Warum fällt Segler in die Kurve?

Lars Wenckel

Moderator
Teammitglied
grüsst euch,

danke für eure anworten, diese sind wirklich sehr ausführlich.
mir ging es aber in erster linie um die wahl der worte, ich denke, dass solche
worte disharmonische schwingungen erzeugen. und das wollen wir doch alle nicht.
 

Space

User
Hallo Berti,

danke das man mit dir sachlich diskutieren kann, ohne überhebliche Unvoreingenommenheit, wie sie leider bei anderen vorhanden ist :cry:

Zitat von Space
Masse ist bekanntlich träge. Beim Einkreisen mit dem Wind, erfährt das Modelle eine Beschleunigung gegenüber der Erde. Beim Einkreisen in den Wind eine Verzögerung (negative Beschleunigung).
Fast richtig. :confused:
Die relative Geschwindigkeit über der Erde (ground speed = Geschwindigkeit über Grund) ändert sich je nachdem, ob ein Flugzeug mit oder gegen den Wind fliegt. Die Geschwindigkeit des Flugzeuges (air speed = Geschwindigkeit in der Luftmasse) bleibt exakt gleich gegenüber der umgebenden Lustmasse. Das hat nichts mit Massenträgkeit zu tun!
Dabin ich 100% deiner Meinung. Du hast das mit deinen Worten beschrieben, was ich ebenfalls ausdrücken wollte.

Aber genau hier ist ja der springende Punkt. Die Geschwindigkeitsänderungen gegenüber der Erde unterliegen dem Effekt der Massenträgheit.

Da ein Flugzeug im Vollkreis mehrfach Änderungen in der Geschwindigkeit gegenüber der Erde erfährt, bringt die Massenträgeheit eine zeitliche Komponente in die Betrachtung -> Die Geschwindigkeitsänderungen gegenüber Ground hinken zeitlich nach, als bei der alleinigen theoretischen Betrachtung des kreisens im bewegten Medium.

Um es aus anderer Sicht noch mal klar zu stellen:
Ich behaupte nicht, dass sich der Airspeed eines (Masselosen-)Flugzeuges beim kreisen in konstant bewegter Luft (gleichmässiger Wind) sich ändert.
Dies gilt aber wirklich nur, wenn das Flugzeug Masselos währe. Also gilt es nicht ;)


Kurzer Auszug aus dem Wiki zur Beschreibung des Trägheit:

Nach dem Trägheitsprinzip wird Kraft benötigt, um einen Körper zu beschleunigen, aber auch, um ihn abzubremsen. In Abwesenheit äußerer Kräfte bewegt sich ein träger Körper mit konstanter Geschwindigkeit geradlinig fort, falls er nicht in Ruhe ist (und bleibt).
 
Ich zitiere Wikipedia zum Inertialsystem:
Da die Gesetze der newtonschen Mechanik in allen Inertialsystemen gelten, die sich relativ zueinander mit konstanter Geschwindigkeit bewegen, gibt es kein bevorzugtes Bezugssystem und keine Möglichkeit, eine Geschwindigkeit absolut zu messen.
(Hervorhebung durch mich. Ergänzen kann man "absolute Geschwindigkeit" noch mit "absolute Position und Beschleunigung" als damit zusammenhängede Grössen)

"Gegenüber der Erde" ist irrelevant. Sobald das Flugzeug abgehoben hat, hat es keinen Grund, sich mit der Erde irgendwie verbunden zu fühlen. (Abgesehen von der Gravitation, und die wirkt senkrecht zu den hier betrachteten Bewegungen und beeinflusst sie somit nicht.) Damit führst Du ein bevorzugtes Bezugssystem ein (das geozentrische, ist naheliegend, aber diese Bevorzugung ist eigentlich seit Galilei überwunden)

Sehr wohl treten aber Probleme auf, wenn der Pilot beginnt, erdfeste Kreise (statt solche mit konstantem Anstellwinkel und konstanter Querlage) zu fliegen. Dann ändert sich die Airspeed dauernd. Und genau das passiert einem als Modellpilot in Bodennähe schnell einmal.

überhebliche Unvoreingenommenheit
Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen...

Tut mir leid, dass ich voreingenommen bin, aber bisher hast Du meine Vorurteile nur bestätigt.

Geschwindigkeiten und Beschleunigungen können in Komponenten zerlegt werden. Tut man das, stellt man fest, dass ein Flugzeug, das sich in einer kompakten, gleichförmig bewegten Luftmasse auf einer Kreisbahn bewegt auch gegenüber der Erde in Windrichtung nicht beschleunigt wird, sondern sich gleichförmig, unbeschleunigt bewegt. Eben parallel mit dem Wind.
 

Gast_13047

User gesperrt
bei den vielen irren Theorien dürfte es jedem schwer fallen, sich in einem gleichmäßig linear fortbewegenden Eisenbahnzug zu bewegen, geschweige denn eine Tasse Kaffee zu trinken. Der Inhalt müßte sich bei der Armbewegung (gekrümmte Bahnkurve) auf Grund der Massenträgheit und dem Einfluß der Zuggeschwindigkeit ( ICE mit 300 km/h wär die Katastrophe )von allein aus dem Becher bewegen.
Berti ist da völlig auf dem richtigen Weg. Abgeschlossene, homogene, nicht beschleunigte Systeme haben keinen Einfluß auf deren Inhalt und dessen Bewegung.
Gruß
Wolf
 
Die Geschwindigkeitsänderungen gegenüber der Erde unterliegen dem Effekt der Massenträgheit.
Nö!
Nur die Geschwindigkeitsänderung in der Luftmasse ist hier ausschlaggebend für einen Effekt der Massenträgkeit.

Da ein Flugzeug im Vollkreis mehrfach Änderungen in der Geschwindigkeit gegenüber der Erde erfährt, bringt die Massenträgeheit eine zeitliche Komponente in die Betrachtung
Nö, funktioniert ohne Masse!
Kein Unterschied zwischen Airbus 380 und HLG

Die Geschwindigkeitsänderung gegenüber dem Erdboden ist nur eine Vektoraddition ohne Masseneinfluss oder zeitliche Komponente.

Die Geschwindigkeitsänderungen gegenüber Ground hinken zeitlich nach, als bei der alleinigen theoretischen Betrachtung des kreisens im bewegten Medium.
Nö.


Stell Dir mal folgendes vor:
Du steuerst ein Modellflugzeug aus einem Heißluftballon in 100m Höhe.
Das Modell kreist mit gleichmäßiger Geschwindigkeit von 50 km/h um den Ballon.

Situation 1: Es ist windstill.
Situation 2: Die Windgeschwindigkeit in 100m Höhe beträgt 50 km/h

Was beobachtet der Ballonfahrer?
Was beobachtet ein Zuschauer am Boden?
 

Lars Wenckel

Moderator
Teammitglied
emotionen sind schlechte berater!

emotionen sind schlechte berater!

Hallo Berti,

danke das man mit dir sachlich diskutieren kann, ohne überhebliche Unvoreingenommenheit, wie sie leider bei anderen vorhanden ist :cry:

ihr lieben,

ich richte nochmal einen appell an die runde. bitte verübt verbale zurückhaltung und toleranz!
 

Space

User
"Gegenüber der Erde" ist irrelevant. Sobald das Flugzeug abgehoben hat, hat es keinen Grund, sich mit der Erde irgendwie verbunden zu fühlen. (Abgesehen von der Gravitation, und die wirkt senkrecht zu den hier betrachteten Bewegungen und beeinflusst sie somit nicht.) Damit führst Du ein bevorzugtes Bezugssystem ein (das geozentrische, ist naheliegend, aber diese Bevorzugung ist eigentlich seit Galilei überwunden)

Wir sind uns aber einig, dass wen ich am Flieger den Motor einschalte, er nicht in 0 Sekunden auf Endgeschwindigkeit ist?

Anders rum auch? Störklappen gezogen bei 150 Sachen und der Speed ist nicht in 0 Sekunden aus dem Flieger raus.

Die gleiche Gesätzmässigkeiten gelten sowohl für Autos und Menschen welche auf dem Boden stehen und für Flugzeuge welche sich ja eigentlich nicht mehr mit Mutter Erde verbunden fühlen sollten.

Ich führe kein bevorzugtes Bezugssystem ein. Die Masse des Fliegers bevorzugt hier, sich nach der Masse der Erde zu richten. Der Mond ist nunmal weiter weg (auch bei guter Thermik) und ausserdem hat er deutlich weniger Masse als die Erde. Bitte nicht Bevorzugung mit Einflussfaktor verwechseln.

Ich entschuldige mich für meine verbale Attacke und hoffe das wir den Thread hier sachlich weiter führen können.
 
...
Ich führe kein bevorzugtes Bezugssystem ein. Die Masse des Fliegers bevorzugt hier, sich nach der Masse der Erde zu richten. Der Mond ist nunmal weiter weg (auch bei guter Thermik) und ausserdem hat er deutlich weniger Masse als die Erde. Bitte nicht Bevorzugung mit Einflussfaktor verwechseln.

Ich entschuldige mich für meine verbale Attacke und hoffe das wir den Thread hier sachlich weiter führen können.

Klar tust Du das. Du betrachtest die Situation aus Sicht des Modellpiloten welcher am Boden steht. Würdest Du das Modell via Videobrille fliegen sähe vieles ganz anders aus.

Du verwechselst Masse mit Gewichtskraft. Auch bei Schwerelosigkeit ändert sich die Masse nicht und es gilt weiterhin F = m x a.

:) Jürgen
 
Wir sind uns aber einig, dass wen ich am Flieger den Motor einschalte, er nicht in 0 Sekunden auf Endgeschwindigkeit ist?

Anders rum auch? Störklappen gezogen bei 150 Sachen und der Speed ist nicht in 0 Sekunden aus dem Flieger raus.
Ja, sind wir. Das Problem ist der vektorielle Charakter der Grössen. Im Prinzip ist es sogar egal, ob ich das Flugzeug im System "bewegt sich mit dem Wind" oder im geozentrischen System betrachte. Die erste Betrachtung ist bloss einfacher.

Nehmen wir Dir zuliebe das geozentrische. Ein Flugzeug, das mit konstanter Querlage und konstantem Anstellwinkel kreist, somit mit konstanter Winkel- und Bahngeschwindigkeit gegenüber der Luft (die hängt ja direkt mit dem Anstellwinkel zusammen), beschreibt gegenüber dem Boden eine Schleifenbahn. Wenn es gegen den Wind fliegt, wirkt die Kurve vom Boden betrachtet enger, mit dem Wind weiter, jede Schleife wird weiter mit dem Wind versetzt. Trotzdem erlebt das Flugzeug einen konstanten Beschleunigungsvektor, nämlich nur die Zentripetalbeschleunigung, die es auf der Kreisbahn (im Windsystem kreisförmig) hält. Im geozentrischen System ist dem Kreis(bahn)geschwindigkeitsvektor der Windgeschwindigkeitsvektor überlagert. Weil sich die Kreisbahngeschwindigkeit in ihrer Richtung (nicht im Betrag) ständig ändert, ändert sich der Betrag der vektoriellen Summe von Kreis und Windgeschwindigkeit laufend. Gegen den Wind ist der Betrag die arithmetische Differenz, Mit dem Wind die arithmetische Summe. Zu jedem Zeitpunkt ist der (Boden-)Geschwindigkeitsvektor die vektorielle Summe der zwei Geschwindigkeiten. Weil die Windgeschwindigkeitskomponente dieses jeweiligen augenblicklichen Vektors konstant (nach Richtung und Betrag) ist, existiert auch keine windbedingte Beschleunigung; die Bewegung in Windrichtung ist gleichförmig und unbeschleunigt.

Im Übrigen: Mach mal Bertis Gedankenexperiment mit dem Heissluftballon. Das ist einfacher. Es stellt Dich nämlich als Betrachter einmal ins Windsystem.

Auch Wolfs Beispiel mit dem Zug zeigt "Newtonsche Relativität" in einer für jeden er-"fahrbaren" Situation. Stell Dir vor, Du würdest im Zug (erschwerend im Airliner bei nahe Schallgeschwindigkeit) ein Gewicht an einer Schnur kreisen lassen. Nach Deinem Weltbild müsste das wegen der extremen Asymmetrie der Kräfte ab einer bestimmten Geschwindigkeit nicht mehr möglich sein.
 

Space

User
Nö!
Nur die Geschwindigkeitsänderung in der Luftmasse ist hier ausschlaggebend für einen Effekt der Massenträgkeit.
:confused: Nun kann ich dir nicht mehr folgen. War nicht deine These, dass die Geschwindigkeit (Airspeed) konstant ist?

Nö, funktioniert ohne Masse!
Kein Unterschied zwischen Airbus 380 und HLG
Mein A380 ist leider gerade kaputt , Grund ist der Presse zu entnehmen. Es fällt mir also im Moment schwer das nachzustellen.

Ich bin mit aber sicher das es im A380 schwer nachzuweisen ist, wenn der 380 in den Wind eingekurvt wird, eine Veränderung im Groundspeed sofort festzustellen. 560Tonnen interessieren sich in ihrer Bewegung zur Erde wenig für das bisschen Luft.
Mein HLG wird von der Erde aus betrachtet da sofort langsamer (Groundspeed ist gemeint).



Stell Dir mal folgendes vor:
Du steuerst ein Modellflugzeug aus einem Heißluftballon in 100m Höhe.
Das Modell kreist mit gleichmäßiger Geschwindigkeit von 50 km/h um den Ballon.

Situation 1: Es ist windstill.
Situation 2: Die Windgeschwindigkeit in 100m Höhe beträgt 50 km/h
Was ist mit gleichmässiger Geschwindigkeit gemeint?
Ground oder Airspeed? Beides ist bei Wind ja nicht konstant :D


Was beobachtet der Ballonfahrer? 1) runder Kreis 2) runder Kreis
Was beobachtet ein Zuschauer am Boden? 1)runder Kreis um den Ballon. Der Flieger nimmt u.U. die Nase ein wenig hoch, wenn in die Richtung aus welcher der Wind kommt eingekurvt wird. Mit dem Wind wir er kurz leicht fallen 2)Ovales Kreisen, welches mit dem Wind versetzt
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ein Vorschlag zur Güte:

Wenn Wind bläst und man bodennah fliegt, neigt man dazu, den Kreis "rund" zu fliegen in Bezug auf den Erdboden. Dann ist natürlich klar, dass man "Gegenwind" und "Rückenwind" spürt. Insofern haben die Rückenwindkurventheoretiker schon ihre Daseinsberechtigung.

Wenn man aber dazu übergeht, das Flugzeug sauber auszutrimmen und die Kreise alleine fliegen zu lassen, fliegt es plötzlich saubere 360er ohne Durchsacken und Sich-Aufbäumen. Aber die Kreise sind rund bezüglich der Luft - vom Boden aus ist das natürlich eine Schlaufenreihe bei der der Segler abgetrieben wird.

edit (zu früh auf "Antworten" gekommen - war noch nicht fertig)

Die Rückenwind-Anhänger müssten nur mal ihre Flieger in Ruhe lassen und "Schlaufen" fliegen lassen, schon wäre ihr Problem verschwunden.

Einer der Gründe, dass Varios gerne mit Ohrhörer benutzt werden, ist, nach meiner bescheidenen Meinung, damit niemand hört was für grottenschlechte Vollkreise man fliegt... :D (ich rede(te) auch von mir selber).

Und die Rückenwindkurven-Diskussion verliert in grosser Höhe sowieso ihre Berechtigung. Wer in 300m+ noch "Rückenwind" aussteuert, macht nach meiner Meinung etwas falsch.

Bertram

Nachtrag zur eingangs gestellten Frage:
Wenn das Nach-Innen-Kippen bei langsamen Kurven auftritt, liegt das nach meiner Meinung am Strömungsabriss an der inneren Flügelspitze. Provoziere in einer solchen Situation doch mal einen stärkeren Abriss, indem Du kurz und heftig mit dem QR dagegen steuerst (also "geradeaus" fliegen willst). Wenn der Segler dann sofort ganz ins Loch fällt, bist Du vorher schon mit ungünstigen Auftriebsverhältnissen am Innenflügel unterwegs gewesen - teilweiser Abriss oder zu tiefe Re-Zahl für das Profil.

B.
 
Wenn Wind bläst und man bodennah fliegt, neigt man dazu, den Kreis "rund" zu fliegen in Bezug auf den Erdboden. Dann ist natürlich klar, dass man "Gegenwind" und "Rückenwind" spürt. Insofern haben die Rückenwindkurventheoretiker schon ihre Daseinsberechtigung.
Segg ick doch:
Sehr wohl treten aber Probleme auf, wenn der Pilot beginnt, erdfeste Kreise (statt solche mit konstantem Anstellwinkel und konstanter Querlage) zu fliegen. Dann ändert sich die Airspeed dauernd. Und genau das passiert einem als Modellpilot in Bodennähe schnell einmal.
Das ist der klassische Abschmierer beim Eindrehen in die Base. ("Boah, ich bin ja viel zu schnell, und wie schnell der Flieger vom Platz weg ist, zurück!")
 
Hallo Markus,
ich stimme mit Dir überein , habe aber leider in einem Punkt Schwierigkeiten das herzuleiten oder genau physikalisch zu verstehen oder gar es zu erklären.

Ich denke unbestritten ist:

groundspeed=airspeed +/- wind

also gibt es Geschwindigkeitsdifferenzen (unterschiedliche Wege pro Zeiteinheit ). Gemessen über "ground", wo sonst, wenn sich die Gleichung auf "ground" bezieht. (Oder liegt hier schon der Ansatz für ein :confused: )

Dazu muss eine Masse eine Beschleunigung erfahren (positiv oder negativ).
Nach Newton gilt:
Kraft=Masse x Beschleunigung
Woher kommt die Kraft für diese Beschleunigung ?

... stellt man fest, dass ein Flugzeug, das sich in einer kompakten, gleichförmig bewegten Luftmasse auf einer Kreisbahn bewegt auch gegenüber der Erde in Windrichtung nicht beschleunigt wird, sondern sich gleichförmig, unbeschleunigt bewegt. ...

...danach gibt es aber keine Beschleunigung ...
...ich hoffe es ist verständlich ausgedrückt wo es bei mir hier klemmt :rolleyes:
 
Wir sind uns aber einig, dass wen ich am Flieger den Motor einschalte, er nicht in 0 Sekunden auf Endgeschwindigkeit ist?

Anders rum auch? Störklappen gezogen bei 150 Sachen und der Speed ist nicht in 0 Sekunden aus dem Flieger raus.

Die gleiche Gesätzmässigkeiten gelten sowohl für Autos und Menschen welche auf dem Boden stehen und für Flugzeuge welche sich ja eigentlich nicht mehr mit Mutter Erde verbunden fühlen sollten.

Ich führe kein bevorzugtes Bezugssystem ein. Die Masse des Fliegers bevorzugt hier, sich nach der Masse der Erde zu richten. Der Mond ist nunmal weiter weg (auch bei guter Thermik) und ausserdem hat er deutlich weniger Masse als die Erde. Bitte nicht Bevorzugung mit Einflussfaktor verwechseln.
Hallo Thomas,

ein Flugzeug, ein Auto oder eine beliebige Masse kann nicht in 0 Sek. beschleibigen oder abbremsen. Damit hast Du hast recht.
Das Flugzeug befindet sich während des Fluges in einem Paket Luft. Die Geschwindigkeit des Flugzeugs in dem Luftpaket nennt man airspeed (das ist die relative Geschwindigkeit gegenüber der umgebenden Luft). In diesem Luftpaket kann es beschleunigen oder abbremsen und benötigt dazu eine gewisse Zeit.
Das Flugzeug kann auch mit gleichmäßiger unbeschleunigter Geschwindigkeit geradeaus oder im Kreis fliegen. Dabei ist es egal, ob sich das Luftpaket in dem das Flugzeug fliegt gegenüber irgendeinem anderen Bezugspunkt bewegt oder stillsteht.

Für den Betrachter im Ballon (aus meinem Beispiel) kreist das Flugzeug immer mit gleichmäßiger Geschwindigkeit um den Ballon. Es spielt dabei keine Rolle, ob sich das Luftpaket in dem sich Ballon und Flugzeug ja gleichzeitig befinden mit 0 km/h oder mit 100 km/h gegenüber dem Erdboden bewegen.


Das Problem ist der vektorielle Charakter der Grössen. Im Prinzip ist es sogar egal, ob ich das Flugzeug im System "bewegt sich mit dem Wind" oder im geozentrischen System betrachte. Die erste Betrachtung ist bloss einfacher.
Genau!

:confused: Nun kann ich dir nicht mehr folgen. War nicht deine These, dass die Geschwindigkeit (Airspeed) konstant ist?
Richtig, die airspeed des Flugzeugs ist konstant.

Ich bin mit aber sicher das es im A380 schwer nachzuweisen ist, wenn der 380 in den Wind eingekurvt wird, eine Veränderung im Groundspeed sofort festzustellen. 560Tonnen interessieren sich in ihrer Bewegung zur Erde wenig für das bisschen Luft.
Mein HLG wird von der Erde aus betrachtet da sofort langsamer (Groundspeed ist gemeint).
Hier machst Du einen Denkfehler.

Ein Beispiel:
(Windgeschwindigkeit 20 km/h, Fluggeschwindigkeit des Airbus 300 km/h, Fluggeschwindigkeit des HLG 30 km/h)

1. Gegenwind:
Airbus 300 km/h - Wind 20 km/h = Groundspeed 280 km/h
HLG 30 km/h - Wind 20 km/h = Groundspeed 10 km/h
Änderung der ursprünglichen Geschwindigkeit um 20 km/h für beide

2. Rückenwind
Airbus 300 km/h + Wind 20 km/h = Groundspeed 320 km/h
HLG 30 km/h + Wind 20 km/h = Groundspeed 50 km/h
Änderung der ursprünglichen Geschwindigkeit um 20 km/h für beide

3. Eindrehen vom Rückenwind in den Gegenwind
Airbus 320 km/h - 280 km/h = 40 km/h weniger Groundspeed
HLG 50 km/h - 10 km/h = 40 km/h weniger Groundspeed

Die Groundspeed ändert sich gleichermaßen für den A380 und den HLG.
Auch wenn die Windgeschwindigkeit 500 km/h beträgt gilt dasselbe.
Die Fluggeschwindigkeit (airspeed) ändert sich für keines der beiden Flugzeuge.

Was ist mit gleichmässiger Geschwindigkeit gemeint?
Ground oder Airspeed? Beides ist bei Wind ja nicht konstant :D
Auch bei Wind bleibt die Fluggeschwindigkeit (airspeed) gleich, es sei denn der Pilot gibt Gas.

Der Flieger nimmt u.U. die Nase ein wenig hoch, wenn in die Richtung aus welcher der Wind kommt eingekurvt wird. Mit dem Wind wir er kurz leicht fallen
Nö!
Die Lage und der Anstellwinkel bleiben bei gleicher airspeed auch gleich und ändern sich nicht mit dem Wind.
 
Hallo,Berti,
du beschreibst es ja ganz richtig, der HLG hat gegen den Wind 10km/h Groundspeed, mit dem Wind aber 50km/h.
Ist diese Groundspeedänderung nur deshalb nicht "Trägheitspflichtig" weils ein leichter HLG ist, oder brauchen Flugzeuge grundsätzlich keine Energie zum Beschleunigen (ist gleich Änderung der Groundspeed)?
Grüße, Gerhard.
 

Space

User
Ein Beispiel:
(Windgeschwindigkeit 20 km/h, Fluggeschwindigkeit des Airbus 300 km/h, Fluggeschwindigkeit des HLG 30 km/h)

1. Gegenwind:
Airbus 300 km/h - Wind 20 km/h = Groundspeed 280 km/h
HLG 30 km/h - Wind 20 km/h = Groundspeed 10 km/h
Änderung der ursprünglichen Geschwindigkeit um 20 km/h für beide

2. Rückenwind
Airbus 300 km/h + Wind 20 km/h = Groundspeed 320 km/h
HLG 30 km/h + Wind 20 km/h = Groundspeed 50 km/h
Änderung der ursprünglichen Geschwindigkeit um 20 km/h für beide

3. Eindrehen vom Rückenwind in den Gegenwind
Airbus 320 km/h - 280 km/h = 40 km/h weniger Groundspeed
HLG 50 km/h - 10 km/h = 40 km/h weniger Groundspeed

Die Groundspeed ändert sich gleichermaßen für den A380 und den HLG.
Auch wenn die Windgeschwindigkeit 500 km/h beträgt gilt dasselbe.
Die Fluggeschwindigkeit (airspeed) ändert sich für keines der beiden Flugzeuge.

Die Rechnungen in 1. und 2. sind alle für den Geradeausflug richtig. Nur betrachten wir hier einen Kreisflug, in dem pro Kreis 2 mal eine Umkehrung der Beschleunigung gegenüber Ground auf das Masseträge Modell wirkt. Die Rechnung unter 3. ist somit nicht gültig, da sie von einer unendlich hohen Beschleunigung der Modellmasse ausgeht.

Genau diese mit unendlich angenommen Beschleunigung hinterfragt Gerhard ja auch mit seiner Fragestellung. Eine unendliche Beschleunigung in Erdnähe ist nun mal nicht realistisch.
 
Ist diese Groundspeedänderung nur deshalb nicht "Trägheitspflichtig" weils ein leichter HLG ist, oder brauchen Flugzeuge grundsätzlich keine Energie zum Beschleunigen (ist gleich Änderung der Groundspeed)?
Hallo Gerhard,

wenn man ein Flugzeug beschleunigen will braucht man selbstverständlich Energie. Für einen HLG nur ganz wenig, für einen A380 ganz viel.

Bei einem Flugzeug im Kreisflug bleibt die airspeed jedoch konstant, es wird also weder beschleunigt noch abgebremst.

Die relative Geschwindigkeit über Grund (groundspeed) ist nur die Summe der Vektoren aus dem Geschwindigkeitsvektor des Flugzeuges und dem Geschwindigkeitsvektor des Windes.
 
Nur betrachten wir hier einen Kreisflug, in dem pro Kreis 2 mal eine Umkehrung der Beschleunigung gegenüber Ground auf das Masseträge Modell wirkt. Die Rechnung unter 3. ist somit nicht gültig, da sie von einer unendlich hohen Beschleunigung der Modellmasse ausgeht.
Die Modellmasse wird nicht mehr beschleunigt wie die Masse des Ballons der sich im selben Luftpaket befindet.
Sie bewegt sich mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit, die der Windgeschwindigkeit gleicht, relativ zum Erdboden.

Genau diese mit unendlich angenommen Beschleunigung hinterfragt Gerhard ja auch mit seiner Fragestellung. Eine unendliche Beschleunigung in Erdnähe ist nun mal nicht realistisch.
:confused: Es wird ja nichts beschleunigt!
weder geringfügig, und schon gar nicht unendlich.

Wenn man die relative Geschwindigkeitsänderung (Kreisflug bei Wind) zu einem Beobachter am Boden aufzeichnet ergibt sich eine Sinuskurve.
Der Fahrtmesser (airspeed) im kreisenden Flugzeug zeigt dabei immer denselben Wert.
 
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