Warum sind viele so unsicher beim Thema Schwerpunkt?

Eisvogel

User
Dauert anscheinend ziemlich lang, so eine einfache Rechnung :confused:

Mit meiner 2 Finger 1/3 Methode hab ich das in ein paar Sekunden, und geflogen ist damit bisher jedes Modell auf Anhieb. Nur das erfliegen "meines Wohlfühlschwerpunkts" dauert dann.
 

Bosko

User
Vielleicht könnte einer der hier mitschreibenden Wissenden erklären, was Neutralpunkt und Stabilitätsmaß sind.

Damit wäre aus meiner Sicht, nämlich der des unwissenden, der manchmal Probleme mit dem Schwerpunkt hat, der Thematik geholfen.

Also wie sieht's aus? Wer fängt an?
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Sodele,
wir öffnen wieder!


Wir hoffen, dass so manche Schnellschreiber erstmal auf 100 zählen,
oder am nächsten Tag antworten ;)

Auch ist es sicherlich ratsam manches Posting von einem "Profi" 2..3x zu lesen,
damit nichts falsch wahrgenommen wird.





Ein paar besondere Beispiele füge ich nachher hier noch ein.




Gruß
Andreas
 

Eisvogel

User
Da beim TriPacer der im Plan angegebene SP von ca. 40% von der Flügelvorderkante doch erheblich von Fliegerstefans Berechnung ( ca. 25%) abweicht, muß ich hier nochmal nachfragen.

Wieso fliegt ein Modell seit 50 Jahren und das auch noch untermotorisiert, obwohl die angebliche Berechnung ergibt, daß es ab spätestens 33% SP ab der Nase unfliegbar ist?

Der "Beweis" lt. Plan wurde bereits erbracht, bzw. der Ausschnitt gepostet. Die Berechnung ist bisher lediglich eine Behauptung, die noch dazu alle (meine) bisherigen Erfahrungen als Unsinn darstellt.

Leider veröffentlicht Fliegerstefan seine Berechnungen nicht.
Ich werd weiterhin auf meine über 50jährigen Erfahrungen zurückgreifen und mich nicht in Rechenprogramme einzuarbeiten. Trotzdem würde mich brennend interessieren, wie und warum man auf einen Wert kommt der mit der Praxis so gar nicht zusammenpasst.
 
Liebe Leute, und erhitzte Gemüter,
ich hab das ganze Ding hier durchgeackert und keine Antwort auf die Frage gefunden WARUM sich viele so unsicher beim Thema Schwerpunkt sind.
Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei der ANTWORT nicht um eine der technischen Art handelt, sondern vielmehr um eine psychologische Begründung. Dies hat sicherlich auch etwas mit dem weiter o.g. Zeitgeist zu tun. Wann ist jemand unsicher? Z.B. wenn sie/er Sorge hat, einen Fehler zu machen. Dies resultiert doch wiederum aus Unwissenheit, die ja keine Schande ist.
Sich Wissen anzueignen, ist heute auf ganz vielfältige Art möglich. Da gibt es sehr bequeme , aber auch etwas aufwändigere Methoden. Wenn ich den bequemsten Weg beschreite, ist das meist nicht sehr zeitintensiv. Der Lerneffekt durch Erfahrung bleibt dann allerdings auf der Strecke. Alle möglichen adäquaten Methoden der Wissensaneignung wurden hier ja schon erwähnt. Es gibt zu allen Themen auch gute Literatur im Netz oder auch als Printmedium.
Das vermeintlich gute Angebot an Informationen in Foren macht es einem bequem, aber viele Infos sind halt nicht immer zuverlässig verifiziert(ähnlich wie das "Kloogschietergeschnacke" auf dem Flugplatz oder beim Stammtisch). Die aufwändigere Wissensaneignung hingegen bedarf einer Wissbegierde, die durch begreifen und erlernen befriedigt wird. Das ist vielen zu lästig geworden. Also stelle mer uns mal dumm und fragen die anderen. Was dabei herauskommt, kann man hier in gaaaaanz vielen Auslassungen nachlesen. Und wem ist damit geholfen?
Mir hat in diesem Thread nur EINER wirklich geholfen zum Thema Flugzeug berechnen. Und von dem weiss ich, dass er es absolut beherrscht. Und auch beweisen kann!!!
Danke (Flieger)Stefan, Gruß, Leif
 
Geht es denn wirklich DARUM? Lasst uns doch beim Kern des Themas bleiben, Ihr lieben Eiferer. DIE FRAGE AM ANFANG DES THREADS!!!
DAZU hätte ich gern mal ein paar fundierte Beiträge. Aber sachlich, bitte und wenn`s geht auch noch fachlich.
Gruß, Leif
 

jannicam

Vereinsmitglied
Warum sollte Stefan sich die Arbeit machen, auf „beweis mir das!“ zu reagieren. Seine Tri Pacer fliegt vorzüglich, und es hat - wie von holzwurm59 in #86 richtig hinterfragt - wenig bzw. nichts mit der Eingangsfrage zu tun, die nicht nach der siebenunddrölfzigsten Methode fragt, wie man einen SP bestimmt…
LG, Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann sieh dir diese Daten an:
Flächentiefe 200mm
Neutralpunkt: 81mm =40%
CG-Graupner: 84mm = 42% (hinter dem Neutralpunkt)
CG-Fliegerstefan-geflogen=50mm = 25% mit 16% Stabilitätsfaktor

Die 33%-Regel hätte bei CG=66mm zu einem Stabilitätsfaktor von nur 7,5% geführt - zum Einfliegen wär' mir das viel zu wenig!

Geschmeidige Reaktionen auf dem Höhenruder bei 50mm; dazu benötige kein 'Expo' sondern lediglich ein vernünftiges Stabilitätsmaß!
Deshalb gilt für mich die grundsätzliche Berechnung des Neutralpunktes und die Festlegung des Schwerpunktes nach Stabilitätsmaß.
Was immer schon gemacht wurde, interessiert mich nicht - ich will reproduzierbare Ergebnisse.
Und das auch bei ausgefallenen Flächengeometrien, dann wird's tricky und aufwändig ;)
Das ebenfalls seit 50 Jahren...

Heute hilft mir das Programm Winlaengs4

TriPacer.JPG


CG-Tri-Pacer.JPG
 

Eisvogel

User
Danke!
Ok, diese Rechnung schaut schon mal anders aus, als dein vorhergegangener Post, da hast du den NP auf 33% gelegt, jetzt sinds 40%.
Jetzt kann ichs auch glauben und nachvollziehen.

Damit ist die 1/3 Fingerauswiegmethode schon mal (wieder) brauchbar. Mehr brauchts dann für relativ einfache Flügelgeometrien auch nicht. Das Stabilitätsmaß ist ein theoretischer Wert, der je nach Modell und Pilot schwankt.
 
Die allgegenwärtige Ignoranz zum Eingangsthema veranlasst mich, hier auszusteigen. Die Frage war doch garnicht soo schwer zu verstehen, oder?!!
:confused:
 

Eisvogel

User
Wenn du jetzt mich damit meinst, ich war mir nie unsicher!

Aber wie ich bereits geschrieben hab, je mehr man dazu liest umso mehr könnte man verunsichert werden.

Du hast je bereits geschrieben daß du nur einen hier glaubst. Du hast auch die 33% geglaubt, die auf 40% revidiert wurden. Ich hab sie nicht geglaubt, sondern hab mich auf die Praxis verlassen. Deshalb hab ich hier nachgefragt und meine Zweifel bestätigt bekommen.

Vielleicht hilft das anderen, die hier verunsichert wurden, sich wieder auf "altes Basiswissen" zu verlassen und nicht nur Berechnungen vertrauen, die auch mal einen Fehler drin haben können.
 
Wenn du jetzt mich damit meinst, ich war mir nie unsicher!

Aber wie ich bereits geschrieben hab, je mehr man dazu liest umso mehr könnte man verunsichert werden.

Du hast je bereits geschrieben daß du nur einen hier glaubst. Du hast auch die 33% geglaubt, die auf 40% revidiert wurden. Ich hab sie nicht geglaubt, sondern hab mich auf die Praxis verlassen. Deshalb hab ich hier nachgefragt und meine Zweifel bestätigt bekommen.

Vielleicht hilft das anderen, die hier verunsichert wurden, sich wieder auf "altes Basiswissen" zu verlassen und nicht nur Berechnungen vertrauen, die auch mal einen Fehler drin haben können.
Moin, leider immer noch am Thema vorbei.
Gruß und einen sonnigen Tag
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Sodele ....

jetzt öffne ich nochmal

und bitte
ALLE,
mit gedrosseltem Blutdruck an die Sache zu gehen,
denn oft redet (schreibt) man aneinander vorbei.



********

Da ja alle Fachkompetenten hier ihre Erfahrungen zum Besten gegeben haben,
kommen jetzt auch noch meine. :D


Parkflieger, 9 Decker ... (so mancher kennt/kannte Rainers Flugwunder)
SWP nach Bauchgefühl 30% von Vorn
Die Tragflächen oberhalb des Rumpfes hatten aber so brutalen Widerstand,
dass man nur mit 15° - 20° negativer EWD gleiten konnte. (Motor aus)
Viel Sturz beim Motor, damit das Modell nicht nur Loopings flog.
SP weiter vor, machte das Modell unfliegbar, da man dann am HR Probleme bekam.

*****

Riser 100, Eppler 205 mod. (Turbulator-Leisten)
Dort ist ja die Flächenauflage und die HLW-Auflage gegeben und man erfliegt den SP regelrecht.

Ein älterer Kollege sagte dann: der Arsch hängt, vorn muss mehr Blei rein.
Genau das war falsch.
Mehr Blei vorn wurde mit HR Trimm ausgeglichen, wodurch der Arsch noch mehr hing.
Also so lange Blei raus bis.... ?
Bis die Nase beim Einkreisen nicht mehr absackt, bzw. das Modell nicht regelrecht ins Kreisinnere abkippt
und er sich (2 Achser) ohne quasi stützen hält.
- Jetzt braucht man keinen Abfangbogen fliegen, denn durch das Thermikprofil
steigt er eh sofort, nachdem man ihn nur minimal angestochen hat.

Man kann also sagen hier erfliegt jeder seinen persönlichen Wohlfühlschwerpunkt.


*****

Mosquito von Graupner.
EWD auf unter 1° reduziert, (das ist ja dann ähnlich wie wenn man leicht drückt)
Damit er hierbei keinen Eiertanz macht habe ich den SP, gegenüber dem Original,
um ca. 1cm weiter nach hinten versetzt.
Dadurch wurde er etwas dynamischer, spricht noch besser auf Thrmik an
und lässt sich zum Landen auch sehr schön aushungern.

Auch hier ist es eine Art Wohlfühlschwerpunkt für mich,
auch, wenn andere mit meinem Mosquito genau so gut zurechtkommen.


***************


Auf vielen Treffen fiel mir auf, dass so mancher mit sehr hoher EWD
und weit vorn liegendem SP unterwegs ist.
Mit solchen Werten habe ich persönlich nur schlechte Erfahrungen gemacht,
da mir hierbei sogar schon die Strömung am HR kurz nach dem Start abgerissen ist.
Des Weiteren bremst eine hohe EWD ungemein.... ;) :D ... und wenn der Arsch weiter oben ist,
wird das Seitenruder besser angeströhmt.



So jetzt dürft ihr auch über mich herfallen, da ich nichts berechne,
außer dass ich die dickste Stelle das Profils suche. (Meistens da wo der Holm ist)
(Den Rumpf lasse ich außer Acht, auch wenn sich dieser auf den SP auswirken kann.)



Gruß
Andreas
 

Eisvogel

User
Alkohol, Drogen ? :D
Ersteres nur in ganz kleinen Mengen und selten, zweiteres noch nie probiert.

Habs ein bißchen komisch geschrieben.
Etwas verständlicher: manch einer fliegt mit hohem Stabilitätsmaß, ein anderer mit niedrigeren. Je nach Können, Vorlieben und auch Wetter.

Mit der reinen Theorie und langen Rechnungen hab ichs nicht so, deshalb kenn ich mich mit den Zahlen nicht aus. Ich glaub aber mal was von ca. 20 % bei relativ eigenstabil (allein, ohne Zutun des Piloten) bis runter auf knapp über Null ist Modellfliegen möglich.
Interessiert mich auch nicht, da ich den SP nicht errechne, sondern schätze und mit der 2Fingermethode grob einstelle und dann erfliege.

Das Stabilitätsmaß schwankt auch bei meinen verschiedenen Modellen.
Den gemütlichen Feierabendsegler hab ich gern ziemlich eigenstabil, den kann man auch mal minutenlang allein kreisen lassen. HLG sehr wenig, der soll jeden Windhauch anzeigen, wird relativ nah geflogen und hängt ständig am Knüppel.
Clubpylon ziemlich wenig Stabilität, dann gehts mit wenig Widerstand zackig ums Eck. Alte RC1-Rumturner so mittendrin, Zappler wieder sehr wenig.
 
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