Wie viel Objektivität braucht ein Testbericht ?

rkopka

User
QR nach unten geht bei leichten und mittleren Flächenbelastungen. Streifenquerruder gehen sowieso. Aber 77g/dm² und schmale Flügel - da willst Du nicht wirklich nur die QR nach unten stellen.
Der Voodoo hat auch einiges an Flächenbelastung und schmale Flügel. Trotzdem empfiehlt der Hersteller für die Landung leichtes runterstelle, und das geht auch ganz gut.

RK
 
hi RK,
sowohl der Voodoo von Höllein als auch der von SMG-Gerten haben durchgehende Streifenquerruder bis zur Rumpfmitte. Das ist kein Problem. Die FB ist 60 bzw 31 g/dm². "Schmale Flügel" ist aber vermutlich nicht ernst gemeint.

Bertram

Nachtrag: Bei F3K wird auch mit QR nach unten in die Hand gelandet. Das ist aber eine andere Welt.
 
Die bunten Modellbauzeitschriften sind ein klassisches Beispiel von "Hurenjournalismus" : der Anzeigenkunde bestimmt den Tenor der Berichte und der dumme Leser bezahlt dafür.
ich habe Kopien von Schriftwechsel zwischen Verlag und Importeur in den Fingern gehabt.
sinngemäßer Inhalt: Das Ergebnis des testberichtes entspricht nicht den vorstellelungen der Geschäftsleitung.
 
da bist du nicht der Einzige

da bist du nicht der Einzige

Hallo Bertram,

Mein eher sachlicher Testbericht (LS-10, aufwind) ist auch von der Redaktion ziemlich stark verändert worden (jede Menge eingefügtes Lob des Fliegers), bis hin zum Einfügen von irgendeinem GPS-Log-Bild von Weitfortistan, was bei meinen Bekannten für starkes Gelächter gesorgt hat. Ich war reichlich überrascht und habe seitdem nie wieder daran gedacht, einen Testbericht zu schreiben.

mit deiner Erfahrung bist du nicht der Einzige. Ich habe schon einige Artikel geschrieben. Jet-Power und Aufwind. Bisher immer ok. Aber mein letzter Artikel zum Eigenbau-Reiher in der Aufwind wurde komplett durch die Redaktion verschandelt. Es wurden Zitate gestrichen, der Bezug darauf allerdings nicht. So stehen jetzt Sätze im Artikel, die völlig zusammenhangslos sind. Ganze Textteile wurden verändert.
Während der gesamten Korrespondenz wurde darauf Wert gelegt, Veränderungen mit mir abzusprechen. Dies wurde nicht eingehalten. Zu guter Letzt wurde auch mein Name am Ende falsch geschrieben.
Na gut, nun weiß wenigstens keiner mehr, woher der Stuss stammt.
Ich habe nach dem Erscheinen des Heftchens dem Redakteur meine Meinung dazu mitgeteilt. Leider jedoch nie eine Antwort erhalten.
Ich glaube, das spricht für sich. Nein, Bertram, es liegt nicht an dir.
Viele Grüße
Stefan Maß
 

jmoors

Vereinsmitglied
Hallo Bertram,



mit deiner Erfahrung bist du nicht der Einzige. Ich habe schon einige Artikel geschrieben. Jet-Power und Aufwind. Bisher immer ok. Aber mein letzter Artikel zum Eigenbau-Reiher in der Aufwind wurde komplett durch die Redaktion verschandelt. Es wurden Zitate gestrichen, der Bezug darauf allerdings nicht. So stehen jetzt Sätze im Artikel, die völlig zusammenhangslos sind. Ganze Textteile wurden verändert.
Während der gesamten Korrespondenz wurde darauf Wert gelegt, Veränderungen mit mir abzusprechen. Dies wurde nicht eingehalten. Zu guter Letzt wurde auch mein Name am Ende falsch geschrieben.
Na gut, nun weiß wenigstens keiner mehr, woher der Stuss stammt.
Ich habe nach dem Erscheinen des Heftchens dem Redakteur meine Meinung dazu mitgeteilt. Leider jedoch nie eine Antwort erhalten.
Ich glaube, das spricht für sich. Nein, Bertram, es liegt nicht an dir.
Viele Grüße
Stefan Maß

+1

Ich habe ebenfalls an einem Artikel für die Aufwind mitgeschrieben. Der las sich in der Zeitung ganz anders als die letzte mir bekannte Version. Da stand mein Entschluss fest, für diese Zeitschrift nicht mehr zu schreiben. Bei meinen Artikeln für IT-Zeitschriften kenne ich so etwas nicht.


VG, Jürgen
 
+1

Ich habe ebenfalls an einem Artikel für die Aufwind mitgeschrieben. Der las sich in der Zeitung ganz anders als die letzte mir bekannte Version. Da stand mein Entschluss fest, für diese Zeitschrift nicht mehr zu schreiben. Bei meinen Artikeln für IT-Zeitschriften kenne ich so etwas nicht.


VG, Jürgen

Ging es da eher um Satzumgestaltungen, oder inhaltlich starke Verfremdungen? Bislang fand ich das Magazin sehr lesenswert, bin aber seit dem Testbericht des "weltmeisterlichen" Seglers etwas ins Grübeln gekommen.

Gruß Dieter
 

Horbach

User
Ich habe früher sehr viel Magazine gekauft und gelesen. Mir fiel immer wieder auf, dass in Testberichten von weichen Knien vor dem Erstflug* berichtet wurde oder der Erstflug gar an einen 'erfahrenen Kollegen' delegiert wurde. Bei jemandem, der sich nicht mal an den Erstflug seiner Testmaschine traut, muss man sich doch fragen, ob er über die nötige fliegerische Kompetenz zum Schreiben eines Tests verfügt. Gibts solche Verfasser immer noch?


*Verständlich, wenn tausende von Baustunden im Modell stecken, aber bei einem gewöhnlichen Bausatzmodell?
 
Was Bertram aber in seinem Beitrag schildert ist eine andere Dimension, das hat mit verschiedener Qualität nichts zu tun, es zeigt sich ein eklatanter Mangel an Basiswissen.

Gruß Rolf


Das mag theoretisch ja stimmen, aber was wäre, wenn der Verfasser des Berichts wirklich geTESTet hat, was passiert wenn er die Querruder runterstellt? Ich glaube prinzipiell an das Gute im Menschen, darum denke ich nicht, dass er es einfach so geschrieben hat.

Also, angenommen, er hat es getestet und festgestellt, dass dieser Flieger, den er da gerade in der Luft hat langsamer wird und trotzdem wunderbar weiter fliegt wenn er die Querruder runterstellt. Nun schreibt er das so in seinem Bericht - wie kann man da feststellen, ob er keine Ahnung hat oder ein Lügner ist. Oder wie kann man gar von der Redaktion verlangen, dass sie das rausnehmen?

Grüße
Markus
 
hi Horbach,
beim Erstflug der LS-10 herrschte starker Föhn. Es war aber das letzte Wochenende im Spätwinter, an dem wir noch auf Schnee auf unserem Fluggelände fliegen konnten, was für Erstflüge (und auch sonst) extrem vorteilhaft ist. Danach ist dort "Wiese", die von Mai bis Oktober nicht betreten werden darf.
Der Wind war wirklich heftig, und der Endanflug ist dann sehr verwirbelt; nicht nur ich habe dort schon früher einen grösseren Segler verloren. Wir zögerten lange und ich flog zunächst eine 4m-ASW-15, gucken "ob es geht". Dabei wurde die schleppende Zlin (mit ZG-62 gut motorisiert) direkt nach dem Abheben durch eine Böe auf den Rücken gedreht, der Pilot konnte das Gespann aber retten. Anschliessend redeten wir uns eine halbe Stunde lang ein, dass "merkst Du? Jetzt grad hat er etwas nachgelassen". Und dann half es nichts, der Föhn blies unverändert, Start ging gut, in 250m Höhe zerriss es die 4mm-Schleppschnur ganz ohne auffälliges Manöver. Einfach so.
Ich hatte nie vorher und nie nachher mehr Herzklopfen bei einem Erstflug. Und: ich vertraute dem Modell! Blind!! (Nebenbei: ich wurde nicht enttäuscht.)

Also diese Irren, denen normales Wetter oder gewohnte Modelle zu langweilig geworden sind, gibt es immer noch. Und es ist nach meiner Meinung in Testberichten auch gut zu lesen, wie jemand anfänglich mit einem Modell aus einer Liga klar kommt, in der er bisher noch nicht geflogen ist. Wenn überhaupt, lese ich selber Testberichte ernsthaft nur von Modellen in einer "benachbarten" Liga (also z.B. auch Wasserflug, der mich gerade sehr interessiert). Wie die DG-303 im von mir beanstandeten "Test" fliegt, weiss ich doch, wenn ich mir die Kennzahlen angucke (SpW, FB, Profil, Klappenanzahl). Da habe ich schon zu viele ähnliche Modelle (auch gehabt). Na gut, wie dick die Endleiste ist, stand da nicht, aber ich habe ja die Schwester aus der Reihe.

Bertram
 
Das habe ich auch mal gemeint.
Bis ich in einem persönlichen Gespräch mit einem Testberichteschreiber erfahren habe, daß er den Verlag gewechselt hat. Beim vorherigen Verlag hat er seine Texte fast nicht mehr wiedererkannt, so sehr wurden die umgeschrieben. Und zwar von Leuten, die beim Testen nicht anwesend waren.

Servus
Hans

Ob das heutzutage die Regel ist? Ich hoffe nicht. Vor einigen Jahren hatte ich auch mal einen Testbericht für eine Modellbauzeitschrift gemacht und u.a. auch alle gefundenen Mängel des Bausatzes (kein ARF) aufgezeigt. Auch das positive wurde selbstverständlich erwähnt. Es wurde der komplette Text von mir ohne jegliche Änderung, 1:1 so wie eingereicht, veröffentlicht und auch meine Fotos wurden so, wie sie waren, abgedruckt. Das hat mich eigentlich schon beeindruckt und seither glaube ich auch, daß wohl die meisten Tests tatsächlich die Meinung des Testers widerspiegeln. Und damit können sie dann natürlich auch nicht im Ganzen objektiv sein.
 
...Also, angenommen, er hat es getestet und festgestellt, dass dieser Flieger, den er da gerade in der Luft hat langsamer wird und trotzdem wunderbar weiter fliegt wenn er die Querruder runterstellt. Nun schreibt er das so in seinem Bericht - wie kann man da feststellen, ob er keine Ahnung hat oder ein Lügner ist. Oder wie kann man gar von der Redaktion verlangen, dass sie das rausnehmen?

Hallo Markus,

ob er es tatsächlich ausprobiert hat oder nicht, wissen wir nicht, ist aber auch egal, ich orientiere mich an dem was er geschrieben hat:

Durch eine Verwölbung mit Hilfe der Querruder kann das Geschwindigkeitsspektrum aber entscheidend verändert werden. Werden die Querruder als Wölbklappen nach unten gesetzt (ca. 2-3mm), erreicht man eine Abnahme der Geschwindigkeit und gleichzeitig eine Auftriebserhöhung.

- Die (Modell)Geschwindigkeit (stationär=unbeschleunigt) ist eine Funktion der Flächenbelastung, nicht der Verwölbung mittels der Querrruder...fürs beschleunigen bedarf es der Höhenruderfunktion.

- Querruderfunktion und Wölbklappenfunktion in einen Topf zu werfen, geht vielleicht noch bei Streifenquerrudern, liegt aber hier nicht vor.

- es wird suggeriert das die Abnahme der Geschwindigkeit ein Auftriebserhöhung zur Folge hat...never...

Eine Verwölbung des Profils hin zu mehr Wölbung erbringt ein höheres ca, also mehr Auftrieb, wenn die Geschwindigkeit beibehalten wird. Um das Modellgewicht in der Luft zu halten kann langsamer geflogen werden, weil der erhöhte Auftrieb durch mehr Wölbung ausreicht. Diese Geschwindigkeit steuert man sinnvoller weise mit der Trimmung am Höhenleitwerk und nimmt dafür die Wölbklappen (sofern vorhanden) nicht aber die Querruder.

Darum nenne ich diese Zeilen "Mangel an Basiswissen".
Nun hat nicht jeder ein naturwissenschaftliches Studium oder sich sonst wie Kenntnisse in Aerodynamik angeeignet, ist ja nicht schlimm, aber dann sollte man auch nicht darüber etwas schreiben.

Es ist wie Bertram es beschreibt, man merkt wenn jemand aus einer Liga kommt in der er bisher nicht unterwegs war.

Gruß Rolf
 
Auszuege aus einen aktuellen " Testbericht" 2,5m Zwecksegler :

Als Resumee:

..kann den ... vorbehaltlos empfehlen..
..Limits werden dem Piloten nicht gesetzt.
..Wendigkeit, Maximalgeschwindigkeit und die Direktheit am Steuerknueppel sind absolute Referenzklasse..
...Groesse sorgt dafuer in engen aufwindfeldern maximalen Spass zu haben.

Toller Bericht, Modell sollte man demnach unbedingt haben .
Stellt sich einzig die Frage was fliegt der Autor den sonst noch ?:cry: wenn das nun seine Referenz ist.


Das Testberichte nicht objektiv sein koennen ist klar, ein wenig mehr Realitaetsvermoegen vom Tester waere aber schon begruessenwert.
Das beste an Testberichten sind fuer mich die tw schoenen (Flug)Bilder und ab und zu wird auch mal was innovatives berichtet.


Gruss
Thomas
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Wenn ich mir das so hier durchlese, stellen sich mir einfach Fragen, sorry..

Es gibt Absprachen zwischen Publisher und Anbieter, das ist Fakt und muss auch in Zeiten, da manche Medien ums Überleben kämpfen, nicht beschönigt werden.
Mit dem Begriff "Testbericht" bin ich lieber vorsichtig; im Grunde reden wir mangels objektiver Kriterien von Erfahrungsberichten oder einfach nur von "Berichten".

Nun gibt es Anbieter, die über teure Werbekampagnen ein Medium mehr oder weniger abhängig machen, und damit auch steuern, welche Produkte wann oder wie präsentiert werden. Redaktionen lieben solche Zwänge nicht, müssen ihnen aber gegebenenfalls folgen. Wenn wir hier lesen, dass Artikel ohne Rücksprache über ganze Passagen geändert werden, zeugt das davon, dass man darüber mit den Autoren nicht gesprochen hat, aus welchen Gründen auch immer.

Das gilt aber keineswegs für alle Anbieter. Gerade die mit den richtig guten Produkten haben keine Veranlassung, wirtschaftlichen Druck auszuüben. Die Berichte über deren Produkte sehen aber letztlich nicht besser aus, als die redaktionell geschönten Berichte über die Konkurrenz.

Wer schreiben kann und Spaß daran hat, sich aber nicht inhaltlichen Zwängen unterordnen möchte, kann für das RC-Network Magazin schreiben. Die Honorare sind vergleichbar mit denen der Kollegen des Print-Bereichs, ohne Vorgaben zum Ergebnis.

Die meisten Autoren werden übrigens diesen Hinweis ignorieren und weiterhin für ihren Verlag oder ihre Redaktion schreiben. Die Abhängigkeit bei der Berichterstattung ist ein schleichender Prozeß, und RC-Network wird ihn nicht aufhalten. Aber Berichte bei uns sind zumindest glaubwürdig und werden es auch bleiben :)

Grüße, Ulrich Horn
 
Verlage leben nicht von den Berichterstattern sondern von den Werbepartnern.

Nicht zufällig tauchen in Ausgaben gleichzeitig ein Bericht und eine Werbeanzeige des entsprechenden Herstellers auf.
Man kann also davon ausgehen, daß Berichte von Werbepartnern vor der Veröffentlichung gelesen und gegebenenfalls modifiziert wurden.

Außerdem erhalten Berichterstatter das Testobjekt meist zu günstigen Konditionen direkt vom Hersteller - schließlich hat ja der Hersteller Interesse an diesem Bericht und nicht der Tester. Der Hersteller "erwartet" selbstverständlich für seine Investition eine Gegenleistung.

Daß in den allermeisten Fällen Berichte von Piloten geschrieben werden, ####### Spekulation ! #########, liegt einfach daran, daß sich die #### na ? das ist auch nur Wunschdenken oder ? #### und dafür auch keine Freizeit verschwenden wollen.

Wer bei ############



PS: Es gibt mit Sicherheit auch Berichte von "unwichtigen und uninteressanten" Modellen, die objektiv sind, weil der Hersteller nicht die Finger im Spiel hat.





#####################


Bitte keine Verunglimpfungen mit Spekulation und " glauben " mischen
und dies dann als allgemein üblich hier kund tun !


Bitte die Nutzungsregeln verinnerlichen ;)
und mal hier schmökern
http://www.rc-network.de/magazin/artikel_08/art_08-012/art_012-01.html


Gruß
Andreas Maier
Moderator
 
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