, weshalb es für "Neulinge" was das Benutzen eines ungewohnten Mischers ist, doch wichtig ist zu "Erleuchten", was aerodynamisch mit welchen Konsequenzen passiert.
Und das machst Du sonst ja auch gerne.

Gruss
Christian
 

Knut

User
Hallo,
ich lese das Thema schon eine geraume Zeit interessiert mit. Gehört hatte ich von Snap Flap zwar schon, mich allerdings nie damit beschäftigt.
Ich bin auch nicht der Typ der ständig optimiert. Wenn es vernüftig fliegt, bleibt es.
Nun würde ich das Snap Flap aber gern probieren. Im Kurvenflug kann ich die Argumente nachvollziehen, was ist aber auf Strecke, wo ich auch ab und an das HR,bzw. TR betätige. Will, bzw, muss ich dann unbedingt auch noch verwölben? Verwölbe ich auch bei TR in negative Richtung?
Oder lasse ich es da weg? Beim Landen würde ich das nicht gut finden.
Speziell an Uwe gerichtet. Wie hälts Du das bei deinem Ventus von Schmierer? Nutzt Du dort Snap Flap?

Tschüß
Knut
 

Wilf

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Wie man mit Wölbklappen arbeiten soll, ist auf der Seite How2Soar unter Wölbklappenbewegungen sehr gut beschrieben.

Ich bezweifle, dass man das modellbaumäßig allein durch das Umlegen eines Schalters für die Flugphase "Thermik" realisieren kann.
Ein zeitverzögertes, gegensinniges Nachlaufen der Klappen mit dem Höhenruder wäre optimal.
Als Funktion meinetwegen schaltbar, damit der Flieger nicht durchfällt, wenn man bein Ausschweben das Höhenruder nachlässt.

Weil nach der Größe der Verwölbung gefragt wurde, hier ein Auszug aus dem Flughandbuch des Janus:
Zwischenablage01.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Wilf

User
Nachtrag: 🤓
Im Flughandbuch steht so nebenbei was Interessantes über Wölbklappen und Laminardelle: Ich versteh das so, dass Wölbklappen Laminarprofile verlangen. Mit einem Turbulenzprofil macht das alles keinen Sinn.

Muss aber nicht richtig sein. 🤔
 

UweH

User
Muss aber nicht richtig sein. 🤔

Ist es auch nicht, lies bitte mal nach was ein Turbulenzprofil ist: www.aerodesign.de - aero - Strömungsumschlag laminar oder turbulent oder was?

Deine Wolbklappeneinstellungen für den manntragenden Segelflug in Post #33 haben auch nicht allzu viel mit dem Snap-Flap-Mischer bei Modellen zu tun :rolleyes:

@Knut: ich nutze beim Valenta-Ventus Snap-Flap, aber wegen dem kleinen Höhenleitwerk keine starke Zumischung, denn viel Wölbklappe vergrößert den negativen Profilmoment und kann den Vorteil zum Nachteil machen wenn der Abriß wegen zu großem Wölbklappenauschlag am Höhenleitwerk früher kommt als an der Fläche.
Vielleicht kann ich heute Abend mal meine Snap-Flap-Zumischung am Ventus messen, die ist allerdings nicht optimiert und eher auf der vorsichtigen Seite.

Gruß,

Uwe.
 

Chrima

User
Nun würde ich das Snap Flap aber gern probieren. Im Kurvenflug kann ich die Argumente nachvollziehen, was ist aber auf Strecke, wo ich auch ab und an das HR,bzw. TR betätige. Will, bzw, muss ich dann unbedingt auch noch verwölben? Verwölbe ich auch bei TR in negative Richtung?

Im geraden Streckenflug hast Du ja keine Schwankungen beim Auftriebsbedarf (keine Geschwindigkeitsänderung / keine zusätzlichen Beschleunigungskräfte), also auch keine Notwendigkeit die WK zu verändern. Deshalb der von mir erwähnte (und in der Programmierung auch vorgesehene «Todbereich»). Ziehe ich dann relativ brüsk hoch, dann sollen die Klappen nach unten fahren.

Lässt Du die Höhe dann wieder los gehen sie zurück und dann musst Du schauen, dass Du mit der Wahl der richtigen Flugphase sofort wiederum die passende (gemäss evtl. geänderter Geschwindigkeit und/oder Kreisflug) WK-Stellung vorwählst.

Wie immer und überall gibt es Ausnahmen; ich fliege auch Profile, die man eigentlich nicht negativ Verwölben muss. Wenn ich das aber aus anderen Gründen (Kunstflug / Rückenflug) trotzdem mache, dann kommt bei mir die Snap-Flap auch sofort.

Wie schon zu Beginn erwähnt ist es wichtig sein Profil am Flügel zu (er-) kennen. Dünnere, wenig gewölbte Profile können die Snap-Flap-Funktion eher benötigen. Aeltere, fülligere :D Profile, wie früher an den Scalies verwendet, sicher weniger.

Wichtig ist eben einfach, dass man sich im Flug auch immer der WK-Ausschläge durchs Höhenruder bewusst ist.
Und eben, dass die Grundstellung der WK schon mal passend ist.
 

Chrima

User
Weil nach der Größe der Verwölbung gefragt wurde, hier ein Auszug aus dem Flughandbuch des Janus:

Ich schau dazu auch gerne den Grossen ins Cockpit oder eben auf die Flügel.
Wie hier z.B. in dem schon etwas älteren Video.
Man erkennt gut verschiedene, negative Stellungen der Wölbklappen im Speed. Und in der Mitte (ca. Min. 5) des Videos bei der Wende und danach dann die Stellung für mehr Auftrieb.

Bei Bruno Vassel hört man gut die Geschwindigkeit und sieht seine entsprechenden WK-Verstellungen.

Grüsse
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:

Mirmig21

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Hallo zusammen,
Hatte nach dem Bau meiner Jets Mirage 4000 2006 und Mig 21 2007 beide ca. 350cm lang und ca.200cm Spannweite einem Abfluggewicht von ca. 15kg und einem Schub von 14kg das Problem dass beide im weiträumigen Flugstil zwar super funktionierten, bei engen Wenden oder im Kunstflug durch die enormen Wurzeltiefen der Deltaflügel von ca. 120cm sofort die Fahrt weg war und wegen des geringen Schuber nicht kompensiert werden konnte. Habe dann bei der Mig die Landeklappen und bei der Mirage die Canards fix zur Höhe gemischt. Bei beiden wurde der Flugstiel runder, der Kunstflug hat sich erheblich verbessert, bei engen Wenden rutschten beide nicht mehr über die Fläche weg und der Geschwindigkeitsverlust war viel geringer. Die Fluggeschwindigkeit beim landen hat sich gefühlsmäßig fast halbiert.
Später bei Seglern wie zb. Der Lo 100, die bei Sp 330cm und einem Gewicht von 8,5kg eigentlich zu leicht war aber wegen der zur Verfügung stehenden Schleppmaschinen nicht schwerer sein durfte hat sich die fixe Zumischung der Wölbklappen zum Höhenruder im Kunstflug sehr positiv bemerkbar gemacht. Mittlerweile setze ich das Prinzip auch bei meiner Zlin50 beim Schlepp von Thermikseglern erfolgreich ein (obwohl nur durchgehende Querruder vorhanden). Die Landung mit abgesenkten Querrudern erfolgt fast im Schrittempo.

LG, Martin
 
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