Ein Versuch der Erklärung...
Ein Versuch der Erklärung...
Hallo,
Fredo hat ja den theoretischen Rahmen abgesteckt und Thomas die Praxis dagegengehalten. Wer hat recht? Schön ist es ja, wenn Theorie und Praxis zusammenpassen, deshalb mein Versuch der Erklärung.
Fangen wir bei den Rezahlbereichen an. Hier ist der untere Rezahlbereich interessant, denn dass im Schnellflug ein RG15 funktioniert sagen ja beide.
Fredo geht von Re=80.000 aus. Das entspricht nach der Näherungsformel
Re= 70 * Profiltiefe in mm * Fluggeschwindigkeit in m/s
bei 140mm Flügeltiefe etwa 8m/s, was wiederum ca=0,9 entspricht, also Langsamflug pur.
F3F macht aber ja dann Spaß, wenn Wind herrscht. Wenn ich von einer 70er Zeit umrechne (was ja nichts besonders ist) und von einer Flugstrecke von 1.100m ausgehe, kommen ca. 16m/s raus (ca ~ 0,25). Bei 140mm Flügeltiefe sind das wiederum rd. Re=150.000. Hier soll das Modell also richtig gut gehen.
Re=150.000 ist aber ein Bereich, bei dem ein (evt. etwas ausgedünntes) RG15 schon gut funktioniert. Also ist hier schon mal der Widerspruch aufgelöst. Wer an Hängen mit meistens guten Bedingungen fliegt, wird also keine Schwächen feststellen.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen mit einem
Risk (1,5m, RG15, 550gr bei mir). Wenn etwas am Hang ging und man ihn laufen lassen konnte, ging auch der Risk. Nur bei absolut schwachen Bedingungen wenn man versuchte ihn auszuhungern war richtig schnell unten.
Am Randbogen ist aufgrund Randumströmung die geringere Profiltiefe nicht so entscheidend. Ob es hier Sinn macht auf ein anderes Profi zu straken lassen wir mal beiseite.
Ergebnis ist also, bei den Rahmenbedingungen (1,5m; 800gr. ; Streckung 10-11) sollte das Profil bei Re ~ 150.000 im Bereich von ca=0,2 (Strecke) bis 0,6 (Wende) seinen minimalen Widerstand haben. Höre ich da jemand ausgedünntes RG15 oder HN354 rufen? Würde jedenfalls gut passen.
Das MG06 wie auf der Banana kann auch gut mithalten, verträgt aber keine so hohen Flächenbelastungen. Theoretisch ist sie im mittleren Bereich nicht so stark, dafür bei schwachen Bedingungen besser. In der 4-Klappenverison kann man sie bei guten Bedingungen durch Verwölben um 3° und ballastieren auf das Nivau eines RG15 / HN354 / HN483 bringen und damit nahezu jeder Bedingung anpassen. Der Preis dafür ist der dünne Flügel und der Zwang zur Wölbklappe.
Die kleinen Furzer leiden unter begrenztem Durchzug (deswegen habe ich den Risk nicht mehr). Der Widerstand von Rumpf, Anlenkungen und Leitwerk sind ja vom Fluggewicht nahezu unabhängig. D.h. es ist von daher anzustreben mit möglichst hoher Flächenbelastung zu fliegen, um den Druchzug zu verbessern (am Wochenende hat an der Teck ein SRTL mit 3kg+XXX mal wieder gezeigt, was Durchzug heißt; übrigens bei eher schwachen Bedingungen konnte er trotzdem schöne Höhen rausfliegen), Wenn ich jetzt also dasselbe Modell auf 1,6kg aufballastiere, dann bin ich bei 16m/s nicht mehr mit ca=0,25 sondern mit ca=0,4 unterwegs, in Wenden logischerweise mehr. Und das ist dann das limitierende Element. Wie schwer darf ich fliegen, damit die Wenden noch gut funktionieren.
1,6kg sollen unrealistisch sein?
Die Riskfläche bin ich zum Vergleich auf dem Rumpf des LO XS geflogen, dann mit 1,7kg. Auch wenn der Vergleich unfair ist, (GfK-Schale gegen Styro-Abachi) , so hat mir das RG15 in der Situation viel besser gefallen als das MH43. Vor allem die Wenden kamen knackiger.
Letztlich sollte das Profil somit auch von zum Hang passen. Bei vorwiegend guten Bedingungen spricht nichts gegen das RG15 oder ein entsprechendes HN. Ein MG06 wie auf der Banana erweitert den Bereich zu den schlechten Bedingungen, ist aber nur richtig sinnvoll mit Wölbklappe. Einen Versuch wert würde ich bei einem 4-Klappenflügel das HD45 bzw RL1PY1 (vergleicht mal die beiden Profile und fragt Euch, ob ihr so genau beauen könnte, dass die Unterhschiede erhelten bleiben). Die Fragen ist, ob dann nicht ein zweites Modell / zweiter Flügel mit z-B. einem HN979 für schwächere Bedingungen sinnvoller wäre. Aber das soll jeder für sich beantworten.
Hans