Hallo.
Meine Erfahrung zeigt mir, daß man mit nur einem Modell auf Dauer nicht klar kommt.
Idealerweise bräuchte man eine etwas größere Maschine, 2 Meter Spannweite oder mehr, Gewicht unter 5 Kilogramm, als Segler oder mit 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 Motoren, ein Modell eben, welches problemlos ein halbes Kilo oder meinetwegen auch ein ganzes Kilo zusätzliches Gewicht schleppen kann. Und nicht gleich von jeder Windböe abgetrieben wird.
Hochwertige Kameratechnik, die dann auch (entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten des Operators vorausgesetzt) für wunderschöne Luftaufnahmen garantiert.
Nachteil : Es wird teuer. Und man ist wegen dem Modell auf einen geeigneten Platz angewiesen. Nun liegen Modellflugplätze oft mindestens 1,5 km von den Wohngebieten weg (Bannmeile). Und damit liegen sie auch weit von den interessierenden Fotoobjekten entfernt.
Das andere Extrem wäre ein möglichst kleines, leichtes und wendiges Modell, und wenn es einen Antrieb hat, dann elektrisch. So kann man praktisch überall damit fliegen. Und alles, was das Herz begehrt ins Visier nehmen ...
Nachteil : Diese Modelle vertragen leider keine allzu großen zusätzlichen Lasten. Und die kleinen und leichten Schnappschußkameras liefern nicht unbedingt eine gute Fotoqualität.
Ich bin nicht davon überzeugt, daß sich die Wahrheit irgendwo in der Mitte finden läßt. Dafür ist die eigentliche Aufgabenstellung viel zu komplex. Gut, der eine oder andere mag eine Lösung gefunden haben, die für ihn optimal ist, aber für andere trifft dies wiederum nicht zu. Sonst würde man hier nicht darüber diskutieren. Kurz und klar : Man könnte ein Teil bauen, welches für die eine oder andere Aufgabe gut geeignet ist, aber das ideale Modell wird es nicht geben.
Hier wäre mein Lösungsansatz : Eine Motor-Maschine mit Fahrwerk, idealerweise ein etwas älteres Teil mit dem man bereits bestens vertraut ist. Und da wird dann die Kamera entweder eingebaut oder angeschraubt. Mit dem oben beschiebenen Nachteil, nur Flugplätze und Umgebung.
Und zusätzlich eine zweite, kleinere und leichtere Maschine, ein Segler, E-Segler oder Slow-Flyer. Mit dem Vorteil, auch außerhalb der Plätze fliegen zu können und dem Nachteil daß einfach keine gute Kamera passt ...
So wie ich die Beiträge hier im Forum beurteile, verwenden die meisten Foto-Piloten ein bereits vorhandenes Modell und rüsten die Kamera nach. Und ich möchte ebenfalls unbedingt für die ersten Versuche zu dieser Vorgehensweise raten. Ein Fotoflieger, der von Beginn an mit Kamera konstruiert und gebaut wird, nur zur Verwendung als Fotoflieger, ja das wäre mal reizvoll.
Nun zur Kamera : Zur Zeit benutze ich den Typ "AIPTEK SCHLIMM CAM 3000" mit lichtschwachem Nadelöhrobjektiv und 1200 x 1600 Pixel Auflösung. Eine einfache und billige Schnappschußkamera. Die damit gemachten Bilder sind ganz brauchbar, solange man 1.) nicht gegen die Sonne fotografiert, 2.) ausreichend Fotolicht vorhanden ist, 3.) langsam fliegt und 4.) die Bilder am PC nachbearbeitet.
Zur Zeit bin ich eben noch auf der Suche nach dem richtigen Gerät, unter anderem bei ebay. Die Kamera sollte ein Fixfocosobjektiv haben, aber ein lichtstarkes. Und 2048 x 1536 Pixel Auflösung. Und sollte klein und leicht sein, und nicht allzu teuer ...
Zwei Tipps noch : Bringt die Kamera, wenn möglich, unter der Fläche an. So wird das Objektiv gegen die Sonne abgeschattet. Und benutzt eine Kamera, bei der die Garantie bereits abgelaufen ist.
mfg Warp seven
Anmerkung : Zur Zeit versuche ich ein Fluggerät zu konstruieren, welches sich so gut als möglich als Fotoflieger eignet. Es wird wohl eine Art E-Segler sein, möglichst leicht und einfach aufgebaut, langsam und wendig zu fliegen, aber mit einem guten Antrieb, und ausreichend Nutzlast für eine bessere Kamera als die "SCHLIMM CAM" ...
... Das wären dann 1 Meter Spannweite mindestens, vorzugsweise ein Rechteckflügel mit Zweifach- oder Dreifachknick und 25 bis 30 cm Profiltiefe und ganz wichtig eine harte Nasenleiste, ein Brettrumpf vorne mit Aussparungen für die Technik, hinten ein Kohlerohr mit Kreuz- oder V-Leitwerk, 500er Motor hoch untersetzt mit großer Luftschraube und 6 bis 8 kleine Zellen. Startmasse unter 700 Gramm, etwa 500 Gramm für den Flieger und ca. 200 Gramm Kamera wären nicht schlecht. Steuerung mindestens über Höhe und Quer, mit einem kleinen Querruderkreisel denn das teil wird wegen dem geringen Gewicht nicht besonders ruhig fliegen ...
So, das wars. Und nun her mit Euren Erfahrungen und Euren Ideen, ich habe noch eine Menge zu lernen.
w.s.