marc-oliver35
User
Ich hatte ja an anderer Stelle versprochen, einen Thread für den Elektroausbau des Satori1 zu schreiben. Hintergrund ist, daß ich über eine Woche gefummelt habe, ehe schließlich alles funktionierte. Dabei habe ich viel gelernt und noch mehr geflucht. Besonders das fluchen möchte ich Nachfolgetätern gerne ersparen.
Dieser Thread soll dem Thema "Wie baue ich einen Satori 1 Rumpf schnell und sicher zum Elektrorumpf um?" gewidmet sein und durch die Beiträge von Kollegen ständig ergänzt werden.
Grundsätzliches: Zunächst muß gesagt werden, daß meine hier gezeigte Variante nur eine von vielen ist. Wie so oft führen viele Wege nach Rom. Die gezeigte Variante geht davon aus, daß eine F5J typische Kapazität gewünscht ist, also etwa 1200-1400 mAh. Wer die gezeigte Variante bei gleichen Grunddaten (Rumpf- und Leitwerkgewicht) blind nachbaut, sollte mit wenig Aufwand und Frust schnell zum Ziel kommen. Wichtig ist, nicht von den genannten Komponenten abzuweichen! Es geht teilweise um wenige Millimeter!
Es gibt im Ausbau grundsätzlich zwei Varianten zu unterscheiden:
Variante A: leichte Getriebemotoren mit ca. 100g Gewicht wie Schambeck oder Reisenauer.
Variante B: Kontronik Kira 480 mit 200g
Wahl der Variante: Nach meinem jetzigen Wissensstand würde ich so wählen:
Variante A: spezielle, leichte F5J Rümpfe mit leichten Leitwerken ( d.h. bis ca. 50g inkl. Kohleverbinder) oder eVo Version mit V-Leitwerk und vorne sitzenden Servos. ODER bei Freizeitpiloten, welche größere Batteriekapazität unterbringen möchten. Auch hier empfiehlt sich der leichte Motor.
Variante B: Umbau von F3J Seglerrümpfen (sind schwerer) oder F5J Rümpfen mit schweren Leitwerken ab 50/60g mit dem Ziel eines geringstmöglichen Gewichts d.h. ohne Bleizugabe.
Variante B nach Marc-Oliver: Bei mir kommt ein ehemaliger leichter F3J Rumpf zum Einsatz und ein Leitwerk mit 65g Gewicht.
Komponenten: Wenn ihr meinen Ausbau ohne Frust nachbauen wollt, haltet Euch am besten strikt(!) an die folgende Liste.
Motorspant: D=30 mm z.B. den hier: http://www.hoelleinshop.com/Alles-f...ticle&ProdNr=AH101430&t=49302&c=63443&p=63443 Es gibt auch die Möglichkeit, einen 28mm Spant und 30mm Spinner zu verwenden, das ist aber knapp.
Spinner: D=32 mm versetzt - z.B. den hier: http://www.hoelleinshop.com/Alles-f...le&ProdNr=RFM9110/5mK&t=49302&c=46415&p=46415
Propeller: 16x8 von GM oder 16x8,5 schmal von RFM
Motor: Kontronik KIRA480-31 mit Getriebe KPG25
Regler: YGE60 BEC (Anmerkung: es ist IMHO der einzige Regler mit 60A, der maßlich paßt. Die Breite darf max. 10mm betragen)
Servos Rumpf: 2x Futaba 3150 oder 2x Graupner DES 488 BB MG oder ähnlich mit Kunststoffgehäuse (KST geht also nicht)
Lipo: Breite 20-24mm, Höhe bis 30mm, Gewicht 90 bis 130 g (je leichter, je besser), Strombelastbarkeit min. bis 40A Dauer.
Ausbau:
Zunächst Motorspant einbauen wie gewohnt. Dabei den Spant so gedreht einharzen, daß die Motorkabel auf der drei Uhr oder neun Uhr Position rauskommen, je nachdem, auf welcher Seite der Regler später liegt. Bei mir kommen die Kabel von hinten geschaut auf drei Uhr, dann liegt der Regler Backbord Seite, also gegenüber liegend.
Der 32mm Spinner ist einen Tick zu groß für den 30mm Spant, aber ein 30mm Spinner ist zu klein. Kontrollmaß Abstand Motorspant - Haubenausschnitt vorne: 91mm.
Dann Motor präparieren: Wegen der besonderen Bauweise der Motoranschlußdrähte aus lackierten Kupfer, kann man die Kabel nicht kürzen. Also wird der Trick angewandt, daß die Kabel hinter dem Motor vorsichtig um 90° abgewinkelt werden, den Motor kreuzen und wieder 90° nach hinten abgewinkelt werden. So verbrennt man Länge, ohne die Kabel zu kürzen. Siehe Bild:
Regler präparieren: Motorseitige Anschlußkabel maximal kürzen, evtl. auf Goldis ganz verzichten. Batteriekabel max. lang lassen.
Servohalter anfertigen:
1. Zwei 4x10mm Schrauben überkopf mittig mit Endgeil 300 auf den Rumpfboden harzen. Abstand der vorderen Schraube vom Motorspant: 95mm (das ist 3mm weiter hinten als bei mir gezeigt. Grund: Motorkabel und vordere Schraube kollidieren bei mir).
2. Servohalter aus Birkensperrholz 2,0 oder 2,5mm oder Platinenmaterial o.ä. anfertigen mit Breite 20mm und Länge zwischen den Bohrungen 86mm. Bei Futaba 3150 stutzt man alle Haltelaschen, bis auf die vordere des hinteren Servo. Sie dient als Abstandshalter.
3. Die Servos auf den Halter harzen und zwar so, daß in Flugrichtung die rechte Seite der Servogehäuse bündig mit dem Servohalter sind. Die Servos sind also etwas nach rechts versetzt. Das schafft links mehr Platz für den Regler.
4. Rumpfboden innen mit Tesapack abkleben. UNterseite des Servohalter mit eingedicktem Harz dick bestreichen und Servohalter in den Rumpf einsetzen. Kontrollieren, daß die Servos lotrecht stehen. Aushärten lassen und mit etwas Kraft entnehmen. Tesapack entfernen. Der Servohalter sitzt jetzt ohne zu wackeln.
Zusammenbau: Motor und Regler einsetzen, Servohalter einsetzen und verschrauben. Der Regler muß so tief platziert werden, daß der Bowdenzug des SR darüber geht. Bowdenzüge ganz nach außen kleben. Empfänger ganz nach hinten in den Rumpf drücken. Der Lipo hat bei mir unten Klettband, im Rumpf habe ich noch eine Sperrholzlasche mit dem Gegenstück versehen und mit der hinteren Schraube mit verschraubt. Man kann aber auch das Klett auf den Rumpfboden kleben. Die 100g Lipos müssen bei mir maximal nach hinten in den Rumpf bis vor den Empfänger und ich muß ein schweres Leitwerk mit 65g benutzen, sonst bin ich kopflastig bei SP=106mm. Im folgenden Bild ist das ein SLS 1400 mAh mit 105x30x20 mm. Neben den Servos rechts sitzt noch der Unilog2.
Gewicht Rumpf flugfertig ohne Leitwerk: 820g (Vergleich: meine Seglerrümpfe wiegen zwischen 750 und 840 g)
Zur Variante A mit den leichten Motoren kann ich aus der Praxis derzeit nichts beitragen. Man kann nach einfachem Dreisatz berechnen, daß ich alternativ einen Schambeck 1025 und einen 175g Lipo (ca. 1600-1800 mAh) nach vorne positioniert einsetzen könnte. Es wären dann noch ca. 30-50g Blei um den Motor notwendig. Bei leichterem Leitwerk wird es weniger, bei leichterem Lipo etwas mehr.
Antriebsdaten bei mir sind 37,2 A Strom im Durchschnitt. Das heißt bei 1:20 Min. Laufzeit (30s + 30s + 20s) sind etwa 900 mAh verbraucht. Ich fliege 1300 und 1400 mAh Lipo von SLS.
Und nun: gutes Gelingen und many happy landings!!!
Dieser Thread soll dem Thema "Wie baue ich einen Satori 1 Rumpf schnell und sicher zum Elektrorumpf um?" gewidmet sein und durch die Beiträge von Kollegen ständig ergänzt werden.
Grundsätzliches: Zunächst muß gesagt werden, daß meine hier gezeigte Variante nur eine von vielen ist. Wie so oft führen viele Wege nach Rom. Die gezeigte Variante geht davon aus, daß eine F5J typische Kapazität gewünscht ist, also etwa 1200-1400 mAh. Wer die gezeigte Variante bei gleichen Grunddaten (Rumpf- und Leitwerkgewicht) blind nachbaut, sollte mit wenig Aufwand und Frust schnell zum Ziel kommen. Wichtig ist, nicht von den genannten Komponenten abzuweichen! Es geht teilweise um wenige Millimeter!
Es gibt im Ausbau grundsätzlich zwei Varianten zu unterscheiden:
Variante A: leichte Getriebemotoren mit ca. 100g Gewicht wie Schambeck oder Reisenauer.
Variante B: Kontronik Kira 480 mit 200g
Wahl der Variante: Nach meinem jetzigen Wissensstand würde ich so wählen:
Variante A: spezielle, leichte F5J Rümpfe mit leichten Leitwerken ( d.h. bis ca. 50g inkl. Kohleverbinder) oder eVo Version mit V-Leitwerk und vorne sitzenden Servos. ODER bei Freizeitpiloten, welche größere Batteriekapazität unterbringen möchten. Auch hier empfiehlt sich der leichte Motor.
Variante B: Umbau von F3J Seglerrümpfen (sind schwerer) oder F5J Rümpfen mit schweren Leitwerken ab 50/60g mit dem Ziel eines geringstmöglichen Gewichts d.h. ohne Bleizugabe.
Variante B nach Marc-Oliver: Bei mir kommt ein ehemaliger leichter F3J Rumpf zum Einsatz und ein Leitwerk mit 65g Gewicht.
Komponenten: Wenn ihr meinen Ausbau ohne Frust nachbauen wollt, haltet Euch am besten strikt(!) an die folgende Liste.
Motorspant: D=30 mm z.B. den hier: http://www.hoelleinshop.com/Alles-f...ticle&ProdNr=AH101430&t=49302&c=63443&p=63443 Es gibt auch die Möglichkeit, einen 28mm Spant und 30mm Spinner zu verwenden, das ist aber knapp.
Spinner: D=32 mm versetzt - z.B. den hier: http://www.hoelleinshop.com/Alles-f...le&ProdNr=RFM9110/5mK&t=49302&c=46415&p=46415
Propeller: 16x8 von GM oder 16x8,5 schmal von RFM
Motor: Kontronik KIRA480-31 mit Getriebe KPG25
Regler: YGE60 BEC (Anmerkung: es ist IMHO der einzige Regler mit 60A, der maßlich paßt. Die Breite darf max. 10mm betragen)
Servos Rumpf: 2x Futaba 3150 oder 2x Graupner DES 488 BB MG oder ähnlich mit Kunststoffgehäuse (KST geht also nicht)
Lipo: Breite 20-24mm, Höhe bis 30mm, Gewicht 90 bis 130 g (je leichter, je besser), Strombelastbarkeit min. bis 40A Dauer.
Ausbau:
Zunächst Motorspant einbauen wie gewohnt. Dabei den Spant so gedreht einharzen, daß die Motorkabel auf der drei Uhr oder neun Uhr Position rauskommen, je nachdem, auf welcher Seite der Regler später liegt. Bei mir kommen die Kabel von hinten geschaut auf drei Uhr, dann liegt der Regler Backbord Seite, also gegenüber liegend.
Der 32mm Spinner ist einen Tick zu groß für den 30mm Spant, aber ein 30mm Spinner ist zu klein. Kontrollmaß Abstand Motorspant - Haubenausschnitt vorne: 91mm.
Dann Motor präparieren: Wegen der besonderen Bauweise der Motoranschlußdrähte aus lackierten Kupfer, kann man die Kabel nicht kürzen. Also wird der Trick angewandt, daß die Kabel hinter dem Motor vorsichtig um 90° abgewinkelt werden, den Motor kreuzen und wieder 90° nach hinten abgewinkelt werden. So verbrennt man Länge, ohne die Kabel zu kürzen. Siehe Bild:
Regler präparieren: Motorseitige Anschlußkabel maximal kürzen, evtl. auf Goldis ganz verzichten. Batteriekabel max. lang lassen.
Servohalter anfertigen:
1. Zwei 4x10mm Schrauben überkopf mittig mit Endgeil 300 auf den Rumpfboden harzen. Abstand der vorderen Schraube vom Motorspant: 95mm (das ist 3mm weiter hinten als bei mir gezeigt. Grund: Motorkabel und vordere Schraube kollidieren bei mir).
2. Servohalter aus Birkensperrholz 2,0 oder 2,5mm oder Platinenmaterial o.ä. anfertigen mit Breite 20mm und Länge zwischen den Bohrungen 86mm. Bei Futaba 3150 stutzt man alle Haltelaschen, bis auf die vordere des hinteren Servo. Sie dient als Abstandshalter.
3. Die Servos auf den Halter harzen und zwar so, daß in Flugrichtung die rechte Seite der Servogehäuse bündig mit dem Servohalter sind. Die Servos sind also etwas nach rechts versetzt. Das schafft links mehr Platz für den Regler.
4. Rumpfboden innen mit Tesapack abkleben. UNterseite des Servohalter mit eingedicktem Harz dick bestreichen und Servohalter in den Rumpf einsetzen. Kontrollieren, daß die Servos lotrecht stehen. Aushärten lassen und mit etwas Kraft entnehmen. Tesapack entfernen. Der Servohalter sitzt jetzt ohne zu wackeln.
Zusammenbau: Motor und Regler einsetzen, Servohalter einsetzen und verschrauben. Der Regler muß so tief platziert werden, daß der Bowdenzug des SR darüber geht. Bowdenzüge ganz nach außen kleben. Empfänger ganz nach hinten in den Rumpf drücken. Der Lipo hat bei mir unten Klettband, im Rumpf habe ich noch eine Sperrholzlasche mit dem Gegenstück versehen und mit der hinteren Schraube mit verschraubt. Man kann aber auch das Klett auf den Rumpfboden kleben. Die 100g Lipos müssen bei mir maximal nach hinten in den Rumpf bis vor den Empfänger und ich muß ein schweres Leitwerk mit 65g benutzen, sonst bin ich kopflastig bei SP=106mm. Im folgenden Bild ist das ein SLS 1400 mAh mit 105x30x20 mm. Neben den Servos rechts sitzt noch der Unilog2.
Gewicht Rumpf flugfertig ohne Leitwerk: 820g (Vergleich: meine Seglerrümpfe wiegen zwischen 750 und 840 g)
Zur Variante A mit den leichten Motoren kann ich aus der Praxis derzeit nichts beitragen. Man kann nach einfachem Dreisatz berechnen, daß ich alternativ einen Schambeck 1025 und einen 175g Lipo (ca. 1600-1800 mAh) nach vorne positioniert einsetzen könnte. Es wären dann noch ca. 30-50g Blei um den Motor notwendig. Bei leichterem Leitwerk wird es weniger, bei leichterem Lipo etwas mehr.
Antriebsdaten bei mir sind 37,2 A Strom im Durchschnitt. Das heißt bei 1:20 Min. Laufzeit (30s + 30s + 20s) sind etwa 900 mAh verbraucht. Ich fliege 1300 und 1400 mAh Lipo von SLS.
Und nun: gutes Gelingen und many happy landings!!!