Hallo Verlängerungsinteressierte
für die richtige Betrachtung der Antennenproblematik:
Unsere Sender und Empfänger sind nicht mit einer Wasserleitung zu vergleichende Endpunkte eines Systems, in dem etwas transportiert oder aufgenommen werden könnte. Ausser inmaterieller Information, natürlich.
Unsere Empfänger schwimmen in einem Hochfrequenz-Meer mit allen seinen Nutz- und Störungsfrequenzen und filtern - quasi im Sinne einer Blackbox - aus diesem Mischmasch ihre Nutzfrequenz heraus.
Das Zaubermittel dazu heißt: Ausnutzung der RESONANZ auf der Nutzfrequenz durch verschiedene Möglichkeiten mittels elektron. Bauteile.
Je mehr dieser RESONANZ-fähigen Empfängerteile stufenweise kaskadieren, umso trennschärfer ist der Empfänger und kann sich gegen Störfrequenzen eben durch Ausfilterung ("Güte") schützen, in dem Stufe für Stufe das Verhältnis des Stör-/Nutzsignal immer mehr zu Gunsten des Nutzsignals angehoben wird. Eine vereinfachte Blackbox-Erklärung, aber für das Folgende reichts als Arbeitshypothese.
Das erste Resonanz- und Filter-fähige Glied dieser Kette IST DIE ANTENNE!
(Nochmals: die "nimmt" nichts auf, sondern vorselektiert aus dem HF-Rauschen das ihr zugedachte Signal mittels induzierter Resonanz).
Sie ist ein "Offener Schwingkreis" und wird seitens der Hersteller für die Empfangsfrequenz optimiert, u.a. auch durch eine GANZ GENAU BESTIMMTE LÄNGE !! Das braucht kein DIREKTES Lippenbekenntnis eines Herstellers: durch den Herstellerhinweis, die Antennenlänge unbedingt beizubehalten, ist dieses Bekenntnis INDIREKT ohnedies gegeben.
Ausserdem: Ein Hersteller wäre total blöde, wenn er diese günstigen Antenneneigenschaften (nochmals: resonanzfähiger Schwingkreis mit Nutzsignal-Vorselektion) nicht nutzen würde.
Eine Verlängerung oder Verkürzung würde die für uns optimale Antennenresonanzfrequenz verändern und das Verhältnis der Nutzfrequenz - unserer RX-Frequenz - und dem restlichen Matsch zugunsten einer in dem Matsch enthaltenen Störfrequenzen verschieben. Das Nutzsignal/Störsignalverhältnis im Sinne des nun folgenden Originalzitats wird SEHR WOHL UNGÜNSTIG BEEINFLUSST!
Hm,
also so kann ich mit Rudolfs Beitrag nix anfangen. Der Empfänger muss sicherlich mit einem Signal/Störsignalverhältnis auskommen. Es allein an den Störsignalen festzumachen, ist ebenso sinnvoll, wie das abknipsen der Antenne.
Diesem Statement kann ich unter einer Bedingung zustimmen: wenn nach Antennenverlängerung der Antennenschwingkreis als ganzes neu für die RX-Frequenz durch Veränderung der Schwingkreisglieder (u.a. Fusspunkts- und/oder Koppelspule, Schwingkreis-Ko) abgestimmt werden würde, wie es die Funkamateure machen. (Dort hat es den ÜBERWIEGENDEN Sinn, die Antennen-HÖHE möglichst weit aus der Bodennähe zu entfernen! Für die Resonanzfähigkeit ist das (fast!) belanglos.)
Dass sich diese Neuabstimmung bei einem Fernsteuer-Empfänger mittels Herumprobiererei quasi - wer hat schon eine Grid-Dipper o.ä. - selbst verbietet, brauche ich wohl kaum näher auszuführen. Die Antenne ist ohnedies schon im herstellerseitig vorgesehenen Resonanzbereich, wozu also das Herumprobier-Fehlerrisiko.
Wenn Eure Überlegung zur Antennenverlängerung stimmen würde, hätten zB Handies nach wie vor ausziehbare LANGE Antennen. Warum nicht? Siehe diesen Bericht.
Ich warne auch dringend vor Veränderung eines eventuell vorhandenen Antennen-Fußpunktkondensators. Er ist auch ein Resonzfrequenz-bestimmendes Teil des offenen Schwinkreises.
Off topic:
Um meinen Perfektionismus
und RCN-Sucht
zu bekämpfen, klinke ich mich etwas aus. Es wird somit jetzt einige Zeit von mir weder Beiträge und schon gar nicht "Bereinigungs"-Antworten geben. Da mein Posting-PC nicht bei mir zu Hause ist, sollte das einfach sein.
Allen einen fröhlichen Urlaub!
[ 20. Juli 2002, 10:14: Beitrag editiert von: Rudolf Fiala ]