Warum sind viele so unsicher beim Thema Schwerpunkt?

Hallo Leute, Modellflieger, Modellbauer, ARF-Bewunderer und sonstige Exoten,
Deshalb abschließend erneut die Frage - Warum sind viele so unsicher beim Thema Schwerpunkt?
Sind es schlechte Erfahrung(en) oder lediglich eine gewisse Phobie?
das war die Eingangsfrage und die haben nun etliche Selbstdarsteller erschöpfen beantwortet, somit kann man nach über 20 Beiträgen hier abschliessen oder zum alten Thread "der optimale Schwerpunkt" sich zurückfinden.
Dabei sollte man doch meinen dass man leicht ein Gefühl für den Schwerpunktbereich bekommt.
Es findet sich mit der Frage "Schwerpunkt Flugmodell ermitteln" einiges auf Anhieb.
So z.B. auch diese Seite: Schwerpunktkalkulation im Web
Ich denke mir, dass man denen helfen sollte, die es kaum wagen ihren Vogel in die Luft zu befördern aus lauter Angst vor einem falschen Schwerpunkt und damit Verlust oder Beschädigung des Begehrobjektes. (Alle "Fortgeschrittenen und religiösen Eiferer" finden den optimalen Schwerpunkt jeder nach seine Religion!!! (Meiner Meinung nach finden Diese anderswo Befriedigung & Antworten)

Also, stimmen die Angaben im ARF-Bereich, im Plan, im Occasionskauf etc.?
Wie geht der (fortgeschrittene?) Anfänger mit seinem Wertgegenstand um, vor seinem ersten Flug(versuch)?
Wie vermeidet man klassische Anfängerfehler?
Wie sucht man einfache
Kochrezepte? Einige wurden schon genannt: (Z.B. https://ecalc.ch/cgcalc_d.php oder auch Laengs4 oder Sielemannseiten, .......)
Glaubwürdige EW oder Baufehler der groben Art,
Unterschied EW, EWD, dazugehörender CG, Kopf-/Schwanzlastigkeit, Abfang- und sonstige Bögen, Fliegbare Flächenbelastung & was ist das? Grundlagen der einfachsten Profilpolaren zur Verständnisweckung,
Grenzen dieser Hausmannrezepte, ....
So, jetzt gebe ich mich der Kannibalisierung preis....
VG Werner
 

Gast_74695

User gesperrt
Nachdem ich die ewd zurück auf ein knappes Grad und wieder 500gramm reingepackt habe, kreist sie laut Kollegen schon unrealistisch eng.
Witzig, das kenne ich auch. Du warst auf dem richtigen Weg. Ein Modell kann gar nicht zu eng kreisen, das gibt die Physik nicht her. Wir müssen immer zu schnell fliegen. Aber wir können uns an die Grenzen der Physik herantasten. Dann kommt regelmäßig ein Bögelnder daher und sagt einem aus voller Überzeugung "Du kreist zu eng oder du fliegst zu langsam". Das ist der Unsinn, der sich immer wieder auf unseren Plätzen zuträgt. Die richtige Antwort ist "Ich kann eng kreisen und langsam fliegen, wenn ich will. Schnell kann jeder ...."
 

HaWo

User
Guter Punkt :)
Über die Schwanzlastigkeit bei dem Thema, spätestens ab Seite Zwei, hab ich so noch nie nachgedacht lol.

Aber warum schaut man nicht einfach auf den Bauplan oder in die Bau- oder Montageanleitung? Da steht in nahezu 100% aller relevanten Fälle was zum Schwerpunkt.
Internet ist unverbindlich, also eigentlich nur zu Unterhaltungszwecken. Also nicht ärgern lassen.
 

UweH

User
Verweis auf den MoblX...vom Guru berechnet, in Alu gefräßte Formen....damit keine Ausrede von Bauungenauigkeiten...und was kommt nach dem Erstflug: vielleicht ist der Schwerpunkt doch zu weit vorn😅

Das ist ein gebogener Brettnurflügel ohne gerade Bezugskanten zum Messen und für die Übertragung der segmentierten Auslegunsggeometrie in gerundete CAD-Splines, damit gehts um eine Schwerpunktvorlage von vielleicht 0,5 mm. Das schöne bei Brettnurflügeln ist, dass die hinterste Schwerpunktlage direkt mit der Flugleistung zusammen hängt und sehr einfach über das Flugverhalten auf wenige Zehntel Millimeter genau erflogen werden kann, genauer als man das mit einfachen Mitteln messen kann. Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die F...........😛
 
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Deshalb abschließend erneut die Frage - Warum sind viele so unsicher beim Thema Schwerpunkt?
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Wenige sind Wettbewerbsflieger, 'viele' sind Hobbyflieger.
Die stellen ihren Schwerpunkt nach Werksangabe ein, nach der 1/3 Methode oder nutzen gar ein Berechnungsprogramm. Fliegen vielleicht sogar einen Abfangbogen, der dann eher eng ausfällt. Das Modell fliegt, auch wenn es noch nicht optimal eingestellt ist.

Nun liest man in Testberichten von Experten, der Schwerpunkt muss nach hinten, weiter, noch weiter, ganz weit. So wird aus dem Modell der ultimative Thermikschnüffler!!!
Verunsicherung tritt ein: Verschenke ich soviel Leistung? Traue ich mich das auch? Kann ich das auch fliegen? Besser mal im Forum nachfragen. Anschließend schlagen sich 20 Experten mit 260 Antworten verbal die Köpfe ein.

Zurück bleibt ein ratloser, zutiefst verunsicherter Hobbyflieger. Das Fazit könnte lauten: Besser nicht im Forum nachfragen, sondern seine eigenen Erfahrungen machen. ;)
 
Genau.
Und am leichtesten und ohne Angst vor Verlusten traue ich mich mit einem CG-Flex-system (verschiebbarer Schwerpunkt) wirklich hinten liegen SP-Lagen auszuprobieren.

Habs noch nicht gemacht, aber ich taste mich dieses Frühjahr da mal vor (nein - zurück natürlich).
 

Termnak

User
Servus,
was ist wenn ich den Schwerpunkt auf den Rücken vom Modell auswiege? Auch hier schon Gänsehautmomente erlebt. Klar schreit einer, die Nase vom Modell muss nach oben zeigen. Konnten noch eingreifen :D
Viele wollen halt nur fliegen, und sich nicht tiefer mit der Materie selbst beschäftigen. Kann ich mit leben. Fragen kostet nichts, und Antworten zur EWD oder Schwerpunkt muss man dann auch umsetzen können.

Gruß Jürgen
 

Ripp

User
Ich bin der Meinung, dass auch ein Hobbyflieger ein wenig Grundwissen schon haben sollte. Zum Beispiel den Schwerpunkt, wie schon hier die ganze Zeit beschrieben wird. Auch ein bisschen Wissen zur EWD, die ja bekanntlich mit dem Schwerpunkt einher geht. Dann wäre noch zu erwähnen die drei Achen Längs, Quer und Hochachse um die sich das Flugzeug während des Flugs dreht. Dann sieht auch der Hobbyflieger, wenn das Modell nicht so fliegt wie vorgesehen, wo er etwas verändern sollte. Der Wettbewerbsflieger ist natürlich sehr viel tiefer in der Materie drin und kitzelt das Letzte aus seinem Modell heraus.
 

HaWo

User
Solange die Aussage ständig wiederholt wird, EWD und Schwerpunkt würden zusammengehören, solange wird es zu dem Thema massive Unsicherheiten bei den Modellfliegern geben.
Deswegen haben diese Threads auch so viele Seiten.
 
Moin, jetzt gibt’s bereits so viele Beiträge und niemand hat den Flugzeugneutralpunkt genannt, das ist nämlich die Bezugsgröße für ‚den‘ Schwerpunkt - den es so gar nicht gibt sondern ein Schwerpunktbereich mit dem zugehörigen Stabilitätsfaktor! Dann wird’s schlüssig.
Leider hab ich auch schon Antworten bekommen. Wie: so genau will ich das nicht wissen / Mathe ist nicht so mein Ding…
Dabei geht es nur um das Ausmessen von Modellmaßen und innWinlaengs einzutragen.
Gibt’s alles nachzulesen bei WinLaengs4 und Helmut Stedtmeyer.
Noch was, hab ich hier auch gelesen;
…CG ist im 1.Drittel
Eher zufällig bei ähnlichen Modellen nach althergebrachten Abmessungen/Verhältnissen!!
Graupner TriPacer: CG bei 25% und bei 33% der Neutralpunkt-Glückwunsch, indifferent
Es scheint mir so zu sein, das Erlernen der Grundlagen interessiert nicht wirklich.
Schade

Gruss
Stefan
 

Dix

User
Ich sehe da verschiedene Aspekte:
Unter Modellbauern gibt es ein weites Spektrum an Bildung im technischen Bereich. Da ist von "kann nix" oder "weiß nix" und "tut es trotzdem und es funktioniert sogar" bis zum Spezialisten die ganze Pallette. Entsprechend ist auch die Qualität der möglichen Antworten.
Und da es immer menschelt, kann der Vollhonk nur selten etwas mit den Antworten der anderen anfangen bzw hinterfragen. Und mit den halbfalschen/halbrichtigen Antworten der Leute mit fundiertem Halbwissen kann man auch mal Glück oder Pech haben.

Jetzt wird der Markt überschwemmt mit Krams, der keine Vorkenntnisse braucht und betriebsbereit geliefert wird.
Dank Apple, MS und Android ist man nur noch plug and play gewöhnt. Wissen? Wozu? Es geht doch seit XP auch ohne und im Zweifel fragt man halt google...

Die Bereitschaft, tiefer in Materie einzusteigen sinkt in zunehmendem Maße. Dauert einfach zu lang. Dazu kommt, dass die Fähigkeit zur Konzentration und Fokussierung ebenfalls abnimmt.
Und je tiefer man gräbt, desto komplexer wird das Thema. Das erfordert weiteres Durchhaltevermögen.

Das schöne am Modellbau ist doch:
Das Spektrum ist sehr breit. Von "Zum Glück richtig gelegen", über "irgendwo zwischen 25% und 1/3 der Wurzeltiefe" bis zu "bei so und soviel%MAC" ist alles drin. Stabilitätsmaß, dynamische Stabilität. Beiwerte. So ein abstrakter Krams...

Wenn ich eins gelernt habe von und für die Luftfahrt:
Es gibt niemals nur "den einen technischen Grund" für eine Design-Entscheidung. Es ist immer ein Kompromiss zwischen einander diametralgegenüberstehenden Faktoren.

Beim Schwerpunkt sind es Flugstabilität, Steuerbarkeit und Flugleistung.

Kann man sich mit beschäftigen, muss man aber nicht... 🤓

Das Schwierige am Forum ist die Anonymität und die fehlende Empathie. Gepaart mit dem Willen zum sticheln bei manchen.

Also alles genau wie im richtigen Leben...!

PS: Ralf Petrausch hat in Alzey aufm Flugtag immer gesagt: "Der Schwerpunkt ist der Punkt, wo das Fliegen schwer wird!" Ja das ist auch nicht so ganz und immer richtig, aber es ist was dran.
 
Zuletzt bearbeitet:

HaWo

User
Warum sollte bei der Graupner-Gurke mit Rechteckflügel der SP bei 25 % liegen?

Genau, warum sollte der Schwerpunkt genau da liegen und warum soll das auch noch indifferent sein? Was wurde denn da mit was gerechnet? Ist das auch verlässlich? Das scheint mir mehr eine der üblichen "Ich hab da eine Freeware, die sagt mir jetzt wie's geht" Aussage zu sein.
Kannst du die Behauptung irgendwie stützen, Fliegerstefan?

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