Wie viel Objektivität braucht ein Testbericht ?

Hey Männers,

jetzt wird hier aber nur noch gemeckert um des Meckerns willen. Ich würde ja mal vorschlagen, wir machen einen gemeinsamen Workshop, in welchem jeder einen möglichst objektiven "Testbericht" schreibt. Wer den auch wirklich mit allem Pipapo zu Ende bringt, darf sich dann der Gemeinde hier stellen, um sich zerreißen zu lassen (oder auch nicht).
Ich ärgere mich auch oft über den 4. "Test" eines Modells in der 4 Zeitschrift. Noch blöder ist die komische Angewohnheit, zu Beginn immer zu behaupten, dass das Modell genau jenes ist, was man (der Tester) schon immer gesucht hat. Das ist doch unglaubwürdig. Es wäre viel ehrlicher, zu schreiben, dass das Material vom Hersteller/Vertreiber zur Verfügung gestellt wurde. Basta.
Aber davon und der ewigen Lobhuddelei abgesehen, ist es schon normal, dass man bei dem einen oder anderen Modell ins Schwärmen gerät und dies auch so in den Bericht einfließen lässt. Ich habe z.B. schon Berichte geschrieben, weil ich das jeweilige Modell (Bausatz) einfach toll fand und dies auch so weitergeben wollte. Daraus muss man im Bericht auch gar kein Geheimnis machen, weil es dann schlicht glaubwürdiger ist. Anders stelle ich mir das vor, wenn man als Schreiberling etwas vorgesetzt bekommt und dann was Positives draus machen soll...

So Männers und Meckerer,
jetzt macht euch mal daran, und schreibt erstmal 3-4 Seiten fehlerfreien Lauftext, macht die Bilder dazu und versucht uns das hier als objektiven Testbericht zu verkaufen. Viel Spaß...:cool:

Gruß Mirko
 
Ein Testbericht ist niemals objektiv, da er aus der Sicht und nach der Meinung des Testers entsteht. Er enthält daher auch den Wissensstand und das Können des Testers, sowie die für ihn beachtenswerten Punkte. Und sicher wissen manche oder auch manchmal auch ein paar mehr Leser über das Beschriebene besser bescheid als der Tester selbst und finden das eine oder andere gewichtiger. Aber anstelle die Tests nur zu bemängeln, sollten die harten Kritiker doch einfach mal selbst ein paar Tests schreiben, dann müsste aus Ihrer Sicht ja alles stimmen, oder? Aber vielleicht haben da dann wieder ein paar andere Leser eine unterschiedliche Meinung dazu? Trotzdem könnte doch auch mal was verwertbares im "unbrauchbaren" Test gestanden haben?
Gibt es denn auch mal spezielles Lob für manche Tests? Warum eigentlich nicht? Über positives gibts nichts zu meckern, das ist vermutlich die Antwort.
Warum sollte eine Redaktion groß einschreiten? Diese Frage erübrigt sich eigentlich...Korrektur oder Zensur? War sie beim Testen mit anwesend?
Mängel sollen aufgedeckt werden- aber wer liest schon gerne das, was andere zerreisen oder mies machen? Was für den einen ein Mangel ist, kann für den anderen harmlos sein. Auch Gutes soll aufgezeigt werden. Eine schwierige Aufgabe, allen gerecht zu werden. Immer subjektiv aus dem Blickwinkel des Testers.
Fazit: selber testen und berichten, dann meckern- wenns denn sein muss;)
 
Das mit den Querrudern ist Panne..keine Frage, aber es werden sich auf dem Platz viele finden die das gleiche glauben...wenn man das Sebart Video der Pilatus PC21 anschaut machen sogar die das...obwohl es da nicht ganz so kritisch ist weil die QR bis an die Wurzel gehen...genauso wie das ewige Märchen das schwere Flugzeuge besser fliegen...es gibt einfach ein paar Sachen die sich nicht ausrotten lassen...und da die Tester einfach Leute wie du und ich sind werden da eben auch mal Fehler gemacht oder eben anders bewertet...

Aber mal ehrlich: wer macht im Berufsleben keine Fehler? Wenn alle die hier den moralischen Zeigefinger erheben jeden Tag perfekt im Beruf arbeiten dann kann unserer deutschen Wirtschaft ja nichts mehr passieren :D :D sorry bei dem was ich heute wieder im Büro so alles erlebt habe werfe ich mich gerade lachend auf den Boden..
Und hier reden wir nicht von Beruf sondern von Hobby!

Übrigens nur eine Nebenbemerkung...wenn ich schreibe das ich ein Modell immer haben wollte dann ist es auch so :cool: Ich bewerbe mich speziell auf Modelle ...die Dornier Modelle die ich testen durfte waren absolute Wunschmodelle...bei mir dreht sich alles um Dorniers...und demnächst bekomme ich ein weiteres klassisches Traum-Modell von mir :D ich bin gespant wie ein Flitzebogen auf das Teil :D
Im Normalfall frage ich an wenn mich was interessiert..für anderes habe ich keinen Platz da ich ja auch noch selber baue...

In diesem Sinne bleibt immer schön geschmeidig :D
Grüße
Jörg
 

Eisvogel

User
Das mit den Querrudern ist Panne..keine Frage, aber es werden sich auf dem Platz viele finden die das gleiche glauben...wenn man das Sebart Video der Pilatus PC21 anschaut machen sogar die das...obwohl es da nicht ganz so kritisch ist weil die QR bis an die Wurzel gehen...genauso wie das ewige Märchen das schwere Flugzeuge besser fliegen...es gibt einfach ein paar Sachen die sich nicht ausrotten lassen...und da die Tester einfach Leute wie du und ich sind werden da eben auch mal Fehler gemacht oder eben anders bewertet...

Das mit den Querrudern (nach unten) ist keine Panne sondern gefährlicher Blödsinn, der zum Verlust des Modells mit allen erdenklichen Folgen führen kann bzw. wird!
Wenn Querruder bis an die Wurzel gehen ist das wohl was ganz anderes, hier wird das komplette Profil "verwölbt", hier sind die Querruder quasi auch Wölbklappen.

Wenn Kleinigkeiten wie eine unsaubere Naht oder Pinholes bemängelt werden, aber das eigentliche an einem Flugmodell, die Flugleistungen, völlig ungenügend oder sogar mit falschen zum Strömungsabriss führenden Tipps "getestet" werden, dann ist das kein kleiner Fehler oder eine andere Bewertung mehr!
 
wie gesagt verschiedene Leute arbeiten mit verschiedenen Qualitäten...und wie es in der Bibel so schön mit dem Steine werfen heißt... ich hoffe du lieferst heute in deinem Beruf richtig gute Arbeit ab...sonst müssen wir alle den Zeigefinger heben :D
 

Eisvogel

User
wie gesagt verschiedene Leute arbeiten mit verschiedenen Qualitäten...und wie es in der Bibel so schön mit dem Steine werfen heißt... ich hoffe du lieferst heute in deinem Beruf richtig gute Arbeit ab...sonst müssen wir alle den Zeigefinger heben :D

Wenn ich in meinem Beruf Murks abliefere kann es Tote geben!

Das selbe kann passieren wenn ein Modell abstürzt. Deshalb ist der "Tipp" Querruder nach unten, unverantwortlich!
 
wie gesagt verschiedene Leute arbeiten mit verschiedenen Qualitäten..

Ja, ok, auch hat jeder andere Erfahrungen und anderes Hintergrundwissen...ist so und wird ja auch nicht kritisiert.

Was Bertram aber in seinem Beitrag schildert ist eine andere Dimension, das hat mit verschiedener Qualität nichts zu tun, es zeigt sich ein eklatanter Mangel an Basiswissen.

Gruß Rolf
 

k_wimmer

User
Hallo,

also die Querruder beim Kreisen in der Thermik um bis zu 2mm nach unten zu Stellen ist weder verwerflich noch gefährlich.
Ich habe das an meiner Alpina Magic früher auch gemacht, und zwar mit vollem Erfolg.
Ich konnte damit enger Kreisen ohne einen Abriss zu bekommen, aber das nur so nebenbei.

Allgemein darf man hier viles nicht ausser Acht lasen, besonders nicvht wie schnell man sich heutzutage in den Zustand der Verleumdung begibt.
Ich wäre da als Tester auch vorsichtig irgendwelche Aussagen wie z.B.:
Die Verarbeitung des Modells wqeisst eklatante Mängel auf, oder
Die aerodynamische Ausführung ist wit unter dem heutigen Standard etc.
zu benutzen.

Von daher ist halt: Zwischen den Zeilen Lesen ! einfach angebracht.

Zu Kritik in Allgemeinen muss ich sagen:
Wenn Kritik angebracht und im Rahmen ist habe ich überhaupt kein Problem damit,.
Es scheint hier allerdings auch im Forum einige User zu geben die immer wieder bei Kritik an bestimmten Produkten alles in Frage stellen, was denn so ein "Tester" da meint.
Das ist dann genau der umgekehrte Fall.
Auch das kann man mit entsprechender Objektivität vermeiden.

Man sieht also es gibt, wie immer im Leben, zwei Seiten der gleichen Medallie, und genau das, finde ich, macht unser Hobby so vielfältig.

Just my 2 Cents!
 
hi Kai,
QR nach unten geht bei leichten und mittleren Flächenbelastungen. Streifenquerruder gehen sowieso. Aber 77g/dm² und schmale Flügel - da willst Du nicht wirklich nur die QR nach unten stellen.
Probiere es mal aus: Deine Alpina 4001 hat 80dm², in der Grösse wäre die vergleichbare Flächenbelastung wenigstens 85g/dm² -> 6,8kg. Deine Alpina wiegt wohl gegen 4,8kg. Also packe mal 2000g Blei ein und hungere sie im Landeanflug aus - viel Vergnügen!
Bertram

edit: ich sehe gerade Alpina magic - da hättest Du wohl eher 3,5kg Blei einpacken müssen, um auf die FB zu kommen...
 

k_wimmer

User
Hi Bertram,

ich wollte auch nur der Generalisierung vorbeugen.
Bezugnehmend auf den von Dir angezogenen Bericht gebe ich die deutlich Recht.
Habe den gerade mal durchgelesen..........
Bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich mich jeden weiteren Kommentares dazu enthalte.
Alleine das Bid mit den Bleieinlagen ........

Meine Alpina Magic war übrigens mit 1kg aufballastiert, und die QR bis Mitte der Störklappen verlängert :).
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
...
Warum sollte eine Redaktion groß einschreiten? Diese Frage erübrigt sich eigentlich...Korrektur oder Zensur? War sie beim Testen mit anwesend?
...
Das habe ich auch mal gemeint.
Bis ich in einem persönlichen Gespräch mit einem Testberichteschreiber erfahren habe, daß er den Verlag gewechselt hat. Beim vorherigen Verlag hat er seine Texte fast nicht mehr wiedererkannt, so sehr wurden die umgeschrieben. Und zwar von Leuten, die beim Testen nicht anwesend waren.

Servus
Hans
 
Mein eher sachlicher Testbericht (LS-10, aufwind) ist auch von der Redaktion ziemlich stark verändert worden (jede Menge eingefügtes Lob des Fliegers), bis hin zum Einfügen von irgendeinem GPS-Log-Bild von Weitfortistan, was bei meinen Bekannten für starkes Gelächter gesorgt hat. Ich war reichlich überrascht und habe seitdem nie wieder daran gedacht, einen Testbericht zu schreiben.

Dass ich mal ein Testmodell - also wirklich exakt das getestete Modell - eines 3m-Scale-Seglers direkt nach dem Test gebraucht gekauft habe, und dass es im Lieferzustand nicht wirklich so gut geflogen sein konnte (funktionsunfähiges EZFW, mit Harz im Ausschlag nach unten völlig blockiertes Querruder...), habe ich glaube ich mal erwähnt.

Schon eine lustige Sache, die Testberichte...

Bertram
 

Eisvogel

User
Mein eher sachlicher Testbericht (LS-10, aufwind) ist auch von der Redaktion ziemlich stark verändert worden (jede Menge eingefügtes Lob des Fliegers), bis hin zum Einfügen von irgendeinem GPS-Log-Bild von Weitfortistan, was bei meinen Bekannten für starkes Gelächter gesorgt hat. Ich war reichlich überrascht und habe seitdem nie wieder daran gedacht, einen Testbericht zu schreiben.

Dass ich mal ein Testmodell - also wirklich exakt das getestete Modell - eines 3m-Scale-Seglers direkt nach dem Test gebraucht gekauft habe, und dass es im Lieferzustand nicht wirklich so gut geflogen sein konnte (funktionsunfähiges EZFW, mit Harz im Ausschlag nach unten völlig blockiertes Querruder...), habe ich glaube ich mal erwähnt.

Schon eine lustige Sache, die Testberichte...

Bertram

Ja, diesen Schuh müssen sich die Chefredakteure anziehen lassen!

Gute Berichte werden verwurstelt, bescheidene mit teils gefährlichen Aussagen werden gedruckt :(.
Das sollte eigentlich zumindest bei der führenden Fachzeitschrift und bei der mit dem Wind nicht vorkommen, ich kenn beide Chefredakteure als hervorragende Piloten mit reichlich Erfahrung und Hintergrundwissen.

Meine Herren Chefs, bitte vorher lesen was ihr abdrucken lasst, soviel Zeit muss sein!
 

Gast_44647

User gesperrt
Die bunten Modellbauzeitschriften sind ein klassisches Beispiel von "Hurenjournalismus" : der Anzeigenkunde bestimmt den Tenor der Berichte und der dumme Leser bezahlt dafür.
 
Ich habe bisher 4 Berichte für den Aviator und Modellflieger geschrieben und da wurde inhaltlich gar nichts verändert. Einzig die Auswahl der Bilder und die Gestaltung hat die Redaktion so gemacht, das es passt. Aber das geht auch nicht anders. Ich denke, es ist etwas populistisch, aus einem negativen, persönlichen Erlebnis gleich Schlüsse für sämtliche Redaktionen zu ziehen. Das soll nicht heißen, dass es schlecht gemachte und extrem schön gefärbte Berichte gibt. Und die gibt es sogar recht viel. Aber daneben finden sich genauso interessante und informative Seiten, welche ich gerne lese. Nur werden die hier bewusst unter den Tisch gefegt.
Und wenn ich jetzt noch den Ketzer herauslassen darf: Wenn eine Redaktion einen Artikel stark verändert, war er vielleicht nicht so dolle? Ich weiß es nicht, könnte aber doch auch sein. Oder?

Gruß Mirko
 

Papa14

User
Sorry, Leute, ich kann's mir nicht verkneifen :D:

Der Duden schrieb:
Test, der

Wortart: Substantiv, maskulin

Bedeutung:

nach einer genau durchdachten Methode vorgenommener Versuch, Prüfung zur Feststellung der Eignung, der Eigenschaften, der Leistung o. Ä. einer Person oder Sache

Eine Prüfung hat die Aufgabe, einen absoluten Wert zu finden und hat m.E. nach nichts mit (möglicher) Objektivität zu tun. :D


Aber ganz im Ernst, wir alle sind nicht Opfer einer mangelnden Objektivität, sondern Opfer des Test-Wahns schlechthin. In meinem zweiten Hobby-Leben bin ich Motorradfahrer, und ich sage euch, was dort an Bullshit an "Tests" verzapft wird, das ist noch eine ganz andere Liga. Ganz speziell geht es da um Reifen, dem schwarzen Gold, den Füßen deines Fahrzeugs. Es vergeht kaum ein Quartal, in dem nicht jedes namhafte Käseblatt - und mittlerweile auch viele Internet-Plattformen - sich einen neuen Test aus den Rippen schneidet und mit gewagten Diagrammen die Vorzüge und Nachteile jedes Probanden vergleicht. Und zwar mit Punktevergabe je Disziplin, da hat der Reifen X bei regennasser Fahrbahn 89 von 100 möglichen Punkten, der Reifen Y bringt es hingegen auf 91 Punkte und Reifen Z auf 92. Lustiger weise werden da auch Äpfel mit Birnen, Rennreifen mit Touren-Schlapfen verglichen, das hält die Leser aber nicht ab, die verschlingen diesen Schwachsinn und rennen wie die Lemminge hin zum Händler, um den Z zu kaufen ... weil man will nur das Beste vom Besten, koste es, was es wolle. In Wahrheit haben sie keinen Dunst und wollen sich nicht die Blöße geben, in der Pause beim Wirt als Noob dazustehen. Du kannst jeden einzelnen fragen, ob er an die Objektivität glaubt ... jeder wird eingestehen, dass es die nicht gibt und dass diese Tests abhängig sind von den geschalteten Anzeigen der Hersteller. Aber trotzdem wird der Testsieger gekauft. :D


So gesehen sollte das Wort "Test" aus jeder Fachzeitschrift verbannt oder den Begriff "Erfahrungsbericht" oder "Produktvorstellung" ersetzt werden .... und schon sind alle glücklich.

LG Peter
 
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