Versuch einer Zusammenfassung
Versuch einer Zusammenfassung
Hallo allerseits,
ja für mich ist das ein wirklich interessantes Thema und ich habe mir, angeregt durch diesen threat, wirklich einige Gedanken dazu gemacht.
Was passiert, wenn ich mit meinem Segler im Wind kreise?
Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es offensichtlich 2 Fälle gibt, nämlich:
1. Der Segler kreist und läßt sich dabei mit dem Wind versetzen. Die Kreise sind "vom Ballon" aus betrachtet kreisrund und von der Erde aus betrachtet sind es langgezogene Schlaufen/Spiralen. Schräglage des Seglers und Geschwindigkeit sind gleich, im Idealfall. Diesen Fall dürfte man wohl häufiger in der Ebene bzw. in größerer Höhe antreffen.
2. Der Segler kreist ortsfest vor der Hangkante im Hangaufwind. Hier scheint mir der Fall um einiges komplizierter. Jetzt sehen die Kreise von der Erde aus betrachtet (im Idealfall) kreisrund aus und bezogen auf die Luft sind es langgezogene Schlaufen/Spiralen, also genau umgekehrt, wie im ersten Fall.
Die Gegenwindkurve ist langgestreckt, bezogen auf die Luft und dauert länger als die Mitwindkurve.
Da der Segler im Hangaufwind fliegt wird er jetzt in der längeren Zeit auch mehr steigen, als in der Rückkurve. Das auch deshalb, weil wahrscheinlich der Aufwind nach draußen hin auch noch zunimmt. Außerdem scheint der Segler von der Erde aus gesehen langsamer zu fliegen, wegen dem Gegenwind.
Wenn er nun mit dem Wind eindreht, addiert sich die Windgeschwindigkeit zur Fluggeschwindigkeit. Der Segler legt über Grund die gleiche Strecke in viel kürzerer Zeit zurück, erscheint vom Boden aus sehr schnell. Bezogen auf die Luft fliegt er ein enge Schleife. Dadurch braucht er eine größere Schräglage als vorher. Durch die dadurch höhere Zentrifugalkraft hat er jetzt eine höhere Flächenbelastung und muß auch bezogen auf die Luft schneller fliegen, um den gleichen Auftrieb zu erreichen. Deshalb muß ich ihn andrücken bzw. weniger ziehen, um ihn schneller zu machen und er sinkt also. Außerdem hebt der außen am Hang wahrscheinlich stärkere Wind das Heck meines Seglers sogar etwas mehr an, als die Flächen und auch deshalb geht der Flieger auf die Nase.
Wenn ich nun wieder gegen den Wind eindrehe mit der höheren Fahrt und die Kurve flacher mache steigt mein Segler auch deshalb (zusammen mit den oben genannten Gründen) nach oben weg, weil wieder eine niedrigere Flächenbelastung durch eine niedrigere Zentrifugalkraft gegeben ist.
Da es also diese beiden Fälle gibt, ist es wohl auch klar, warum sich daran die Gemüter so erhitzen, weil meist nur ein Fall betrachtet wird, nämlich der, der einem gerade am geläufigsten ist. Der erste dürfte mehr den Piloten aus der Ebene bekannt sein, der 2. eher den Hangfliegern.
Was sagt ihr dazu?
Gruß
Joachim