Wärmebeständigeres LW PLA

Thoemse

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Wanddicke messe ich mal bei Singlewalldruck. Mit gyroid und deckschichten geht das schlecht. 100% Flow und 200 Grad für Schicht 1 habe ich in der Tat nie probiert. Das macht wenig Sinn und ist auch nicht notwendig. Das Zeug hält auf der Druckplatte, wie die Pest und zeigt gar kein Warping.
Ich habe immer noch LW-ASA hier. Glaubt mir, ich würde es nicht empfehlen, wenn es vergleichbarer Mist wäre. :D
 
Ja, das reicht mir schon - ich habe jetzt mal zwei Rollen bestellt; mal sehen, wie es sich schlägt. Nach Warping würde ich speziell dich sowieso nicht fragen - ich kenne keinen, bei dem es so "wenig warpt" wie bei dir. ;) (Stichwort Northern Pike in ABS...)
LW-ASA habe ich auch noch zweieinhalb Rollen da... keine Ahnung, was damit noch anzufangen sein könnte. Vielleicht an die Wand hängen als ewiges Mahnmal, dass man sich nicht von den ersten Testcubes gleich zum Nachbestellen animieren lassen sollte. 🙃
 

Thoemse

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Ja, das reicht mir schon - ich habe jetzt mal zwei Rollen bestellt; mal sehen, wie es sich schlägt. Nach Warping würde ich speziell dich sowieso nicht fragen - ich kenne keinen, bei dem es so "wenig warpt" wie bei dir. ;) (Stichwort Northern Pike in ABS...)
LW-ASA habe ich auch noch zweieinhalb Rollen da... keine Ahnung, was damit noch anzufangen sein könnte. Vielleicht an die Wand hängen als ewiges Mahnmal, dass man sich nicht von den ersten Testcubes gleich zum Nachbestellen animieren lassen sollte. 🙃
Die Pike und auch eine ABS Fouga Magister aus ABS sind echt speziell. So ein ABS habe ich nie mehr gefunden!
Ich hoffe der Ersteindruck hält was er verspricht, dann brauch ich nichts anderes mehr als HT LW.
 
Ich sehe jetzt auch, dass colorFabb Proben von LW-HT-HT verkauft:
 

Thoemse

User
Also rein von der Druckbarkeit haut das gut hin...
 

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Wo kann man das Zeug denn in Deutschland bekommen? Möchte gern eine Sternmotoratrappe drucken die vor einen Benziner soll. Bin nicht sicher ob da normales PLA reicht.


Torsten
 
Ich bestelle normalerweise auch direkt bei Colorfabb. Das reguläre LW-PLA gibt es in Deutschland auch bei 3djake.de und filamentworld.de, da wird es voraussichtlich irgendwann auch das LW-PLA HT geben. Allerdings aufpassen, Colorfabb macht ab und zu Preisaktionen, die an die anderen Händler nicht weitergereicht werden. Der Versand ist eh von Colorfabb kostenlos und auch nicht langsamer.
Eine Motorattrappe vor einem Benziner würde ich allerdings eher aus PC drucken. Nicht nur wegen der Temperaturfestigkeit, auch wegen der glatten Oberfläche.

Tschöö
Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe jetzt auch, dass colorFabb Proben von LW-HT-HT verkauft:
"Proben" ist allerdings das richtige Wort; "Testmenge" wäre hier schon eine Übertreibung... 6 Meter pro Sorte, das sind rund 14 g. Was man damit anfangen soll, ist mir schleierhaft - und dann noch zum stolzen Preis von 14.85 Euro für insgesamt ca. 70-80 g Filament...

Tschöö
Stephan
 
Bin jetzt auch mit den ersten Tests durch. Ergebnis der Test Cubes: Optimale Aufschäumung bei 236°C, Erreichen der Soll-Perimeterstärke dann bei Flow-Faktor 0,58. Mit diesen Werten habe ich dann mal meinen Basic-Testkörper für Flugmodelle gedruckt:

_A150139.jpg


LInks LW-PLA HT, rechts normales LW-PLA (240°C, Flow 0,50). Wie man sieht, ist die Opazität bei HT deutlich besser, wenn auch das "Weiß" etwas gelblich ausfällt. Die Kreuzspanten sind jedenfalls durch die "Profil"-Oberseite kaum sichtbar.

_A150138.jpg


Deutlich prägnanter dagegen die Spantschlitze auf der Unterseite. Hier muss ich mal sehen, ob ich mit einem Skalpell vorsichtig die Perimeter-Verschweißung testen kann. Zerreißtest möchte ich mit diesen beiden Objekten nicht machen, die sollen noch in den Backofen.
Unter Umständen muss ich den Flow doch noch was höher setzen, falls die Verschweißung bei HT schlechter ist. Mit den momentanen Einstellwerten wiegt das LW-PLA-Teil 7,70 g, während das LW-PLA HT auf 8,95 g kommt. Das sind 16,2% Mehrgewicht, was ja noch recht gut im Rahmen bleibt (und auffällig genau mit dem Flowfaktor korrespondiert).
Das effektive Mehrgewicht flugfertiger Modelle lässt sich nach meinen Erfahrungen etwa so abschätzen: Die 3D-Druckteile machen bei (Elektro-)Motormodellen im Endeffekt ca. 50% des Abfluggewichts aus, während das zusätzliche Mehrgewicht für Ausgleichsballast je nach Schwerpunktlage zwischen 0% und 250% des Druck-Mehrgewichts liegt. Dementsprechend kann man mit den obigen Werten bezogen auf das Abfluggewicht mit einer Zunahme von 8,1% bis 28,35% rechnen - das ist natürlich ein zu breiter Bereich, um über die Flugeigenschaften pauschale Aussagen zu machen. Im Bezug auf die Langsamflugeigenschaften und Sinkrate ist es natürlich in jedem Fall ein Rückschritt, aber 1. wussten wir das ja schon vorher, und 2. ist das halt möglicherweise der Preis, den man dafür zahlt, ein Modell ganzjährig fliegen zu können und nicht nur von Oktober bis März. ;)
Was natürlich reine Segelflugmodelle angeht, da ist der Gewichtszunahme deutlich kritischer zu beurteilen. Ich habe aber eh nie verstanden, wie man Segler 3D-drucken kann.😝

In den Punkten Flexibilität, Layerhaftung und Betthaftung nehmen die beiden Filamente sich nicht viel. Mein erster Eindruck ist, dass das reguläre LW-PLA in allen Punkten ein Ideechen besser abschneidet, aber das ist gegenüber dem Killerargument Temperaturfestigkeit sicher zu vernachlässigen. Zu Warping kann ich noch keine Erfahrungswerte beisteuern, das tritt ja nie bei (kleinen) Testteilen auf, sondern immer erst dann, wenn man es absolut nicht gebrauchen kann...

Als Nächstes steht dann der Temperaturtest an. Ich halte euch auf dem Laufenden...

Tschöö
Stephan
 
So, weiter geht's... sowohl gute als auch schlechte Nachrichten:

Erstmal der Ofentest: Mein Ofen hat eine Schalthysterese von ca. 10°C, das war natürlich für den Test absolut untauglich. Also habe ich den Temp-Sensor eines externen Thermometers reingehängt und selber "PID-Tuner" gespielt, indem ich die Zieltemperatur rauf und runter gedreht und damit die Ofenheizung manuell geschaltet habe. Auf diese Weise konnte ich die Schwankungen auf ungefähr +-3°C minimieren, mehr war mangels hellseherischer Fähigkeiten aufgrund der extrem mittelbaren/verzögerten Beheizung nicht drin. ;)
Hier mal ein Foto:

_A160144.jpg


Links wieder LW-PLA HT, rechts LW-PLA.
Das LW-PLA sah schon bei 65°C ungefähr so aus wie auf dem Foto, das LW-PLA HT war bei dieser Temperatur noch unverformt. Die leichte Beule im HT bildete sich dann bei ca. 75°. Weiteres Aufheizen bis 90°C brachte keine weitere Veränderung. Allerdings war das HT-Material bei rund 70°C schon fühlbar weicher; beim Fliegen hätte ich da bei ungestützten bzw. bewegten Teilen (Rudern!) schon deutliche Bedenken. Grundsätzlich würde ich aber als Einschätzung abgeben, dass das HT im Gegensatz zum regulären LW-PLA auch bei 65°C wohl noch "fliegbar" und auch kofferraumtauglich ist. Das bedeutet, dass man damit gedruckte Modelle auch im Sommer fliegen könnte (indem ich einfach mal vermute, dass 65°C da nicht überschritten werden, zumindest in unseren Gefilden - die Zeit wird zeigen, ob das stimmt). Von dunklen Lackierungen sollte man aber wohl nach wie vor Abstand nehmen, dafür würde mir die Temperaturreserve nicht ausreichen.

Dann galt es noch die Frage nach der Spantenverschweißung zu klären. Dafür habe ich zuerst dasselbe Teil noch einmal gedruckt, diesmal mit einer Flowrate von 0,60. Als ich nach dem Druck das Teil herausnehmen wollte, erwartete mich erstmal eine unschöne Überraschung: Dieses Verhalten des Filaments...

_A160148.jpg


...hatte diesen Effekt auf den Druck:

_A160150.jpg

Nicht so schön, zumal vermeidbar: Die Ursache war die extreme Steifheit des aufgespulten Filaments (sowas habe ich tatsächlich noch bei keinem Filament erlebt) in Verbindung mit der Papprolle. Da konnte denn auch mein Anti-Tangle-Roller (der bisher noch jedes Filament zwischen den Spulenkanten gehalten hat) nichts ausrichten. Ärgerlich: Das bisher einzige Filament, das ich auf Papprolle habe, ist das am wenigsten dafür geeignete.
Naja, zumindest zum Testen der Schlitzverschweißung war dieses Druckergebnis immer noch zu gebrauchen. Also munter drauflos gezerrt. Ergebnis: Der vorderste Teil des Schiltzes (der im Screenshot unten rot umrandete Bereich) war tadellos verschweißt, ebenso der Spant zur Außenwand.
Bildschirmfoto 2022-10-16 um 17.29.58.png

Im hinteren Bereich dagegen immer noch keine Verschweißung. Den ersten Druck habe ich dann nach dem Ofentest probehalber auch noch zerrissen. Da gab es nirgendwo befriedigende Haftung, vor allem keine zur Außenwand. Also habe ich als Nächstes mit den Einstellungen des zweiten Testteils (236°C, Flow 0.60) erstmal auch noch einen Würfel gedruckt, um die Wanddicke zu messen. Das Ergebnis war erstaunlich: Soll 0,5, Ist 0,44. Also satte 12% Unterextrusion. Wie passt das nun mit meiner ersten Testwürfel-Serie zusammen, wo ich mit Flow 0,58 die Sollstärke erreicht hatte? Die einzige Erklärung kann sein: Die Würfel hatte ich mit einer Geschwindigkeit von 10 mm/s gedruckt (Geschwindigkeitsreduzierung auf Minimum wg. Layerzeit), alle weiteren Drucke dagegen mit 20 mm/s. Offensichtlich schäumt das Material viel langsamer auf als das reguläre LW-PLA. Die 236°C und 0.58 Flow wären also tatsächlich optimal, wenn die Druckgeschwindigkeit 10 mm/s nicht übersteigt. Naja. Ich drucke ja grundsätzlich ziemlich langsam, aber das geht denn auch mir zu weit.

Letzte Hoffnung: Vielleiiiicht kann man dann ja bei 20 mm/s doch mit einer etwas höheren Temperatur mehr Schäumung rausholen. Also einen Testwürfel mit Flow 0,6 und 240°C gedruckt. Leider aber, wie schon bei den 10-mm/s-Drucken, eher eine Verschlechterung. Also zähneknirschend den nächsten mit Flow 0,65... und den übernächsten mit 0,7... Tatsache: Um auf die Nennwandstärke zu kommen, ist tatsächlich eine Flowrate von (knapp unter) 0,7 notwendig. Das allerdings entspräche einem Mehrgewicht von 40%, das liegt deutlich über meiner Schmerzgrenze. Ich denke, für die Praxis werde ich es erstmal mit 0,62 probieren - die Spantenverschweißung sollte da ausreichend sein, und die grundsätzliche Stabilität des Materials schien mir ja schon bei 0,58 mit der von LW-PLA vergleichbar. Die geringere Wandstärke scheint dem jedenfalls keinen Abbruch zu tun. Für Teile mit Infill kann man wahrscheinlich den Flow noch ein bisschen weiter verringern und stattdessen den Infill-Overlap etwas höher setzen.
Im Moment drucke ich gerade das Testteil noch einmal mit Flow 0,7 und 20 mm/s, aber eher für akademische als praxisnahe Erkenntnisse...

Fazit für den Augenblick: Das eierlegende Wollmilchwunderfilament ist noch nicht gefunden, und einen 100%igen Ersatz für LW-PLA kann LW-PLA HT nicht bieten. Das Gewicht bleibt nach wie vor ein kritischer Faktor bei 3D-geduckten Modellen; selbst das reguläre LW-PLA hinkt da anderen Bauweisen hinterher. Wo das gerade noch ausreicht, bringt dann LW-PLA HT halt das Fass zum Überlaufen. Wo aber Gewicht nicht soo sehr ein Thema ist (d.h. PETG etwas zu schwer wäre, aber LW-PLA nicht unbedingt nötig), bringt LW-PLA HT den Bonus, nicht nur im Gewicht, sondern auch in der Temperaturbelastbarkeit zwischen den beiden zu liegen - erfreulicherweise mit letzterer etwas weiter oben als mit ersterem.
Um an weitere Kenntnisse zu kommen, muss jetzt erstmal ein komplettes Modell in LW-PLA HT gedruckt werden (da wird Thoemse die nächsten Erkenntnisse liefern), und dann muss der nächste Frühling/Sommer zeigen, was die "trocken" ermittelten Temperaturwerte in der Praxis wert sind. Denn all die Zugeständnisse, Wenns und Abers, die dieses Filament mit sich bringt, verlangen als Ausgleich zumindest, dass man sich um Temperaturen keine Gedanken mehr machen muss. Also nicht weniger, sondern keine. Meine Meinung.

Tschöö
Stephan
 
Erstmal Danke, dass Du Dir 1. so viel Arbeit gemacht hast, das ausführlich zu testen, und vor allen Dingen das dann auch noch 2. so genau zu dokumentieren.
dass man sich um Temperaturen keine Gedanken mehr machen muss. Also nicht weniger, sondern keine
Um die Diskussion mal kurz ins Philosophische schwenken zu lassen: Ich könnte mir vorstellen, dass so lange das Hotend bei 260° am Ende ist, man keinen Kunststoff finden können wird, der uns da bei schwarzen Bauteilen zufrieden stellen können wird, oder?
BTW: Sind die MPX Schaumwaffeln, die ja auch aus Thermoplasten bestehen, eigentlich vollständig wärmefest?

Patrick
 

Thoemse

User
Auch GFK Modelle sind nicht wärmefest. Im Turbinenforum wird von Schwarzen Lackierungen abgeraten weil das GFK in der Sonne Beulen kriegt. Kofferraumtauglich ist für mich ein KO Kriterium.
 
Also ich will ma so sagen: Der Griff von meiner Thermometer-Sonde ist auch aus Plastik - deshalb habe ich den Ofentest auch nicht über 90°C weitergeführt. "Das" (i.e. beileibe nicht jedes) Hotend ist allerdings nicht bei 260°C am Ende; aktuell gehen die Modelle bis 500°C. Wobei der limitierende (und Haupt-Kosten-)Faktor eher die Umgebungstemperatur im Drucker ist, denn man kann sicher kein Material bei 350°C oder mehr drucken in einem Druckraum, der gerade mal 50 oder 60°C Lufttemperatur aufbringt. Auch das ist kein Thema, wenn man genug Geld in die Hand nimmt - es gibt ja auch im FDM-Sektor nicht nur die Billig-Chinadrucker (sondern z.B. auch sowas - 500° Düse und 300° Innenraum ist schon mal eine Ansage). Muss aber ja nicht - PETG z.B. lässt sich ja prima mit 240°C drucken und hält 85°C Temperatur stand, ist nur eben zu schwer. Aber auch ABS würde übrigens nicht nennenswert warpen, wenn man den Druckraum heiß genug kriegen würde. Da würden wahrscheinlich um die 100°C schon ausreichen, was aber schon zu heiß ist, um zB Schrittmotoren ohne aktive Kühlung im Druckraum zu betreiben.
Schwarze Bauteile, naja... olivgrün würde mir ja schon reichen. ;) Aber was nicht geht, geht halt nicht. Bezüglich der Kofferraumtauglichkeit ist ja aber die Farbe nicht von Belang. Wenn das Modell schon mal nicht im Kofferraum verreckt, ohne dass man es überhaupt ausgepackt hat, das ist ja auch schon mal was.
Die MPX-Schaumwaffeln bestehen aus PP, das hält schon mehr aus als die gängigen druckbaren Kunststoffe. Ich habe schon Schaumwaffeln über mehrere Tage im Hochsommer im Auto liegen gehabt, ohne dass was passiert wäre. Allerdings kommt es auf die Lagerung an; wenn zB ein Rumpf nur mit Vorder- und Hinterkante aufliegt, dazwischen aber durchhängt, kann sich auch gern mal was verbiegen. Irgendwann ist natürlich bei allen Thermoplasten Schluss.

Tschöö
Stephan
 
So, der Vollständigkeit halber noch die Ergebnisse des letzten Testteils: Gedruckt habe ich mit Flowfaktor 0.68, also nicht ganz 0,7. Gewicht nichtsdestotrotz satte 10,75 g, also 39,6% mehr als LW-PLA bei gleicher Wanddicke. Schlitzverschweißung natürlich perfekt, das ist ja wohl das Mindeste bei dem Gewicht...
Auffällig: Das Teil ist gefühlt so viel steifer, wie es schwerer ist. Was die Stabilität/Flexibillität angeht, hatte ich ja schon bei Flow 0,58 das Gefühl, dass es annähernd mit LW_PLA gleichzieht, obwohl da die tatsächliche Wandstärke deutlich geringer war. Ich werde es also für die ersten ernsthaften Drucke wie schon gesagt bei einem Flowfaktor von 0,62 belassen.
Bei Teilen mit Infill dürfte auch Flow 0,58 ausreichen, oder besser eine um 7% reduzierte Perimeterbreite (besserer Bahnschluss bei Boden- und Decklayern, korrekter Innendurchmesser bei Hülsen).
Die meisten Sorgen macht mir dabei die vermaledeite Papprolle. Die ist zu allem Überfluss krumm und schief zusammengeklebt und daher unwuchtig. Sobald sie über den Schwerpunkt gedreht wird, macht sie eine halbe Umdrehung in Highspeed, wobei das drahtsteife Filament sich in alle Himmelsrichtungen abspreizt. Ungefähr alle 90 Minuten muss man daher eingreifen und das übergesprungene Filament entwirren, unbewachtes Drucken ist unmöglich. Tolle Schlamperei...

Tschöö
Stephan
 

Thoemse

User
Da hast du eine schlecht gewickelte Rolle erwischt. Das hatte ich bei LW-PLA auf der Plastikrolle auch schon. Meine Papprolle ist fast leer nach dem Flieger und es gab keinerlei Probleme beim Abrollen. Trotzdem Schade, dass da geschlampt wurde bei deiner Rolle. Ich finde das immer extrem ärgerlich.
 
Könnte man da nicht den Flow Faktor über den Bahnbereich variieren? Brauchste ja eigentlich nur im Verschweißungsbereich, oder?
Alternativ müsste man den Schlitz kleiner machen, dass der sicher verschweißt. Kann man da im CAD oder an den Slicer Parametern was reißen?

Patrick
 

wersy

User
Zum Verschweißen der Stege untereinander ist es egal, ob der Spalt 0,1 oder 0,05 mm breit ist. Deswegen nehme ich an, dass 0,01 mm auch nichts bringt.
Es hängt auch vom Slicer, und den Einstellungen ab, welcher Spalt noch als solcher erkannt wird.

Zum Verschweißen der Stege mit der Außenwand benutze ich eine Überlappung von 0,1 mm.
Erhöht man die Überlappung, zeichnen sich die Stege außen ab. Das passiert schon, wenn die Stege vor der Außenwand gedruckt werden.

Zur Zeit bekomme ich es nicht mehr hin, die Druckreihenfolge durch Drehen des Druckteiles zu ändern.
 
Da hast du eine schlecht gewickelte Rolle erwischt. Das hatte ich bei LW-PLA auf der Plastikrolle auch schon. Meine Papprolle ist fast leer nach dem Flieger und es gab keinerlei Probleme beim Abrollen. Trotzdem Schade, dass da geschlampt wurde bei deiner Rolle. Ich finde das immer extrem ärgerlich.
Das lässt immerhin hoffen für meine zweite Rolle. Bei der ersten ist dermaßen viel Unwucht drin, das kann nicht allein an schlechter Wicklung liegen. Offensichtlich ist da der Rollenkern nicht mittig in die beiden Seitenteile eingeklebt. Was ich versuchen könnte, wäre, soviel Material um die "Nabe" von den Seitenteilen wegzufräsen, bis die Rolle auf dem Rollenkern rotiert statt auf der Loch-Aussparung der Seitenteile. Dann ist die Rolle selbst zwar erst recht unwuchtig, aber das aufgespulte Material dafür im Idealfall nicht mehr.

Könnte man da nicht den Flow Faktor über den Bahnbereich variieren? Brauchste ja eigentlich nur im Verschweißungsbereich, oder?
Dasselbe Problem wie bei Arachne: Wahrscheinlich würde das selbst mit PLA nicht funktionieren, aber erst recht bei aufschäumenden Filamenten sind abrupte Änderungen des Flows nicht möglich. Und dann denk nur mal daran, dass ich im Test bei 10 mm/s und identischem Flow 7% mehr Schäumung hatte als bei 20 mm/s. Unkalkulierbar. Allerdings kenne ich auch keinen Slicer, der eine entsprechende Einstellung gestatten würde.

Alternativ müsste man den Schlitz kleiner machen, dass der sicher verschweißt. Kann man da im CAD oder an den Slicer Parametern was reißen?
Weder noch (das habe ich schon vor Längerem groß und breit getestet): Der mW einzige Slicer, in dem man den Schwellenwert für die Berücksichtigung der Schlitzbreite überhaupt einstellen kann, ist der PrusaSlicer (Slice gap closing radius). Alle anderen (Achtung, das ist "altes Wissen", kann mittlerweile anders sein) gehen davon aus, dass ein Schlitz unter 0,1 mm Breite im Druck eh "zulaufen würde" und daher weggelassen werden kann. Im PrusaSlicer habe ich den Radius zur Berücksichtigung auf 0,02 mm eingestellt (Standardwert und Festwert in anderen Slicern ist 0,49) und benutze eine Schlitzbreite von 0,05 mm. Eigentlich ist das aber egal, denn - wenn ein Schlitz als solcher überhaupt gedruckt wird, druckt ihn auch der PrusaSlicer immer mit 0,1 mm Breite, egal wie die Breite in der Polygondatei ist..
Deswegen führen letztendlich meine 0,05 mm exakt zum gleichen Ergebnis wie Michaels 0,1 mm:
Zum Verschweißen der Stege untereinander ist es egal, ob der Spalt 0,1 oder 0,05 mm breit ist. Deswegen nehme ich an, dass 0,01 mm auch nichts bringt.
Es hängt auch vom Slicer, und den Einstellungen ab, welcher Spalt noch als solcher erkannt wird.
Hier haben Michaels Dateien den Vorteil, dass sie mit verschiedenen Slicern verarbeitet werden können, während meine nur vom PrusaSlicer "verstanden" werden - aber den Vorteil haben, dass sie vielleicht eines Tages im Slicer auch "enger" verarbeitet werden können, wenn irgendwann mal ein Slicer-Programmierer versteht, dass das Verschweißen auch ein Wunschverhalten sein kann.
Zum Verschweißen der Stege mit der Außenwand benutze ich eine Überlappung von 0,1 mm.
Erhöht man die Überlappung, zeichnen sich die Stege außen ab. Das passiert schon, wenn die Stege vor der Außenwand gedruckt werden.
Bei PLA oder PETG: ja. Bei LW-PLA oder LW-PLA HT: Nein. Ich benutze da 0,2 mm Überlappung, ohne dass sich außen was abzeichnet. Solche "Frankenstein-Nähte" verschandeln mE jedes Modell endgültig, da bin ich durchaus sensibel.

Tschöö
Stephan
 
"Proben" ist allerdings das richtige Wort; "Testmenge" wäre hier schon eine Übertreibung... 6 Meter pro Sorte, das sind rund 14 g. Was man damit anfangen soll, ist mir schleierhaft - und dann noch zum stolzen Preis von 14.85 Euro für insgesamt ca. 70-80 g Filament...
Das ist nicht richtig. Ich habe die 1,75 bestellt. Ich habe es gewogen und alles ist zwischen 45 und 55 Gramm. Es sind etwa 16 Meter pro Probe. Für mich ist es gut genug, um ein großes Teil zu testen.
 
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