Welche CNC-Holzfräse für Einstieg?

matt

User
Moin,

ich stelle mir gerade mal wieder die Frage, brauche ich überhaupt eine CNC-Fräse oder schnitze ich weiter von Hand, aber gut, das ist mein Problem.
Nun habe ich mich schon vor Jahren immer mal in die Richtung Selbstbau-CNC informiert, das Projekt habe ich jedoch nie wirklich begonnen. Damals hatte ich
die Fräse Frieda oder auch die Kim auf dem Plan. Die Fräse soll vorrangig Holz und GFK-Platten fräsen können, eventuell bisschen Alu, Stahl ist nicht notwendig.
Die Bearbeitungsfläche sollte schon 1000x500 sein, damit man komplette Balsa-Brettchen bearbeiten kann. Welche Selbstbaufräse wäre denn aus heutiger Sicht für diese Belange empfehlenswert? Der Preis sollte im Rahmen bleiben, weil ich heute noch nicht weiß wie intensiv ich die Fräse nutzen werde.
Auf meiner Liste stehen jetzt KIM und Fenja, das wird dann aber schon teuer zum Schluss. Gibt's andere Vorschläge? Gern auch Fertiggeräte...

Gruß Andreas
 
Hi

billiger als KIM und Fenja wird es nicht. Jetzt kommen sicher wieder ein paar um die Ecke mit der Schnäppchenjagd bei ebay Kleinanzeigen, Fräse aus Holz oder Teile vom Schrottplatz, aber für einen Neueinsteiger sind erprobte "Bausätze" oder Forenfräsen schon das richtige. Vielleicht ist das hier CNC-Modellbau Mechaplus CNC Portalfräsmaschinen Bausätze und Zubehör für CNC Maschinen (cnc-modellbau.net) noch ein Blick wert.
Bitte stelle Dir aber einmal eine zu planende Gesamtsumme bereit. Auf die Liste musst Du halt Sachen wie
  • Werkzeuge
  • Spannmittel
  • Staubabsaugung
  • Steuerung & Extras
  • Spindel
  • notwendige Software
schreiben. Ruckzuck verdoppelt sich Dein gedachter Betrag.

Grüsse

Gero
 
Hi!
Meine ist von MechaPlus und hat genau deine gewünschte Arbeitsfläche. Eigentlich hatte ich vor ein paar Jahren eine Stepcraft vor Augen, aber dann wurde mir die MechaPlus nördlich von Karlsruhe angeboten. Rückblickend bin ich sehr glücklich mit der MechaPlus. Sie wurde mir damals mit Rechner komplett als einwandfrei verkauft, jedoch stellte ich schnell fest, dass etwas nicht stimmte. Da es wohl eine Software-Einstellung betraf, habe ich einfach mitten in der Nacht den deutschen Hersteller angemailed und noch in der Nacht Antwort erhalten. Montags darauf wie besprochen im Büro angerufen, 15min Gespräch, dabei Einstellungswerte im Programm der Fräse verändert. Seither läuft sie nun problemlos. Ich konnte es mir damals nicht verkneifen, den Verkäufer anzurufen, der dann zugab, dass etwas nie richtig funktionierte. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich immerhin 15min gebraucht habe, um den Fehler zu beseitigen. Der fragwürdige Verkäufer ist mittlerweile verstorben, wie ich erfahren habe.
Ich wollte mein gutes Stück nicht mehr missen.
 

Teddito

User
Budget nach Anwendung und nicht umgekehrt. Selbstbau macht am Anfang zu viel Ärger. Fertiger Bausatz kaufen oder gleich fertige Maschine spart nen haufen Nerven.
 

matt

User
Danke für die Kommentare. Ich denke wenn Selbstbau, dann KIM Pro oder Fenja. Das Budget ist nicht hart festgezurrt, eher fließend, will heißen dass das Zubehör dann nach und nach beschafft wird. Wenn man alles am Anfang einkalkuliert, lässt man eh die Finger davon. :D
Eine CNC-Fräse würde ich als Hobby im Hobby betrachten und nicht als Werkzeug, welches man anschafft und benutzt. Die Fräse ist ja die letzte Schicht im CAD-CAM Schichtenmodell...:cool:

Am liebsten wäre mir eine gute Gebrauchtmaschine, wenn ich mich denn für eine Fräse entscheiden würde.
 
Hallo Matt,

ich bin vor ca. 5 Jahren genau wie Du vor der selben Entscheidung gestanden.
Ich habe mir dann eine KimPro gebaut. Mit den üblichen Nebengeräuschen Spindel, Fräser, Software (Estlcam, TurboCAD) und Verwendung von soliden Markenprodukten habe ich am Ende ca. 2.000 € ausgegeben.
Der Bau ging überraschenderweise sehr schnell. Gerade im Vergleich zu der Zeit die ich für Modelle brauche war die Fräse in wenigen Tagen einsatzbereit.
Das einzige was ich seitdem bereut habe ist das ich so lange gewartet und mir nicht schon viel früher eine CNC Fräse zugelegt habe.

Ich fräse Holz, GFK und CFK für meine eigenen Flieger und dass kann die KimPro super und mit einer im Vergleich zur händischen Erstellung super Präzision.

Heute kann ich mir Modellbau ohne CNC Fräse nicht mehr vorstellen. Sie eröffnet für mich - ich bin kein begnadeter Modellbauer - viele neue Möglichkeiten meine Modelle zu konstruieren und zu bauen.

Die Idee ein Upgrade auf eine robustere (Metall) Fräse vorzunehmen hatte ich ein paar mal. Aber um ehrlich zu sein brauche ich das nicht und wäre nur reiner Luxus ohne, für meine Anwendungsfälle, Nutzen.

Viele Spaß und mach es einfach - Du wirst es nicht bereuen.
Harry
 

matt

User
Moin,

wenn alles klappt, wird es wohl eine gebrauchte Pro-Basic -K 10/05 hier aus dem Forum. Jetzt muss ich mich nur noch in ein CAD-Programm einarbeiten, da muss ich erstmal recherchieren was man da am besten nimmt. Viele benutzen ja Fusion 360, da gibt's wohl jetzt Begrenzungen, muss mich erstmal informieren in wie fern das relevant ist. Als CAM-Software wollte ich Estlcam einsetzen.
Welchen Workflow nutzt ihr um eingescannte Baupläne nachzuzeichnen und daraus Fräsdaten zu erzeugen?

Gruß Andreas
 
Hallo,

ich habe auch eine ProBasic (Neu gekauft in 2015) zu Hause. Klappt vom ersten Tag an einwandfrei.

Für 2D Zeichnungen verwende ich CorelDRAW, aktuell in der Version 2020.
Damit lässt sich auch gut nachzeichnen.
Als CAM und Steuerung der Fräse nutze ich ebenfalls EstlCAM, gut und günstig.

MfG

Frank
 

Erik_

User
Hallo Andreas,

habe auch die Pro Basic 10/05 seit einigen Jahren. Würde sie auch nicht mehr hergeben wollen..

Vieles wird um einiges einfacher und perfekter.:)

Ich zeichne wie Frank auch mit CorelDraw. - super!

VG Erik.
 
Ich hab mir meine Maschine selbst gebaut. Und über die Zeit immer wieder umgebaut und verbessert. Macht "süchtig"!
Beim erstellen der Daten bin ich aber schon immer mit Corel Draw am werkeln.... Fusion, etc. is da meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten! Für 3d Druck ist das was anderes.
Nach dem Erstellen der Zeichnungen benutze ich auch schon immer SheetCAM um den gcode zu erzeugen.
Gesteuert wird meine Maschine mit Mach3.
Estelcam hab ich seit einer Weile auch, aber mit Mach komme ich (noch?) besser klar.
 
Hallo zusammen,

Ich hatte mir zum Einstieg vor drei Jahren eine Stepcraft 840 als Bausatz mit der HF Spindel und Absaugung gekauft. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Aus- und Einrichtung läuft diese absolut problemlos durch GFK, CGK und alle möglichen Hölzer. Für diesen Anwendungsbereich kann ich die Maschine empfehlen, nach der Einarbeitung habe ich nun einen vernünftigen Workflow, der mich sicher und schnell zu sehr brauchbaren Ergebnissen führt (Ich konstruiere alles in fusion 360 und nutze auch das CAM Modul der Software).

Die Trapezspindeln gefallen mir weniger, da sie von anfang an ca. 1/10 spiel hatten (hat sich in drei Jahren nicht merklich vergrößert), welches ich per Software kompensiere. Auf das Fräsergebnis hat es also keinen signifikanten Einfluss.
Ich beginne aktuell, mich in das 3D Fräsen in XPS einzuarbeiten, um Urmodelle zu bauen. Die Stepcraft wird dafür nicht die maximalen Vorschübe erreichen.... Ich bin aber trotzdem guter Dinge.

Metal habe ich bislang nicht bearbeitet, dafür ist die Maschine wahrscheinlich auch zu weich. Mit geringer Zustellung und Vorschub geht das aber notfalls sicher auch.

Ich warte meine Maschine ca. alle 10h (Abschmieren und Rollen prüfen). Bislang kann ich keinen signifikanten Verschleiß feststellen und hatte noch keinen Ausfall. Lediglich die Fräser halten nicht ewig.

Die Entscheidung zu Stepcraft bereue ich nicht, obgleich ich mit heutiger Erfahrung und mit Sicherheit auch gestiegenen Anforderungen eine andere Maschine bauen würde, die dann sicher auch deutlich teurer und ein wenig größer wird.

Viele Grüße,
Fabian
 
Hallo zusammen,


vor genau der gleichen Entscheidung stand ich vor drei Jahren auch und habe mit einer Stepcraft D2 600 angefangen. Sicher eine gute Maschine. Sie wurde mir nur schnell zu klein, weil keine 1 Meter Balsabrettchen bearbeitet werden konnten. Weiterhin finde ich heute, dass die Stepcraft Maschinen einfach zu teuer sind. Man bekommt sicher einen sehr guten Bausatz und auch einen guten Support, aber der Gegenwert ist aus meiner Sicht im Vergleich zu Möglichkeiten einfach zu gering. Grade die Trapezspindeln und die relativ klein ausgelegten Stepper stören da.

Ich habe sie daher wieder verkauft und baue grade eine Biber 1000 von Fräserbruch, die genau auf die Belange des Modellbauers ausgelegt ist. Alles weitere dazu gibt es hier.

Zu den Kosten der Biber:

Aluprofile und Zubehör, ca. 350,-- €
Komplette Lineartechnik ca. 700,-- € (inkl. Kugelumlaufspindeln und Linearführungen mit Wagen)
Alufrästeile und Schraubensatz ca. 350,-- €
Frässpindel 1,5 Chinaspindel mit FU ca. 200,-- €
Cam + Steuerung über Estlcam: 50,-- €
Netzteile, Kabel, Kleinteile: 300,-- €

Gesamt ca. 1950,-- € also grob ca. 2.000,-- € komplett.

Das kostet ein kompletter Bausatz von z.B. Stepcraft letztendlich auch.

Wenn ich heute einen kompletten Bausatz kaufen sollte, würde ich klar zur Sorotec Hobbyline in der Variante 100 x 60 tendieren. Die kostet als absolut kompletter Bausatz inklusive allem Zubehör ca. 2.400,-- €. Sorotec Hobbyline

Oder aber als sehr viel günstigere aber dennoch stabile Variante, das open source Projekt „Volksfräse“ vom Youtuber uncle Phil.

Volksfräse

Viel Spaß beim Aussuchen!

Viele Grüße

Christoph
 
Hallo Andreas,
ich wollte die rscnc ins Spiel bringen. Da seit ein paar Jahren ein 3D Drucker bei mir rumsteht habe ich es mit dieser Fräse probiert. Das Anforderungsprofil ist recht ähnlich zu deinem: Holz, GFK und wenn's geht auch Alu aber das wirklich als ad on. Von der Genauigkeit sollte es etwas besser als die Laubsäge sein. Also gesagt, getan.
Die Montage ist schon einige Arbeit, ein paar Dinge habe ich ausgesteift. Am wichtigsten waren Holz Inlays in den Aluprofilen um die Schrauben richtig anziehen zu können. Als Steuerung verwende ich estlcam mit einer Letmathe Karte.
Seit Oktober läuft die Fräse bei mir und ich bin sehr glücklich damit. Holz geht, GFK auch Alu hab ich noch nicht probiert. Die Passungen bei Holzverbindungen (KA8 nach Werling, Leprechaun) waren saugend, schmatzend. GFK muss man langsam fräsen 300mm/min oder sowas.
Ich betrachte das Experiment als gelungen, die Fräse bereitet mir große Freude und bereichert mein Hobby fast täglich.
Schöne Grüße,
Johannes
 

Marc25

User
Hallo Christoph,

sind das die Preise, wenn man bei Fräserbruch das Basis und Ergänzungskit kauft! Auf der HP bekommt man nämlich keine Preise, auch nicht im Kontaktformular.
Gruß
Marc
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas
Ich habe damals einiges Ausgegeben zum Start, die Tron hier aus dem Forum gebaut
und nach zwei Jahren festgestellt das die Entscheidung günstig einzusteigen nicht so gut
war. Die Tron lief benötigte aber viel Wartungsaufwand.
Habe dann eine Mechanik (Pro Basic 1050) von Mechaplus gekauft und das verwertbare
(Motoren , Steuerung) der Tron verwendet und seit dem ist Ruhe und die Fräse
arbeitet nur noch mit minimalen Wartungsaufwand.
Fräse mit Winpcnc. Baupläne vektorisiere ich mit Corel und als Cam nutze ich das ehrwürdige
alte BOCNC.
Damit erstelle ich dann quasi meine eigenen Baukästen aus alten Plänen die ich dann
mit Hilfe der alten Pläne wieder aufbaue.

Gruß Bernd
 

matt

User
Danke für eure Antworten. Da ich ungern halbe Sachen mache, ist der Einstieg ins Thema CNC-Fräse für mich eher mit einer etwas höheren Hemmschwelle behaftet. Man kann heutzutage wirklich "billig" (<1k€) eine CNC-Fräse aufbauen, aber die meisten merken dann nach gewisser Zeit dass es eben doch schön wäre, wenn man gleich in was "Ordentliches" gekauft hätte. Meiner Meinung nach kommt man immer über 2k€ (nach oben offen) raus. Also wenn ich mir schon die Bude mit einer doch recht großen Fräse vollstelle, sollte ich mit dem Ding dann auch zufrieden sein.
Wie gesagt, wenn das mit der ProBasic 1050 K hier aus dem Forum klappt, wäre das wohl eine ganz gute Lösung für mich.

Gruß Andreas
 
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