Vorfalldatenbank AIDA gestartet

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Uli,
der seiner Ausdrucksweise nach sehr tief im DMFV involviert ist und mit dem Post #138 nach meiner Lesart eine offizielle DMFV-Verlautbarung abgab, schrieb:

AIDA ist Teil des Saftey-Managements der Betriebsgenehmigung des DMFV.
Heißt das im Umkehrschluss, dass ohne die Durchsetzung von AIDA die Betriebsgenehmigung für den DMFV entzogen werden könnte/würde? Ist das der Grund, warum AIDA so unbedingt durchgesetzt werden soll?

Übrigens ist Herr Dr. Dirk Aue nicht nur Finanzvorstand von AIDA, sondern auch Finanzvorstand des Deutschen Gleitschirm- und Drachenflugverbands.

Schönen Montag, Peter
 
Zuletzt bearbeitet:

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo leftdutti,
Du schreibst selbst das AIDA sabotagefähig ist genau das ist einer der Punkte die nicht zu akzeptieren sind .
Hast Du den Kontext im zweiten Satz gelesen?
Natürlich ist AIDA "sabotageanfällig". Dennoch werden wir jeden Einztrag sorgfältig sichten und auswerten.

AIDA ist also nicht unmoderiert. D.h. welche der Einträge aus dem Modellflug stehen bleiben, entscheidet der DMFV.
Wo siehst Du den nicht zu akzeptierenden Punkt?

Wenn der DMFV jetzt auf AIDA setzt und es als Teil des Security-Management gemeldet hat, dann ist das jetzt so. Das muss und wird vielleicht nicht für alle Zeiten so bleiben. Es ist doch nichts in Stein gemeißelt. Die Zeiten und die Erkenntnisse ändern sich. Das weiß jeder von uns.

Ich bin am kommenden Samstag wieder auf unserer Gebietsversamlung Bayern IV und jetzt schon gespannt, ob ich die Bedenken in diesem Thread bei den Vereinsvorständen ebenfalls höre.
Das ist für mich einer der wichtigen Indikatoren, für die Themen die draussen auf den Plätzen, in den DMFV-anhängigen Vereinen im Fokus stehen und wie dort gedacht und agiert wird.
 
Servus Leute,

ich finde die bisherige Diskussion sehr interessant bezüglich der Argumentation.
Für mich spiegelt das Ablehnen eine überholte Idee der Fehlerkultur wieder.

Warum? Fehler und können und werden passieren.

Werden Fehler verschwiegen, oder noch schlimmer „unter den Tisch gekehrt“, aus Angst vor Konsequenzen, angefangen von persönlicher Abwertung, schlauen Kommentaren, „Anschiss“ bis zu echten Disziplinarmaßnahmen (Flugverbot etc.), dann ist das genau der falsche Weg.

Aber genau deshalb wiederholen sich manche Muster!

Mit dem Angebot der Anonymität sinkt diese Hemmschwelle, so dass die Chance auf einen Lerneffekt für alle gegeben ist.

Nur als willkürlich konstruiertes Beispiel:
Dem Vereinskameraden fliegt ein Propeller vom Modell. Glück gehabt, nix passiert.
Ihr habt das gesehen, was macht ihr?
Klar, die Befestigung des eigenen Propellers nochmals prüfen.

Und nein, Fehler, vor allem die ganz doofen, passieren nicht nur den anderen.

Ich würde mir wünschen, dass generell der Umgang mit Fehlern offener wird. Das gilt für alle Lebensbereiche.
Lernen kann jeder.
Darum geht es, nicht ums „Anschwärzen“!

Und noch etwas: ich finde es super, wenn verschiedene Sparten der Luftfahrt, vertreten durch die Fachverbände auch zusammenarbeiten!

Beste Grüße,
Martin
 

hholgi

User
Oohh Gott ... seufz.
Lessons learned, ellenlange Checklisten, Reviews, Scorecards....
Das hab ich im Job genug .. täglich.

Beim Modellfliegen jetzt auch?
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
AIDA lebt von freiwilligen und anonymen Meldungen. [...]

AIDA ist Teil des Saftey-Managements der Betriebsgenehmigung des DMFV.

Hallo Uli,

zunächst finde ich es super eine fundierte, sachliche Aussage zu bekommen. Vielleicht wäre die Aufregung geringer, wenn die BE des DMFV (wie die vom MFSD) öffentlich zugänglich wäre und man sich direkt an der Quelle informieren könnte. Denn: Die Checkliste ist in Punkt 15 eigentlich eindeutig (nicht freiwillig) und widerspricht sich daher mit den Ausführungen in der Wissensdatenbank (freiwillig).

Außerdem ist es unklar, ob und wie weit Meldungen die im Flugbuch gem. NfL (1-1430-18, Nebenbestimmung 9, Absatz 4) zu melden sind (nicht freiwillig) beim kommenden elektronischen Flugbuch (nicht freiwillig) vielleicht auch unbewusst unfreiwillig bei AIDA landen (werden).
 
Hallo Claus,

Sicher hast Du recht mit Deiner Argumentation mir gehts in erster Linie um irgendwelche bsonders Gscheidn die aus Willkür
dieses Tool nutzen um unnötig Stimmung zu machen um nichts anderes .

Du selbst bist erfahren genug kennst Dich aus und weißt was Du machst, und deswegen gehe ich nicht davon aus das AIDA Dir einen Mehrwert im Modellflug darstellt .

LG
 
Hallo Uli,

zunächst finde ich es super eine fundierte, sachliche Aussage zu bekommen. Vielleicht wäre die Aufregung geringer, wenn die BE des DMFV (wie die vom MFSD) öffentlich zugänglich wäre und man sich direkt an der Quelle informieren könnte. Denn: Die Checkliste ist in Punkt 15 eigentlich eindeutig (nicht freiwillig) und widerspricht sich daher mit den Ausführungen in der Wissensdatenbank (freiwillig).

Außerdem ist es unklar, ob und wie weit Meldungen die im Flugbuch gem. NfL (1-1430-18, Nebenbestimmung 9, Absatz 4) zu melden sind (nicht freiwillig) beim kommenden elektronischen Flugbuch (nicht freiwillig) vielleicht auch unbewusst unfreiwillig bei AIDA landen (werden).
Hallo Karsten,

Deine Einschätzung zur Veröffentlichung der Betriebserlaubnis des DMFV ist natürlich nachvollziehbar. Grundsätzlich unterscheidet sich unsere Betriebserlaubnis selber überhaupt nicht von der des MFSD. Nur die Anträge der Verbände auf die BE und die genehmigten Auflagen dafür sind unterschiedlich.
Während der Antrag des MFSD auf seine StRfF baut, die er natürlich als eine Art verbindliches Regelwerk an seine Mitglieder veröffentlichen muss, gibt es ein solches Regelwerk beim DMFV nicht. Unsere BE fußt in allererster Linie auf den bestehenden, gesetzlichen Grundlagen (wie z. B. der LuftVO) und auf den Gemeinsamen Grundsätzen des Bundes und der Länder. Darüber hinaus gibt es einige wenige Verbandsregeln, die wir in unserer Broschüre einfach-sicher-fliegen zusammengefassst und veröffentlicht haben. Das war´s.
Darüber hinaus gibt es ein Safety-Management, mit dem wir die Privilegierung unserer Mitglieder und aller, die in unserem Rahmen fliegen wollen, gegenüber der EU-Durchführungsverordnung 2019/947 rechtfertigen. Dieses Safety-Management umfasst die Ausweiung von Modellfluggeländen, den Kenntnisnachweis, die DMFV Akademie, ein internes Compliance-Monitoring, Veröffentlichungen im Verbandsmagazin und eben auch AIDA.

Zum elektronischen Flugbuch ist zu sagen, dass dieses über eine Smartphone-App zur Verfügung gestellt werden wird, für die keine Schnittstelle zu AIDA vorgesehen ist. Ich kann darin auch keine Notwenigkeit oder einen inhaltlichen Zusammenhang erkennen. Dass ungeachtet dessen Unfälle und schwere Störungen mit Luftsportgeräten und Luftfahrzeugen an Behörden gemeldet werden müssen, ist zwar richtig, aber auch nicht neu. Das galt schon vor der neu gestalteten LuftVO und erst recht auch vor AIDA.

Die Freiwilligkeit der Eintragungen in AIDA sehe ich durch Checkpunkt 15 unseres Leitfadens nicht in Frage gestellt. In einem System, dass auf Eigenverantwortung setzt - wie das des DMFV - sollen Piloten nicht zur Mitgestaltung eines sicheren Luftraumes gezwungen werden, vielmehr sollte die Nutzung eines Tools, das uns die dauerhafte, liberal geregelte Nutzung dieses Luftraumes ermöglicht, für jeden selbstverständlich sein. Checkpunkt 15 macht auf diese Möglichkeit aufmerksam.

Egal ob mit einem standardisierten Regelwerk, oder mit einem Monitoring, das Fehlentwicklungen identifizieren soll: Die Betriebserlaubnis ist für die Mitglieder beider Verbände ein großer Gewinn, der im Interesse aller von niemandem leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden sollte, damit wir uns nicht irgendwann mit einem Höhendeckel von 120 Meter zufrieden geben müssen.

Es geht hier nicht darum zu bewerten, welcher Verband die Herausforderung des neuen Rechtsrahmens besser gemeistert hat. Fakt ist: Der jeweilige Ansatz beider Verbände war beim LBA genehmigungsfähig. Nun gilt es, das Gemeinsame zu erhalten und nicht darum, dem vermeintlichen Konkurrenten in die Suppe zu spucken.

VG Uli
 

HWSTE

User
Es macht ja vielleicht beim manntragenden Flugsport Sinn aber offen gesagt…..Ich mach den Blödsinn schon seit 35 Jahren und in dieser ganzen Zeit ist nur ein einziger Vorfall auf unserem Vereinsgelände passiert, der auch nur annähernd wert gewesen wäre in eine derartige Datenbank zu kommen.

Die Gefahr bei mir zu Hause beim Putzen zu Tode zu kommen ist statistisch wahrscheinlich um den Faktor 10000 höher.

Und man kann davon ausgehen…was im Verein passiert, bleibt auch im Verein. Bei uns würde im sehr unwahrscheinlichen Fall eines Zwischenfalls niemand einen Eintrag in dieser Datenbank machen.
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
Während der Antrag des MFSD auf seine StRfF baut, die er natürlich als eine Art verbindliches Regelwerk an seine Mitglieder veröffentlichen muss, gibt es ein solches Regelwerk beim DMFV nicht. Unsere BE fußt in allererster Linie auf den bestehenden, gesetzlichen Grundlagen (wie z. B. der LuftVO) und auf den Gemeinsamen Grundsätzen des Bundes und der Länder. Darüber hinaus gibt es einige wenige Verbandsregeln, die wir in unserer Broschüre einfach-sicher-fliegen zusammengefassst und veröffentlicht haben. Das war´s.

Hallo Uli, vielen Dank für die sachliche Beschreibung, der ich soweit grundsätzlich zustimme. Eine Sache würde ich jedoch anders einschätzen, denn die "Gemeinsamen Grundsätze des Bundes und der Länder" - eben die NfL 1-1430-18 - sind ebenso ein verbindliches und umfangreiches Regelwerk. Zusammen mit den weiteren Verbandsregeln und dem Safety-Management unterscheiden sich die Umfänge der Regelwerke sicher auch nicht mehr nennenswert (was oft behauptet wird).

Ein großer Vorteil der StRfF ist eben, dass diese in Absprache mit dem LBA schnell und flexibel geändert werden können (siehe Flugbuchanforderungen erst kürzlich), während dies in der NfL "in Stein gemeißelt" ist. Die StRfF bilden einen Rahmen, in dem man sich bewegen kann, der also keine festen Vorgaben macht - und deshalb auch viel Spielraum für Eigenverantwortung lässt (Flugleiterregel flexibel gestaltbar vom ersten Piloten am Platz bis erst ab 8 Modellen in der Luft). Auch hier wird eben leider oft das Gegenteil behauptet.

Zum elektronischen Flugbuch ist zu sagen, dass dieses über eine Smartphone-App zur Verfügung gestellt werden wird, für die keine Schnittstelle zu AIDA vorgesehen ist. Ich kann darin auch keine Notwenigkeit oder einen inhaltlichen Zusammenhang erkennen.

Das ist in der Wissensdatenbank allerdings anders dargestellt: >Klick< (letzter Absatz)!

Dass ungeachtet dessen Unfälle und schwere Störungen mit Luftsportgeräten und Luftfahrzeugen an Behörden gemeldet werden müssen, ist zwar richtig, aber auch nicht neu. Das galt schon vor der neu gestalteten LuftVO und erst recht auch vor AIDA.

Auch dies ist in den StRfF nicht restriktiver. Für die meisten leichten Fälle (ich schätze > 99%) gibt es dort eben den "schichten Hinweis" - und das ganz ohne Datenbanken etc.

Die Freiwilligkeit der Eintragungen in AIDA sehe ich durch Checkpunkt 15 unseres Leitfadens nicht in Frage gestellt. In einem System, dass auf Eigenverantwortung setzt - wie das des DMFV - sollen Piloten nicht zur Mitgestaltung eines sicheren Luftraumes gezwungen werden, vielmehr sollte die Nutzung eines Tools, das uns die dauerhafte, liberal geregelte Nutzung dieses Luftraumes ermöglicht, für jeden selbstverständlich sein. Checkpunkt 15 macht auf diese Möglichkeit aufmerksam.

Es ist vom "Wording" jedoch auf der gleichen Stufe wie die verbindlichen Meldungen an Verband, Polizei und Versicherung in der Checkliste. Das lässt Raum für Spekulationen und Interpretationen.

Egal ob mit einem standardisierten Regelwerk, oder mit einem Monitoring, das Fehlentwicklungen identifizieren soll: Die Betriebserlaubnis ist für die Mitglieder beider Verbände ein großer Gewinn, der im Interesse aller von niemandem leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden sollte, damit wir uns nicht irgendwann mit einem Höhendeckel von 120 Meter zufrieden geben müssen.

Absolut!

Es geht hier nicht darum zu bewerten, welcher Verband die Herausforderung des neuen Rechtsrahmens besser gemeistert hat. Fakt ist: Der jeweilige Ansatz beider Verbände war beim LBA genehmigungsfähig. Nun gilt es, das Gemeinsame zu erhalten und nicht darum, dem vermeintlichen Konkurrenten in die Suppe zu spucken.

Absolut! Deshalb wäre es auch angesagt, das gewisse "Protagonisten" keine falschen Behauptungen zu den Regeln des jeweils anderen Verbands aufstellen, die durch nichts gerechtfertigt sind. Insbes. zu den StRfF zeigt sich jedoch, dass sich einige falsche Behauptungen und Darstellungen (siehe oben) über den "Flurfunk" verbreitet haben und von den "Protagonisten" immer wieder wiederholt werden, was eine gewisse Richtigstellung und Versachlichung erforderlich macht.

Wenn man dann auf sachlicher Basis die jeweiligen BEn objektiv für sich bewerten kann, kann man sich für einen der beiden Verbände frei von Ideologie entscheiden. Am Ende belebt eine gewisse Konkurrenz das Geschäft im Wettbewerb um die besseren Ideen. Dann ist es auch der Sache für alle zuträglich und stärkt den Modellflug insgesamt.
 
Bei uns würde im sehr unwahrscheinlichen Fall eines Zwischenfalls niemand einen Eintrag in dieser Datenbank machen.
Und genau das ist schade.
Wie bereits in meinem Beispiel aufgeführt:
Man erkennt einen Fehler und lernt daraus für sich.
Warum sollte das Wissen nicht geteilt werden?
Dann lernen alle, nicht nur diejenigen, die zufällig dabei sind...
Dank der Anonymität hat der Unglücksrabe keinen Nachteil.
 
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Reaktionen: aue
"Anonymität" ist hier ein, ich nenn es mal, interessantes Wort.

Spätestens bei Datum und Ort des Vorfalles, in Kombination mit dem Flugbuch, ist eine Identifizierung aller Beteiligten nicht mehr so schwierig.

Und spätestens wenn mindestens ein (dauergenervter) Anreiner von AIDA Wind bekommt, könnte es "spannend" werden.


Ich denke, ich (ja ich, also persönliche Meinung) hätte die Mitgliedsnummer beim Meldenden als Pflichtfeld gesetzt.
 

aue

User
Vielen Dank an Uli (@Brainstorm) für die aufklärenden Worte und die damit erfolgte Versachlichung des Themas.

Mal eine Frage an den Andreas "aue": Gibt es einen persönlichen Bezug zu Herrn Dr. Dirk Aue, der im Impressum von AIDA als Finanzvorstand aufgeführt ist?
Den Verdacht der familiären Verbandelung muss ich leider enttäuschen. Aue ist mein Rufname, der mir vor ca. 40 Jahren in Aachen während meiner Zivildienstzeit von Freunden dort verliehen wurde. Aue entstammt dem Öcher Platt, kommt ursprünglich aus dem Holländischen („Ouwe“) und steht für die Ansprache „Alter“.
Ich finde es aber auch hier erstaunlich, wie versucht wird, irgendwelche Zusammenhänge zu konstruieren, die überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben.
 

HWSTE

User
Und genau das ist schade.
Wie bereits in meinem Beispiel aufgeführt:
Man erkennt einen Fehler und lernt daraus für sich.
Warum sollte das Wissen nicht geteilt werden?
Dann lernen alle, nicht nur diejenigen, die zufällig dabei sind...
Dank der Anonymität hat der Unglücksrabe keinen Nachteil.

Richtig, wir lernen für uns und zwar intern.
Anonymität ist so eine Sache..in der heutigen Zeit ist nichts mehr anonym.

Wie gesagt, für den reinen Modellflugsport meiner Meinung nach irrelevant und mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Wer sich am System beteiligen will und das toll findet, der kann das gerne machen.
Wissen teilen ? Ach bitte, die möglichen Unfälle auf einem Flugplatz kann sich jeder, der einen halbwegs gesunden Menschenverstand hat, selber denken. Aber anscheinend soll gesunder Menschenverstand immer mehr durch Kontolle ersetzt werden.

Ich fange hier mal an....einatmen...ausatmen...einatmen...ausatmen...
Na, alle schön mitgemacht ? Wenn nicht wird es in max. 60 Sekunden dunkel, Kontrolle ist also dringend erforderlich;)
 

Eisvogel

User
Man erkennt einen Fehler und lernt daraus für sich.
Braucht man dazu eine Datenbank?
Aus eigenen Fehlern lernen beginnt mit der Geburt und hört mit dem Tod auf. Wer das schriftlich braucht, dem ist eh nicht mehr zu helfen!


Warum sollte das Wissen nicht geteilt werden?
Dann lernen alle, nicht nur diejenigen, die zufällig dabei sind...
Dank der Anonymität hat der Unglücksrabe keinen Nachteil.
Wissen wird hier geteilt.

Fehler und Dummheiten der Modellflieger werden hier oft genug eingestellt, die dienen in erster Linie der Belustigung. Lernen kann man daraus wenig bis nix.
Wenn jemand anderer Meinung ist, dann bitte Beispiele posten. Aber nicht so Uraltkram wie z.B. Lipos mit dem richtigen Programm laden, das ist inzwischen Grundwissen.

Die Anonymität, die hier kritisiert wird, betrifft nicht die Unglücksraben, sondern die Petzer. Die können mit falschen Anschuldigungen viel Ärger machen und bleiben unerkannt.
 

aue

User
Die Anonymität, die hier kritisiert wird, betrifft nicht die Unglücksraben, sondern die Petzer. Die können mit falschen Anschuldigungen viel Ärger machen und bleiben unerkannt.
Ja, es stimmt, es gibt Petzer. Zumindest einen. Dieser beabsichtigt, falsche Anschuldigungen in die Datenbank einzutragen. Kleiner Tipp: Er hat dies hier angekündigt, sogar mehrfach.
Aber sonst kenne ich keine Petzer. Ich weiß auch nicht, woher diese negativen Einschätzungen kommen. Demnach müssten ja viele böse Menschen unterwegs sein, die uns Modellfliegern schaden wollen. Auf unseren Platz und in unserer Nachbarschaft erlebe ich das genaue Gegenteil.
 

Knut

User
Hallo,


wie wäre es denn, wenn im nächsten Modellflieger das Ganze erläutert wird und die Möglichkeit einer Abstimmung per Webseite gegeben wird?
Und nicht einfach über die Köpfe der bezahlenden Mitglieder entschieden wird, was wir brauchen und was nicht.
Wie schon andere geschrieben, sehe ich einen Sinn damit die Sicherheit zu erhöhen, nicht. Das Beispiel mit dem Regler ist lächerlich.
Man kann Anonymität noch so schön reden, ohne konkrete Nachvollziehbarkeit mit Hausnummer und Adresse bleibt es Denunziatentum.
Auf jeden Fall läßt sich es nicht ausschließen und das ist der Knackpunkt, mal von der Sinnhaftigkeit abgesehen.
Das wir nicht nur Freunde haben, wird kaum einer abstreiten. Ich glaube auch kaum, bis auf ein paar Übereifrige, das da Irgendjemand was melden wird. Darüber muss man sich nun auch nicht aufregen und das Böse finden. Die Initiatoren finden das toll, die Betroffenen lehnen es ab. So einfach ist das. Eine Datenbank für andere "Aktivisten" braucht dagegen sicher niemand. Wir gleich gar nicht.
Wenn dann irgendwann die "KI" übernimmt wirds kaum besser. Wahrscheinlich haben wir noch genug Ressourcen.


Tschüß
Knut
 
Und zum Thema "Aus Fehlern lernen und das gewonnene Wissen teilen"... wie wird das mit AIDA umgesetzt?

Ist doch nicht einsehbar...
 

HWSTE

User
Aue, sag mal.. läufst Du jeden Tag mit einer rosa Brille durchs Leben ?

Wir haben schon alles erlebt in den letzten Jahrzehnten. Anwohner in 2 Km entfernten Dörfern, die anscheinend mit einem Höhrrohr auf der Terrasse saßen und laufend Beschwerden wegen angeblichem Fluglärm einlegten, lustigerweise auch an Tagen, bei denen bei uns nachweislich nur elektrisch geflogen wurde. Missgünstige Bauern, die uns weg haben wollten, damit sie die anliegenden Felder an einen Windradbetreiber verhökern können.

In frühen Jahren sogar mal ein hohes Tier aus der Stadtverwaltung, der es unschön fand, dass er von seiner Terasse aus die blöden Flugzeuge immer sehen musste mit abschließendem Prozess, den er natürlich verloren hat.
Andere Vereine hatten Dauerstress mit Jägern, Vogelschützern und ähnlichen Zeitgenossen.

Ist dann super, wenn diese dann auch noch mit fingierten mehr oder weniger anonymen Meldungen laufend für Stress sorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst danke an Brainstorm für den sehr konstruktiven Beitrag.

Der Hinweis auf AIDA als Teil der Betriebsgenehmigung des DMFV klärt die Frage nach der Motivation deutlich.

AIDA berührt die Interessen aller Modellflieger, selbst wenn sie nicht Mitglied im DMFV sind, des Verbands, dem Dienstleister, der die Datenbank und die Analyse betreibt, und die Ergebnisse zur Verfügung stellt, der Aufsichtsbehörden und durch diese auch der politischen Entscheider. Und diese Interessenschwerpunkte sind nicht deckungsgleich, sondern in Teilen sogar konträr. Der typische Modellflieger ist männlich, weiss, älter, materiell gut situtiert, ist technikaffin und hat keinen Migrationshintergrund. Damit gehört diese Klientel nach meiner Beobachtung nicht gerade zur Lieblings-Zielgruppe unserer politischen und kommerziellen Elite. Die Anzahl der Modellflieger ist gesellschaftlich gesehen klein, hat also wenig Einfluss, und unsere Anliegen sind nur unser Hobby, also etwas, was nicht essentiell ist.

Hier sehe ich daher ein Bedrohungspotential, dessen Wirksamkeit man nicht auch noch durch die freiwillige Dokumentation und Überlassung von Ereignissen im ausschließlich negativen Bereich (Unfälle, Beinahe-Unfälle) unnötig massiv verstärken sollte. Jeder Vorfall, sei er noch so harmlos ist einer zuviel. Eine Schwelle, unterhalb der eine Anzahl an Vorfällen toleriert würde, ist mir nicht bekannt. Die Schwere der Vorfälle im Modellflug ist im Vergleich zur bemannten Luftfahrt überwiegend harmlos, aber dafür sehr viel häufiger, gesetzt den Fall, sieht nimmt jede Bruchlandung eines Modellflugzeugs als Vorfall. Hier fehlt auch eine klare Definition, was ein Vorfall ist. Es ist daher naheliegend, dass die Reaktion seitens der Behörden höchst wahrscheinlich weitere Auflagen sind. Wenn erst einmal eine Statistik von zwar harmlosen aber im Vergleich zu anderen Luftsportarten vielen Vorfällen öffentlich diskutiert wird, wird das das Ende des Modellflugs durch dann zwangsweise folgende Überregulierung sein.

AIDA hat mehrere eklatante Schwächen.

Die Datenerhebung ist fehlerhaft. Zitat: „Ein Artefakt nennt man in der Diagnostik einen scheinbaren, tatsächlich jedoch unbeabsichtigt künstlich herbeigeführten Kausalzusammenhang, zum Beispiel durch Fehler bei der Datenerhebung, -auswertung, -dokumentation oder -interpretation.“

Quelle: https://www.karteikarte.com/card/2290155/was-ist-in-der-statistik-diagnostik-ein-artefakt

Das Auswahlfeld „Influenced by“ führt Unfallursachen ausschließlich auf Fehlverhalten zurück, lässt aber keine Möglichkeit der Angabe von „Not applicable“ zu, was auszuwählen wäre, wenn man die wahrscheinlich häufigste Unfallursache, nämlich technische Defekte berücksichtigt. Damit ist die Erfassung bereits fehlerhaft und das Ergebnis wertlos, da es so zwangsläufig auf einen negativen BIAS zu Ungunsten der Piloten führt.

Die subjektiv wertende Attribute in der Auswahlliste von „Influenced by“ wie „Carelessness“, „Overconfidence“ und „Impaired health“: Diese Attribut-Zuschreibungen sind nicht messbar und nur selten im Einzelfall beweisbar. Man kann z.B. bestenfalls evtl. aus einer sehr hohen Rate von Defekten „Carelessness“ vermuten, nur selten direkt (z.B. fliegt trotz Defekt), aber man sollte im Interesse der Objektivität des Ergebnisses nicht bereits hier einen BIAS durch den Melder (z.B. aus vergangenen Fällen) einbauen, das ist völlig unprofessionell.

Die Anonymität des Verursachers ist nicht gegeben. Das Meldeformular lässt Angaben zu, die aufgrund Alters- und Ortsangabe sowie weiterer Details (z.B. Modell) Rückschlüsse auf den Verein und ggfs. auch den Piloten zulassen.

Die Konsequenzen sind unklar. Zusammen mit der Aussage, dass „jeder Vorfall wichtig“ ist und in Kombination mit der völlig fehlenden Angabe, zu welchen Konsequenzen die Datenerhebung für den Verursacher oder den Verein führen kann, entsteht hier der Eindruck, dass sich der DMFV nicht nur mit der Erhebung von Daten begnügt, sondern sich ggfs. auch an Sanktionen für Piloten oder Vereine beteiligt.

Der Erfassungsrahmen ist unklar. Was ist denn ein Unfall ? Wirklich bereits jede Beschädigung an einem Modellflieger ? Was ist ein Vorfall ? Hier wäre ein Katalog mit Beispielen hilfreich.

Die Wirksamkeit ist unzureichend. Ein Teil der Unfälle wird durch die Uneinsichtigkeit der Beteiligten Vor Ort verursacht. Ohne gezielte Sanktionsmassnahmen (Platzverweis, Ausschluss) wird man das nicht abstellen können.

Das Gebot der Fairness wird grob verletzt. Regelverschärfungen auf Verbandsebene aufgrund Fehlverhaltens der sog. „Problembären“ treffen alle. Und durch Dritte anonym eingestellte Meldungen ohne das vorherige Gespräch mit dem mutmasslichen Verursacher und ggfs. ohne Kenntnis der Ursache sind der Gipfel an Unfairness.

Es gibt keine Notwendigkeit für eine anonym einstellbare Meldungen. Solche Meldesysteme machen dann einen Sinn, wenn der Meldende z.B. in einem Abhängigenverhältnis zum Meldeerfasser steht, und er daher Konsequenzen fürchten muss, wie z.B. die Zufriedenheitsumfrage einer Firma bei ihren Mitarbeitern. Das ist hier nicht gegeben, erst recht nicht, wenn die Beschreibung von AIDA bereits sagt, dass der Melder keine Konsequenzen zu fürchten hat.

Die Qualität der Daten ist fragwürdig und damit auch das Analyseergebnis. Die anonyme Eingabemöglichkeit verhindert eine Rückfrage an den Melder, um z.B. die Echtheit der Angaben und den Kenntnisstand des Melders zu überprüfen. Solche Statistiken sind wertlos, wenn jeder Spaziergänger ohne jede Qualifikation einen Vorfall melden kann.

AIDA ist unangemessen. So ein Portal ist bestenfalls noch in der bemannten Fliegerei adäquat, weil die Folgen eines Unfalls dort viel dramatischer sind, aber Modellflieger ? Nicht umsonst gibt es bei Modellfliegern keine Vorschriften für die Zulassungen eines selbstgebauten Fliegers. Selbst die Folgen eines Unfalls mit dem Fahrrad auf dem Radweg sind meist schwerer und häufiger als Bruchlandungen von Modellfliegern.

AIDA ist ethisch problematisch. Einen Vereinskollegen womöglich noch ohne Gespräch an eine Autorität zu verpfeifen finde ich persönlich einfach nur widerlich. Anonyme Meldungen auch harmloser Dinge fördern eine Kultur des Überwachens und Denunzierens, aber gewiss nicht der Kollegialität oder gar Freundschaft.

Das Meldeformular ist teilweise diskriminierend. Angaben zum Alter des Piloten, und subjektiv wertende Attribute in der Auswahlliste von „Influenced by“ wie „Carelessness“, „Overconfidence“ und „Impaired health“ gehören eindeutig in den Bereich der individuellen Diskriminierung.

Einen Teil der Daten hat der DMFV längst, da jeder Versicherungsfall ohnehin an den DMFV gemeldet werden muss. DIESE Datenbasis ist wahrscheinlich sehr viel eher geeignet, um Rückschlüsse auf Ursachenschwerpunkte zu bekommen.

Die Außenwirkung ist verheerend. Was sagt ein Jugendlicher Neuling wohl, wenn man ihm eröffnet, dass jede Bruchlandung seines Funray oder Easyglider auf dem Vereinsrasen gleich noch eine Meldung an ein bundesweites Melderegister nach sich zieht, und das dessen Statistiken vom Luftfahrtbundesamt beobachtet werden ? Ist das nicht etwas übertrieben ?
 
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